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Fatma Said aus Ägypten

Ein anderes Bild der Sängerin bilden

(Foto: Film NDR s.u.)

„Wie sie sich als künstlerische Vermittlerin zwischen Morgen- und Abendland versteht…“

Die bemerkenswerte NDR-Sendung DAS! über das Singen HIER , die CD hier

Dagegen die dümmliche Sendung bei BR-Klassik (in derselben Art auch mit anderen Gästen, die vielleicht weniger Schaden nehmen, wie z.B. Anne Sophie Mutter) hier – krasse Fehlversuche, der Klassik ein pfiffiges Publikum zu erschließen –  welches denn???

Ägyptisches Volkslied (inmitten eines Interviews mit Rolando Villazon) hier von 1:28 bis 2:10, separat hören!

Verlauf der Sendung DAS! :

Über das Einsingen 1:55 „reden ist schädlicher als singen“ /ab 3:26 querbeet Tango usw. deutsche Schule 4:40 Sprachen Musikunterricht klassisch (!), katholische Nonnen, Muslime + Christen, alle gemeinsam, selbstverständlich, Chor, Gottesdienste, Jugend musiziert, mit 13 Stimme entdeckt, Gesangsausbildung, dann Berlin 10’00 Faltin Meisterkurs / kannte also mit 18 schon die deutsche Kultur / Eltern (!) / 12:40 / 23:20 live „Widmung“ 15:28 / Was begeistert dich am Lied? / Musik mit Freunden / 18’45 Daniel Hope / Musikmachen ohne Konkurrenzdenken / 20:45 über Kopten in Deutschland Anba Damian „Älteste Kirche der Erde“ 22:35 in Kairo mit Fatma Said  „lieb gewonnen“ / 23:09 Umm Kulthum (!) Einspieler sehr kurz / „wir haben keine Probleme mit Menschen, sondern mit Ideologien“ 23:54 F.S.: „sehr kurze Zeit in Kairo zusammen“/ Wie betrachten dich die Ägypter? / auf der Bühne bei Eröffnung der Ausstellung in Gizeh 26:27 westl. Orchester, klass. Kadenz / wie „Brücken bauen“? FS „auch viel meine Musik, also die ägyptisch-arabische“ 28:00 sie verallgemeinern „die Musik“ als gemeinsame Sprache 29:30 Chorarbeit (extra Beitrag) Forts. Fatma 33:18 Tennis, Sport, Sprachen lernen / MODERATOR Hinnerk Baumgarten

F.S. singt bei Opus Klassik Gala 2021 ein arabisches Lied (melod.Sequenzen), jazzig-europäisch aufbereitet, jedoch mit „echter“ Nay-Flöte. HIER

ABER: gelingt es, ein arabisches Werk mit ihr zu finden, das arabische Intonation berücksichtigt (neutrale Terz), das also wirklich etwas nach Umm Kulthum klingt und eine andere Ästhetik andeutet? (Nein!) – Es sind nur Istrumente, die die „andere“Musik repräsentieren sollen (Ney-Flöte, Qanun). Mehr zu den Schwierigkeiten mit arabischer Musik siehe HIER.

https://www.youtube.com/watch?v=RmJxB6i20WU hier

unten: F.S. erwähnt (bei 3:05) kurz Abdul Wahab, um dann sofort überzugehen zu Frank Sinatra. (?)

Foto: Andrea Artz für DIE ZEIT

Wie kann das sein, dass meine Lektüre sofort lauter Vorurteile weckt. Man sieht es doch: sie ist zu schön, zu mädchenhaft fragil für „das deutsche Kunstlied“, und wie will die Rezensentin denn das entdeckt, erlebt haben: im ICE-Großraumwagen aus dem Handy eines jungen Soldaten, ausgerechnet in den ersten Takten des „Ständchens“ ???

Natürlich, der Name und das Wort Ägypterin lösen bei mir ganz andere Erwartungen und Zweifel aus, sie könnte auf diese Weise gar nichts erlebt haben, was nicht irgendwie lachhaft wäre, „Läuse flöhen moine Lüder“, spotteten wir früher. Albern, ich war durchaus bereit, das Vorurteil zu korrigieren, höre alsbald die Aufnahme auf Youtube, „getupfte Achtel im Klavier, lauter kleine Unruhegeister“, dann Gesang und sage zögernd „das ist zu tief, ja, alles zu tief, die Intonation stimmt nicht!“

Und dann beschließe ich doch, alles zu hören, was ich erreichen kann, und weiß nach weiteren Titeln zumindest: „Alles blitzsauber!“ Erstaunlich, manches auf der Espressivo-Grenze, ja, genau was die Rezensentin zu meinen scheint, wenn sie sagt (im Anschluss an die Goethe-Worte „Der Liebende schreibt“) : „Fatma und ihr Pianist Joseph Middleton machen daraus eine Briefszene, ein heimliches Über-die-Schulter-Gucken, ein In-fremden Tagebüchern-Wühlen. Fast erschrickt man übers eigene Zuhören, über so viel Intimität.“ Ich ertappe mich dabei, wie ich während Schuanns „Widmung“ das Mienenspiel des Begleiters beobachte, ob es nicht zu weit geht und dämpfe vorsorglich die eigene Empathie.

(Das Gedicht ist eigentlich nicht gut, es lebt nur durch Schumann, weil es so gesungen wird!)

Du meine Seele, du mein Herz,
Du meine Wonn’, o du mein Schmerz,
Du meine Welt, in der ich lebe,
Mein Himmel du, darein ich schwebe,
O du mein Grab, in das hinab
Ich ewig meinen Kummer gab.

Du bist die Ruh, du bist der Frieden,
Du bist vom Himmel mir beschieden.
Daß du mich liebst, macht mich mir wert,
Dein Blick hat mich vor mir verklärt,
Du hebst mich liebend über mich,
Mein guter Geist, mein beßres Ich!

Text: Friedrich Rückert

Wunderbare Ambivalenz:

Die drollige Aufmachung der Herren entspricht wahrscheinlich der gewagten Situation: sie kommen zu ungelegener Nachtzeit, trauen sich aber nicht ganz… Schöne Unlogik: Die, der das Ständchen gilt, singt selbst (?) die Hauptstimme.

Der erste Ton der Sängerin gelingt nicht ganz, und dann geht es unbeirrbar seinen Gang, vielmehr: es mäandert harmonisch, wie ein Spiel beim Kindergeburtstag. Unglaublich!

Musik: Franz Schubert D 920 Text: Franz Grillparzer

Ständchen

Zögernd, leise,
In des Dunkels nächt’ger Hülle
Sind wir hier;
Und den Finger sanft gekrümmt,
Leise, leise,
Pochen wir
An des Liebchens Kammertür.

Doch nun steigend,
Schwellend, hebend,
Mit vereinter Stimme, laut,
Rufen aus wir hochvertraut:
Schlaf du nicht,
Wenn der Neigung Stimme spricht.

Sucht ein Weiser nah und ferne
Menschen einst mit der Laterne,
Wie viel seltner dann als Gold
Menschen, uns geneigt und hold.
Drum wenn Freundschaft, Liebe spricht,
Freundin, Liebchen, schlaf du nicht.

Aber was in allen Reichen
Wär dem Schlummer zu vergleichen?
Was du hast und weißt und bist,
Zahlt nicht, was der Schlaf vergißt.
Drum statt Worten und statt Gaben
Sollst du nun auch Ruhe haben,
Noch ein Grüßchen, noch ein Wort,
Es verstummt die frohe Weise,
Leise, leise
Schleichen wir uns wieder fort.

Dort wo die Befürchtung aufkommen könnte, dass statt einer lyrischen Vision ein dramatische Szene entstehen könnte, ist eine solche Innigkeit – Innerlichkeit -spürbar, dass man erleichtert aufatmet. Ich glaube, da gehört etwas Wesentliches zum Liedgesang, das anderen Sängern und Sängerinnen durch die Oper verlorengeht. In dem wie folgt verlinkten Blogartikel habe ich mich damit auseinandergesetzt: HIER (Altherrentraum). Und innerhalb desselben „Altherrentraums“ kann man auch zu Elly Ameling wandern, dort ebenfalls eine unvergessliche Version des Schumann-Liedes „Widmung“ finden. Es gibt nicht so viele Beispiele in der Geschichte des Liedgesangs, und die von Christine Lemke-Matwey genannten Lucia Popp, Margaret Price gehören eher nicht dazu, Elisabeth Grümmer sehr wohl, aber auch Barbara Bonney könnte man hinzufügen. Ich finde folgende Zeilen im großen ZEIT-Artikel noch aufschlussreich:

In wenigen Worten flammt da das Grundproblem der ausübenden Künstler:innen auf, das unter dem Begriff „Diderots Paradox“ schon vielfach diskutiert worden ist, ohne deshalb in der Praxis der Hochschulen präsent zu sein. Fatma Said beschränkt sich auf die Vorstellung einer unendlichen Intensivierung der Emotionen. Das kann scheitern, ist jedenfalls gefährlich an der besagten Grenze. In dem Artikel ist das genau benannt, und der relativierende Einschub von den „tantenhaften Ratschlägen“ (leicht zu ergänzen durch meine onkelhaften) ist nicht von ungefähr. Bei Wunderkindern gelten sie dem drohenden Verlust der Naivität.

Ich erinnere mich an die peinlich überinterpretierten Deutschen Volkslieder von Brahms in der frühen Aufnahme mit Fischer-Dieskau und Schwarzkopf. Andererseits denke ich keinen Moment an „wohlig durchgenudelte Phrasen“, wenn ich mir den Frevel eines allzu pathetisch aufgeladenen Kunstliedes vorstellen soll. Es ist die Glaubwürdigkeit, die beim Zuviel-Wollen auf der Strecke bleibt. Das richtige Maß ist gerade in dem Lied „Widmung“ zu erleben, und zwar auch in dem Anflug einverständigen Lächelns, das sich von der Sängerin auf den Begleiter überträgt oder von diesem zurückstrahlt: daran ist (scheint) nichts auf das Publikum oder die Kamera berechnet. Die Worte „Resonanz“ oder „erlebte Empathie“ wären nicht zu groß dafür. Der Pianist Joseph Middleton ist der ideale musikalische Partner.

Für die Dauer eines Liederabends versuche sie, die Gefühle von Dichtern und Komponisten zum Leben zu erwecken, sagt sie, mit Worten und mit Tönen zu erfühlen, was diese gefühlt haben: „Das ist etwas Heiliges, ganz Magisches.“ Sie sei eine sehr emotionale Sängerin. Ihre Technik, die Kehle, der Hala würden ihr das nicht immer danken.

Und Christine Lemke-Matwey stellt die Frage: Was ist Liedgesang?

Fatma Said antwortet wie aus der Pistole geschossen: „Eine Person steht auf einer Bühne und erzählt Geschichten.“ Klingt simpel, und wenn’s nicht so kompliziert wäre, stimmte es sogar. Wobei die Ägypterin gerade das Komplizierte, das Vielschichtige an der Versuchsanordnung „Lied“ begeistert.

Die Ausdrucksweise gefällt mir. Ich denke daran, wie ich mich seit Studienzeiten damit abgeplagt habe nachzufragen, wer in der Lyrik und im Lied eigentlich zu uns spricht: man erklärte uns – es ist „das lyrische Ich“, nicht identisch mit dem sprechenden Subjekt, nicht mit dem Autor, – ist es der singende Mensch, der eine Situation imaginiert? Daher der eigenartige Gesichtsausdruck, der visionäre Blick, das grundlose Lächeln, das Staunen… Es ist das Glück der Kreativen.

Da unten im Tale
Läufts Wasser so trüb,
Und i kann dirs net sagen,
I hab di so lieb.

Sprichst allweil von Liebe,
Sprichst allweil von Treu,
Und a bissele Falschheit
Is auch wohl dabei.

Und wenn i dirs zehnmal sag,
Daß i di lieb,
Und du willst nit verstehen,                                                                  muß i halt weiter gehn.

Für die Zeit, wo du g’liebt mi hast,
Dank i dir schön,
Und i wünsch, daß dirs anderswo
Besser mag gehn.

Was lange währt…

…wirkt später Wunder: der verzweigte Weg von Bach zu Sweelinck

hören

Es sind schöne Noten (Henle!), kein Grund, sie ungern aufzuschlagen. Ich muss später begründen, was mir daran nicht behagt. (Mir war, als fehlte ein Takt.) Im anderen Zimmer fällt mein Blick auf eine alte CD Box, – warum musste ich sie damals unbedingt haben?- kaum gehört, geschweige denn studiert, und musste sie doch unbedingt besitzen. Fehler: ich hatte versäumt, mich in einige Stücke zu verlieben, oder in wenigstens eins, es wäre so leicht gewesen… aber das Buch hat mir Schwierigkeiten bereitet (ausschließlich niederländischer Text). Ich wollte verstehen und einordnen und dgl., und auch: ich hatte noch keine Spielwiese im Digitalen, nach meiner Pensionierung im WDR, Ende 2005.

2008

Die Schlüsselfigur war Harry van der Kamp, mit seinem Gesualdo-Consort. Ich hatte eine Neuaufnahme meiner Kollegin Dr. Barbara Schwendowius gehört und war der Überzeugung: etwas Schöneres habe ich nie aus dem Radio vernommen, ein Ensemblegesang a cappella mit alter Musik, so vollkommen ausgeglichen in den Stimmen und perfekt sauber, das ist übermenschlich. Es lag sicher auch an dem Stück, das ich zugleich kennenlernte: die Neue Litanei (oder wars die alte?) von Philipp Emanuel Bach. Ich ruhte nicht, bis ich eine Kopie der ganzen Produktion hatte.

 und mein Sohn hatte die Partitur! Die, um die es ging. Er war mir längst vorausgeeilt…

Hänssler Verlag

Dieselbe melodische Formel – unzählige Male unterschiedlich harmonisiert! Und kaum zu glauben: die gleiche, nein, dieselbe Aufnahme gibt es längst bei Sony auf CD und natürlich auf Youtube:

Vorwort im Hänssler Verlag

Der Bach-Sohn wusste, was er geleistet hat, – hier die hochinteressante Vorrede:

Zum Vergleich: https://www.youtube.com/watch?v=kdY0R79fZZ4 hier

Und weiter auf Youtube mit dem Gesualdo-Consort…

Sweelincks Chansons, eins schöner als das andere! Die Texte sind in der Kopie besser lesbar. Ich entscheide mich für I-8,9 „Bouche de Coral“.

(Fortsetzung folgt)

Pfingsten: in Zungen singen

Vorbemerkung nach fast 4 Jahren: ich habe diesen Artikel am 23.5.2021 (war es Pfingsten?) geschrieben und mochte ihn dann nicht veröffentlichen. Warum nicht – ist mir entfallen. Heute fand ich ihn ganz interessant, er beruht ja auf ernst zu nehmenden Erfahrungen. Das muss man ertragen… (14.3.25)

Ein Lied nicht verstehen

Es geht um ein Verbrechen, um die Anklage eines herzlosen Menschen, um die Überbrückung von Milieu-Schranken, um die Verurteilung eines jähzornigen reichen Mannes, der erwiesenermaßen kein Herz hat. Keine Empathie! Wer will sich das schon nachsagen lassen. Nachsicht für den Antipathen! Die Parteinahme für wen auch immer, sie kostet nichts. Und so klingt es auch. Und der Journalist? Er weiß längst, dass dies eins der schönsten Lieder ist, die Bob Dylan je geschrieben hat. Unser Folk-Nobel-Preisträger. Wirklich dieses Lied? Dasselbe, das ich jetzt auch kenne? Und er weiß auch noch, was Bob Dylan in diesem Augenblick gedacht haben mag: „Wäre diese Gitarre eine Waffe, würde ich schießen.“ Jetzt ist es zumindest spannend geworden. Ich muss diese Szene finden. Oder wenigstens das Lied.

Neulich hörte ich, wie eine Freundin der Familie, sagen wir: eine gute Tante, wie sie sich über eins der schönsten Lieder der Romantik mokierte , „Die Mondnacht“ von Schumann/Eichendorff, und zwar in der Interpretation von Christian Gerhaher; wir hatten ihr den Musik-Link geschickt, weil die letzten Zeilen erst kürzlich wieder über einer Todesanzeige gestanden hatten und bei einem Telefonat zum Thema wurden. „Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus …“ Sie hat sich die Aufnahme dann freundlich angehört und gemeint: das ist nicht mein Ding, es erinnert mich an Hape Kerkeling, an dies Lied mit dem „Hurz !“ (Eigentlich eine Szene, die auf höchst ambitionierte Zirkel der Neuen Musik zielt, nicht auf den Kunstgesang überhaupt.)

Die Frage ist, wie man solche Differenzen überwinden kann, gerade wenn man – „volksnah“ – solche kleinen Befremdlichkeiten ausräumen will.

Wie kann man solche Fallgruben des Lebens, zugegeben: in einem nicht so zentralen Bereich, überwinden? Friede den Hütten und auch den Palästen? Wenigstens in den Liedstrukturen.

Noch ein Beispiel: Gesetzt also, ich kenne den Volkssänger Bob Dylan gar nicht, abgesehen von seiner Bekanntheit. Ich verstehe fast nichts von der ganzseitigen Ehrung zu seinem Achtzigsten in der Süddeutschen, verfasst von Willi Winkler, einem renommierten Kulturjournalisten, von dem im Laufe der Jahrzehnte schon viel Kluges im Feuilleton zu lesen war. Noch nie ist mir der Gedanke gekommen, dass der Text, den ich heute von ihm lese, zu lesen versuche, die allbekannten Phänomene der Folkgeschichte etwas insiderhaft mystifiziert. Ich könnte es achselzuckend beiseitelegen, aber da gab es doch einen irritierenden Rückstau, der nachwirkt. Gleich zu Anfang (siehe oben im Original) war von einem frühen Fernsehauftritt des Sängers die Rede und in einer Weise, als habe dort etwas Gefährliches in der Luft gelegen, jedoch:  „Was dann folgt, ist eines der schönsten Lieder, die Dylan je geschrieben hat, „The Lonesome Death of Hattie Carroll“.

So etwas bringt mich aus der Ruhe: „je geschrieben hat“. Der Blick auf ein ganzes Leben also, und dieser Superlativ. Und ich, sein Altersgenosse, ich sitze hier und erinnere mich an gar nichts, und dann endlich doch, aber an ein ganz anderes Lied.

1964 also. Ehrlich gesagt, er war damals kaum jünger als ich, und schon damals hätte mein Alter Ego, das ich immer wieder gern einsetze, auf sein Lied nicht besonders begeistert reagiert. Ich spreche von der Melodie: absteigender E-dur-Sext-Akkord mit Pentatoneinsprengseln, beim „Baltimore Hotel“ vom Grundton e aus aufsteigend und auf der Terz ruhend, dreimal oder mehr, bis „first-degree murder“. Ist das eine Melodie? Jetzt wieder von oben ansetzend, schrittweise abwärts bis zur Terz, gleich anschließend von der Sext zur Terz, das gehört zusammen, dann noch 1mal, allerdings jetzt von der Quart abwärts zum Grundton. Ich analysiere nicht, ich folge den Zeilen und Linien. Aber – gleicht es nicht dem berühmteren Lied, das ich ewig lange kenne, fast plagiatsmäßig, früh auch auf deutsch: „Sag mir, wo die Blumen sind“  (engl. hier )? Wahrscheinlich liebt man dieses Lied nur dank Marlene Dietrich, weil es einst zum Mitsummen und Träumen animierte. Nein, die Melodie ist wirklich auch komplexer und zugleich runder, weniger hysterisch wiederholt, inhaltlich klar positioniert, – ohne unterderhand Konsequenzen einzufordern. Zum Thema: Bob Dylan 1964 – ich hörte in Köln-Niehl unentwegt Wagners „Ring“ und „Tristan“, keine Zeit, dies hier könnte mir entgangen sein:

Der Text steht bei Youtube drunter, ich sollte diesen Zeilenbandwurm wenigstens beim Mitverfolgen in Strophen verwandeln:

Lyrics: William Zanzinger killed poor Hattie Carroll With a cane that he twirled around his diamond ring finger At a Baltimore hotel society gathering And the cops were called in and his weapon took from him As they rode him in custody down to the station And booked William Zanzinger for first-degree murder But you who philosophize disgrace and criticize all fears Take the rag away from your face Now ain’t the time for your tears William Zanzinger, who at twenty-four years Owns a tobacco farm of six hundred acres With rich wealthy parents who provide and protect him And high office relations in the politics of Maryland Reacted to his deed with a shrug of his shoulders And swear words and sneering, and his tongue it was snarling In a matter of minutes, on bail was out walking But you who philosophize disgrace and criticize fears Take the rag away from your face Now ain’t the time for your tears Hattie Carroll was a maid in the kitchen She was fifty-one years old and gave birth to ten children Who carried the dishes and took out the garbage And never sat once at the head of the table And didn’t even talk to the people at the table Who just cleaned up all the food from the table And emptied the ashtrays on a whole other level Got killed by a blow, lay slain by a cane That sailed through the air and came down through the room Doomed and determined to destroy all the gentle And she never done nothing to William Zanzinger And you who philosophize disgrace and criticize all fears Take the rag away from your face Now ain’t the time for your tears In the courtroom of honor, the judge pounded his gavel To show that all’s equal and that the courts are on the level And that the strings in the books ain’t pulled and persuaded And that even the nobles get properly handled Once that the cops have chased after and caught ‚em And that the ladder of law has no top and no bottom Stared at the person who killed for no reason Who just happened to be feelin‘ that way without warnin‘ And he spoke through his cloak, most deep and distinguished And handed out strongly, for penalty and repentance William Zanzinger with a six-month sentence Oh, but you who philosophize disgrace and criticize all fears Bury the rag deep in your face For now’s the time for your tears.

Übersetzung  Hier

Und die Szene, die Willi Winkler analysiert hat, – wäre sie auch bedeutend, wenn der junge Mann früh aus dem Leben gerissen worden wäre, wie etwa Rudi Dutschke? Ohne eine unendliche Werkliste und ohne den Nobelpreis?

Aus der Werkliste MGG Bob Dylan 2001

Am Rande (autobiographische Bruchstücke):

   Woody Guthrie, Umm Kulthumm (!)

Christian Williams (Hg.): Bob Dylan In eigenen Worten / Aus dem Amerikanischen von Clemens Brunn / Palmyra Verlag Heidelberg 2001 ISBN 3-930378-34-5 Umschlagfoto: Mark Seliger/Omnibus Press

Bob Dylan (Wikipedia hier): Kurz vor Ablauf der Frist am 10. Juni 2017 lieferte er die Preisrede ab, die er am 4. Juni 2017 in Los Angeles aufgenommen hatte. Er spricht darin, von Klaviermusik unterlegt, über sein Verhältnis zur Literatur und seine prägenden Vorbilder. (Zitat aus Wikipedia)

Unerhörte Zeichen von Rainer Prüß

Eine Ahnung

Typisch ist es, – wenn man dieses Heft aufschlägt -, man ist gebannt und hat doch keine Ahnung, was einen sonst noch erwartet, wenn man weiterblättert: es sind eben Denkzettel, genauso fesselnd in den Bildern wie in den Texten. Ich habe dieses ausgewählt, weil es Verbindung zu meiner Vergangenheit mit arabischer Musik aufzunehmen scheint. „Luft von anderem Planeten“, wie bei Schönberg. Ich hätte aber gleichermaßen auf das Innere einer Tiefgarage oder auf eine Spielzeuglokomotive treffen können: immer bin ich jeweils mindestens 10 Minuten beschäftigt, ohne dass mir die Zeit lang wird. Das ist Rainer Prüß. Ich bin ihm dankbar, dass ich hier eine Kostprobe wiedergeben darf.

Natürlich gilt das © -Zeichen vor Rainer Pruess. Und es ist nicht das erste Mal, siehe z.B. hier. Oder geben Sie seinen Namen in die „Suche“ rechts oben ein, auch mit -ss statt -ß. Es lohnt sich. Und – Achtung! – die beste Ansicht haben Sie im Computer, nicht im Handy, wo die beiden an sich nebeneinander stehenden, zusammenhängenden Seiten auseinander treten und untereinander rücken…

Der Denkzettel macht Lust, in den Koran zu schauen, wenn nicht dessen Schriftzüge auf deutsch gar so prosaisch ausssähen:

Jetzt müsste ich noch den arabischen Text finden… Oder verstehe ich auch so, was Rainer Prüß recht deutlich beschreibt? – Ich entdecke: am oberen Rand habe ich mangelhaft kopiert:

wie konnte mir das entgehen??? Und ich glaube verstehen zu können, was er mir allgemein über Schriftzüge erklärt? Schriftzeichen! Ich muss besser sehen lernen, das ist klar. Und immerhin habe ich eine ganze Weile über den Blickwinkel des Windmühlenfotos sinniert.

Da ist das ehrwürdige Buch, – werde ich darin, wenn ich es „von hinten“ angeblättert habe, nach der Einleitung überhaupt die erste Sure identifizieren können? Und wer sagt mir überhaupt, mit welchem Text die Inschrift an der alten Moschee-Wand beginnt. Immerhin, der Schriftzug, der Allah bedeutet, müsste auch hier zu erkennen sein, wenn mich Rainer recht geleitet hat…

 

Freund Mauritz aus Luxor hat mir weitergeholfen:

„Die Inschrift befindet sich offenbar an einer Moschee. Der Text ist nicht aus einer Sure, sondern nennt einige der 99 Namen Allahs (= al-asmâ‘ al-husnâ), darunter die Liebe, der Grossartige, der Barmherzige, der Erbarmer.“

aus: s.u.Wiki Aklar1

Den Bericht über „Gottes schönste Namen“ findet man hier, über die Yeni Cumi Moschee ebenfalls in Wikipedia , von dort stammt auch der folgende Blick in die Kuppel (Foto Erol Gülsen):

Noch etwas anderes fiel mir inzwischen auf, und zwar anlässlich der Schrifttype, in der leicht leserlich der „profane Denkzetteltext“ gesetzt ist, genannt „Rotis“, – nach dem Schweizer Wohnort des Erfinders Otto Aicher. Der unbeirrte Blick ins Wikipedia-Lexikon zeigt jedoch, dass dieser interessante Mann in einem urdeutschen Dorf bzw. Weiler gewirkt hat, Rotis, – heute ein Ortsteil von Leutkirch im Allgäu.

Was mich im neuen Denkzettel besonders beschäftigte, war das wunderschöne Foto einer gewundenen Treppe von etwa 50 Stufen; in geheimnisvolles Dunkel getaucht, hinauf an dem Steilufer eines Flusses, scheint sie dort oben auf eine Altstadtpromenade zu führen; ins Auge fällt jedoch die genau hier aufgestellte blaue Europafahne mit dem Sternenkranz. Bezeichnet sie eine Landesgrenze? Entrevaux, Alpes-de-Haut-Provence, verrät das Inhaltsverzeichnis. Nie gehört. Wikipedia bietet die folgende, ganz andere Perspektive des Städtchens von oben.

Foto: Wikipedia (s.o.)

Foto: ©Rainer Pruess

Merkwürdigerweise inspiriert den Freund gerade der andere eindrucksvolle Blick: mit der winzigen Europafahne am Ziel eines beschwerlichen Weges, den wir vielleicht entspannt und bezaubert betrachtet haben, zu einem politischen Text, der die Vision eines künftigen Europas beschwört. Was mich wieder einmal auf die überraschenden Koinzidenzen verweist, die sich jetzt durch den weltweiten Umbruch der Machtausübung häufen und jede selbstbezogene beschauliche Versenkung in Kunst, Musik, Natur unterminieren. So auch, bei Rainer Prüß in graphischer Verdichtung, – der europäische Gedanke.

Wann habe ich das zum Thema gemacht: Sobald man das Individuum hervorhebt, ist es ein notwendiger Schritt zu bedenken, dass kein Individuum für sich allein existiert. Das war hier. Und gleich danach das Stichwort GEMEINWOHL aus dem Lexikon der Philosophie, das war im November 2021.

Und zuletzt am 7. März dieses Jahres bei der Lektüre der neuen ZEIT und eines Artikels von Harald Welzer hier.

Das nenne ich Koinzidenzen. (Zitat) In Zeiten der Verunsicherung, in denen sich private Ungewissheiten und eilige Vergewisserungen untrennbar mit politischen Bewegungen und Bedrohungen zu verquicken scheinen. Wie nie vorher in 70 Jahren.

Oder bei Rainer Prüß zu Europa s.o.: Föderalismus heißt kenntnisreich regional handeln und für das Ganze gemeinsam denken. (…) „Gemeinsam“ setzt Einzelne voraus, die sich zusammentun.

So einfach ist das.

Resilienz und so weiter

Dünkt es mich nicht, dass ich gestern noch nach dem gängigen Wort gesucht habe, und nun ist doch schon anderthalb Jahre her? Ich sehe es hier.

Ein lieber Freund hat reagiert und mir ein viel-fragen-lösendes Buch geschickt mit einer Bildpostkarte, die mich in Begeisterung versetzt: ist es doch das erste Gemälde, das nicht die Gottesmutter in den Mittelpunkt setzt, sondern den Intellektuellen. Natürlich nicht irgendeinen, sondern Thomas von Aquin, dessen Lebensgeschichte ich allerdings zum erstenmal aufmerksam studiere.

Es ist ein Füllhorn aktuellen Wissens, ich kann es allen Intellektuellen meiner Bildungswelt empfehlen, zugegeben: es sind wohl solche, die außer der ZEIT wenig Politlektüre an sich herankommen lassen, und ich erinne mich an Zeiten, als ich dieses überdimensionale Wochenblatt nicht einmal auf der Titelseite zu lesen begann, sondern sofort ins Feuilleton sprang.

Die Welt hat sich grundlegend verändert, deshalb spielt auch das Wort Resilienz für mich eine besondere Rolle. Wollen Sie die Liste genauer unter die Lupe nehmen? Ich gestehe: das erste Wort, dessen Analyse mich hier gethrillt hat, war das Wort HASS, das man heute oft auf selbstgemalten Schildern bei Demonstrationen liest.

Interessant wird es dort, wo es wirklich um das Selbstbild des Hassenden geht:

Im Unterschied zu anderen Emotionen gilt für den Hass [allerdings], dass er in der Regel nicht explizit als Hass kommuniziert wird, sondern nur als Fremdzuschreibung auftaucht. Sich zum eigenen Hass zu bekennen, wirkt anrüchig. Hassen tun immer nur die anderen. Der Grund für diese Abspaltung mag in der Logik der Polarisierung liegen, die verlangt, der unbedingten Negativität des Hasses ein möglichst positives individuelles wie kollektives Selbstbild entgegenzusetzen. Damit die Feindschaftsgefühle dieses Bild nicht trüben, werden sie umetikettiert. Noch die übelsten Beschimpfungen und perfidesten Drohungen verbrämt der Hassende als besorgte Warnung, als mutigen Einspruch, der die Dinge beim Namen nennt, als Notwehr gegen finstere Mächte und nicht zuletzt als Ausdruck der Liebe zur eigenen Gruppe. Die Verfolger treten auf im Gewand der verfolgten Unschuld. Diskrepanzen zwischen dem explizit Gesagten und dem ausgedrückten Gefühl fallen nicht auf, weil die kommunizierten Affekte ohnehin stärkere Resonanzen erzeugen als die mitgelieferten Erklärungen. (Seite 178 f)

… Je emotionaler und verstörender eine Äußerung, desto höher die Chance, dass sie wahrgenommen und kommentiert wird. Angefeuert wird diese Dynamik noch innerhalb der Selbstbestätigungszirkel digitaler Echokammern, deren Mitglieder sich mit immer extremeren Positionen zu überbieten versuchen und auf diese Weise Reputationsgewinne einzufahren hoffen. Damit die Erregung nicht absinkt, darf der Strom an Posts nicht abreißen. An den sozialen Medien zeigt sich allerdings auch, wie innen und außen, vermeintlich virtuelle und vermeintlich reale Welt ineinander verschränkt sind – und dass die Effekte, die sie hervorrufen, nicht an sich gut oder schlecht sind. Der Flashmob, der sich über Social Media zusammenfindet, um gemeinsam zu tanzen, nutzt dieselben Online-Plattformen wie der Flashmob, der das Kapitol erstürmt. (Seite 181)

Aus Mediatheken und anderen Archiven

Techniken der Lebenshilfe? Nicht „nur“ Musik…

der ganze Film:

https://www.arte.tv/de/videos/111019-000-A/die-alchemie-des-klaviers/ HIER

bis 14.05.2025 !

Eine unveröffentlichte Aufnahme des Pianisten und Komponisten Sergej Rachmaninow wird für den Pianisten Francesco Piemontesi zu einem Schlüsselerlebnis. Diese Freiheit des Spiels und diese Virtuosität überwältigen ihn. Der Schweizer Klaviervirtuose macht sich auf eine Reise zu älteren Kollegen, die ihm zu diesen geheimen Elementen des Klavierspiels Auskunft geben können.

Als der Pianist Francesco Piemontesi eine unveröffentlichte Aufnahme des Pianisten und Komponisten Sergej Rachmaninows hört, ist das wie ein Schock für ihn. Diese Freiheit des Spiels, diese Farben und Nuancen, diese Virtuosität, die doch immer mit einem Lächeln präsentiert wird, überwältigen ihn. Er beschließt, zu erforschen, was er hier zu hören glaubt: die Alchemie des Klaviers.
An der Seite von Regisseur Jan Schmidt-Garre macht sich Piemontesi auf eine Reise zu älteren Kollegen, die ihm zu diesen geheimen Elementen des Klavierspiels Auskunft geben können. Er fährt zu Maria João Pires nach Spanien, zu Jean-Rodolphe Kars in ein französisches Kloster und zu Stephen Kovacevich nach London. Er lässt sich von der Opernsängerin Ermonela Jaho inspirieren, auf dem Klavier zu singen, und vom Dirigenten Antonio Pappano, die Farben des Orchesters aufs Klavier zu übertragen.
Zum Abschluss besucht er seinen alten Lehrer und Mentor Alfred Brendel. Und selbst der 1943 gestorbene Sergej Rachmaninow ist plötzlich wieder sehr lebendig …

HIER Hope on the road – Daniel Hope auf den Spuren irischer Musik   oder     Hier bis 4.9.27

Daniel Hope ist unterwegs auf einer sehr persönlichen Reise: Am Steuer eines alten Morris Traveller erkundet der international gefeierte Geiger Irland, die irische Musik – und die Geschichte seiner Familie. Seine erste Station führt ihn ins mittelalterliche Kilkenny, wo er Siobhán Armstrong trifft, die Königin der irischen Harfe. Sie erklärt ihm, wie die Harfe zum Symbol des Widerstands gegen die Fremdbestimmung wurde.

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Hier https://www.imdb.com/de/title/tt2102302/ Der atmende Gott – Eine Reise zum Ursprung des modernen Yoga oder besser als Vimeo HIER nur hinter Bezahlschranke (nur Trailer abrufbar)

Der moderne Yoga, täglich praktiziert von Millionen Anhängern in aller Welt, geht unmittelbar auf Gott Shiva zurück – so die indische Überlieferung. Zugleich ist der moderne Yoga aber eine Erfindung des frühen 20. Jahrhunderts, eine Erfindung des indischen Gelehrten Tirumalai Krishnamacharya. Diese Geschichte ist weit weniger bekannt, und von ihr handelt dieser Film.

Leben und Lehre Krishnamacharyas werden durch die Augen des Regisseurs Jan Schmidt-Garre erzählt, der nach der unverfälschten Yoga-Praxis sucht. Seine Reise führt ihn über die Schüler und Verwandten Krishnamacharyas zu den Ursprüngen des Yoga am Palast des Maharadschas von Mysore. Von Pattabhi Jois lernt Jan den „Sonnengruß“, von Iyengar den „König der Asanas“, den Kopfstand, und Sribhashyam lehrt ihn schließlich die geheime „Life Saving Yoga Session“ seines Vaters.

Aufwendig gedrehter Kinofilm mit unbekanntem Archivmaterial und authentischen Reenactments.

Kritischer Bericht einer Rezipientin hier Zu beachten auch ihre Blogkategorien z.B. Mudra (Finger-Yoga)

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HIER Breathwork und spezielle Atemtechniken wie das „holotrope Atmen“ oder die „Wim-Hof-Methode“ sind zu einem Trendthema in der Sport- und Yogawelt geworden. (WDR)Trailer hier

HIER Glücksfall Sonne – Leben aus Licht und Energie Unsere Sonne bestimmt alle Prozesse des Lebens auf der Erde. Sie ist eine unerschöpfliche Energiequelle. Doch so lebensspendend Sonnenstrahlen sind, das Zentralgestirn kann gefährlich sein. (ZDF) bis 28.2.2029

Auf der Sonnenoberfläche herrscht eine Temperatur von rund 6000 Grad Celsius. Es grenzt an ein Wunder, dass die Erde mit 150 Millionen Kilometern im perfekten Abstand um diesen Feuerball kreist, sodass Leben überhaupt erst möglich ist. Wir weder verbrennen noch erfrieren. Die Sonne ist der Stern, der unserem Planeten am nächsten ist. Ihre gewaltige Kraft ist das Ergebnis einer fortwährenden Kernfusion in ihrem Innern.

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Wichtiger Artikel (von JMR übermittelt): Harald Welzer über Gemeinsinn

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Quelle:

Stichwort demnach: „Gemeinsinn – also die Beziehungs- und Resonanzfähigkeit“

Woher kenne ich das? Gewiss, – Hartmut Rosa:

Weitere Verbindungen zu Hartmut Rosa HIER

Hier im Blog bei Suche eingeben: Individualismus, siehe z.B. hier.

Zeiten der Verunsicherung, in denen sich private Ungewissheiten und eilige Vergewisserungen untrennbar mit politischen Bewegungen und Bedrohungen zu verquicken scheinen. Wie nie vorher in 70 Jahren. Ich nehme die Wochenzeitung DIE ZEIT gewissermaßen als Seismographen, der mich probeweise auf einen Gedankenweg bringt, der zu den vorhergehenden Notizen passt.

Kernsätze aus dem Kommentar links von Bernd Ulrich:

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Anknüpfend an das Beispiel Igor Levit im Rosa-Text (Seite 53 „Topos“), die Rolle, die mit dem immer gleichen Beispiel „Mondschein-Sonate“ aufgerufen wird. Immer dieser erste Satz. Das ewige Rätsel? Sagt das wirklich etwas Neues aus? Warum die Anbiederung an den Sinn des Laien, der sich gern am Altvertrauten und zugleich scheinbar Einfachen entzündet, weil er zugleich vom diskursiven Denken befreit. Warum nicht sich abarbeiten an den labyrinthischen melodischen Gedankengängen einer Bach-Partita, mit der Auflage, sie vorläufig nicht zu mystifizieren? Beginnen Sie ein neues geistiges Leben mit der Sarabande, indem sie ihr wie einer Erzählung „Wort für Wort“ folgen, nicht wie einer Stimmungsmalerei, die Sie ihren Träumen überlässt. Grübeln sie nicht nur über die ersten zwei Takte. Seien Sie streng mit sich!

Bach-Spiel am Klavier live

Bachs längste Fuge

BWV 944 A-moll

Der Anlass zu dieser Erkundung im Blog: das Programm in SG-Wald und die Gespräche mit JMR über die erstaunliche Fuge (plus vorangehende Fantasie), die er vorbereitet hat. Auch der Text dazu (aus dem Bach-Buch von Spitta):

Die Noten besitze ich seit Sept. 1985, habe sie vor allem anhand der CD von Andreas Staier (1988) studiert, wenn man das so nennen kann. In Erinnerung an seine unglaublich „wilde“ Fantasie BWV 922… ebenfalls in A-moll.

Aber eben diese fehlt… BWV 944.

Die Cembalistin auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz trägt dieselben Noten in der Tasche, ich erkenne auch bald die aufgeschlagene Fuge, 9 Seiten lang, ja, aber wie wird sie blättern?

    

Das Originalinstrument Cembalo zwingt zu einem überschaubaren Tempo, aber es gibt kein „originales“ Tempo, das auch für einen virtuosen Klavierspieler verpflichtend wäre. Ich habe die Fuge in einer Aufnahme des jungen Pollini gehört, – das kann nicht das Ziel sein. Andererseits – wenn man die Fuge schon gut kennt und alles versteht, glasklar und auch optisch präsent, – wer wollte da anfangen zu mäkeln, wie der Fuchs bei den Trauben?

Zur Notation der einleitenden Fantasia:

Quelle Paul Badura-Skoda: BACH INTERPRETATION Die Klavierwerke Johann Sebastian Bachs / Laaber Verlag Laaber 1990 Seite 411 f

Die Fantasia schweift ins Wesenlose …. (?) etwa die Fuge auch, die fein gefügte?

Frage also: Gibt es einen Weg, die Form einer solchen Fuge befriedigend ins Auge zu fassen und sich nicht zu bescheiden mit der Auskunft: „perpetuum mobile“ ?

Plan: Die Folge der Stimmen hoch-tief etc. und Übergang zur Hoch-Tief-Wanderung der Fragmente… kulminierend in den Orgelpunkt-Teilen Seite 6 und 8.

Und dies HIER nicht pauschalisierend.

Die genauere (hörende) Betrachtung verweilt – in Chiara Massinis Aufnahme anfangend bei 0:30 – bei den beiden Teilen, die bis 1:29 bzw. 2:08 dauern. Also betreffend 1) und 2), und natürlich wiederholend nach Bedarf…

1) Die Fuge ist dreistimmig. Als erstes das sechstaktige, aus Sechzehnteln bestehende Thema einprägen! Man sollte es bei jeder Wiederkehr eindeutig wiedererkennen, auch wenn nun kein Takt mehr folgt OHNE durchgehende Sechzehntelgänge. Die drei Stimmen kennzeichne ich als Oberstimme, Mittelstimme und Bass, O – M – B, jeden durch eine Themenfolge und die zugehörigen Zwischenspiele bezeichneten Teil der Fuge sehe ich als „Durchführung“. Wir haben hier allerdings nur zwei „reguläre“. Bach ist zu nichts verpflichtet, wenn der Geist zu ihm spricht…

Die erste Durchführung – von Takt 1 bis Takte 33 – enthält die Themenfolge O – M – B   und endet mit dem Kadenztakt in Takt 33, der zugleich als Scheineinsatz den neuen Durchführungsbeginn in Takt 34 signalisiert. (Chiara Massini 1:29)

2) Die 2. Durchführung, M – B  – O, beginnt in Takt 34, das Ende des Formteils würde ich allerdings schon  nach der Kadenz in Takt 53 ansetzen, weil das Thema O noch einmal in e-moll kommt (wie schon in O Takt 44), zugleich die volle Dreistimmigkeit erreicht ist (Chiara Massini 2:08) und in diesem neuen Teil 3  ein paralleler Vorgang geplant ist:

3) ab Takt 54 also Thema O in e-moll, ab Takt 72 Thema B in d-moll, ab Takt 93 Thema M in C-dur bis Kadenztakt 108 (zugleich Scheineinsatz) (Chiara Massini 3:48),

4) dort beginnt C-dur mit Themenfragmenten (Modulationen!), zielt auf den Orgelpunkt H-dur, Ausdünnung, „Zusammenbruch“, und es folgt (Chiara Massini 4:14)

5) ein Neubeginn mit Thema M in e-moll ab Takt 122, dann Thema O  in a-moll, Thema Kadenz (Scheineinsatz) B in g-moll ab Takt 156, mit Themenfragmenten (Modulationen), zielt auf den Orgelpunkt E-dur, Ausdünnung, „Zusammenbruch“ und aus der Tiefe

6) scheinbarer  Neubeginn mit Thema in a-moll (Chiara Massini 5:55), ausweichend, Laufwerk, ab hier nur noch Akkordschläge als Begleitung, allmählicher Aufstieg. Ab Takt 192 wird die zweite Hälfte des Themas a-moll nachgeholt und zum Ende geführt.

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An der obigen Übersicht, die eine Orientierung ohne gedruckte Noten ermöglichen sollte, missfällt mir, dass die gutwilligen Rezipienten zuviel Zeit verlieren mit der Identifizierung der Stellen, die durch Taktzahlen bezeichnet sind. Im Folgenden erwarte ich nur, dass man das Thema zweifelsfrei beim Hören erkennt, entsprechend den rotgefärbten X-Reihen (die natürlich nicht genau die Zahl der Sechzehntel wiedergeben, aber immer ein vollständiges Themenzitat meinen). Die Relationen der Tonarten könnten vielleicht nur erfahrenen Hörern einleuchten, etwa in der Reihe e-moll, d-moll, C-dur, H-dur (durch Fettdruck hervorgehoben). Notfalls findet man sich in der echten Wiedergabe immer zurecht, weil sie dem Verlauf der einzelnen Minuten folgen, wo dann jede bezeichnete Stelle  genau zu lokalisieren ist.

Diese Fuge ist kein Stück zum Grübeln, es wirkt atemberaubend und soll es wohl auch sein. Das heißt aber nicht, dass wir orientierungslos durch musikalische Räume irren.

BWV 944 interpretiert von der Pianistin Gile Bae

0:00 Fantasia (bis 1:17)

1:00 (ab 1:19) a-moll xxxx-xxxx-xxxx-xxxx (1:29) e-moll xxxx-xxxx-xxxx-xxxx (1:42) a-moll xxxx-xxxx-xxxx-xxxx (bis 1:49)

2:00 (ab 2:02) a-moll xxxx-xxxx-xxxx-xxxx (bis 2:11) (ab 2:16) e-moll xxxx-xxxx-xxxx-xxxx (ab 2:30) e-moll xxxx-xxxx-xxxx-xxxx (bis 2:37) dann modulierend

3:00 (ab 2:55) d-moll xxxx-xxxx-xxxx-xxxx (bis 3:01) dann modulierend (ab 3:21) C-dur xxxx-xxxx-xxxx-xxxx (bis 3:27) motivisch weiter (bis 3:39) C-dur motivisch weiter bis H-dur-Orgelpunkt (bei 3:51) (hier = Bass-Tremolo)

4:00 (ab 3:56) e-moll xxxx-xxxx-xxxx-xxxx (bis 4:03)  motivisch weiter (bis 4:17) a-moll xxxx-xxxx-xxxx-xxxx (bis 4:24) modulierend weiter – über g-moll 4:40 – bis E-dur-Orgelpunkt (ab 5:01)

5:00 Ende des Orgelpunkts und Anfang des Schlussteils (ab 5:07) a-moll xxxx-xxxx-yyyy-zzzz abgewandeltes Thema (Akkordakzente als Begleitung), (ab 5:25) der vorher ausgesparte Rest des Themas: – zweistimmige parallel oder in Gegenbewegung laufende Sechzehntel – wie im vorigen Teil vor 4:24. Plus lapidarer Schluss. (5:40)

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Dieser Artikel ist – wie so oft – ein Work in Progress, und ich bin mir darüber im Klaren, dass er hier und da wieder die Dikussion auslöst, ob es nicht eher „zeitgemäß“ sei, – unserer Zeit gemäß -, Bach auf dem modernen Flügel vorzutragen. Im übrigen könne man diese Fuge auch auf dem Cembalo in rasanterem Tempo angehen (und durchhalten). Bei solchen Fragen bin ich auf eine andere Aufnahme gestoßen (worden), die auf dem Cembalo unvergleichlich schön klingt, nebenbei aber auch zeigt, dass eine ganz andere Geschwindigkeit möglich ist, so dass es sich lohnt, über die Mechaniken der beiden Tasteninstrumente aufs neue nachzudenken. Ich schlage vor, bei Philipp Spitta – dem anfangs Zitierten – zu beginnen. Es ist erstaunlich: geschrieben im Jahr 1873.

Ein Klangwunder ohnegleichen, es lohnt sich immer wieder einzutauchen. Oben im letzten Notenbeispiel sehen Sie, was Bach als Vorlage lieferte und dem Spieler zur Ausgestaltung überließ. Wer hätte das geahnt?

Wenn Sie, nach einigen Wiederholungen, sich lösen können und die Fuge anschließen wollen – sie folgt auf dem Fuße – HIER.

Besonders interessant die Differenzierung des Tempos im Bereich des E-Orgelpunktes und der Neuansatz in dem Schlussteil (mit den Akkorden der linken Hand): fast wie eine Stretta, die neue Gestalt des Themas. Sehr überzeugend. Kein „perpetuum mobile“.

Der Interpret ist Léon Berben. Aufnahme 2010. Biographie: https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A9on_Berben Website http://leonberben.org/

Und weiter im Spitta:

 

Quelle Joh. Seb. Bach von Philipp Spitta / Dritte unveränderte Auflage / Erster Band / Leipzig Druck und Verlag von Breitkopf & Härtel 1921

JMR 9.3.25

Musik als eine Welt mit Wort

Wie man klassische Kultur erleben kann

Im öffentlich-rechtlichen Medium z.B. täglich um 9:05 stundenlang, oder nur für 5, 10, 15 Minuten. Im SWR. Hier sind zwei Varianten, sehr unterschiedlich im Tonfall. Ein Glücksfall? Kultur erleben, d.h. teilnehmen können.

Erleben, ja – als Teil des Lebens, nicht einfach verlässlich vorgesetzt bekommen. Mit korrekten Angaben. Das genügt nicht. Erst recht nicht: als zu respektierendes „Kulturgut“ präsentiert. Man muss sich zugehörig fühlen, ohne dass diese angenehme Einbeziehung hervorgehoben wird. Wie es hier der Autorin gelingt, dass wir selbst zum Kind mutieren, indem wir uns unversehens in das neugierige und klug verspielte Kind Ravel versetzen. Nicht ganz ohne Befremden: fehlte es ihm etwa an Geschmack? An deutschem Gemüt, überhaupt: an Gemütlichkeit. Spüren sie nicht eine gewisse Kühle, die sie gleichwohl nicht missen möchten? Eine gewisse Perfektion der Anspielungen und historischen Ausblicke. Ist es wirklich eine andere Epoche? Oder ein gelungene Ganzkörpermaske. Wunderbar!

Das gelingt bei Reinhard Goebel ganz anders. Auch er ist nicht der perfekte Berufssprecher, es klingt nicht einstudiert und professionell geglättet, überhaupt beherrscht er sich nur für den Augenblick, für die Länge großer Musik oder wenn er eilig verdeutlichen will, was er meint: dann singt er eben mit. Diese quasi spontan produzierten Sendungen müssen als Studioprodukt sehr mühsam gewesen sein. Und die latente Spannung teilt sich beim Hören mit, eine Erfahrung, an der man nicht ohne gelegentlichen Widerstand beteiligt wird.

Die andere Variante (nach dem Muster der alten „Features“ )

Ravel enträtseln / Mit Katharina Eickhoff

Wer „Le Belvédère“, Maurice Ravels Haus in Montfort L‘ Amaury bei Paris betritt, weiß gleich, dass der Titel von Ravels „Das Kind und die Zauberdinge“ nicht bloß eine hübsche Opern-Überschrift ist. Es ist die Beschreibung seines Künstlerdaseins. Ravel selbst war ein – immer schon altes – Kind, und sein Haus in Montfort ist vollgestopft mit Zauberdingen, die in seiner genial konstruierten Musik widerhallen. Und genau darum geht es in der ersten Folge dieser Musikstundenreihe.

Die Autorin spricht selbst, damit steht sie glaubwürdig hinter dem Text, auch Zitate werden nicht von „Profis“ hineingelesen, das ist gut so. Man spürt keinen „Apparat“, kein Regie-Team. (Nichts gegen mitwirkende Profis, die sich auf „Understatement“ verstehen!)

1) https://www.ardaudiothek.de/episode/musikstunde/ravel-entraetseln-1-5/swr-kultur/14206513/ HIER

2) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/ravel-entraetselt-2-5-100.html HIER

3) https://www.ardaudiothek.de/episode/musikstunde/ravel-entraetseln-3-5/swr-kultur/14215677/ HIER

ODER : https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/ravel-entraetseln-3-5-100~_refTime-1740477600_-4fd2952d6b1d7b2924306e556f97936c2c0971ef.html HIER

4) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/ravel-entraetseln-4-5-100.html HIER

5) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/ravel-entraetseln-5-5-100.html HIER

Katharina Eickhoff:

Natürlich spricht Musik für sich, aber ich glaube fest, dass jedes Werk mehr berührt, wenn es umgeben ist von Geschichte und Geschichten. Soll heißen: Ich glaube in Sachen Musik an die Kraft des Vermittelns und Erzählens, frei nach Ciceros Rhetorik: Informieren, Unterhalten, Rühren.

Bitte erst nachträglich schriftliche Unterlagen suchen… Hören – mit bloßen Ohren imaginieren.

Versuchen Sie doch, aus einer dieser Sendungen auszusteigen. Falls Sie im Auto sitzen, begeben Sie sich auf einen Parkplatz. Entspannung ist nicht! Oder merken Sie sich vor, wo und wann das im Internet zu finden sein wird… Es gibt Radio-Sendegebiete, in denen Sie vergeblich nach einem solch dichten Netz von Ideen aus Wort und Musik suchen. Dort hat sich ja der hirnrissige Gedanke durchgesetzt, dass der mündige Hörer, die mündige Hörerin, sich in einem Riesenangebot von Kostbarkeiten schon ganz allein eine Musikgeschichte mit den passenden Geschichten basteln werde. Woher denn? Das ist eine falsche Einschätzung der Mündigkeit. Sie muss nämlich gelernt sein. Ein mühsamer Prozess.

Kein Mensch ist von Natur so begabt, auch nicht die, die am Radio so klingen, als gehe ihnen alles leicht von der Hand: sie haben ihr Leben lang daran gearbeitet, dass man ihre  bienenfleißige Vor-Arbeit, ihre kräftezehrende Praxis da draußen im Blick auf ein hörendes, ansonsten passives Publikum nicht mehr störend wahrnimmt. Wie zum Beispiel Katharina Eickhoff oder Reinhard Goebel.

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Oder – ein Portrait ohne Worte !

Maurice Ravel – Musikalische Splitter

78 Min. Verfügbar bis zum 31/03/2026

https://www.arte.tv/de/videos/119953-000-A/maurice-ravel-musikalische-splitter/

Pressetext

Die farbenfrohe Rekonstruktion des Lebens durch den französischen Komponisten folgt seinem musikalischen Werdegang anhand seiner größten Erfolge, lädt aber auch zur Entdeckung weniger bekannter und persönlicher Werke ein.

Der Film ist von großer visueller Kraft, seine Schauplätze treten mit Ravels Kompositionen in Verbindung: das Geburtshaus in Monfort-l’Amaury, die Musikhäuser der Cité de la musique in Paris, das von Le Corbusier entworfene Kloster Sainte-Marie de la Tourette in Éveux. Zugleich ist er eine ebenso poetische wie aufschlussreiche Reise durch das Leben des Komponisten, die ihm mehr Gestalt verleiht als sämtliche bisher erschienenen Biografien.

Zu Wort kommen Klaus Mäkelä, Chefdirigent des Orchestre de Paris, der Pianist Bertrand Chamayou, die Koloratursopranistin Sabine Devieilhe, das Quatuor Modigliani, die Dirigentin Laurence Equilbey, musikalische Leiterin des Insula Orchestra und des Chors Accentus, die Sopranistin Marie-Laure Garnier, die Geigerin Raphaëlle Moreau und die Pianistin Célia Oneteo Bensaid.

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Reinhard Goebel: 4 mal Mozart mit seiner populärsten  Musik je 5-10 Min.

Wie gesagt: Eine ganz andere Art von Sendung: von einem methodisch unberechenbaren Fachmann, der sich die Mittel der Verständigung nicht vorschreiben lässt. Er ist Partei, will überreden. Eigentlich vorspielen, also singt er zur Not. Oder versucht das Tempo der Romance aus den halbierten „Halben“ des Finales „vor-zu-zählfühlen“.

1) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/die-kunst-des-populaeren-100.html HIER

2) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/wo-boese-geister-ihr-unwesen-treiben-100.html HIER

3) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/folge-3-der-inbegriff-der-unterhaltungsmusik-100.html HIER

4) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/folge-4-ein-guter-schluss-ziert-alles-100.html HIER

(Fortsetzung folgt)

Leichter lesbar: Goebels Geigengeschichte

CD-Booklets, wie schön auch immer geschrieben, sind oft mühsam zu lesen, zu klein, zu farblos; und haben zudem – wenn doch frequentiert – die Neigung spurlos zu verschwinden. Da wollte ich mir (und Freunden) den Zugang erleichtern. Mit schneller Erinnerungsmöglichkeit (auch zum Anspielen) anhand der jpc-Quellen.

Alle Texte natürlich ©Goebel , hier wiedergegeben mit freundlicher Erlaubnis.

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/la-cremona-italian-concertos/hnum/11183207 Hier

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/la-cremona-2-konzerte-fuer-3-4-violinen/hnum/12164138 Hier

Mehr erfahren über Prof. Reinhard Goebel über Website: hier