Schlagwort-Archive: Harald Lesch

Über Bildung

Gehört nicht Musik dazu?

 Zitat …es ist hinlänglich bekannt, dass beispielsweise das Erlernen eines Instruments neben der Sinnerfüllung durch Musik eine der größten Hirn- und Lernleistungen eines Menschen darstellt.

Quelle: https://files.adulteducation.at/wba/1-Gruber_Elke_Bildung.pdf hier

Was ist Bildung? Wikipedia Hier / Was ist Künstlerische Bildung? hier

Hentig https://de.wikipedia.org/wiki/Bildung._Ein_Essay hier – bei dieser Gelegenheit zur Kenntnisnahme: hier

Harald Lesch: Viel zu wenig Kunst, Musik und Sport! NATUR erfahren. Warum kann ein Baum so hoch wachsen? Was tut Chlorophyll? Grundtechniken in der Schule. Mit 16 – ein soziales Jahr, für ALLE, danach wieder Schule. Bleibt Kinder! Dringend: Handwerker! Statt der Über-Akademisierung,

Vollständig:

Zum Inhalt:

Wir werden lernen, dass wir nur aus Katastrophen lernen. Wir sind immer zu spät. Klimawandel wird bei uns vielleicht nicht so schlimm werden. Spanien, Portugal, Griechenland – müssen sich eine neue Heimat suchen. Kurzfristige Horizonte. Weg vom Wachstumsmodell. Amerika – Endstadium des Kapitalismus, Deutschland wird eine führende Rolle spielen, TRAUERARBEIT, Europa ist das Lebensmodell dieses Planeten. Energie ? Fusionstechnik. Aber: Plasma mit 100 Millionen Grad??? Im Dauerbetrieb? Nur in Ländern mit alter technischer Erfahrung. Unsere technologische Zukunft: Südfrankreich Reaktor im Bau. Stellarator. Siehe auch Fusionsreaktor.

Ab ca. 8:00 über Energie-Gewinnung der Zukunft (Atomkraftwerk simpel). Kernfusion! Wir können nicht die Sonne…. den Wind …. grenzenlose Expansion? Wirklichkeitsverlust der Regierenden. Kooperation – statt Konfrontation. Etwas Absolutes, über das man nicht mehr verhandeln kann. Vielzuviel geisteswissenchaftliches Gedankenmaterial. Statt Fakten. Fakten! EMPIRIE – ab 23:00 Bildung (s.o.)

Weiteres über Kernfusion, auch über die zeitliche Planung: sie hat Chancen ab frühestens 2050, aber der Klimakrise müssen wir jetzt begegnen. HIER. (Wolfgang Gründinger: Kann die Kernfusion uns retten?)

Noch etwas – zu den Grundlagen – und zum Film „Oppenheimer“ (und über die Natur des Atomkerns …. und einen Namen):

Nie mehr diesen einen Namen vergessen (BILDUNG!): Lise Meitner.

Überleben (ohne Erdkruste)

Ist wirklich Rettung in Sicht?

Dirk Steffens setzt auf Abbau der industriellen Nahrungserzeugung, Optimismus sei angesagt…

Der Wald und – – – der Erdboden

https://plus.rtl.de/video-tv/serien/die-grosse-geo-story-899018/staffel-1-899019/episode-1-die-grosse-geo-story-wie-wir-die-welt-gesund-essen-899020 HIER

Ab 6:10 AMAZONAS, über Regenwald, Indigenen Landbesitz oder Landbesetzung durch Konzerne, Soja-Produktion, Kapital gegen Urbevölkerung,  – die Bedeutung der Erdkruste wo?

ab 26:50 !

Tageblatt über Buch „Eat it

Wissen Sie etwas über die Rauchschwalbe? (betr. Eva von Redecker) Oder über den Mauersegler? (betr. mich) Mir ist das Thema wichtig seit meiner Kindheit, die Schwalben auf der Lohe bei Bad Oeynhausen, später in Ftan, dem Dorf in Graubünden (ich notierte etwas über die Freude der jungen Schwalben, die auf den schrägen Blechdächern ihre Flugübungen begannen), die Mauersegler der 50er Jahre in Scharen am Himmel über der Bielefelder Pauluskirche, später auch in Solingen (2023 erstmalig nur noch vereinzelt). Leseprobe:

Leseprobe zum Leitmotiv der Schwalben

Quelle: Eva von Redecker: Bleibefreiheit / S.Fischer Verlag Frankfurt am Main 2023

Zu meinem Leitmotiv der Mauersegler 1989, der Schwalben 1982 Urlaub in Ftan

Während es in der westlichen Welt zumeist um Bewegungsfreiheit geht, die wir definiert haben wollen, thematisiert dieses Buch als erstes die „Bleibefreiheit“, die also nicht auf eine räumliche Veränderung zielt, sondern auf eine zeitliche. Ich bin an demselben Ort wie vorher, aber es weht eine andere Luft. Eva von Redecker greift zunächst zurück auf den Begriff „Solastalgie“, das mir 2019 zuerst im Zusammenhang mit Bruno Latours Heimatbegriff begegnete (hier).  Und nun stellen wir fest, mit einem Wort, das wir auch noch nicht kannten, also bei dieser Suche nach Bleibefreiheit: „Die Moderne hat uns schließlich keinen Trost versprochen, sondern Freiheit.“ Aber: „Hängt unsere Freiheit nicht vom Fortbestand der lebendigen Welt ab? Besteht sie nicht geradezu darin?“ (Seite 21) Bald darauf sind wir – wieder einmal bei Sokrates – wie schon kürzlich in Erinnerung an Oberstudienrat Dempe hier – nein, vor allem bei der dort ganz übersehenen Frau des weisen Mannes: „Wir können den Schmerz, den Xanthippe artikuliert, als Wunsch nach Bleibefreiheit deuten: der Wunsch danach, dass Sokrates noch ein wenig unter seinen Freunden weilen dürfe.“ (Seite 32 f) Und dann geht es mit einer herrlichen Formulierung auf das Problem der STERBLICHKEIT: „Stattdessen macht der overkill an Bleibefreiheit, den Platons Sokrates-Avatar einführt, auf einen Schlag die ganze Welt unwesentlich. Was zählt, ist die Seele und ihr ewiges Leben. Anders als später im Christentum ist die Welt als antiker Kosmos hier noch unendlich gedacht. Auch nicht, wie die meisten Griechen argumentiert hätten, die Polis als politische Gemeinschaft. Was allein zählt, ist die eigene Seele als Vehikel zur Todesumschiffung. Den anderen Ort, zu dem sie Zugang verschaffen soll, nennt Sokrates die »wahre Erde«. “ (Seite 33) Leider kommt dann ein großes Kapitel, das mir vorläufig unzugänglich bleibt, angefangen mit Simone de Beauvoir, fortschreitend zu italienischen Feministinnen um Luisa Muraro und „Die symbolische Ordnung der Mutter“ – die ich mir gerade eingedenk der eigenen Eltern noch nicht erschließen konnte. Um so bedauerlicher, wenn sie in einem weiteren, faszinierenden Ansatz den Blick auf das Alter der Welt und die Endlichkeit des Menschen richtet, selbst die Idee der „Selbstwiedergeburt“ plausibel macht. Zugleich passieren auf Seite 144 die ersten Fehler („Planten“ und „der Cartesianische Zweifel“ … „würde Muraro als Abwesenheit einer solchen Weltwahrnehmung einstufen.“ )

Unvergesslich die – nicht einmal ganz neuen – Gedanken zur „Theorie des Bodens“: die Pflanzen brauchen mehr als Luft und Licht. Dass sie leben, ist den Effekten der Biologie des Bodens zu verdanken. „Der Boden lebt.“ Man lese das Kapitel „Aus Gezeiten gemacht“ Seite 124 ff

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Dieses Video https://www.youtube.com/watch?v=VbQYy5mV1CE verweist auf folgende Sendung:

https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/die-erde-die-unsere-welt-rettet-landwirtschaft-neu-denken-102.html HIER

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https://www.youtube.com/watch?v=ZkBzbYuKZhE HIER Wo sind die Vögel?

ARTE-TEXT:

Vögel sind Nachfahren der Dinosaurier und älter als die Menschheit, doch überall verschwinden sie. Allein in Deutschland ist die Zahl der Feld- und Wiesenvögel in 30 Jahren um mehr als die Hälfte gesunken, in Frankreich mehr als ein Drittel. Die britische Vogel-Bloggerin Mya-Rose Craig hat sich auf eine Spurensuche nach den Ursachen gemacht und dabei Wissenschaftler, Landwirte und den US-Bestsellerautoren und Vogelbeobachter Jonathan Franzen getroffen. An der Universität von Exeter haben Wissenschaftler einen europaweiten Rückgang der Vögel seit 1980 um 421 Millionen Tiere festgestellt. Statt vier Vögeln pro Einwohner gibt es heute nur noch drei oder weniger. Ein Besuch bei der französischen Vogelkoryphäe Frédéric Jiguet zeigt: Es sind vor allem die Feld- und Wiesenvögel, die verschwinden. Diese Vogelgruppe lebt dort, wo früher Kühe auf Weiden standen und Bauern auf Äckern Korn anbauten. Es gab genug Kräuter und Insekten, von denen Vögel sich ernähren konnten. Heute sind Landwirte oft gezwungen, industriell zu wirtschaften und mit Pestiziden und Herbiziden zu arbeiten. Die Untersuchungen der Wissenschaftler machen deutlich, welche dramatischen Folgen, diese Art der Landwirtschaft hat. Der Filmemacher Heiko De Groot vermittelt in seiner Dokumentation eindrücklich, wie die intensivierte Landwirtschaft das Vogelsterben verursacht und welche Bedeutung Vögel für das Überleben der Menschen haben. Dokumentation von Heiko De Groot (D 2019, 53 Min)

Das Leben und der Faktor ZEIT

Quelle: SZ-Magazin 20. Oktober 2023 „Irgendwo da oben“ – „und ganz weit da unten

»Alles was ich für meine Arbeit wissen muss, finde ich im Licht der Sterne«

»Ich sehe völlig fremde Kreaturen und fühle mich bei ihnen zu Hause«

Katja Poppenhäger sucht nach Leben im All, Antje Boetius findet ständig neues in der Tiefsee. Ein gemeinsames Interview über die Enden der Welt (Interview: Marius Buhl)

Zum Strom als Wärme und Energie

U.a. was ist eine Wärmepumpe?

Als erstes – Nachhilfeunterricht nehmen bei dem großen Erklärer Harald Lesch:

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/lesch-und-co-waermepumpe-102.html → hier

(an gleicher Stelle zu beachten)

Zitat aus Wikipedia Harald Lesch:

2016 setzte sich Lesch mit Aussagen aus dem Wahlprogramm der Alternative für Deutschland auseinander, die die menschengemachte globale Erwärmung leugneten, und widerlegte sie. Daraufhin schrieben ihm AfD-Anhänger Hassmails und beschwerten sich bei der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der Lesch als Professor lehrt. Besonders stark attackierten ihn Vertreter von EIKE, einem Verein zur Klimawandelleugnung und zum Kampf gegen Klimaschutz. Lesch reagierte mit einer Terra-X-Folge über die Psychologie des Hasses, in der er die Motivation hinter solchen Angriffen ergründete.

2018 war Lesch Gast in der 33. Folge von Die Anstalt. Thema war die globale Erwärmung und der gesellschaftliche Umgang mit ihr.

In einem Beitrag für die Terra-X-Reihe kritisierte Lesch 2019 mit Lithium-Ionen-Akkumulatoren betriebene Elektroautos wegen der damit verbundenen Anforderungen an das Stromnetz und einer angeblich schlechten Ökobilanz und forderte eine gleichberechtigte Berücksichtigung der Brennstoffzellen-Technologie. 2022 korrigierte er seine Haltung: der Strombedarf stelle kein Problem dar und aufgrund der auf den ganzen Lebenszyklus gesehenen guten CO2-Bilanz seien Elektroautos rein physikalisch die besten.

Blinder Alarm?

Vorrangig

Was heute noch zu lesen wäre:

Hier ( https://www.t-online.de/nachrichten/id_92392508/klimakrise-was-sich-kein-politiker-zu-sagen-traut.html )

ZITAT

Das Grünbuch Öffentliche Sicherheit sagt schon 2030 für Deutschland ein Szenario voraus, wie wir es im vergangenen Sommer in Griechenland gesehen haben: mit massiven Hitzewellen und Waldbränden, sodass man tagsüber kaum noch das Haus verlassen kann, und mit Problemen bei der Trink- und Löschwasserversorgung. Nach allem, was wir in den vergangenen Jahren gesehen haben, halte ich das für plausibel. Deshalb geht es jetzt darum, uns einerseits so gut wie möglich auf die vorhersehbaren Risiken vorzubereiten und andererseits die Erderhitzung so stark wie möglich zu begrenzen, um unsere Wirtschaft und unsere Infrastruktur an die Veränderungen anzupassen. Beides ist möglich. Wir haben es nur noch nie ernsthaft versucht.

Und was morgen noch zu hören wäre –

eine Diskussion zur „Lage der Nation“ z.B. ab 47:05 (Harald Lesch):

HIER (https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-17-august-2022-100.html)

Oder ein Gespräch auf der Höhe der aktuellen Probleme –

Hier (https://www.psychologie-heute.de/gesellschaft/artikel-detailansicht/42148-wie-kann-es-sein-dass-ihr-nicht-mitbekommt-was-hier-passiert.html)

„Wie kann es sein, dass ihr nicht mitbekommt, was hier passiert?“ Die britische Psychoanalytikerin Sally Weintrobe sieht unsere Kultur als Motor für unseren achtlosen Umgang mit dem Klima – und uns selbst. Von

ZITAT

Nehmen Sie die aktuellen Hitzewellen in Europa. Die Mainstream-Medien im Vereinigten Königreich verbinden sie mit dem Klimawandel, aber auf eine Weise, die die Dringlichkeit der Lage unerwähnt lässt. Es wird über die Hitze berichtet und auf künftig notwendige Handlungen verwiesen – obwohl diese genau jetzt stattfinden müssten.

Selten wird die Nutzung von fossilen Brennstoffen als grundlegende Ursache der steigenden globalen Erwärmung erwähnt. Die große Fülle an Ergebnissen zum Weltklima wird nicht einbezogen, über die die Wissenschaft seit Jahrzehnten berichtet. Den Menschen wird nicht geholfen, Verbindungen herzustellen, um die politischen Kräfte und finanziellen Interessen besser zu verstehen, die diese Dringlichkeit befördern.

Grundsätzlich wird heruntergespielt, wie ernst die Situation ist. Klima-Nachrichten werden in Verbindung mit anderen Nachrichten verbreitet, die die Aufmerksamkeit zerstreuen. Auf jede erdenkliche Weise wird verharmlost, wie groß der Druck ist, dem wir uns gegenübersehen, und die Sicht befördert, dass wir einfach so weitermachen können wie bisher. Auch über die Klimazerstörung im globalen Süden wird nicht berichtet, so, als würden die Menschen dort nicht zählen

Sally Weintrobe

Über Klimawandelleugnung siehe Wikipedia HIER

Wasserstoff als Hoffnungsträger? Siehe hier (kurz zu Mobilität) und hier (ausführlich wwf).

Verschwörung X

Kondensstreifen und anderer Zauber

Die folgenden Fotos habe ich im September 2019 in Südtirol gemacht, in diesem Jahr habe ich vergeblich Ausschau gehalten, – Corona hat den Flugbetrieb minimiert.

Ich hatte damals noch nicht davon gehört, dass sich auch Verschwörungstheoreriker dieses Phänomens annehmen, heute gab es mal wieder allerhand Aufklärung bei Lesch & Steffens, allerdings findet man im Fall der Kondensstreifen in einer anderen Quelle ein etwas anderes Ergebnis: HIER.

Ich will kein Misstrauen säen, aber etwas hat sich in den Sendungen der beiden Autoren verändert. Sie versuchen die Inhalte anders zu „verkaufen“, vermutlich im Bemühen um noch größere Volksnähe, sie inszenieren sich, bemühen sich in kurzen Dialogen als Selbstdarsteller. Unnötig. Schon glaubt man ihnen nicht mehr aufs Wort und schaut zur Kontrolle – ins Internet. (Nein, Quatsch!) Die Forscherin Giulia Silberberger (ab 17:30) blieb natürlich, Pluspunkt, dass sie beiläufig ihre private Erfahrung mit Zeugen Jehovas einbrachte. (Unter Verschwörern werden Neulinge mit Liebe überschüttet, Zweifler mit „hate bombing“. Ich denke zurück an unsere Begegnung am Völser Weiher hier . Die eigene Anfälligkeit für wirre Fakten, wenn die Übermittlerinnen „nett“ sind, aus Ostberlin kommen und Angst haben.

Gestern sah ich ein Buch ihres Vordenkers Sucharit Bhakdi als Nr.1 Sachbuch auf der SPIEGEL-Bestsellerliste). Ein anderes (von Harari) würde ich sofort kaufen; es ist nicht etwa schlecht, weil es auf dieser Liste steht. Ansonsten sehr aufschlussreich auch die Reaktionen der Zuschauer im Anhang des obigen Youtube-Videos. Viele „überlegene“, leicht gönnerhafte Konsumenten. (Extern hier)

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Heute Lektüre beendet: Charles Taylor. „Multikulturalismus und die Kultur der Anerkennung“. Hervorragend! Problematik der Rechtslage von Minderheiten auch in vernünftigen Demokratien. Einleuchtendes Beispiel Kanada (Quebec). Man ist begierig die anschließenden, im Buch abgedruckten Kommentare zu lesen. Und am Ende Jürgen Habermas. Siehe hier „Mensch und Menge“. Und nochmals – eingedenk der Anregung – Süddeutsche Zeitung / Thomas Steinfeld vom 23. September.

Nachtrag 22.10.2020

Zitat aus dem abschließenden Essay des Taylor-Buches von Jürgen Habermas (S.149):

Juristen haben den Vorzug, normative Fragen im Hinblick auf Fälle zu diskutieren, die zur Beschlußfassung anstehen; sie denken anwendungsorientiert. Philosophen entziehen sich diesem dezisionistischen Druck; als Zeitgenossen klassischer Gedanken, die sich über mehr als zweitausend Jahre erstrecken, verstehen sie sich ungeniert als Teilnehmer am ewigen Gespräch. Um so mehr fasziniert es, wenn dann doch einmal einer wie Charles Taylor versucht, seine Zeit in Gedanken zu fassen und philosophische Einsichten für politisch drängende Fragen des Tages fruchtbar zu machen. Sein Essay ist ein ebenso seltenes wie brillantes Beispiel dieser Art, obwohl (oder besser: weil) er nicht die modischen Pfade einer „angewandten Ethik“ beschreitet.

Kapitelüberschrift: Immigration, Staatsbürgerschaft und nationale Identität.

 

Aus dem Kommentar von Michael Walter (Seite 93) stammt die zusammenfassende Beschreibung der zwei Liberalismus-Formen:

Meine Frage gilt den beiden Arten von Liberalismus, die Taylor beschrieben hat und die ich hier noch einmal kurz skizzieren möchte. Die erste Art von Liberalismus („Liberalismus 1“) setzt sich so nachdrücklich wie möglich für die Rechte des Einzelnen ein und, gleichsam als logische Folge hiervon, auch für einen streng neutralen Staat, also für einen Staat ohne eigene kulturelle oder religiöse Projekte, ja sogar ohne irgendwelche kollektiven Ziele, die über die Wahrung der persönlichen Freiheit und körperlichen Unversehrtheit, des Wohlergehens und der Sicherheit seiner Bürger hinausgingen. Die zweite Art von Liberalismus („Liberalismus 2“) läßt zu, daß sich ein Staat für den Fortbestand und das Gedeihen einer bestimmten Nation, Kultur oder Religion oder einer (begrenzten) Anzahl von Nationen, Kulturen und Religionen einsetzt – solange die Grundrechte jener Bürger geschützt sind, die sich in anderer Weise (oder gar nicht) engagiert oder gebunden fühlen.

Taylor gibt der zweiten Art von Liberalismus den Vorzug, auch wenn er diese Wahl in seinem Essay nicht ausführlich begründet. Man muß beachten, daß der Liberalismus 2 permissiv und nicht in jeder Beziehung festgelegt ist: Liberale der zweiten Art, so schreibt Taylor, „sind bereit, die Wichtigkeit bestimmter Formen der Gleichbehandlung abzuwägen [ohne dabei irgendwelche Grundrechte in Frage zu stellen] gegen die Wichtigkeit des Überlebens einer Kultur, und sie entscheiden dabei bisweilen [Hervorhebung von mir] zugunsten der letzteren“. Dies bedeutet offenbar, daß Liberale der zweiten Art sich manchmal auch für den Liberalismus der ersten Art entscheiden. Der Liberalismus 2 hält sich verschiedene Optionen offen, und eine von ihnen ist der Liberalismus 1.

Das scheint mir richtig zu sein. (…)

[Taylor] würde, so vermute ich, die Ausnahme machen, die die Bewohner von Quebec verlangen: er würde Quabec als „eine Gesellschaft mit besonderem Charakter“ anerkennen und zulassen, daß sich die Provinzregierung für den Liberalismus 2 entscheidet und dann (innerhalb bestimmter Grenzen: sie kann Plakatwerbung in französischer Sprache verlangen, aber sie kann englische Zeitungen nicht verbieten) im Sinne der Bewahrung der französischen Kultur aktiv wird. Aber genau das bedeutet ja eine Ausnahme machen; die kanadische Bundesregierung würde sich das Projekt von Quebec oder ein anderes ähnliches Projekt nicht zu eigen machen. Gegenüber allen ethnischen Gruppen und Religionen in Kanada bleibt sie neutral; sie verteidigt also einen Liberalismus der ersten Art.

Ich habe so ausführlich zitiert, weil ich eine andere Form des Sonderweges im Sinn habe, die mich anhand einer wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt: Prinzip „Breton Girl“ Folk mit impliziter Ideologie dessen, was schottisch ist, Cape Breton, Nova Scotia. (JR)

Letzte Worte zum Klima

Es eilt wirklich! (Panikmache?)

Wetterkunde ist nicht mein Metier, ich bin auch kein Anhänger von Verschwörungstheorien, und über ein ewiges Leben in einer anderen Welt weiß ich absolut nichts. Aber es ist mir nicht egal, wie es auf dieser Welt in 50 oder 100 Jahren aussieht. Dafür muss ich mich nicht auf meine Enkel berufen. Auch wenn ich keine Freunde, keine nahen Verwandten und nicht mal den klitzekleinsten Nachfahren hätte, – wie könnten mir die Kriege und Katastrophen der Zukunft gleichgültig sein!? Ebensowenig wie die Vergangenheit oder – die Gegenwart. Soll denn alles vergebens gewesen sein, von Homer bis Beethoven?!

Ich kann mir andererseits gern Schopenhauers Sicht zueigen machen. Ein Luxus irgendwie. Oder auch die des Mephistopheles, – das wäre also der Geist, der stets verneint; „denn alles was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht.“

Aber all dies doch nicht ohne Begründung. Wenn die Umwelt ihren Schutz nicht wert ist oder im Moment anderes wichtiger ist, so möchte ich wissen, warum. In jedem Fall interessieren mich auch gut begründete Gegenmeinungen. Zum Beispiel: Das System Mensch ist auf Untergang gepolt. Und da die Dinge ihren Gang gehen, ist es irgendwann soweit. Ausgerechnet in meiner Lebenszeit, wer konnte das ahnen? In den 1950er Jahren war für mich klar, dass es ewig aufwärts gehen wird, wenn ich nur positiv gestimmt bin und genügend übe. – Und jetzt? Kann man denn das System Mensch, wenn es so schlecht funktioniert, nicht einfach umpolen?

 siehe HIER (Eric Gujer)

 Screenshot (nicht anklickbar)

Die Aufzeichnung der ANNE-WILL-Sendung HIER

Harald Lesch in diesem Gesamtmitschnitt ab 26:37 / Vorweg im ERSTEN: Infos hier

Das Interview mit Greta Thunberg HIER

Harald Lesch s.a. im früheren Blog-Beitrag:

Brand an Land, Müll im Meer