Archiv der Kategorie: Spanien

Neue Schallplatten

Oder auch neu erworbene alte …

Ich hatte sie verloren und wollte sie neu wiederbesitzen, aber nicht so, mit japanischem Text, den ich nicht lesen kann. Allerdings scheue ich in Sachen Musik keine Mühe und hatte das Glück, fb-Freunde zu finden, die mir mit einer Kopie ausgeholfen haben.

Was nun wirklich neu ist, folgt gleich – wobei man aber die verbale Nachhilfe auch erst erarbeiten muss:

– und auch noch: Aber diese CD ist auch ein Musterfall der unternehmerischen Fehlentscheidungen: optisch sehr schön durchgestaltet, aber – kaum lesbar!  Als ob das eine Absicht sein könnte: schwer zugänglich zu sein, ja, bloß keine Verkaufsabsicht durchschimmern lassen. Wer diese CDs zufällig sieht oder in die Hände bekommt, der soll Arbeit haben. Vorbild: Aschenputtel! Klicken Sie das Bild doch an, vielleicht auch zweimal, gibt es da irgendein Signal, das hineinlockt???

Bei der einen könnte es das Wort FADO sein, bei der anderen vielleicht der erste Titel: „Doina“. So war es jedenfalls bei mir. Gewiss, man baut heute auf andere Wege, man positioniert irgendwo Einzeltitel in den „social medias“. Im Gepräch würde ich ahnungslos ahnungsvoll das Wort Tiktok einwerfen. Nein, nur ich, der überhaupt nicht irgendwo „unterwegs“ ist, der diese Quellen eben nicht unversehens nutzt, ich lebe hinter dem Mond! Halt, immerhin versuche ich es doch an dieser Stelle hier (wer liest das denn?) oder ich verweise auf den Preis der Deutschen Schallplattenkritik, aber wenn es nicht ausgezeichnet wird: wer stöbert dann dort in den Longlists herum? Und auch darin könnte es fehlen… Genau! (Es ist üblich geworden, sich selbst durch die eingeflochtene Exclamatio beim Denken zu unterstützen.) Genau!

Wenn Sie fragen, nach welchen Prinzipien ich eigentlich CDs – oder alles was mit Musik zu tun hat – empfehle oder bespreche, – ob ich denn keine prinzipiellen Unterschiede mache zwischen Klassik, Folk, Pop und anderen Genres, so muss ich antworten: nein. Natürlich werte ich auch, wohl oder übel, aber ohne dieses Urteil für wesentlich zu halten, für mich ist es entscheidend, ob es meine Musikalität – oder die meiner Leser und Leserinnen – anspricht, entwickelt und ausbaut. Das ist alles, was ich entdecke und wichtig finde, und so beachte ich auch das Glockenläuten, den Vogelgesang und das, was mir beim MRT in die Ohren dröhnt, zunächst einmal als Möglichkeit, meine Musikalität zu beschäftigen.

Natürlich weiß ich, dass der Fall bei ernst gemeinter Musik ganz anders liegt. Und deshalb war diese Zwischenbemerkung eigentlich nicht dringend notwendig, diese beiden CDs stehen mir gleichermaßen nah, obwohl ich die „Methode des Hörens“ switchen lasse. Unter dem Aspekt einer immer auszubildenden Musikalität betone ich vielleicht andere Wahrnehmungen als ein „unbefangener“ Hörer. Natürlich orte ich zunächst, sage Portugal bei CD 1 und Balkan bei CD 2, so wie ich eine mir unbekannte klassische Musik chronologisch (und d.h. auch stilistisch) einzuordnen versuche. Im Fall Portugal assoziiere ich zugleich Fado und frage, geschult an historischen Mustern (Amália Rodrigues, Fernando Farinha), ob eine Portugiesische Gitarre mitwirkt (ja!). Im Fall Balkan sehe ich Doina und frage nach Rumänien, auch Griechenland und Bulgarien, Türkei kommen in Betracht. Aber darüber hinaus bin ich in meinem Urteil – nach dem vorigen Beitrag über das Klima – abgelenkt oder aufgehalten, durch ein Interview in der ZEIT mit Diedrich Diederichsen, das bestimmte themenbezogene Popsongs ins Auge fasst, die mir offenbar völlig unbekannt geblieben sind.

ZEIT 14.03.24 Seite 69

Alle genannten Songs muss ich „zwischenlagern“ und begutachten mit 50jähriger Verspätung.

https://www.youtube.com/watch?v=9s_oAV9LtJE / https://www.youtube.com/watch?v=d7epbdQ4YYI / https://www.youtube.com/watch?v=3Q3j-i7GLr0 / https://www.youtube.com/watch?v=hIccZsURyLc / https://www.youtube.com/watch?v=eNDeD_2ngQU /

Alles – aus meiner Sicht – musikalisch indiskutabel. Ganz alt, aber ohne Wert, nur guten Willens.

Ich beginne mit der Fado-CD, und zwar mit dem Titel, den ich als erstes auch auf Youtube gefunden habe (s.o.): „O QUE TEMO E O QUE DESEIO“, mit einem etwas banalen Refrain, unter Beteiligung einer zweiten Stimme: Rodrigo Cuevas. Offenbar ein bekannter spanischer Sänger, dessen Popularität hier nicht schaden kann. Ich studiere im Booklet das Kleingedruckte und den Text, bei dessen Übersetzung man allerdings in Verlegenheiten gerät.

Andere Quelle:

O que temo, e o que desejo, Que sempre o que temo, vejo, Que isso me dera da morte (x2)
De maneira me sucede Nunca o que a vontade pede Alma e vida a toda a sorte (x2)
Con ganas de darme muerte El morirme es dulce suerte Ojos que os detenéis (x2)
Muerto volvéis a mirarme Acabad ya de matarme Por que me resucitéis (x2)
Alma e vida a toda a sorte Que isso me dera da morte De maneira me sucede (x2)
O que temo, e o que desejo, Que sempre o que temo, vejo, Nunca o que a vontade pede (x2)
La llaga, cierto, es la mía El morirme es alegría Y así digo que acabéis (x2)

Ojos ya de matarme Muerto volvéis a mirarme Por que me resucitéis (x5)

Das andere oben wiedergegebene Video entspricht dem wunderbaren Tr. 1 der CD: hier folgt auch dieser Text zum Mitlesen:

Ganz neu – kam heute, 23.03., mit der Post:

spannend, hörenswert, sensationell!

Pressetext

Noch neuer (auf youtube hören und Info lesen):

Siehe auch Preis der Deutschen Schallplattenkritik unter Traditionelle Ethnische Musik hier !

(folgt)

La Singla

Geschichten vom Flamenco (zum Vormerken)

https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/la-singla-2023 hier

https://www.arte.tv/de/videos/109359-000-A/la-singla/ HIER

Zitat

Der Film erzählt die unglaubliche Geschichte von Antoñita „La Singla“, der Flamenco-Tänzerin, die in den 1960-er Jahren Spanien und den Rest der Welt im Sturm eroberte. Als Kleinkind verlor sie ihr Gehör und lernte trotzdem zu tanzen. Mit zwölf Jahren begann sie aufzutreten. Und dann, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, verschwand sie spurlos.

Der Film erzählt die unglaubliche Geschichte von Antoñita „La Singla“, der Flamenco-Tänzerin, die in den 1960er Jahren Spanien und den Rest der Welt im Sturm eroberte. Aufgewachsen in einer Roma-Siedlung am heruntergekommenen Strand von Barcelona, war es eine Weltkarriere gegen alle Wahrscheinlichkeit. Denn als Kleinkind hatte Antoñita ihr Gehör verloren und lernte nur mühsam sprechen. Das Tanzen lernte sie, indem sie ihrer Mutter beim Klatschen zum Flamenco zusah und den Rhythmus in sich aufnahm. Mit zwölf Jahren begann sie, in den in Tavernen von Barcelona aufzutreten. 1965 erlebte sie ihren Durchbruch bei der internationalen Tournee des Festival Flamenco Gitano. Manche bezeichneten die damals 17-Jährige als beste Flamenco-Tänzerin der Welt. Sie ging mit Ella Fitzgerald auf Tournee, tanzte für Salvador Dalí, wurde bewundert von Marcel Duchamps und Jean Cocteau. Und dann, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, verschwand sie spurlos. Der Film erzählt das Leben und die Tragödie von Antoñita Singla. Paloma Zapata nutzt Archivmaterial, Fotos und Fernsehauftritte, aber auch nachgestellte Szenen. Sie erzählt das bewegende Leben eines Roma-Mädchens, deren Tanz wie ein stummer Schrei ihrer Verzweiflung wirkte. Aber warum verschwand sie spurlos? Der Film begibt sich auf die Suche nach dem verschollenen Flamenco-Star und findet in der Nähe des Strandes von Barcelona, dort, wo Antoñita Singla aufgewachsen ist, eine Spur zu ihrer Familie.

In der Arte Mediathek abrufbar vom 04/02/2024 bis 03/05/2024

https://en.wikipedia.org/wiki/Anto%C3%B1ita_Singla hier

Wikipedia zu Flamenco HIER

Alle Übersichten (alphabetisch) Flamencopolis HIER

Quelle: Bernard Leblon: Flamenco Palmyra-Verlag

Quelle MGG (Musik in Geschichte u Gegenwart 1995) Marlies Glück (Marius Schneider)