Archiv der Kategorie: Anthropologie

Venus als älteste Menschenfigur

Was unterscheidet Mensch und Tier?

Schauen Sie nur, diese ominöse Figur da unten ist zwischen 35.000 und 40.000 Jahre alt. Die gesuchte Grenze aber wird viel früher gezogen. „Spätestens mit dem Australopithecus lassen sich unsere Vorgänger  von den tierischen Vorfahren etwas abgrenzen.“ Etwas! Was ist denn das, was wir als Kriterium benutzen könnten? (Der aufrechte Gang, der uns erlaubt, die Hände frei zu gebrauchen?)

Sicher erschrecken wir, weil wir bei offensichtlichen Nacktdarstellungen gern den Pornoverdacht äußern. Wie bitte? Und das ohne Hand und Fuß, vor allem: ohne Kopf? Durchaus, damals stand zweifellos Wichtigeres im Vordergrund. Zum Beispiel: wie kann ich die Geburt eines neuen Menschen schützen? Schauen Sie mutig der Gefahr ins Auge, hier: Venus vom Hohle Fels und Venus vom Galgenberg. Stichwort: Interpretationen.

In der Paläolithforschung besteht weitgehende Einigkeit darüber, dass die figürliche jungpaläolithische Kleinkunst ausschließlich mit dem anatomisch modernen Menschen (in Europa auch Cro-Magnon-Mensch genannt) in Verbindung steht. Insgesamt gibt es etwa 600 figürliche Kunstwerke von mindestens 20 Fundstellen aus der Zeit zwischen 40.000 und 30.000 BP, hingegen kein einziges figürliches Kunstwerk aus der Zeit davor. Die mögliche kulturelle Beeinflussung des Neandertalers durch den Cro-Magnon-Mensch beschränkt sich auf wenige, nicht figurale Schmuckobjekte des Châtelperroniens.

Eine 2010 erschienene Erzählung unter Mitwirkung des Grabungsleiters Nicholas Conard zeichnet ein anderes Bild: In dieser Dokufiktion hat eine junge Neandertalerin die „Venus aus dem Eis“ geschnitzt, nachdem sie von einer Cro-Magnon-Gruppe gerettet wurde und sich in kurzer Zeit kulturell assimiliert hat. Eine Rezension in der FAZ wies auf unplausible Aspekte dieses Szenarios hin. Nach Ansicht von Conard könnten Theorien zur Entstehung der Figur aufgrund der vorliegenden Daten jedoch „weder bestätigt noch widerlegt“ werden, da in den Höhlen der Schwäbischen Alb bislang keine zugehörigen Menschenreste gefunden wurden.

Quelle: Wikipedia (Links s.o.)

Gerade dieser zuletzt genannte Forscher Conard, Nicholas Conard, ist es, dessen Name uns hätte alarmieren können, als er in der neuen ZEIT ein Ganz-Seiten-Gespräch der Rubrik WISSEN schmückte. Denn die Antwort auf die Titelfrage glaubten wir doch wohl längst zu wissen… glaubten wir…

So fragt man wohl, ohne wie früher vorschnell zu antworten: der Werkzeuggebrauch macht den Unterschied.

Verachtet mir die Tiere nicht! – Und doch – was wäre es dann, das uns von ihnen unterscheidet?

Ja, und vorher, was war der Schritt vom Tier zum Menschen?

Die Antwort hat mich stutzen lassen, das habe ich noch nie gehört: wirklich menschenähnliche Wesen benutzen nicht nur Werkzeuge (wie u.a. Schimpansen oder auch Krähen), sie benutzen ein Werkzeug, um andere Werkzeuge herzustellen. „Erst dieser Prozess von Arbeitsschritten führt dazu, dass neue Geräte und damit neue Technologien entstehen,“ sagt Conard, und weiter (ganz wichtig!): „Solche Fähigkeiten werden von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Wir Archäologen sprechen von «tool to make a tool»  – das gibt es in sehr ausgeprägter Form beim Menschen.“

Was für ein komplexes Denken gehört dazu, ein Werkzeug etwa zu dem Zweck einzusetzen, eine Flöte nach präzisen Klangvorstellungen herzustellen. (Die Vögel sangen schon!) Das wesentliche Ziel bestünde in ungreifbaren, hörbar übermittelten Gestalten, vergleichbar allenfalls den Umrissen der Höhlenmalerei…

Der entscheidende Punkt:

Primär geht es um sozial tradiertes Verhalten. Von kumulativer Kultur spricht man, wenn Informationen, Kenntnisse oder Fähigkeiten bewusst weitergegeben werden (…)

In den meisten Dingen stecken Erfahrungen und Know-how aus Jahrhunderten, gar Jahrtausenden. Wir nutzen Bücher, Autos, Heckenscheren, Smartphones, weil der Mensch die Fähigkeit besitzt, Informationen über Generationen zu akkumulieren. Unsere individuelle Kompetenz ist winzig, aber wir sind groß in unserem kulturellen Wissen. (…) Darin steckt ein beeindruckender Aufbau über extrem lange Zeiträume. Unsere Kultur ist nicht von heutigen Individuen erfunden worden.

Und dann, fast beiläufig, kommt das Schlüsselwort, das eine ganze Philosophiegeschichte der Menschheit aufruft:

Ein weiteres wichtiges Merkmal der menschlichen Kultur ist die Symbolik. Anzeichen dafür gibt es seit mindestens 100.000 Jahren.

Ich habe den Satz hervorgehoben, weil er mir unendlich viel bedeutet. Ich will das anhand früherer Blogartikel belegen, in denen ich dieser Entdeckung immer wieder nachgegangen bin, – aus Angst, ich könnte diese Einsichten vergessen oder vernachlässigen.

Einübung in die Welt der symbolischen Formen

Symbolische Formen

Und jetzt, mit einem gewissen Abstand:

Vom Kosmos

Zurück zum ZEIT-Gespräch mit Nicholas Conard: was mich begeistert, ist natürlich die Tatsache wie all die verschiedenen historischen Einsichten miteinander zusammenhängen. Obwohl es zunächst scheint, als fixiere ich mich willkürlich auf einige heterogene Themen, um sie „autobiographisch“ zu beschweren. In Wahrheit entdecke ich, dass meine Autobiographie sozusagen am Anfang der Menschheit beginnt.

Und was ich ganz oben schrieb, – über die Bedeutung des weiblichen Torsos, genannt „Venus vom Hohle Fels“ -, war ja bereits geschuldet der ersten Lektüre des Conard-Textes, es erschien mir erst nach der Rückkehr zum Anfang (inzwischen hatte auch Wikipedia eine erhellende Rolle gespielt) als mein eigenes Geistesprodukt, – weit gefehlt, ich verdanke sie natürlich seiner Deutung:

ja!

Nun werde ich auch weitere Stichworte zur frühesten Kunst verlinken, um Stoff für absolut eigene Gedanken zu haben, steinzeitlich verankert:

Zum Beispiel zu den Innenräumen von Chauvet, sowie Vogelherdhöhle, Steinzeit-Flöten aus Schwanen- oder Geierknochen undsoweiter …

Und ganz besonders zu weiteren Teilen des klugen Gesprächs:

Quelle: DIE ZEIT 11.01.2024 Seite 35 „Unterscheidet sich der Mensch wirklich vom Tier, Herr Conard?“ –  Wir benutzen Werkzeuge und zeigen komplexes Sozialverhalten – genauso wie Krähen, Schimpansen und Delfine. Und doch ist der Homo sapiens einzigartig. Der Archäologe Nicholas Conard erforscht, warum.

Ethno-Film

Wie kommt man eigentlich zu solchen Spezialinteressen?

Rekapituliert nach der Lektüre von Eliot Weinbergers Essay in „Kaskaden“ Seite 219 ff und (über Ash und Chagnon) Seite 236 ff „Die Kameramenschen“:

Quelle Eliot Weinberger: Die Kameramenschen (engl. 1995) / in: Kaskaden, Essays, edition Suhrkamp Frankfurt am Main 2003

Beginn dieses Filmes („Moana“)

https://de.wikipedia.org/wiki/Moana_(Film) hier

Yanomani – Yanumamö ?

Towards an Indigenous economics

darin:

„These descriptions are also echoed by Phil Agland in his TV documentaries on the Baka tribe in the rainforest of Cameroon.“ ( Siehe auch oben bei Weinberger, auf gescannter Seite)

The Ax Fight thus operates on several levels. It plunges the viewer into the anthropology of Yanomamö kinship, alliance, and village fission; of violence and conflict resolution. At the same time it raises questions about how anthropologists and filmmakers make sense of and translate their experience into meaningful words and coherent, moving images.

https://store.der.org/the-ax-fight-p180.aspx hier –  –  –  bei Weinberger Seite 237 f

https://www.livinganthropologically.com/yanomami-science-violence-empirical-data-facts/ hier

https://www.polsoz.fu-berlin.de/ethnologie/studium/magister/visuelle_anthropologie/media/Filmarchiv_IfE.pdf hier

Im Zusammenhang mit meinen fernen, ersten Bali-Eindrücken (aus Bielefeld Ende der 50er?) der Murnau-Film TABU

https://www.deutsche-kinemathek.de/de/sammlungen-archive/sammlung-digital/murnaus-tabu hier

Die nachdrücklichsten, späteren Eindrücke von ethnischen Realitäten: anhand der LP von Ivo Strecker „Musik der Hamar“ und einer persönlichen Begegnung mit ihm im Büro WDR Köln.

Text-Beispiele

Im Schallplatten-Cover fand ich noch einige Papiere, die ich damals gesammelt hatte; ich kopiere 2 Seiten, um mich hier daran zu erinnern (es würde sich lohnen, den Artikel später vollständig zu scannen):

Im TV habe ich eines Nachts (vor Jahren, aber unvergessen) „Dukas Dilemma“ gesehen. Intensiv und ethnologisch eindringlich. Leider im Internet nicht auffindbar…

http://www.interview-im-dokumentarfilm.de/filmemacher/ivo_strecker hier

https://www.cinema.de/film/dukas-dilemma,1293533.html hier

http://www.ityopis.org/Issues-Extra-1_files/ityopis-extra-strecker.pdf

Die folgende Arbeit zu studieren, habe ich mir vorgenommen: https://eprints.soas.ac.uk/35510/1/Trojer_2021.pdf – ich stieß darauf bei der Suche nach Ivo Streckers Film, er wurde im Literaturverzeichnis aufgeführt:

Strecker, Ivo. 1988. ‘Filming among the Hamar’. Visual Anthropology 1 (3): 369–78.
https://doi.org/10.1080/08949468.1988.9966494 hier. (nur abstract)

Statt eines Nachwortes (ein Brief, der mich per Facebook erreichte):

„Visuelle Anthropologie“ war in den 1980-90ern ein in der Kölner „Völkerkunde“ hochaktuelles Thema. Kurt Tauchmann hat damals Semester-weise Seminare dazu gehalten und über das IWF zahlreiche Filme als Kopien besorgt: Dziga Vertov, Robert Flaherty, Robert Gardener, Ivo Strecker etc.etc. Alle in voller Länge gesehen.
War eine tolle Zeit, in der ich viel für meine eigenen späteren Video-Projekte habe lernen können.
Nur Tauchmanns zahllose ‚Filterlose‘ (Rothändle, Reval) waren in den Vortragsräumen (!) ‚gewöhnungsbedürftig‘ … so etwas ist heute undenkbar … die Filmseminare leider auch …

 

*    *    *

Was mich persönlich betrifft: Woher kam die Leidenschaft („Interesse“ wäre zu wenig gesagt) für das Ethnische der Südsee? Kindheit! Es war nicht die exotisch-erotische Wirkung, die im Westen überhaupt eine Rolle gespielt haben mag. (Das kam vielleicht später hinzu.) Über das Märchenhafte hinaus, mit einer starken Prise durchaus ethnologischen Stoffes: zunächst – in der Zeit, als ich gerade lesen konnte (Lohe): „Robinson Crusoe“, dann unbedingt: „Mut, Mafatu“: alles daran war wichtig, das Fremdartige, die vergleichbare persönliche Situation (?), das zur Identifikation Einladende, die Einsamkeit, die Umwandlung der Schwächen in Stärken, die Verbundenheit mit den Tieren (Hund und Vogel), die Bewährung in Abenteuern, die Rückkehr nach Hause, die Anerkennung durch den Vater (!).

 

Viele Szenen, ganz besonders aber den Schluss habe ich oft in der Phantasie nachgespielt, war allerdings nicht ganz zufrieden damit, dass all dies weit in der Vergangenheit zurückliegen sollte, und las immer wieder in den „enzyclopädischen“ Anhang hinein, der mich etwas überforderte.

Wie ist es eigentlich, reich zu sein?

Also wirklich reich, – der Name allein reicht nicht

Wir haben ein tolles Wochenende verbracht, in einem Superhotel, inclusive ein 6-Gänge-Menu am Abend, nichts daran war falsch, alles von höchster Qualität.  Allerdings kam mir die Frage in den Sinn: was hätte ich dazu gesagt, wenn am Ende dies alles, was zweifellos seinen korrekten Preis hatte, von mir selbst hätte bezahlt werden müssen? (Es handelte sich um ein Geschenk!) Gewiss: ein sehr kleinbürgerlicher Standpunkt.

Um nur vom Wein zu reden, – das was ich hier vor mir sah, kostete 19.- € und war mir’s wert, denn ich schlürfe in winzigen Schlucken. Aber wenn ich im nachfolgenden Film höre, der beste Wein kostet den Superreichen 300.- € pro Flasche, – wo steckt der „Mehrwert“? was kann er denn davon wahrnehmen: mehr auf der Zunge und im Hohlraum des Mundes? Es muss sich um die Bedienung eines zweiten Hohlraumes handeln, der ein Stück höher im Kopf angesiedelt ist.

HIER

43:20 Der Superreiche wird gefragt, ob er nicht manchmal ein schlechtes Gewissen habe, wenn er mit seinem Privat-Jet von Paris „aufs Boot“, zu seiner Yacht, fliegt. „Ja, hätten wir zu Fuß gehen sollen? Was ist die Alternative, – wir hätten mit der Bahn fahren können, – Fahrrad – , was hätten wir denn machen sollen?“

(Mein Name ist Reichow s.o., wohlgemerkt mit Owēh am Ende.)

Aber wo bleibt das Positive? Zum Jahresende, in der Vorweihnachszeit? Der Film öffnet die Augen und das ganze Sensorium, dieser Mann, der Gesprächpartner X  gegen Ende des Films, eine Ausgeburt des individualistischen Denkens, hat plötzlich – ahnungslos – das entscheidende Wörtchen genannt, das für die Gesellschaft, den Staat, die Menschheit einsteht: das Wörtchen WIR.

*     *     *

20.12.23 Heute erhielt ich eine Mail von Campact (wichtig für UNS ALLE)

Bitte Campact anklicken, Info über die Aktion lesen und unterzeichnen!

21.12.2023 Morgens in der Klinik, bei der Re-Lektüre des Reclam-Büchleins von Blumenberg über die „Nachahmung der Natur“ habe ich ich mich der großen soziologischen Schriften von Georg Simmel erinnert, per Handy alles Greifbare in Wikipedia nachgeschaut, zurückgekehrt nach Hause die Zweitausendeins-Ausgabe aufgeschlagen – ja, ich habe sie doch seit 2009 griffbereit, nur ihren Wert vergessen – die „Philosophie des Geldes“ . Eine weitere im Wir-Zusammenhang wichtige Schrift „Die Großstädte und das Geistesleben“ .

Zudem liegt eine neue Kooperation zwischen der Zeitschrift NATUR und der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft auf dem Tisch, rechtzeitig vor Weihnachten, sieht aus und liest sich attraktiv wie der Förster Peter Wohlleben, Stichwort das World Wide Web des Waldes:

Ralf Stork Artikel über „Soziale Wesen“ , darin „Die Macht der großen Gruppen“ Seite 116 und „Das Problem mit dem Wir“ Seite 117 . Weitere Blicke in das umfangreiche Heft von Andrea Stegemann ⇒ HIER.

Nachtrag 25.12.2013 Was mir noch zum Geld einfiel (ein älteres Buch)

Quelle: Matthias Weik & Marc Friedrich: Der größte Raubzug der Geschichte / Köln 2014

Auf der Kinderseite angekommen

Aktualitäten des Tages

Ich könnte meine Arbeiten einstellen, wenn sie nicht nebenbei auf meine Selbstbelehrung zugeschnitten wären, also auf meine persönlichen Defizite. Sonst könnte ich natürlich auch meine Kinder und Enkel befragen und mich „ein Stück weit“ entmündigen. (Ich bin gespannt, ob die KI auch schon diese beliebte Korrespondenten-Redeformel einbauen kann oder sie in Zukunft vermeiden hilft…)

Die Kinderseite des Tageblattes 13.02.23

Siehe auch hier oder hier

Ich habe mich aber auch ein Stück weit bei einem sehr klugen Menschen kundig gemacht, bei Hans Brandeis, einem bekannten (Musik-)Ethnologen, absoluter  Fachmann für alle Formen der Boot-Lauten auf den Philippinen. Hier seine (von mir gekürzten) Ausführungen:

HANS BRANDEIS (in Facebook Januar/Februar 2023)

BOAT LUTES AND ARTIFICIAL INTELLIGENCE (AI)

These days, there is a lot of talking about artificial intelligence (AI) and that certain program called „ChatGPT.“ I put the program to a test. I thought that, at least for me, the best topic would be Philippine boat lutes, because most of the published literature comes from me so that it’s easy for me to judge where the information of the AI chat program comes from.

I started with a very simple question: „Please, tell me something about Philippine boat lutes!“ The program started fiddling around telling me something about string instruments played by seafarers on boats and people living in coastal areas. This, of course, is totally wrong, as the name „boat lute“ is only applied to the instruments because of their boat-like shapes. Then, I told the program that boat lutes are never played on boats or in coastal areas, but usually in the mountains, etc. etc. It means that you have to feed the program with information to rely on, and it will provide you some nice summaries.

I asked the program: „What is a kuglung?“ The program answered that it does not know what a kuglung is and asked me to provide some information. Then I cut and pasted long portions of my article on the Philippine boat lutes and hala, it gave me an answer what a kuglung is.

I also asked about the number of strings, and the AI program fiddled around that there are lutes with 2, 3 or 4 strings. After I made clear that there are no Philippine boat lutes with three or four strings, I asked again about the number of strings. Then, the AI program correctly answered: „Philippine boat lutes typically have two strings.“ Me: „But there is one exemption: the boat lutes of the Alangan Mangyan people of Mindoro Island have only one string, instead of two.“ I asked for the number of strings again, and the program now answered: „Most Philippine boat lutes, such as the kudyapi and the Maguindanaoan kutyapi, have two strings. However, there is one exception: the boat lutes of the Alangan Mangyan people of Mindoro Island have only one string, instead of two.“

I was curious about the ability of the program to extract information from a kind of table and transform it into sentences. Therefore, I copied and pasted the following text (I gave the AI program the complete text, but I shortened it here, just to give a sample):

„The following is a list of all the ethnic groups using boat lutes in the Philippines. The name of each respective ethnic group can be read in the first line of each paragraph.

Mindanao

Higaonon (Plates 6-7)

Settlement area: Provinces of Misamis Oriental, Lanao del Norte and Bukidnon, Northern and Central Mindanao.

Local name of boat lute: kutiyapì.

usw. usw. die weitere Aufzählung überspringe ich an dieser Stelle

The AI chat program answered with the following summaries:

ebenso die verwirrte (?) Antwort des Systems.

Hans Brandeis:

It’s obvious that the AI program only picks up some names of ethnic groups, actually always the same names, but leaves out many others…

So far… this is just to give you an idea… all this is quite remarkable…

CONCLUSION: the system forgot about everything that I taught it before.

Jan Reichow:

Ich dachte, das System lernt besser…

Hans Brandeis:

Naja, eigentlich lernt das System ja ganz gut. Es ist nur so, dass es vom Informationszuwachs durch Nutzer offensichtlich abgeschnitten worden ist. Ich nehme an, in der Vorphase des Projekts, bis 2021, wurde das System mit einer Vielzahl von Quellen gefüttert, auf die es sich jetzt bezieht. Neue Quellen werden wahrscheinlich nur durch Mitarbeiter des Projekts zugeführt. Das ist auch verständlich, denn wer garantiert für die Qualität der Quellen, die von Nutzern eingespeist werden. Es gibt sicher eine ganze Reihe von Leuten, die das System mit irgendwelchen Fake-News und wissenschaftlichem Unsinn füttern würden. Schließlich gibt es ja auch eine Reihe von Leuten, die ein solches (oder auch jedes Projekt) – aus welchen Gründen auch immer – einfach nur zerstören wollen. Das soll natürlich unterbunden werden. Ein Nutzer – in diesem Falle also ich – kann aber zu jeder Reaktion des Systems einen Kommentar abgeben, der wahrscheinlich von den Projektmitarbeitern zur Verbesserung des Systems verwendet wird

Ich kenne mich mit diesem Zeug natürlich überhaupt nicht aus, nehme aber an, dass es im Wesentlichen auf Wahrscheinlichkeitsrechnung beruht. Das System kann ja schließlich nichts wirklich verstehen. Es werden ja nur Sprachobjekte miteinander verknüpft, die für das System keinerlei Bedeutung haben (können). Jedem Begriff und jeder Aussage werden wahrscheinlich eine Art „Relevanzwerte“ zugeordnet, die sie mit anderen Begriffen und Aussagen verbinden. Daraus baut das System dann irgendwelche Aussagen zusammen, deren „Wahrheitsgehalt“ sich aus Wahrscheinlichkeiten ergibt. Ich denke mir das nur so, habe aber eigentlich keine Ahnung von dieser Materie…

Jan Reichow:

Verstehe…absurd ist nur, dass das Ding Lyrik verfassen können soll. Natürlich nur für Leute, die Verse, die sie nicht verstehen, am ehesten für Lyrik halten.

Hans Brandeis:

Das ist halt „Kunscht“…Ich werde das System einmal fragen, ob es mir ein Gedicht über Bootslauten machen kann… ?

I asked ChatGPT: „Can you write me a poem about the boat lutes of the Philippines?“

ChatGPT: Sure, here’s a poem about the boat lutes of the Philippines:

Sailing on the waves of melody and rhyme,

The boat lutes of the Philippines chime.

With strings that dance to the rhythm of the sea,

They tell tales of love, loss, and mystery.

In the hands of skilled musicians they come alive,

Creating sounds that make the soul thrive.

Echoes of ancient songs and stories untold,

Resonating through the air, both young and old.

The lutes have seen the rise and fall of nations,

And played their part in historic celebrations.

From the depths of the sea to the mountaintops high,

Their music spreads its wings, soaring through the sky.

So let us cherish these instruments of the sea,

And keep their melodies alive for posterity.

For they are a part of the Philippines‘ soul,

A treasure to be protected and passed down, whole.

Jan Reichow:

Nicht schlecht für einen Automaten…

Lieber Herr Brandeis, darf ich Ihre Ausführungen als erhellenden Beitrag meinem Blog-Artikel über dieses Thema zuführen? (Mit Quellenangabe natürlich.)

Hans Brandeis:

Selbstverständlich.

Und noch etwas zur Ergänzung:

https://www.golem.de/…/kuenstliche-intelligenz-so…

Künstliche Intelligenz: So funktioniert ChatGPT - Golem.de HIER

Jan Reichow: DANKE!!!

Zu Hans Brandeis mit vielen interessanten Beiträgen über seine Forschungsthemen: HIER

I’m an ethnomusicologist by profession, with a main interest in the traditional music of the Philippines. In the 1980’s, my research focused on the musical culture, vocal and instrumental music, ceremonies and other traditions of the Higaonon (Bukidnon, Talaandig, Banwaon). My favorite musical instruments are the boat lutes (kutiyapi, kotapi, hegelung, faglung, kuglung, etc.), which can be found among nearly all the ethnic groups of Mindanao and Palawan.

If you want to know more about me, please, check out my websites on Philippine music and culture and other stuff:

https://www.facebook.com/boatlutesphilippines/?fref=ts hier
http://boatlutesofthephilippines.weebly.com/ hier
https://www.youtube.com/channel/UCXCTlyeMiixlGT56bLkdZIQ hier
ENDE
JR – Vorgemerkt
zur Kenntnisnahme:
Die spirituelle Sicht auf Bewusstsein und Künstliche Intelligenz (Aurobindo): Hier
ZITAT: In Indien wird die Angst vor ChaptGPT mit einem Lachen beantwortet. Es ist ganz klar, eine unumstößliche Gewissheit, dass die Computer keine Konkurrenz für die Seele sind, sie sind kraftvolle Werkzeuge, mehr nicht. Ich fragte ChatGPT neulich – nach einer längeren Konversation über Aurobindo, Deleuze und die Upanischaden – ob der Pfad der Upanischaden und der Meditation der KI zugänglich ist: [siehe unter dem angegebenen Link]