Archiv der Kategorie: Heimat

Wälder

Sichtbar, begreifbar, unbegreiflich

Bevor der Frühling wiederkehrte: die Schimäre des Baumes auf dem Nachbarhaus

Foto JR

Gestern im TV gesucht: Arte 9.5.24 oder Mediathek? Gefunden oder nicht?

2/3 https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/unsere-waelder-ein-jahr-unter-baeumen-100.html hier

3/3 https://www.3sat.de/wissen/terra-x/unsere-waelder-im-reich-des-wassers-100.html hier

Schön, aber diese Filme hatte ich gar nicht gesucht (ich kannte sie längst, siehe dazu im Blog u.a hier), dummerweise trug die neue Trilogie aber denselben Titel „Unsere Wälder“, diesmal  von Jan Haft (2023), und das macht sie eigentlich unverwechselbar. Hier folgt der Film, den ich gestern vor dem Fußballspiel (RTL Leverkusen:Roma) auf ARTE gesehen hatte und unbedingt in Ruhe noch einmal sehen wollte, nun auch samt den Folgefilmen, – endlich gefunden und wiederauffindbar gemacht. Ich bin ein glücklicher Mensch: Sie auch?

 

I https://www.arte.tv/de/videos/101928-001-A/unsere-waelder/ hier Netzwerk der Tiere

II https://www.arte.tv/de/videos/101928-002-A/unsere-waelder/ hier Mut zur Lücke

III https://www.arte.tv/de/videos/101928-003-A/unsere-waelder/ hier Zurück in die Zukunft

Die Videos sind abrufbar bis 7.8.2024

Schauen Sie in Film II („Mut zur Lücke“) nur den Anfang, sagen wir bis 1:38, da erzählt Jan Haft von seiner Kindheit, auf seiner Hand ein Laufkäfer, – und schon hat er mich vollkommen gewonnen. Gerade vorgestern war es, als ich an der Heidberger Mühle einen goldfarbenen Rosenkäfer aufs Handy bannen konnte. Ohne mich im geringsten vergleichen zu wollen, – er hatte mich sensibilisiert, aber meine Frau war es, die den Käfer entdeckte hatte. Ich war nur am rechten Ort zur rechten Zeit. Wunderbare Koinzidenz!

auf Jan Hafts Hand (Screenshot aus Film II)

Rosenkäfer Foto JR 10.5.24 s.a. hier

Sehen Sie auch den hier im Blog neuerdings verlinkten Film Geheimnisvolle Wiesenwelt

Bescheidene Exkursionen in meinem näheren Umfeld (5.5.24), auch sie wiederholbar…

Im Unterholz ein Tisch-Relikt aus den 80er Jahren, als ich zahllose Bäume bei uns oben und hier unten am Viehbach gepflanzt, manchmal aber auch nur mit der (alten) Geige dagesessen habe, um Fiddle Tunes zu memorieren. / Die ersten drei Fotos entstanden am gleichen Tag in der Ohligser Heide (5.5.24) / Letztlich habe ich alldies als Nachbildungen meiner Kindheit auf der Lohe bei Bad Oeynhausen betrachtet, Hobergs „Busch“ und der von Nolte-Ernsting, die ganze sogenannte Steinkuhle, also das Tal unterhalb von Schorms Hof, mit den Üützen-Teichen (Üützen = Eidechsen = Salamander = Molche), sie müssen durch einen winzigen Bach verbunden gewesen sein. Kaulquappen brachten wir manchmal im Glas mit nach Hause. Das konnte nicht gutgehen.

Das Weltraumgefühl

Nur die goldne Abendsonne?

Ich kannte es lange nicht mehr, außer in meiner Kindheit, auf der Lohe und in Misburg, – späte Spaziergänge -, auf Langeoog, – dann war es nur, um das Meeresleuchten zu sehen, auf Texel, beim Rückweg von „Paal 9“ auf den Parkplatz, wo man im Dunkeln das Auto sucht und plötzlich innehält, Blick nach oben. Der gestirnte Himmel. Wer hat das blöde Lied gesummt, Sonnenuntergang hat nichts damit zu tun. Nein, das kommt nicht vom Alter! (Und was ist das schon: 70 !)

Es war aber „die güldne Sonne“, nur sie gilt!!!

GOLD ! Sterne kollideren !

EWIGKEIT ! Nicht ausgeschlossen !

Es kam also beim Zeitunglesen, ZEIT lesen, Seite 26 die Geschichte vom Gold, also doch wohl Wissenschaft, und erst Tage später, nahe am Kitsch, dachte ich, die Geschichte von Helga Schubert, Seite 45 „In der Ewigkeit“. Die Ewigkeit sei nicht woanders, „ich bin nicht ausgeschlossen, die Sekunden, die ich sterblicher Mensch auf dieser winzigen Erde bin, diesem blauen Planeten, wenn man ihn vom Mond sieht aus kurzer Entfernung, diese Sekunden sind ein Geschenk. Ich darf es annehmen. Und ich gehöre dazu, und die, die ich liebe, gehören auch dazu.“ Auch noch das Gedicht von Friederike Mayröcker zitieren, das endet mit: „O Sirius, o Mandelbaum und Stern: Noch leben alle, die wir lieben.“

Eines Tages, wenn ich dieses wiederlese, ärgere ich mich, dass ich es nicht ganz zitiert habe, alle 8 Zeilen. Oder Näheres darüber, dass das Leben von Helga Schubert (84) gerade in die Kinos gekommen sei…

Aber fest vorgenommen hatte ich mir nur die Geschichte vom Gold, und zwar die Zeilen, deren Summierung mich spürbar ergriffen hat, nein, „ergriffen“ nicht – ? es war nur die Erinnerung an den Parkplatz  bei „Paal 9“. Ganz kurz, aber fast wäre es auch das Weltall persönlich gewesen, wie damals. Und die wirklich vergangene ZEIT, die schwindlig macht, der „WeltRAUM“.

Wie groß jedoch so ein schöpferischer Wumms sein muss, damit das Edelmetall entsteht, davon konnte sich die Wissenschaft lange keine Vorstellung machen. Die Erde, so stellte sich bald heraus, ist für ein solches Ereignis viel zu klein. Alles Gold auf dem Planeten ist außerirdischen Ursprungs. Denn es müssen dazu schon Sterne miteinander kollidieren – Neutronensterne. (…)

Das frühe Universum war, vor fast 14 Milliarden Jahren, noch recht arm an Elementen. Nach dem Urknall gab es zunächst nur Wasserstoff und Helium sowie ein wenig Lithium und Beryllium. Nach wenigen Minuten sanken im expandierenden Universum Temperatur und Dichte, sodass vorerst keine schwereren Atomkerne entstanden. Für die Bildung weiterer Elemente brauchte es kosmische Backstuben, in denen mithilfe von Kernfusionen schweres Material hergestellt werden konnte. Diese Backprozesse gelangen später im Innern von Sonnen. Je größer die Masse eines Sterns, desto protonenreichere und schwerere Elemente konnte er hervorbringen: Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Silizium. Spätestens bei Eisen mit 26 zusammengebackenen Protonen war jedoch Schluss.

Wie also können schwere Elemente wie Gold entstehen? (…)

Neutronensterne – extrem kompakte Überreste ausgebrannter Sonnen. Wenn zwei dieser gigantisch dichten Objekte kollidieren und verschmelzen, tragen ihre Neutronen in rasender Geschwindigkeit dazu bei, dass verschiedene Elemente sich bilden und wieder zerfallen. Das Licht, das bei diesen chemischen Reaktionen erzeugt wird, gelangt bis zur Erde.

2017 konnten Astrophysiker eine solche Kollision zweier Sternenleichen beobachten – sie hatte sich vor 130 Millionen Jahren ereignet (so lange brauchte das Licht, bis es zur Erde gelangte). Das optische Spektakel dauerte eine Woche. Erst sahen die Forscher viel blaues , und nach drei Tagen viel infrarotes Licht. Die exakten Wellenlängen verrieten ihnen, was damals (als auf der Erde noch Dinosaurier lebten) entstanden war: unter anderem Gold in der Größenordnung von 30 Erdmassen plus zehn Erdmassen Uran. (…)

Was sich bei solchen Kollisionen bildet, fliegt danach als Sternenstaub durch das Universum. Ab und zu landet etwas davon auf einem Planeten – etwa Gold auf der Erde. (…)

Quelle DIE ZEIT Nº 5 25. Januar 2024 Seite 26 Als das Gold vom Himmel fiel / Wie das Edelmetall entstand, verstehen Forscher erst heute. Eines wissen sie aber schon länger: Das Weltall spielte eine wichtige Rolle / Von Urs Willmann

vorher:

DIE ZEIT Nº 5 25. Januar 2024 Seite 45 In der Ewigkeit / Wir verlieren uns nicht, egal wo wir sind. Über Trost – und wo er zu finden ist. Eine Betrachtung / Von Helga Schubert

P.S. Was war nun mit dem Lied?

Das gäbe eine lange Geschichte. Ich habe es kennengelernt in meinem 4. Schuljahr, als ich – noch nicht zehnjährig – von der Dorfschule in Lohe bei Bad Oeynhausen zur Melanchthon-Schule in Bielefeld kam: dort wurde als erstes morgens ein gemeinsames Lied gesungen  (Bielefelder Kinderchor! manchmal kam der „alte Oberschelp“, auf der Suche nach glockenhellen Kinderstimmen), aber nur dieses prägte sich mir unauslöschlich ein. Bis ich das Gedicht von Ingeborg Bachmann fand, von ihr gelesen, „An die Sonne“, und wieder dachte ich über die alte Melodie nach, die so kindgerecht Unter- und Aufgang der Sonne nachzeichnet („Mein Haupt und Glieder die lagen darnieder, aber nun steh ich, bin munter und fröhlich“), Text von Paul Gerhardt; wenn man umblättert hat es 12 Strophen. Das andere Lied ist für mich „das falsche“.

richtig!

„falsch“

Übrigens: von der Lohe kannte ich ein anderes frommes Lied, dessen mittlere Sequenz ich schon bald lieber  parodistisch verfälscht sang: „Jesu geh voran / auf der Lebensbahn! / Und ich will mich nicht verweilen, / dir getreulich nachzueilen: / Jesu geh voran / auf der Lebensbahn!“

Heimatkunde

Von Solinger Hofschaften und Bräuchen

Ein Film von Dieter Hennig ©

Scanfotos aus dem Film (ablesbar an Zeitlinie)

Unnersberg z.B. oder mein Ortsteil Ohligs, s.a. hier, als Ausflugsziel empfehlenswert Gräfrath

Wo gibt es diese DVD? Z.B. im Industriemuseum, das man ohnhin kennenlernen sollte (s.u.) … Es ist kein Film, wie man ihn im Fernsehen erleben würde, wo man im Nachspann 10 professionelle Sprecher/innen und 12 Kameraleute aufgezählt sähe. Es sind Menschen, denen man hier auch im täglichen Leben begegnen könnte. Solche, die einem in gemütlichen Gaststätten von alten Zeiten erzählen würden, in einem unnachahmlichen Solinger Hochdeutsch; einzelne Wörter überprägnant, vor dem geahnten Hintergrund des Bergischen „Platt“,  das einem Zugereisten zu unrecht nur nachlässig dünkt. Wer hier gelebt hat, erkennt es im Bruchteil von Sekunden, wo auch immer es ihm in der Welt begegnet: an der präzisen Sprachmelodie, am singenden Tonfall, der keine abschließende Senkung zulässt. Dabei gibt es im Bereich der Bedeutungen gewiss Phänomene, deren Aufklärung uns befremdet, sagen wir „Dröppelminna“ oder „Hahneköppen“ oder gar „Fifaulster“ (Schmetterling).

Wenn man mich fragte: würdest Du lieber in eine Deiner alten Heimaten zurückkehren? Um dort zu leben? Nach Greifswald, nach Bielefeld, nach Berlin, nach Köln – ? Niemals!!! Auch Düsseldorf ist nicht zu verachten und liegt noch näher. (Aber einen Ort hättest du in der Aufzählung nicht vergessen dürfen: Lohe bei Bad Oeynhausen, mit Ausblick auf den Weserdurchgang zwischen Weser- und Wiehengebirge.)

Ab 15:00 über Bettina Heinen-Ayech (hörenswert, wie sie erzählt), ab 22:40 Beginn des Industriezeitalters, ab 24:20 Hofschaftsfeste und  Hahneköppen, folgt Unnersberg mit Poelschesschießen, 25:45 Pött, Brunnen in Hofschaften z.B. „Eigen“, 28:28 Hillingweg Widdert, das Hillingfeiern (Polterabend), Frauenarbeit, ab 31:00 Beziehungen zu Frankreich, Belgien und den Niederlanden, Hofschaftsmuseum, Bibel von 1720, 36:00 Bergisch Kaffeetrinken, 40:19 alte Hausinschriften und Beginn des Eisenbahnwesens 1867 „Im Ohligs“ Entwicklung von OHLIGS

https://industriemuseum.lvr.de/de/die_museen/solingen/schauplatz_5/die_gesenkschmiede_hendrichs_.html hier

  Zugang zur Webseite hier

Siehe auch „Rüden“ im Blog hier / auch „Heidberger Mühle“ hier und hier und hier / auch in den Wäldern hier / Und besonders hier / Solinger Mundart hier

Caspar David Friedrich verfolgt mich

Was man dank Wikipedia über Caspar David Friedrich wissen könnte…

Das Bild an dieser Wand wird für mich zum Fenster in frühe Kindheit und Jugend

1960

Friedrichs berühmter Himmel hat auf jeder Reproduktion eine andere Färbung. Natürlich „stimmt“ nur diese eine an der Wand unseres Bielefelder Erkerzimmers, am Tisch darunter: ich, Oma und Mutter, kleiner Bruder.

Über die drei Kirchen der Altstadt Greifswalds hier.

Der dicke Kirchturm links gehört also der Marienkirche, in der ich getauft wurde.

Spielende Kinder – Zeichnung Jan 30.10.45, datiert von unserem Vater. Er war überraschend aus der russischen Gefangenschaft zurückgekehrt und kam zum Kindergarten, um uns zu sehen. Wir begrüßten ihn und fragten: „Dürfen wir jetzt wieder spielen?!“ Er war uns fremd geworden.

Bericht meines Vaters über unseren endgültigen Ortswechsel von Greifswald nach Lohe bei Bad Oeynhausen zu den Großeltern mütterlicherseits, Dezember 1945 : HIER

Für meinen älteren Bruder und mich gehörten Entwurzelung, Unbehausheit, Alleinsein zu den  frühen Erfahrungen, die wir zum Glück meistens zu zweit machten. (Erst das Alter hat uns vollständig getrennt.)

Wiederbegegnung mit Caspar David Friedrich und seiner Gedankenwelt im Folkwang Museum Essen (erstmals mit heimlicher Ablehnung) und jetzt wieder im neuen Licht (Florian Illies zum Thema noch nicht gelesen):

Hier geht es zur Startseite der aktuellen Ausstellung „250 Jahre Caspar David Friedrich“

2008 Wiederbegegnung mit Greifswald nach 63 Jahren, ich war begeistert, hatte aber nicht den Eindruck, dort willkommen zu sein. Vielleicht war mein Thema eine Zumutung? Ich hätte die geistige Verwandtschaft Schuberts mit Caspar David Friedrich herausarbeiten sollen.

(http://janreichow.de/vortrag_schubert_romantikdesfremden_2008.htm)

Nachtrag: 29.11.2023 Und da schickt mir eine Freundin meiner Frau ein RP-Interview (vom 27.11.23) mit Florian Illies, das den Maler Friedrich in Zusammenhang mit Goethe bringt. Spielt er den Schubert-Part in der Landschaftsmalerei? Vielleicht sollte ich doch meine Lektürepläne ändern …

Irgendwann rebellierte Friedrich gegen Goethe

Illies Am Schluss gibt es eine wunderbare Volte: 1816 werden die Wolken das erste Mal klassifiziert, und Goethe lässt bei Friedrich anfragen, ob er ihm nicht die drei Wolkenformen malen wolle. Und obwohl Friedrich jahrelang nichts sehnlicher erwartet hatte als einen Auftrag vom großen Dichterfürsten, sagt er nein. Er sagte: Das ist nicht meine Auffassung von Kunst und nicht meine Auffassung vom Himmel. Ich illustriere nicht naturwissenschaftliche Erkenntnisse, ich kann keine Wolke einfach so herauslösen aus dem Himmel. Das ist ein Moment, an dem Friedrich einem ans Herz wächst. Er wollte geliebt werden von Goethe, aber nicht auf diese Weise; die Kunst stand dann doch über allem, es war ihm himmelernst damit.

Sie schwärmen sehr vom Himmel bei Friedrich

Illies Seine Frau hat gesagt: Himmel malen ist für ihn Gottesdienst. Und wenn man vor seinen Bildern steht, sieht man: Die Himmel sind die intensivsten und berührendsten Partien. Sie führen einen in etwas Transzendentales hinein.

Noch ein Hinweis aus dem Artikel:

Lesung Florian Illies und Elke Heidenreich sprechen am 6. Dezember im Robert-Schumann-Saal in Düsseldorf über „Zauber der Stille“. Dazu erklingt die „Eismeer“-Konzertfantasie für Violine, Violoncello und Klavier von Marc-Aurel Floros, gespielt von Musikern der Münchner Philharmoniker.

Am 6. Dezember  habe ich doch keine Zeit!!! Ausgerechnet!!!

 

Zum 6.12.23 von Lore und Udo Hütten. Danke, genau das richtige im richtigen Augenblick!

Heidberger Sonntagsrundgang

Herbstgeäst und Wurzelwerk

Wo befinden wir uns? Der Bach, der von oben kommt und rechts in Richtung Itter fließt und flieht, heißt Haaner Bach oder Becher Beek. Er wird hier beschrieben, auch mit der Itter dort . Diese befindet sich, wie wir, auf dem Weg nach Casparsbroich, wir kehren um. Die Heidberger Mühle war unser heimliches Ziel.

Wurzelwerk

Parkplatz

Dasselbe Auto (wir sprachen davon) auf der Rückfahrt von Weimar nach SG 18.10 2009:

Glück gehabt

Materie, Form und Farbe

Von Toten sprechende Steine

Meine obige Anspielung auf Marius Schneiders „Singende Steine“ verstehe ich als Umleitung auf eine viel frühere Arbeit meines Doktorvaters über die Varianten der Lieder ägyptischer Fellachen. Das hat mich sehr beeindruckt bis hin zu meiner Untersuchung syrischer Volkslieder zu Anfang meiner eigenen Dissertation. Oder der „Goldberg-Variationen“. Mich faszinieren seither jedenfalls alle Serien ähnlicher und abgewandelter Dinge. Schneiders Original-Arbeit wurde nur auf Vertrauensbasis aus der Bibliothek des Musikwissenschaftlichen Instituts ausgeliehen (aus der Hand Dr. Robert Günthers), etwa 200 nicht geheftete Blätter, mit Bindfaden zusammengebunden zwischen zwei Pappdeckeln. Dieser Titel findet sich nicht einmal in dem Werkeverzeichnis von Wikipedia, das sich auf Norbert Weiss und Robert Günther stützt. Der relativ stabile Rahmen und die variablen Vorgänge innerhalb dieser Grenzen, gestützt auf gängige Vorstellungen über das „Volksvermögen“; das gehört zum Hintergrund meiner Friedhofsgänge und des Totengedenkens. Mitnichten eine quälende Melancholie.

Ohlsdorf 1.6.2011

Es bedarf auch keines bedeutenden Friedhofes wie in Hamburg-Ohlsdorf (wo die Westphals liegen) oder in Wien oder Paris. Ich spare mir kommentierende Gedanken über all die typisch hiesigen Namen, die primär zum Erinnerungskreis meiner Frau gehören, da ich erst 1965 allmählich in dieser Region, im Schatten der Kirche St. Joseph SG-Ohligs, Fuß gefasst habe, ansonsten nach Köln (WDR) orientiert blieb.

*   *   * *

zu ergänzen durch Kurz-Infos wie z.B.:

*Klaus Theyßen: jahrzehntelang Kantor an der katholischen Kirche St.Joseph, unvergesslich: ich war Ende der 60er mit ihm und seinem Jugendchor in Berchtesgaden (Geigen-Duo). Sein älterer Bruder Theo hat als Architekt viele gute Häuser in Ohligs gebaut, u.a. 1974 auch unseres. Unvergessen sein Nachfolger Leo Langer, der  sogar Biber-Sonaten begleitete, ebenfalls – schon  seit 1965 – sein evangelischer Kollege (Wittenberg Platz) Konrad Burr.

*Waltraut Schmitz-Bunse: https://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=1370409&SID hier

sie wurde auch Autorin unserer WDR-Abteilung „Volksmusik“, Dr. Krings schickte sie mit Ingenieur Thomas Gallia nach Kalabrien, sie machte eine wunderschöne, leider nicht abrufbare  Radiosendung über diese Aufnahmereise (Ende der 70er Jahre?). Ich dachte daran, als Freund Uli kürzlich nach Süditalien fuhr, – mit dem für ihn wesentlichen Ziel Paestum (s.u. zu Mozart).

* die Eltern von Weihbischof Manfred Melzer, von dem früher des öfteren die Rede war („war mit mir im Kindergarten“). Als professionell denkender (Musik-)Ethnologe habe ich heute vermerkt, dass es bei Youtube eine in voller Länge wiedergegebene Trauerfeier im Kölner Dom zu studieren gibt: hier .

*es gibt dort oben einen fast unleserlichen Stein, abgesehen von dem Namen MIERZWA, genau darüber erkennt man bei Vergrößerung den Namen Max Schaefer (*1906 – 1982), alle ehemals Pfarrer an der nahen Kirche St. Joseph.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paestumhttp://s128739886.online.de/lebenslust-mozart/

http://s128739886.online.de/wp-admin/post.php?post=38223&action=edit hier

Lebenslust Mozart

Ein Grab in Bielefeld auf dem Friedhof Bethel

Aufatmen am Herbstabend

Die zu Herzen gehende Landschaft

Kaum Menschen, eine  Schwarzdrossel verschwindet seitwärts im Unterholz, von oben kommt die zauberhafte Strophe eines unsichtbaren Rotkehlchens, ich experimentiere auf der Brücke des Weihers mit Belichtungseinstellungen des Handys, um die Verzweigung der Eiche hervorzuheben.

Hinter mir auf dem Geländer . . .

hat sich Gesellschaft eingefunden.

Zurück! Denn:

„es dunkelt schon in der Heide“ – wie geht das Lied noch . . .

Zurück ins Auto, 18.12 h, die Uhr stimmt erst wieder heute Nacht, wenn die fällige Zeitumstellung stattgefunden hat, für die Fahrt nach Hause reicht Tr. 1 der Bartók-CD, Probepressung „Hungarian Pictures“ (An Evening in the Village), die ergreifend einfache Klarinettenmelodie zum Start, ich wäre zuhaus noch ehe der „Bear Dance“ vorbei ist, nein, für den dritten Satz, den langsamen, verzögere ich die Ankunft. Der aufsteigende Septakkord, das Denkmal einer Liebe, – war es nicht so? Ich habe das entdeckt oder wahrhaben wollen und den passenden Text dazu gefunden. „Du Deutscher! Treffen sollen dich, wie ein Fluch, die Tränen der Mütter!“ War es so? Bartók starb kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, im amerikanischen Exil.

Nachwirkende Ambivalenz: „Es dunkelt schon in der Heide“ – romantisch-poetisch? Nein, schlecht gereimt, melodisch albern hin und her schaukelnd, simpel gebrochene Dreiklangstöne. Zuccalmaglio, na gut . . . oder so mittel … nur für Menschen guten Willens. Brahms ist kein Argument.

Natur in Graubünden (und überall)

Video sehen und Anregungen notieren

Hier klicken(bis 8.4.24)

Rote Waldameisen – Hecken-Projekt – heimische Insekten, es braucht nicht viel, dass es ihnen besser geht – sonst ist hier bald nur noch Wald – früher wussten die Landwirte es nicht besser – den Tieren eine Chance geben, dazu braucht es eine Kettensäge – 5:00 Hecken – zuviel u zu wenig schneiden? – zu dicht: weniger Biodiversität, kein Lebensraum am Boden – die vielen aber wichtigen Dornensträucher – Mischung aus hohen und tiefen Hecken – Wiedehopf (Sahara) nur noch 250 Pärchen in Schweiz – Regenpfeifer Sengbach in Chur Inn renaturiert Brut – 9:oo Frühling Idyllischer Eindruck, der trügt 10:00 Braunkehlchen, Feldlerchen, Baumpieper / Wiesen immer früher gemäht – Magerwiesen? – Landwirte planen Umgestaltung – intensivere Bewirtschaftung durch erweiterte Zugänge – Pestizidverbote und Turmfalke – 13:50 Schamserberg – „Gleichgewicht in der Natur die Ausnahme, Veränderung die Regel“ 13:37 – heute hat die Umwelt einen anderen Stellenwert als vor Jahrzehnten –  14:40 Naturpark Beverin – Termine für das Mähen 15:13 – „für die Landschaft u die Umwelt sollte sich nichts ändern“ – Sommer: Insekten im Überfluss – 16:40 Schmetterlinge Jürg Schmid – 95% sind Nachtschmetterlinge, über die Hälfte kleine Exemplare – 17:30 Bestand der Insekten – „kein Gleichgewicht sondern ständige Veränderungen“ – 18:30 Beispiel Maikäfer – nicht nur Klimawandel 1940 weg, 1970 wieder da –

20:04 Es macht unsern Kanton und unsere Landschaft aus, dass die Natur noch heute solche Wiesen hervorbringen kann. Ich kenne Leute aus Deutschland, die über unsere Blumenwiesen staunen. Angst machen mir hingegen die Moorlandschaften. In meiner Jugend gab es zahlreiche Feuchtgebiete. Diese sind allesamt verschwunden. Sie sind ausgetrocknet. Ich kann zum Beispiel im Sommer auf einer Alp ein wunderschönes Moor sehen. Und im nächsten Jahr steht dort eine Maschine, die das Wasser wegleitet. Ein weiteres Jahr später wird Gülle eingesetzt, und im darauffolgenden Jahr erinnert nichts mehr an das Moor. Diese kleinen Moorgebiete verschwinden von Jahr zu Jahr. Das ist traurig und schmerzt. Der Apollofalter steht in ganz Europa unter Schutz. In unseren Berggebieten trifft man ihn noch öfters an … 21:19

(Fortsetzung folgt)