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Neue Ratlosigkeit

Wöchentliche Orientierung, ein Irrweg?

Begleitet von der imaginierten Kritik derer, die sich auf schnelle Intuitionen verlassen, lese ich an jedem Donnerstagmorgen die ZEIT, von vorne natürlich – also zuerst die Titelseite, dann die Rückseite dieses Teils, die Inhaltsangabe Seite 14, gehe von dort meist zuerst ins Feuilleton, dann in Wissen. Ich will heute protokollieren, was für mich lebenswichtig (?) war, – weshalb ich die möglichen antibürgerlichen Kritiker ignoriere, ohne sie zwischen den Zeilen zu übersehen. Sie schauen durchs Gitterwerk. (Könnte etwa eine Täuschungsmaschinerie am Werk sein?) Ich notiere allerdings die Zeilen, die ich markiert habe. Nicht meine Gedanken, die ich vielleicht bei Gesprächen ins Offene schicke. Manche stammen von Adorno (nach seiner Rückkehr in den 50er Jahren). Aber am späten Vormittag will ich im Garten tätig gewesen sein, zumal ich Jan Schweitzer gelesen habe, Seite 41 mit „Dreieinhalb Minuten Schwitzen“.

Die Terroristen hatten es auf Juden abgesehen, aber auch auf das, wofür Juden in ihren Augen stehen: die westliche, liberale Welt, in der es möglich ist, dass junge Menschen auf einem Trance-Festival unter dem Motto »Freunde, Liebe und unendliche Freiheit« halb nackt in der Wüste tanzen. Es ging nicht nur um den Freiheitskampf der Palästinenser. Die Hamas will einen Staat nach islamischen Regeln errichten. Ihre Mitglieder würden die säkularen arabischstämmigen Jugendlichen auf der Berliner Sonnenallee verachten, die vor wenigen Tagen gemeinsam mit der antiimperialistischen Szene »Free, free Palestine« riefen.

QUELLE Sascha Chaimowicz: Dieses Schweigen / Seite 1

Dieser Sieg der Opposition ist weit über Polen hinaus bedeutsam. Das Bündnis unter Führung des ehemaligen Premiers und EU-Ratspräsidenten Donald Tusk hat bewiesen, dass der Vormarsch des Rechtspopulismus kein unabwendbares Schicksal ist – nicht einmal unter extrem schwierigen und unfairen Bedingungen.

QUELLE Jörg Lau: Willkommen zurück / Seite 1

Zu Isoldes Liebestod, am Ende der Oper, standen sie an der Rampe, und hinter ihnen ging ein goldenes Quadrat auf, leuchtete heller und heller – wie das Tor zu einer anderen Welt. Diese Idee des Bühnenbildners Erich Wonder hat mich zusammen mit Wagners Musik schwer ergriffen. (Lemke-Matwey)

… und es musste etwas passieren zwischen diesen beiden Menschen, die von ihrer Leidenschaft noch gar nichts wissen. Auf so engem Raum! Und es passierte! Mit aller Entschiedenheit. Die Wonder-Räume duldeten keine Verlegenheit, keine Schleichgänge. Nein! Jede Aktion musste groß sein, jede Aktion musste etwas bedeuten! (Waltraud Meier)

QUELLE »Der Mensch hat so viel zu sagen!« Doch jetzt ist Schluss, die Sängerin Waltraud Meier gibt ihren Abschied. Ein Gespräch über das Leben im Rampenlicht / Seite 54

Viele wollen nicht verstehen, dass wir den Mord an 1400 Israelis nicht dulden können. Ich frage die Deutschen: Würden sie so etwas hinnehmen? Gemessen an der Bevölkerungszahl wären das 10.000 ermordete und 1000 entführte Deutsche. Mich stört die Doppelmoral: Unsere Kritiker setzen Israel und Palästina gleich, fragen nicht, wer den Krieg begonnen hat. Wir kämpfen aber nicht gegen Palästinenser, sondern gegen die Hamas und den Islamischen Dschihad. Wir kämpfen nicht gegen die Iraner, sondern gegen das Mullah-Regime. Nicht gegen den Libanon, sondern gegen die Hisbollah. Am meisten ärgert mich die Forderung nach »verhältnismäßiger« Gegenwehr. (Wieso?) Was wäre denn verhältnismäßig? Sollen wir es machen wie die Hamas? Sollen wir ein Musikfestival im Gazastreifen stürmen, Frauen vergewaltigen und Kinder enthaupten? Vielleicht am Ramadan? Ohne Vorwarnung?

QUELLE »Sie lachen, während sie uns töten« Arye Sharuz Shalicar ist Sprecher der israelischen Armee. Hier berichtet er über die Gräueltaten der Hamas, warum ihm die Bilder nicht aus dem Kopf gehen – und wie es ist, sich für die militärische Gegenwehr rechtfertigen zu müssen / Seite 62

Analyse eine neuen Welt in Aufruhr, mit Hilfe der alten Theoretiker

(Thukydides, Machiavelli, Clausewitz, Herfried Münkler)

Auf die Frage – nachdem es Hoffnung gab, den nahöstlichen Raum weiter zu befrieden – woher dieses Interesse kommt an CHAOS und UNORDNUNG…

Einige haben die Annäherung zwischen Israel, Saudi-Arabien sowie den Golfstaaten in Gestalt der sogenannten Abraham-Abkommen als Befriedung des Raumes angesehen und dabei den Iran und die Palästinenser außer Acht gelassen. Die aber wären die Verlierer der Befriedung des Raumes gewesen; also haben sie nach Möglichkeiten gesucht, diese Entwicklung zu stören, zu zerstören und dabei sind sie wohl erfolgreich gewesen. Dass auch der russische Präsident Putin ein Interesse an der Eröffnung eines zweiten »Kriegsschauplatzes« hat, weil der den Westen zusätzlich in Anspruch nimmt, spielt sicherlich auch eine Rolle. Politische Akteure, die mit den bestehenden Verhältnissen unzufrieden sind, profitieren von Chaos und Unordnung – also befeuern sie diese.

Zur Prognose, dass es künftig fünf Machtzentren geben werde…

Die Kandidaten auf der demokratischen Bank werden die USA und die EU sein, auf der autoritären Bank Russland und China – und Indien als »Zünglein an der Waage«. Warum fünf? Sie müssen Ordnungsaufgaben übernehmen, die für sie nicht bequem sind und Anstrengung bedeuten – etwa dafür zu sorgen, dass eine Organisation wie Hamas nicht ganze Regionen in Brand setzen kann. Dafür bekommen sie etwas zurück: Einfluss. Die fünf wollen unter sich bleiben und keine anderen dabei haben, mit denen sie Macht teilen müssen. Historisch haben solche Fünferkonstellationen eine gewisse Stabilität, in der Regel zwei gegen zwei, und einer ist das Zünglein an der Waage. (…)

Die Kategorien, mit denen Sie die Lage bedenken, sind die ganz alten: Macht, Polarität, Einflusszone (…).

Vermutlich besitzen Kategorien, die sich über Jahrhunderte bewährt haben, eine höhere Erklärungskraft, auch angesichts einer sich schnell wandelnden Welt, als Theorien, die in gerade stattfindende Entwicklungen hineingeschrieben werden, von denen man aber annehmen kann, dass sie nur intellektuelle Widerspiegelungen einer augenblicklichen Lage sind. Es kommt nicht von ungefähr, dass ich mit Thukydides oder Machiavelli Theoretiker nehme, die als Politiker gescheitert sind und die unter dem Gesichtspunkt ihres Scheiterns schrieben. Sie treten nicht mit dem Gestus der Selbstverliebtheit in ihre eigenen Ideen auf, wie so mancher, der zuletzt hoch im Kurs stand und angesichts der jüngsten Entwicklungen – Russland, Türkei, Hamas – jetzt vor einem Scherbenhaufen steht. (…)

Man hat den Raum vom Westbalkan bis zum Kaspischen Meer, von der ukrainischen Nordgrenze bis über die türkische Südgrenze hinaus bis nach Israel nicht als einen postimperialen Raum betrachtet, sondern gedacht, man könne ihn gut in Ordnung halten. Aber postimperiale Räume bringen revisionistische Akteure hervor. (…)

Ich schätze die Klassiker einer Theorie, die stark mit geschichtlichen Erfahrungen argumentiert – bei Thukydides, vor allen Dingen bei Machiavelli, aber auch bei Clausewitz, der sich mit den Hoffnungen der Aufklärung über das Verschwinden der Kriege auseinandersetzt. Bei diesen Autoren spüre ich eine Weigerung, sich täuschen zu lassen durch Wunschdenken. Denn indem man sich der Geschichte vergewissert, tritt sie als tatsächliches Geschehen an die Stelle des Gewünschten. Ich sage nicht, alles wiederhole sich eins zu eins, aber Grundkonstellationen sind bereits in der Vergangenheit immer wieder aufgetreten und werden das wohl auch in Zukunft tun. Ansonsten müsste man plausibel nachweisen, warum sich das, was sich in zweieinhalbtausend Jahren wiederholt hat, nicht mehr wiederholen wird. Für diese Erwartung gibt es keinen Grund. Mit Schopenhauer kann man sie als »ruchlosen Optimismus« bezeichnen.

Quelle: alle wörtlichen Zitate stammen aus einem Gespräch mit dem Historiker Herfried Münkler, DIE ZEIT 12. Oktober 2023 Seite 58 »Der Worst Case war nicht vorgesehen« / Gespräch Thomas E. Schmidt mit dem Politologen H.M. über Israel, Russland und das Chaos in der Welt. Wie es zwischen den großen Mächtigen ohne Kriege weitergehen könnte, beschreibt er in seinem Buch »Welt in Aufruhr«.

Eine philosophische Antwort auf die Situation in Palästina / Israel:

HIER

Für die Philosophin Susan Neiman steht fest, dass das Festhalten an der Würde aller Menschen die einzig richtige Antwort auf die Situation in Israel ist. Das bedeute, das Leid aller ernst zu nehmen. Zugleich dürfe erfahrenes Leid nicht zur Richtschnur eines politischen Handelns werden, das von Rachewünschen getrieben ist.

Jimi Hendrix

Hören und verstehen

(Anlass: https://www.t-online.de/nachrichten/tagesanbruch/id_100239436/heizungsgesetz-habecks-naechste-luftnummer-das-ist-der-grund.html hier)

https://genius.com/The-jimi-hendrix-experience-long-hot-summer-night-lyrics hier

Sure was a long, long, long, hot summer night
As far as my eyes could see (yeah, yeah, yeah)
But my heart was way down
In a cold, cold winter storm
My darling, where can you be?
Where can you be, baby?
Where can you be?

https://en.wikipedia.org/wiki/Electric_Ladyland hier

https://de.wikipedia.org/wiki/Jimi_Hendrix hier

Was heute wichtig wäre (nebenbei-Notizen)

Alles zusammendenken wollen (oder müssen)

nach der ZEIT-Lektüre Frankreich (die Banlieues) und (Ost-)Deutschland (die AfD) plus Ungarn

Thema Ressentiment (plus Resilienz)

dazu Lanz heute Nacht: HIER

Umweltpolitik (EU von der Leyen gegen Manfred Weber) =“Recht auf Gülle“ (Petra Pinzler)

Titelseite: „All die Besserwisser“ (zu Frankreich) / „Recht auf Gülle“ (Bauernland oder wilde Natur)

„Auseinander!“ (Anna Mayr) „…verdammt kompliziert, gute Lebensbedingungen für alle zu schaffen“ – „Ob ein Rentner in Deutschland seine Wärmepumpe nicht aus der Portokasse bezahlen kann oder ob eine Familie in der Sahelzone nicht verdurstet – alles ist erstmal eine soziale Frage! Ein Problem der sogenannten anderen.“

„Bald auch bei uns?“ (Matthias Krupa) bzg. Frankreich / bei uns „liegt kein historischer Konflikt zugrunde, keine Erinnerung an koloniales Unrecht“.

„Einer gegen alles“ (Samiha Shafy) Ungarn sabotiert die Europäische Union, stärkt Putin

»Wenn der Polizist die Waffe hält, ist es unser kollektives Unbewusstes, das den Finger am Abzug hat« (Mahir Guven)

„Kann dieser Mann helfen?“ Moritz von Uslar (über Carsten Schneider, Ostbeauftragter)

dazu Lanz-Sendung 5.7.23 die Stimmung im Osten

„Nicht immer nur im Kreis laufen!“ (Katharina Teutsch über Cynthia Fleury und Ressentiment)

Nicht relevant: Musik „die schönste Stimme der Gegenwart“ (Jens Balzer) Anohni „My Back was a Bridge for You to Crow“ oder dies (muss man das kennen?):

…am Leben zu sein in einer Welt, die zum Sterben verurteilt ist…  (auf jeden Fall mit soft music)

Ende 10:56 Uhr

Martin Tchiba!

Neue Klänge am Klavier
im ungarischen Rundfunk (Bartók Radio)
Martin Tchiba, piano solo recital (s.a. hier)
Aufgenommen am 26. April 2023 in Budapest
Noch 2 Wochen abrufbar (ab 3. Juni)
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HIER (1. Musik beginnt bei 2:40, 2. Musik fast ohne Pause bei 3:30, 3. bei 5:03 etc.)
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PROGRAMM (die Links führen u.U. nicht weiter, siehe weiter unten)
[22:02:40] Martin Tchiba, 010616
[22:03:30] Gerhard Staebler, Music Box – jerkily, „Budapest Version“
[22:05:03] Kecskés D. Balázs, Prelude for Martin Tchiba
[22:07:35] Helmut Zapf, KME
[22:09:00] Bence Kutrik, 10100 – 10000 – 110 – 1
[22:11:30] Mateo Soto, Silent Music
[22:14:22] Peter Gilbert, Etching: Merged Reflection
[22:15:16] Michael Denhoff, Klangkreis(el)
[22:18:34] Karola Obermüller, fusion – femmage à Ruth Crawford
[22:19:21] Peter Michael Hamel, Aus dem Klang des Lebens für WIReless
[22:20:20] Johannes Sandberger, Erster Dezember
[22:22:01] Linna Zhang, … irgendwo dahinter …
[22:23:12] Jean-Jacques Dünki, Moderato für Martin Tchiba
[22:24:24] Gerhard Stäbler, now.here – here? / Akkordfetzen
[22:24:55] Bank Sary, Szivárvány
[22:26:37] Christian Banasik, Retweet K.
[22:27:33] Rainer Rubbert, restriction – meditation
[22:28:37] Martin Daske, exercise – meditation
[22:30:18] Bánkövi Gyula, Meggyőződés nélküli harangszó
[22:31:07] László Sándor, Offertorium musicum II. – Bells and Chimes
[22:32:52] Miro Dobrowolny, Kontrafaktur
[22:33:57] Lars Werdenberg, Glockenstück
[22:35:13] Norbert Laufer, in an instant
[22:38:38] Péter Tornyai, Variations for Martin Tchiba
[22:43:44] Martin Tchiba, 3 zongoradarab / 3 Piano Pieces
[22:51:58] Martin Tchiba, après – avant (world premiere)
[23:22:17] end
#ArsNova radio program by Gyula Bánkövi – #ArTRIUM concert series
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Hinweise zu Web-Informationen über die einzelnen Komponisten: 
(JR These: zum Hören gehört Hintergrundwissen, Ahnungen zum „Ernst der Lage“, Stilistik = Neuanfänge = Übergang von Stück zu Stück erkennen…)
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Gerhard Staebler https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_St%C3%A4bler hier

Kecskés D. Balázs https://kecskesdbalazs.com/en/ hier

Helmut Zapf https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Zapf hier

Bence Kutrik https://bencekutrik.com/en/home/ hier

Mateo Soto https://www.mateosoto.es/ hier

Peter Gilbert https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Gilbert_(Komponist) hier

Michael Denhoff https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Denhoff hier

Karola Obermüller https://de.wikipedia.org/wiki/Karola_Oberm%C3%BCller hier

Peter Michael Hamel https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Michael_Hamel hier

Johannes Sandberger https://johannessandberger.de/ hier

Linna Zhang (???)

Jean-Jacques Dünki https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Jacques_D%C3%BCnki hier

Bank Sary (???)

Christian Banasik https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Banasik hier

Rainer Rubbert https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Rubbert hier

Martin Daske https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Daske hier

Bánkovi Gyula https://gyulabankovi.com/en hier

László Sándor https://static1.squarespace.com/static/582a4ade440243c12b2ac30b/t/5be1e4756d2a73dfb3fe0f12/1541530742391/LASZLO_SANDOR.pdf  hier

Miro Dobrowolny http://mirodobrowolny.de/ hier

Lars Werdenberg http://www.larswerdenberg.ch/wordpress/ hier

Norbert Laufer https://www.dohr.de/autor/n-laufer.htm hier

Péter Tornyai http://petertornyai.com/en hier

Gern mit Sprachglossen unterwegs

Gestern bei der Lektüre der Süddeutschen Zeitung hatte ich ein seltsames Déjà-vu, als ich auf die immer gern gelesene Sprachglosse von Hermann Unterstöger stieß, der sich oft durch Leserbriefen anregen lässt. Ich dachte nicht ohne Stolz: etwas ganz Ähnliches habe ich vor langer Zeit mal geschrieben, bezog mich allerdings auf einen viel früheren Artikel, Monate zurück, bevor mir noch sämtliche Inhalte durch den Absturz des WordPress-Programms verlorengegangen und auf einem Wörter-Buchstaben-Heuhaufen gelandet waren, aus dem ich nichts mehr rekonstruieren konnte, – so dass ich am 11.11.2014 wieder bei Punkt Null neubeginnen musste. Wie man sieht: noch war ich voller Hoffnung unterwegs, noch glaubte ich, die alten Artikel könnten einmal wieder verfügbar sein:

„wieder verfügbar“???? Mitnichten!

Sehen Sie den Artikel vom 13. Dezember 2014 mit Bezug auf einen weit früher geschriebenen:

hier an Ort und Stelle

Ob mich diese Tatsache berechtigt, einen halben Artikel aus der Süddeutschen wortwörtlich wiederzugeben? Ich hoffe, ich entgehe als nützlicher, keineswegs eigennütziger Blogger der strafrechtlichen Verfolgung??? Am Pfingstsonntag frühmorgens um 4.30 Uhr, wo man sowieso nicht ungestraft ruhelos unterwegs ist…

SZ 27.05.2023

Die Klicks: DIGITAL LIFE

Ein kollektiv-psychologisches Problem (in Arbeit)

(Meine These: die Klicks gehören zu Menschen, haben mit ihnen zu tun, aber solchen, die gerade nichts Eigenes zu tun haben; sie sind momentan präsent, aber nicht wirklich „vorhanden“. Ich gehe aus von dem aufklärenden Video in der ZDF-Mediathek (im ZDF gesehen am 6.5.)

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In dieser Folge will Leon Windscheid (JR-NB: aus Solingen!) wissen, wie viel von unserem Ich in unserem digitalen Selbst steckt. Und wie bestimmen Insta, YouTube und Co. unser eigenes Ich?

  • Videolänge: 26 min Datum: 07.05.2023
  • Video verfügbar bis 07.05.2033

Welche weitreichenden Folgen, positiv wie negativ, das haben kann, erfährt Leon von Joey, früher einer der erfolgreichsten YouTuber Deutschlands, der sein Ich in der digitalen Welt zunächst verloren hat. Wie er es wiederfindet, erzählt er in „Terra Xplore“.

Leon Windscheid spricht über die wissenschaftlichen Aspekte, Hintergründe und Auswirkungen unseres Umgangs mit digitalen Medien auf unser Gedächtnis mit dem Neurobiologen Prof. Martin Korte.

Warum die digitale Welt so anziehend für unser Ich ist, erklärt Psychologe und Webdesigner Prof. Christian Montag.

  • Moderation – Leon Windscheid

Ab 1:00 Gespräch mit Joey bis ca. 4:11

ab 4:40 Hirnforscher (Neurobiologe Prof. Martin Korte) 5:23 „African Bullfrog“, Belohnungssystem, Drogenapotheke im Gehirn, 7:05 Mäusegehirn, Selbstexperiment Handy, „ständig verlieren wir etwas, was wir uns vorgenommen haben, aus den Augen“ 9:47 Warum? 10:00 Prof. Christian Montag Wer manipuliert uns? „die Platform-Betreibenden hinter den sozialen Netzwerken“

JR Zur Vorgeschichte: Über Joey auf Wikipedia hier . Und wie er seine Geschichte nachher selber erzählt:

Was ich noch zu sagen hätte

… ist seit langem bekannt (z.B. einiges aus der Musikethnologie)

Aber es ist auch nützlich, immer das gleiche zu wiederholen. Es begann auf Facebook:

Sagt Ihnen der Name Huib Schipers etwas? Oder der Name Richard Waterman? Oder John Miller Chernoff?

das Original (1979): ISBN 0-226 -10344-7

So etwas habe ich natürlich aus Büchern und von freien Mitarbeiter/innen, z.B. von Dr. Barbara Wrenger oder von John Miller Chernoff. Oder von beiden Seiten gleichzeitig. Ziel: Alle wesentlichen Welt-Ansichten zur Kenntnis nehmen, ja, ich wollte das Welt-Bild der Ethnologen seit 1995 ständig präsenter sehen, auch im WDR, dem Kulturprogramm. Und so etwa sah das damals aus, – dank unterschiedlichster Musik auch ungeheuer „bunt“, eine Herausforderung an jede Philosophie, die auf eine einheitliche Ästhetik aus ist. Und sei es auch eine, welche nur für die indische, die indianische oder die afrikanische Welt Geltung zusätzlich beanspruchen kann. Siehe die Liste weiter unten.

die deutsche Übersetzung des Buches von J.M.Chernoff 1994 durch Barbara Wrenger im Trickster-Verlag (Peter Hammer):

  Heraushebung des Musikethnologen Richard A. Watermann (hier als Beispiel).

  Die Sendereihe ETHNOTONIC (seit 1995) im WDR und gleich danach ein Fund aus meiner Bibliothek (Waterman 1948)

Um kurz auf mein Ausgangsthema, das auf facebook angeschnitten war, zurückzukommen, den Artikel „Alte Musik als Problem“ von Gunnar Hindrichs: Hat er vergessen, dass er vor Jahren bereits einen Weg der Toleranz beschritten hatte? Ich jedenfalls war damals auf seiner Seite, ohne die gesamte Lektüre zu bewältigen…

Gegenwärtige Musik im Jahre 1959:

Inhaltsverzeichnis mit einem Vorwort von Joachim E. Berendt und einem Nachwort von Jürgen Uhde, Adornos Essay zur Missa solemnis und Erich Dofleins „Musik – Heute. Entwurf einer Diagnose“…

Neues vom Atmen

Anfang einer Atem-Auto-Animation

Das Stichwort fiel nicht am Strand des Meeres, sondern im Supermarkt, wo der Ausgang schon nah ist: noch ein Blick über Zeitungen und Magazine. Da! Und eine Assoziationskette begann zu rasseln.

Vielleicht ein neuer Ansatz?

Damals war es wohl zuviel, „eine Liebeserklärung“ und der Anspruch, „unser Leben zu verändern“, selbst die Atemübungen am Ende des Bandes sind mir entfallen, bis auf eine, die auch so ähnlich bei Harari steht.

Die aktuelle Austellung in Hamburg HIER und bitte alle Bilder betrachten.

(Morgen werde ich zwei neue Bücher bestellen. Wie immer: lebenswichtig.)

die Luft zwischen den Zweigen sehen (15.12.2022)

Rückblick: http://s128739886.online.de/sehen-hoeren-und/ hier http://s128739886.online.de/so-viele-geschichten-religionen-und-ideologien/ hier

Wirklich „lebenswichtig“? Natürlich, es steht ganz richtig auf dem Cover: aber „das lebenswichtige Organ“ dient nicht einfach irgendwie dem Atmen, der Versorgung mit Luft, es geht um die „Fähigkeit, die richtige Balance zwischen Aktivität und Ruhe zu finden“ . „Bewusstes Atmen, der gemeinsame Nenner aller Entspannungstechniken“, – ein Weg zur Stressbewältigung und Selbstregulation. Ich würde diese Zwecke gar nicht so hervorheben, es ist zunächst: das Erlebnis des Atmens – ohne den Druck, etwas Besonderes damit anstellen zu wollen, – ein Bewusstsein. Kein ehrgeiziges Unternehmen. Ich will mir notieren, welche Vorstellungen dabei geweckt werden. Imaginationen.

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Nach dem ersten Schub vorauseilender Begeisterung muss ich relativieren: ich würde diese Bücher nicht jedem empfehlen, dem (der) ein Yoga-Kurs viel nützlicher wäre. Vieles gilt „nur“ einem Zuwachs  von Verständnis der organischen Zusammenhänge. Wer (wie ich) sofort nach der praktischen Anwendung fragt, wird vielleicht nach 20, 50 Seiten des ersten, sehr schön illustrierten und „handsamen“ Buches über Lunge, Herz und Darm zu springen beginnen: wo kommt eigentlich das, was ich heute Abend vor dem Einschlafen oder morgens nach dem Aufwachen praktizieren kann, um die Lust am Leben zu wecken oder zu besänftigen?  Ich möchte mir den Blick aufs Meer vorstellen, die Möwen und Seeschwalben, die fernen Wolken, den Horizont. Kein Dienst nach Vorschrift.

Das kleinere Buch ist spröder, fast meine ich: mehr für medizinisch enger fokussierte Menschen, die auch – wie Lauterbach – sich gern mit dem Vergleich verschiedenster medizinischer Studien befassen. Dennoch stößt auch der Laie überall auf praktisch umsetzbare Anregungen. Z.B. diese zum Thema „Funktionelle Entspannung“:

Thomas H. Loew: Langsamer atmen, besser leben / Psychosozial-Verlag

Unter dem ersten der angegebenen Links kommt man zu folgenden nützlichen Webseiten: hier (Arbeitsgemeinschaft Funktionelle Entspannung) , hier (Theoretische Grundlagen) und hier (Methodisches Vorgehen).

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ODER? Wenn Sie nichts weiter lesen wollen, sondern unbedingt direkt in die Praxis einsteigen wollen, sind Sie bei dem Therapie-Ehepaar Liebscher-Bracht immer an der richtigen Adresse.

Vielleicht wecken manche Hinweise auf Hilfsmittel oder Bücher den Argwohn, hier seien Geschäftemacher am Werk, aber tatsächlich wird man nicht unter Druck gesetzt; die Übungen selbst überzeugen. Ich kenne diese Videos seit vielen Jahren und habe mir doch jetzt das Buch gekauft, weil man sich beim Blättern darin einfach leichter orientiert, was es überhaupt gibt. So kam ich auf genau diese einfachen Übungen, die dort auf Seite 359 stehen. Aber es hätte auch genügt, dieses eine Video von nicht einmal 15 Minuten wirken zu lassen. (Es gibt natürlich auch viele andere, die nützlich sein können: ich habe im Zusammenhang mit dem Büchlein von Thomas Löw einen Film entdeckt, in dem dieser selbst seine 4-7-11-Atemtechnik zeigt, sozusagen an einem Fallbeispiel: hier.)

DAS BUCH, flugs abgelichtet …

die Quelle: hier (übrigens: nicht nur für ü80!)