Hier im Blog längst reduziert auf Muskeln? (Lesen mitsamt allen Links). Und noch einmal vor sieben Jahren, wieder mit der ZEIT: HIER. Jedoch an Ort und Stelle auch ohne ZEIT präsent: jederzeit das Gebet des Eupalinos (Valéry).
Ich kann mir viele Worte sparen, – allerdings nicht ohne auf einen bewundernswerten Artikel von Nina Pauer hinzuweisen, der zu spitzen Bemerkungen Anlass geben mag. (Noch mehr vielleicht, wenn er aus der Feder eines männlichen Kollegen stammte.)
Zitat:
(…) Wenn eine Anziehungskraft von den Athletinnen und Athleten ausgeht, dann die, dass sich hier Körper versammeln, die gar nicht gefallen wollen. Die beim Zuschauen nicht deshalb so ineressant wirken, weil sie halbnackt und durchtrainiert vor uns stehen. Sondern weil sie eine starke Aura der Absichtslosigkeit umgibt. Die Beine der Läuferinnen, sie sehen allein deshalb so aus, wie sie aussehen, weil sie viel gelaufen sind. Es war keinerlei Bedürfnis dabei, attraktiv zu sein, kein Haschen nach sexueller Bewunderung, überhaupt nach Aufmerksamkeit. Der alleinige Grund fürt ihre Form ist, dass sie Gold holen wollen. Was Olympia radikal unerscheidet von allen Pornos, Fitness-Accounts und von Germany’s Next Topmodel, ja überhaupt vom gesamten fiesen Geschlechtergame. Die olympischen Körper sind völlig autonom. Findet jemand sie schön, ist das rein kollateral, nebenbei entstanden und dazu noch botschaftslos, schließlich ist das Sixpack einer Springerin weder Empowerment noch ein Pick-me-Move, sondern einfach Ergebnis verdammt harten Trainings. (…)
BAUCH, BEINE, PO / Über die Körperlichkeit der Olympischen Spiele / Von Nina Pauer / ZEITMAGAZIN 1.8.24 Nº 33 (Seite 20)
Also an die Arbeit – – – nicht nachdenken, nicht beten – – – aber was tun?
Nur 1 Vorschlag:
1 anderes Set mit Grundübungen
https://www.nytimes.com/2024/08/28/well/move/range-of-motion-exercises.html?unlocked_article_code=1.HE4.VfFS.3URGRmYkraA3 HIER
Muskeln können viel mehr, als nur unseren Körper in Bewegung setzen. Sie sind Kraftwerke, schütten Botenstoffe aus und beeinflussen so wesentlich unsere Gesundheit. Neue Forschungen belegen, dass gesunde und trainierte Muskeln auch für unseren Stoffwechsel und unser Immunsystem wichtig sind.
https://www.ardmediathek.de/video/ard-wissen/mein-koerper-meine-muskeln-mehr-als-power-und-pumpen/br-fernsehen/ HIERabrufbar bis 2029
„… und selbst das Gehirn profitiert von aktiven Muskeln“.
Bevor der Frühling wiederkehrte: die Schimäre des Baumes auf dem Nachbarhaus
Foto JR
Gestern im TV gesucht: Arte 9.5.24 oder Mediathek? Gefunden oder nicht?
2/3 https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/unsere-waelder-ein-jahr-unter-baeumen-100.html hier
3/3 https://www.3sat.de/wissen/terra-x/unsere-waelder-im-reich-des-wassers-100.html hier
Schön, aber diese Filme hatte ich gar nicht gesucht (ich kannte sie längst, siehe dazu im Blog u.a hier), dummerweise trug die neue Trilogie aber denselben Titel „Unsere Wälder“, diesmal von Jan Haft (2023), und das macht sie eigentlich unverwechselbar. Hier folgt der Film, den ich gestern vor dem Fußballspiel (RTL Leverkusen:Roma) auf ARTE gesehen hatte und unbedingt in Ruhe noch einmal sehen wollte, nun auch samt den Folgefilmen, – endlich gefunden und wiederauffindbar gemacht. Ich bin ein glücklicher Mensch: Sie auch?
I https://www.arte.tv/de/videos/101928-001-A/unsere-waelder/ hierNetzwerk der Tiere
II https://www.arte.tv/de/videos/101928-002-A/unsere-waelder/ hierMut zur Lücke
III https://www.arte.tv/de/videos/101928-003-A/unsere-waelder/ hierZurück in die Zukunft
Die Videos sind abrufbar bis 7.8.2024
Schauen Sie in Film II („Mut zur Lücke“) nur den Anfang, sagen wir bis 1:38, da erzählt Jan Haft von seiner Kindheit, auf seiner Hand ein Laufkäfer, – und schon hat er mich vollkommen gewonnen. Gerade vorgestern war es, als ich an der Heidberger Mühle einen goldfarbenen Rosenkäfer aufs Handy bannen konnte. Ohne mich im geringsten vergleichen zu wollen, – er hatte mich sensibilisiert, aber meine Frau war es, die den Käfer entdeckte hatte. Ich war nur am rechten Ort zur rechten Zeit. Wunderbare Koinzidenz!
Sehen Sie auch den hier im Blog neuerdings verlinkten Film Geheimnisvolle Wiesenwelt
Bescheidene Exkursionen in meinem näheren Umfeld (5.5.24), auch sie wiederholbar…
Im Unterholz ein Tisch-Relikt aus den 80er Jahren, als ich zahllose Bäume bei uns oben und hier unten am Viehbach gepflanzt, manchmal aber auch nur mit der (alten) Geige dagesessen habe, um Fiddle Tunes zu memorieren. / Die ersten drei Fotos entstanden am gleichen Tag in der Ohligser Heide (5.5.24) / Letztlich habe ich alldies als Nachbildungen meiner Kindheit auf der Lohe bei Bad Oeynhausen betrachtet, Hobergs „Busch“ und der von Nolte-Ernsting, die ganze sogenannte Steinkuhle, also das Tal unterhalb von Schorms Hof, mit den Üützen-Teichen (Üützen = Eidechsen = Salamander = Molche), sie müssen durch einen winzigen Bach verbunden gewesen sein. Kaulquappen brachten wir manchmal im Glas mit nach Hause. Das konnte nicht gutgehen.
Der Artikel in der Programmzeitschrift Hörzu (19.1.24 Nele-Marie Brüdgam) brachte mich aufs neue drauf, – die Gesänge der Bucklewale, da muss doch noch mehr gefunden worde sein, – seit meiner Erstbeschäftigung mit der berühmten LP ! (Wo ist sie?) Deshalb diese Notiz: hier kommt man weiter!
Und nicht irgendein Wal, sondern Buckelwal-Weibchen „Twain“ aus Alaska stand für die Wissenschaftler:innen von SETI (= Search for Extraterrestrial Intelligence) Modell für eine nicht-menschliche Intelligenz. Gemeinsam mit Fred Sharpe von der Alaska Whale Foundation, haben die Wissenschaftler:innen mit „Twain“ über einen Unterwasser-Lautsprecher kommuniziert.
Dazu sendeten sie Kontaktsignale in bestimmten Abständen aus, auf die Twain immer auf dieselbe Art und Weise sowohl physisch als auch akustisch reagierte: Sie näherte sich dem Boot, zeigte aufmerksames Verhalten und entfernte sich wieder. Das Team notierte diese Beobachtungen über einen Zeitraum von 20 Minuten und wertete sie in einer Vorstudie aus.
Damit sei ein bis dato einzigartiger „Unterhaltungsversuch“ mit einem Wal unternommen worden, so die Forscher:innen. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, sich auf die Kommunikation mit intelligentem, außerirdischem Leben vorzubereiten.
Walgesang als Form von Kultur
Die Gesänge der Buckelwale sind ein hochinteressantes und faszinierendes Beispiel für soziales Lernen und die Weitergabe von kulturellen Eigenheiten, also auch Intelligenz: Lieder werden von einem Individuum zum nächsten weitergegeben. Forscher:innen haben untersucht, wie die Wale diese Gesänge erlernen und verändern. Dazu analysierten sie Liedersequenzen aus über 9.300 Strophen, gesungen von Buckelwalen im Südpazifik. Das Ergebnis: Der Gesang der Buckelwale entwickelt sich stetig weiter und verändert sich im Laufe der Zeit. Dazu ist konstantes Erlernen und Neulernen Voraussetzung.
Die Gesänge sind aus einem Repertoire sich ständig wiederholender Strophen aufgebaut, die in Kombination ein Lied von durchschnittlich zehn Minuten Dauer ergeben. Interessant ist, dass alle Wale in einer Population dieselben Lieder mit der gleichen Versabfolge singen. Um einen Gesang zu erlernen, hören die Wale einander zu und geben Vers für Vers wieder, was sie von anderen Tieren hören – ähnlich wie der Mensch beim Spracherwerb.
„In einem Punkt ähneln sich der Weltraum und der Ozean: Wir wissen immer noch viel zu wenig über sie. Die Weltmeere bedecken über 70% unseres Planeten. Dennoch stehen wir in vielen Bereichen noch am Anfang, das geheimnisvolle Leben darin zu entschlüsseln. Dass Wale intelligent, mitfühlend sind und sogar eigene Kulturen pflegen ist hingegen schon lange bekannt. Es ist dringend notwendig, dass wir sie als das anerkennen, was sie sind: Lebewesen mit Rechten und unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel!“, sagt Tamara Narganes-Homfeldt, Meeresbiologin bei WDC.
ZITAT aus https://de.whales.org/2023/12/21/unterhaltung-mit-einem-buckelwal/ HIER
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Nebenthema: Peifsprache bei Menschen (ähnlich auf Gomera)
Faszinierende SZ-Artikel zum Ausklang (oder Anfang) des Jahres
SZ Silvester/Neujahr 2013/2014
Ich zitiere zusammenhanglos alle Sätze, die ich mir angestrichen hatte. Die Erinnerung wird’s richten… und gibt auch anderen Assoziationen Raum.
In den letzten 10 Jahren haben neue Technologien jedoch begonnen, Zungen verschiedener Tiergruppen in Aktion zu zeigen.
Die Zunge entgleitet vielen Definitionsversuchen.
Schwenk und Van Wassenbergh vermuteten, dass sich bei frühen Landwirbeltieren die Kiemenbögen und die damit verbundenen Muskeln zu einer „Protozunge“ entwickelten. Möglicherweise zu einem Muskelpolster, das mit dem Zungenbein verbunden war und flatterte, wenn dieses sich bewegte. Im Laufe der Zeit wurde das Polster länger, steuerbar und geschickter darin, Beute zu packen und zu manövrieren.
Für diese Fütterungsweise mussten die Kehlkopfmuskeln sich so umbauen, dass ein Satz Muskeln elastische Energie speichert, die sofort freigesetzt werden kann, um die Zunge herauszuschießen, und ein anderer Satz Muskeln die Zunge wieder einholt.
„Wenn Sie mir nur die Zunge zeigen, kann ich Ihnen eine Menge sagen“, sagte er. (Sam Van Wassenbergh)
Seit ihrer Entstehung vor 22 Millionen Jahren beeinflussen etwa Kolibris, wie viel Nektar ihre Partnerpflanzen produzieren und wie tief ihre Blüten sind. Dies wiederum hat die Länge der Schnäbel der Kolibris beeinflusst sowie ihren Eifer, Blumen für sich zu beanspruchen, indem sie Konkurrenten vertreiben. Es ist ein gemeinsamer evolutionärer Tanz von Vögeln und Blumen – vermittelt durch die Zunge.
„Sie ist wahrlich ein multifunktionales Werkzeug und hat nur deshalb weniger Aufmerksamkeit erhalten, weil es weniger zugänglich ist als äußere Gliedmaßen eines Tieres.“ (David Hu)
Die wichtigse Aufgabe der Zunge von Säugetieren besteht darin, Nahrung so zu positionieren, dass sie gekaut und geschluckt werden kann. Je nach Art heißt das, die Nahrung von einer Seite zur anderen zu verschieben oder sie auf nur einer zu halten, während die Zunge selbst sicher vor den mahlenden Zähnen bleibt.
In gewisser Weise ist die Zunge zu einer „Hand des Mundes“ geworden, sagt J. D. Laurence-Chasen, ein Biologe an National Renewable Energy Laboratory in den USA.
Indem sie die Zungenbewegungen bei verschiedenen Arten vergleichen, hoffen die Forscher herauszufinden, wie Zungenspezialisierungen zur Evolution des Lebensstils und der Nahrungsvorlieben jedes Tieres beigetragen haben könnten.
SZ Seite 32/33 Wissen Ende des Artikels
Wie komme ich auf das Lied, von den 1000 Zungen? Keine Blasphemie. Es liegt doch auf der Hand und kommt mir unwillkürlich auf die Zunge. Lebendige Widersprüche. Der Gedanke an meine kleine Loher Oma, der einige fromme Lieder sehr am Herzen lagen. In Bad Oeynhausen trug ich sie vom VW ins Wartezimmer, und sie sagte – ich höre noch den O-Ton – „meine Tßunge is so rubbelich“, sie lebte nicht mehr lange († 9.8.65). Die zehn Jahre ältere Erinnerung an die Orgel kann nicht schaden. Pauluskirche. Die große Evolution der Blasinstrumente. Wüssten Sie denn, wie man Zungenpfeifen von Labialpfeifen unterscheidet? Ich muss es auch rekonstruieren. (Siehe z.B. hier).
Und der Zugang zu dem uralten Gesangbuch (1732), – aber dieses Lied ist einige Jahre jünger.
EKG 256
Ist es Nostalgie, wenn ich an „alte Zeiten“ denke? Wie mein Großvater, der im Ersten Weltkrieg als Meldereiter (ja, zu Pferd!) fungierte und mit dem Erinnern nicht aufhörte, wenn er von dieser ereignisreichen Zeit sprach. Heute las ich noch einmal das SZ-Interview von gestern, das die Nostalgie betraf. Gestern – das gilt doch wohl noch am Neujahrstag?
Ausschlaggebend: die Lieder, die einen „überraschend mit alten Dingen in Berührung“ bringen. Auch einfach mit Kindheit. Aber jeder weiß: es ist durchaus keine durchweg positive Berührung, auch – allgemeiner gesprochen – in der Musik nicht. Man müsste im gleichen Atemzug von Überdruss reden. Von abgetanen Zeiten. Die Heideröslein-Schlager jener Zeit sind unerträglich (geworden) und waren es im Ansatz auch damals schon. Nur hätte man argumentativ noch nicht Schubert dagegenzusetzen vermocht. Für mich ist die Beziehung auf die 50er oder 60er Jahre ein Verlangen nach Zusammenhang (Konnex, Kontinuum). Wer bin ich? Verbunden mit der In-Frage-Stellung dessen, was man als selbstverständlich gelernt und erfahren hat oder was einem eben nur widerfahren ist.
Quelle Süddeutsche Zeitung Samstag/Silvester/Neujahr/2023/2024 Seite 10 „Nostalgie ist das Gegenteil eines Vertrauens auf den Fortschritt“ Gerade in Krisenzeiten sehnen sich Menschen nach der guten alten Zeit. Der Historiker Tobias Becker erklärt, wie Nostalgie zum politischen Kampfbegriff geworden ist.
Quelle Hans Helfritz: Mittelamerika / Deutsch Buch-Gemeinschaft Darmstadt Berlin u Darmstadt 1957 Seite 316 f
El cenzontle común (del náhuatl, centzuntl) o sinsonte norteño (Mimus polyglottos) es una especie de avepaseriforme de la familia Mimidae nativa de América del Norte, América Central y el Caribe.
Der Gesang der Spottdrossel ist so komplex, dass für die Erforschung eine ganze Bandbreite menschlichen Fachwissens nötig war. So führten die Neurowissenschafterin Tina Roeske vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, der Feldbiologe Dave Gammon von der Elon University und der Musiker und Philosoph David Rothenberg vom New Jersey Institute of Technology ihre wissenschaftlichen Perspektiven in einer ungewöhnlichen Studie zusammen. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal „Frontiers in Psychology“ veröffentlicht.
Erstautorin Roeske entwarf die Algorithmen, mit denen die Hypothesen der Arbeit getestet wurden. „Wenn man der Spottdrossel eine Weile lauscht, erkennt man, dass sie ihre imitierten Melodien nicht wahllos aneinanderreiht“, erklärt sie. „Vielmehr lässt sie ähnliche Melodieschnipsel nach klaren Regeln aufeinander folgen. Um diesen Eindruck jedoch wissenschaftlich zu untersuchen, mussten wir mit quantitativen Analysen prüfen, ob die Daten unsere Behauptungen auch tatsächlich stützen.“
Vier kompositorische Strategien
Die Ergebnisse waren verblüffend. Die Autoren identifizierten vier kompositorische Strategien, mit denen Spottdrosseln Melodien aneinanderreihen: Klangfarbenänderung, Tonhöhenänderung, Dehnung und Stauchung der Tonsequenzen. Die so geschaffenen klanglichen Übergänge schmeicheln nicht nur den Ohren der Singvögel, sondern auch denen der Menschen. Es überrascht daher nicht, dass Komponisten verschiedener Musikstile ähnliche musikalische Techniken nutzen. (red, 28.5.2021)
ab 1:04
https://www.aesthetics.mpg.de/forschung/abteilung-musik/news/news-musik-detail/article/gesang-der-spottdrossel-entschluesselt.html hier
Der Quetzal
https://de.wikipedia.org/wiki/Quetzal_(Vogel) hier
Eichelbohrer – Was? Wie bitte? Was haben beide Themenblöcke miteinander zu tun? Nichts. Außer dass sie in meinem täglichen Leben und Denken eng miteinander kooperieren.
Über die Tatsache hinaus, dass die beiden Filme schön und unterhaltsam sind, – den ersten kenne ich seit 20 Jahren -, sind sie Paradigmen übergreifender Konstruktionen, die ich erst allmählich begreife und kurz andeuten möchte. Meine Stichworte wären „Historische Strukturen“ und „Biotope“ . Wobei sie leicht zu modifizieren wären: mir hat Carl Friedrich von Weizsäckers Buchtitel einst gut gefallen: „Der Garten des Menschlichen“ (1977), wo ich allerdings im letzten, theologischen Teil ausgestiegen bin; zugleich Julian Huxley mit „Die Entfaltung des Lebens“ (1954), wo ich im letzten, evolutionistischen Teil am liebsten jede Zeile unterstrichen hätte. „Geschichte im Überblick“ von Immanuel Geiss (1986) und Christopher Clark „Von Zeit und Macht“ (2018). Und nie aus den Augen verlieren: Johann Sebastian Bach mit seinen Weltverbindungen. „Französische Suiten“ und über das „Musikalische Opfer“ Friedrich II., nebst Sohn Carl Philipp Emanuel (bei Clark ab Seite 85 mit Blick auf die Rolle von Quantz). Bei Geiss die machtpolitische Einordnung des „Sonnenkönigs“: als er in Frankreich gewaltsam die ökonomische Grundlage für ein „Goldenes Zeitalter“ ausrichtete, Vorbild Europas.
In meinem Handy die Nachricht, dass es weitere Forschung über Bachs Witwe Anna Magdalena gibt, Auskunft über das Private in jener Zeit siehe Eberhard Spree. Beiträge in seinem Blog hier.
Zur Bedeutung der französischen Musik (Wikipedia):
[Bach in Lüneburg/Celle! 1700] Von 1665 bis 1705 erlebte Celle eine kulturelle Blüte als Residenz unter Herzog Georg Wilhelm mit einem Aus- und Umbau des noch mittelalterlich geprägten Schlosses zum vierflügeligen Barockschloss. Kulturell einflussreich war Georg Wilhelms französische Gattin, Eleonore d’Olbreuse, die hugenottische Glaubensgenossen und italienische Baumeister nach Celle holte.
[Bach in Köthen] Am 9. Oktober 1710 begann Leopold seine Kavalierstour. […] Seine Reise führte ihn im Winter 1710/11 nach Den Haag, wo er in nur vier Monaten insgesamt zwölf Mal die Oper besuchte und damit seine Vorliebe für die Musik offenbarte. Vor allem die Werke von Jean-Baptiste Lully beeindruckten ihn, und er erwarb eine „rare Opera des Herrn Lully die Musik gedruckt“. Leopold selbst spielte Cembalo und Violine.
Am Köthener Hof wirkte seit 1717 Johann Sebastian Bach als Capellmeister, dessen Ehefrau im Juli 1720 verstorben war. Am 3. Dezember 1721 ging Anna Magdalena Wilcke mit ihm die Ehe ein.
Damit soll es beginnen, sobald ich mich über die Koordinierung der kulturellen Kräfte in Frankreich kundig gemacht habe.
das – aus dem Film – eindrucksvollste Stück stammt von – Purcell / siehe auch hier
(Fortsetzung folgt)
Beim Stöbern in meiner DVD-Sammlung habe ich auch die fast vergessene wiedergefunden, die meinen eingangs präsentierten Film in einen großen wissenschaftlichen Zusammenhang stellt:
Douglas-Film GmbH (2018). Nicht vergessen! Das Wissen erhält sich nur durch regelmäßig erneuerte Versorgung mit lebendigem „Stoff“, der auch den nächsten Gang in den botanischen Garten Solingen bereichert.
Dirk Steffens setzt auf Abbau der industriellen Nahrungserzeugung, Optimismus sei angesagt…
Der Wald und – – – der Erdboden
https://plus.rtl.de/video-tv/serien/die-grosse-geo-story-899018/staffel-1-899019/episode-1-die-grosse-geo-story-wie-wir-die-welt-gesund-essen-899020 HIER
Ab 6:10 AMAZONAS, über Regenwald, Indigenen Landbesitz oder Landbesetzung durch Konzerne, Soja-Produktion, Kapital gegen Urbevölkerung, – die Bedeutung der Erdkruste wo?
Wissen Sie etwas über die Rauchschwalbe? (betr. Eva von Redecker) Oder über den Mauersegler? (betr. mich) Mir ist das Thema wichtig seit meiner Kindheit, die Schwalben auf der Lohe bei Bad Oeynhausen, später in Ftan, dem Dorf in Graubünden (ich notierte etwas über die Freude der jungen Schwalben, die auf den schrägen Blechdächern ihre Flugübungen begannen), die Mauersegler der 50er Jahre in Scharen am Himmel über der Bielefelder Pauluskirche, später auch in Solingen (2023 erstmalig nur noch vereinzelt). Leseprobe:
Leseprobe zum Leitmotiv der Schwalben
Quelle: Eva von Redecker: Bleibefreiheit / S.Fischer Verlag Frankfurt am Main 2023
Zu meinem Leitmotiv der Mauersegler 1989, der Schwalben 1982 Urlaub in Ftan
Während es in der westlichen Welt zumeist um Bewegungsfreiheit geht, die wir definiert haben wollen, thematisiert dieses Buch als erstes die „Bleibefreiheit“, die also nicht auf eine räumliche Veränderung zielt, sondern auf eine zeitliche. Ich bin an demselben Ort wie vorher, aber es weht eine andere Luft. Eva von Redecker greift zunächst zurück auf den Begriff „Solastalgie“, das mir 2019 zuerst im Zusammenhang mit Bruno Latours Heimatbegriff begegnete (hier). Und nun stellen wir fest, mit einem Wort, das wir auch noch nicht kannten, also bei dieser Suche nach Bleibefreiheit: „Die Moderne hat uns schließlich keinen Trost versprochen, sondern Freiheit.“ Aber: „Hängt unsere Freiheit nicht vom Fortbestand der lebendigen Welt ab? Besteht sie nicht geradezu darin?“ (Seite 21) Bald darauf sind wir – wieder einmal bei Sokrates – wie schon kürzlich in Erinnerung an Oberstudienrat Dempe hier – nein, vor allem bei der dort ganz übersehenen Frau des weisen Mannes: „Wir können den Schmerz, den Xanthippe artikuliert, als Wunsch nach Bleibefreiheit deuten: der Wunsch danach, dass Sokrates noch ein wenig unter seinen Freunden weilen dürfe.“ (Seite 32 f) Und dann geht es mit einer herrlichen Formulierung auf das Problem der STERBLICHKEIT: „Stattdessen macht der overkill an Bleibefreiheit, den Platons Sokrates-Avatar einführt, auf einen Schlag die ganze Welt unwesentlich. Was zählt, ist die Seele und ihr ewiges Leben. Anders als später im Christentum ist die Welt als antiker Kosmos hier noch unendlich gedacht. Auch nicht, wie die meisten Griechen argumentiert hätten, die Polis als politische Gemeinschaft. Was allein zählt, ist die eigene Seele als Vehikel zur Todesumschiffung. Den anderen Ort, zu dem sie Zugang verschaffen soll, nennt Sokrates die »wahre Erde«. “ (Seite 33) Leider kommt dann ein großes Kapitel, das mir vorläufig unzugänglich bleibt, angefangen mit Simone de Beauvoir, fortschreitend zu italienischen Feministinnen um Luisa Muraro und „Die symbolische Ordnung der Mutter“ – die ich mir gerade eingedenk der eigenen Eltern noch nicht erschließen konnte. Um so bedauerlicher, wenn sie in einem weiteren, faszinierenden Ansatz den Blick auf das Alter der Welt und die Endlichkeit des Menschen richtet, selbst die Idee der „Selbstwiedergeburt“ plausibel macht. Zugleich passieren auf Seite 144 die ersten Fehler („Planten“ und „der Cartesianische Zweifel“ … „würde Muraro als Abwesenheit einer solchen Weltwahrnehmung einstufen.“ )
Unvergesslich die – nicht einmal ganz neuen – Gedanken zur „Theorie des Bodens“: die Pflanzen brauchen mehr als Luft und Licht. Dass sie leben, ist den Effekten der Biologie des Bodens zu verdanken. „Der Boden lebt.“ Man lese das Kapitel „Aus Gezeiten gemacht“ Seite 124 ff
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Dieses Video https://www.youtube.com/watch?v=VbQYy5mV1CE verweist auf folgende Sendung:
https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/die-erde-die-unsere-welt-rettet-landwirtschaft-neu-denken-102.html HIER
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https://www.youtube.com/watch?v=ZkBzbYuKZhE HIER Wo sind die Vögel?
ARTE-TEXT:
Vögel sind Nachfahren der Dinosaurier und älter als die Menschheit, doch überall verschwinden sie. Allein in Deutschland ist die Zahl der Feld- und Wiesenvögel in 30 Jahren um mehr als die Hälfte gesunken, in Frankreich mehr als ein Drittel. Die britische Vogel-Bloggerin Mya-Rose Craig hat sich auf eine Spurensuche nach den Ursachen gemacht und dabei Wissenschaftler, Landwirte und den US-Bestsellerautoren und Vogelbeobachter Jonathan Franzen getroffen. An der Universität von Exeter haben Wissenschaftler einen europaweiten Rückgang der Vögel seit 1980 um 421 Millionen Tiere festgestellt. Statt vier Vögeln pro Einwohner gibt es heute nur noch drei oder weniger. Ein Besuch bei der französischen Vogelkoryphäe Frédéric Jiguet zeigt: Es sind vor allem die Feld- und Wiesenvögel, die verschwinden. Diese Vogelgruppe lebt dort, wo früher Kühe auf Weiden standen und Bauern auf Äckern Korn anbauten. Es gab genug Kräuter und Insekten, von denen Vögel sich ernähren konnten. Heute sind Landwirte oft gezwungen, industriell zu wirtschaften und mit Pestiziden und Herbiziden zu arbeiten. Die Untersuchungen der Wissenschaftler machen deutlich, welche dramatischen Folgen, diese Art der Landwirtschaft hat. Der Filmemacher Heiko De Groot vermittelt in seiner Dokumentation eindrücklich, wie die intensivierte Landwirtschaft das Vogelsterben verursacht und welche Bedeutung Vögel für das Überleben der Menschen haben. Dokumentation von Heiko De Groot (D 2019, 53 Min)
Das Leben und der Faktor ZEIT
Quelle: SZ-Magazin 20. Oktober 2023 „Irgendwo da oben“ – „und ganz weit da unten“
»Alles was ich für meine Arbeit wissen muss, finde ich im Licht der Sterne«
»Ich sehe völlig fremde Kreaturen und fühle mich bei ihnen zu Hause«
Katja Poppenhäger sucht nach Leben im All, Antje Boetius findet ständig neues in der Tiefsee. Ein gemeinsames Interview über die Enden der Welt (Interview: Marius Buhl)
Wir besuchten aus Neugier ein Paal-Restaurant bei De Koog, das im Winter geschlossen hattte und jetzt nach dem Sturm teilweise unter Wasser stand:
Der Rückweg am Strand und auf der Promenade führte uns neben der Mülltonne zu einem verunglückten Lebewesen. Egal ob Seehund oder Kegelrobbe (oft genug besprochen), es fand nicht den Zugang zum Meer oder war zu schwach, den weiten, aufwärts von der Flut begünstigten Weg zurückzurobben. Wie kann man dem Tier helfen?
Die Ausrüstung, die sicheren Handgriffe und das Transportauto verrieten, dass es sich um professionelle Helfer handelte, – warum hat es sechs Jahre gedauert, ehe wir Landmenschenrobben aus Solingen den Weg ins Ecomare fanden? Ich hatte befürchtet, dass uns dort Tiere zur Belustigung vorgeführt werden, nach dem Muster der alten Flipperfilme.
Vor wenigen Tagen, am 21. September 2023
Wenn Sie dem eben gegebenen Ecomare-Link folgen, werden Sie noch nicht ahnen können, was für eine Wunderwelt dieses Museum bietet. Selbst ein solches Wort führt in die Irre, diese Mischung aus Lebendigem und scheinbar Dekorativem, dieser lebendige Formenreichtum, – ich habe immer an Kunstpräsentationen denken müssen, an die Protuberanzen der menschlichen Phantasie, die am Beispiel eines Künstlers / einer Künstlerin oder einer Epoche oft überwältigend zutage treten. Man glaubt aber, die Natur sei etwas grundsätzlich Anderes. Welch ein Irrtum. Es sind unsere göttlichen Augen! Was wäre, wenn sie sonst nichts in der Welt zu lesen verstünden? Die vollkommensten Formen aller Art.
Beim Duett-Ruf handelt es sich um eine zeitlich koordinierte Tonfolge beider Partner eines Paares. Das Männchen beginnt in der Regel z.B. mit ein bis zwei Tönen, und das Weibchen gibt zwei, drei oder vier höhere Töne dazu. Beim Rufen nehmen die Partner dabei eine typische Haltung ein, indem sie Kopf und Schnabel aufwärts richten. Zudem stehen beide eng beieinander oder bewegen sich während der Rufreihen langsam nebeneinander fort. Das Duett ertönt besonders zur Brutzeit, wird aber auch bei verschiedenen Situationen der Erregung an Sammel- und Rastplätzen vorgetragen.
Fotos JR 13.11.22 gegen 12:45 h Botanischer Garten
Es geht kein Weg dran vorbei: wieder einmal fällt mir das alte Kinderbuch ein, 1948 erschienen, 450 Seiten lang. Darin habe ich eine lange Zeit gelebt. Und vielleicht zum erstenmal stellte sich die Frage, was es bedeutete, ein Mensch zu sein oder in eine andere Perspektive versetzt zu werden, verwunschen und verzaubert. Ein Zwerg oder ein Tier. Aber nicht vergessen: es waren Wildgänse, bei Selma Lagerlöf, keine Kraniche.
Gerade heute wurde ich auf eine schöne Arbeit über Gustav Mahlers Vierte Sinfonie aufmerksam gemacht, worin ich an einer bekannten Passage hängenblieb, die Natalie Bauer-Lechner vom Komponisten überliefert:
Was mir hier vorschwebte, war ungemein schwer zu machen. Stell dir das ununterschiedene Himmelsblau vor, das schwieriger zu treffen ist als alle wechselnden und kontrastierenden Tinten. Dies ist die Grundstimmung des Ganzen. Nur manchmal verfinstert es sich und wird spukhaft schauerlich: doch nicht der Himmel selbst ist es, der sich trübt, er leuchtet fort in ewigem Blau. Nur uns wird er plötzlich grauenhaft, wie einen am schönsten Tage im lichtübergossenen Wald oft ein panischer Schreck überfällt [→ 2. Satz: Scherzo] (…) Doch werdet ihr im Adagio darauf, wo alles sich auflöst, gleich sehen, daß es so bös nicht gemeint
war. (NBL, 162)
Ich versichere, dass es Zufall ist, wenn ich auf dem Foto oben vorwiegend blau gekleidet erscheine, und wenn man auf meine vor 15 Jahren (?) angelegte Website schaut, so muss man sich über die Farbgebung nicht wundern. Es ist kein Bekenntnis. Im täglichen Leben bevorzuge ich eher Grün, für Rot muss ich Begründungen finden. Bei Gelb denke ich wiederum an Mahler, an das letzte der „Lieder eines fahrenden Gesellen“. Der Freund aber, der mir u.a. wegen Mahler schrieb, – Zwillingsbruder eines Musik-Freundes aus alter Zeit -, schickte mir zugleich ein düsteres Bild, das vom Gelb lebt, mich aber zutiefst an Phasen des Kölner Studiums erinnert, als diese Busse längst nicht mehr im Einsatz waren. (Siehe auch hier). Und der regenschwere Himmel über dem Rhein, nicht weit von der Hochschule, wich doch oft genug einem gewaltigen Blau…