Archiv der Kategorie: Tiere

Tanzen Tiere?

Beobachtungen an Gibbons

Hinweis entdeckt in der Zeitschrift Natur / Festhalten um einen Anfang zu machen

https://www.scinexx.de/news/biowissen/video-gibbons-im-tanzfieber/

hier der „Robotertanz“ im Bild (die Musik ausschalten, bloße Irreführung!)

https://www.hhu.de/news-einzelansicht/tanz-gibbon-tanz hier

https://link.springer.com/article/10.1007/s10329-024-01154-4 hier

daraus (und dort per Link abzurufen):

Walgesänge

Babysprache? / eine Kurz-Recherche

Der Artikel in der Programmzeitschrift Hörzu (19.1.24 Nele-Marie Brüdgam) brachte mich aufs neue drauf, – die Gesänge der Bucklewale, da muss doch noch mehr gefunden worde sein, – seit meiner Erstbeschäftigung mit der berühmten LP ! (Wo ist sie?) Deshalb diese Notiz: hier kommt man weiter!

Die Erinnerung (Youtube gibt Nachhilfe):

also zum Film:

Hinweis auf WDC „Whale and Dolphin Conversation“ Tamara Narganes Homfeldt „Wal & Meer“

ZITAT

Und nicht irgendein Wal, sondern Buckelwal-Weibchen „Twain“ aus Alaska stand für die Wissenschaftler:innen von SETI (= Search for Extraterrestrial Intelligence) Modell für eine nicht-menschliche Intelligenz. Gemeinsam mit Fred Sharpe von der Alaska Whale Foundation, haben die Wissenschaftler:innen mit „Twain“ über einen Unterwasser-Lautsprecher kommuniziert. 

Dazu sendeten sie Kontaktsignale in bestimmten Abständen aus, auf die Twain immer auf dieselbe Art und Weise sowohl physisch als auch akustisch reagierte: Sie näherte sich dem Boot, zeigte aufmerksames Verhalten und entfernte sich wieder. Das Team notierte diese Beobachtungen über einen Zeitraum von 20 Minuten und wertete sie in einer Vorstudie aus.

Damit sei ein bis dato einzigartiger „Unterhaltungsversuch“ mit einem Wal unternommen worden, so die Forscher:innen. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, sich auf die Kommunikation mit intelligentem, außerirdischem Leben vorzubereiten.  

Walgesang als Form von Kultur 

Die Gesänge der Buckelwale sind ein hochinteressantes und faszinierendes Beispiel für soziales Lernen und die Weitergabe von kulturellen Eigenheiten, also auch Intelligenz: Lieder werden von einem Individuum zum nächsten weitergegeben. Forscher:innen haben untersucht, wie die Wale diese Gesänge erlernen und verändern. Dazu analysierten sie Liedersequenzen aus über 9.300 Strophen, gesungen von Buckelwalen im Südpazifik. Das Ergebnis: Der Gesang der Buckelwale entwickelt sich stetig weiter und verändert sich im Laufe der Zeit. Dazu ist konstantes Erlernen und Neulernen Voraussetzung.  

Die Gesänge sind aus einem Repertoire sich ständig wiederholender Strophen aufgebaut, die in Kombination ein Lied von durchschnittlich zehn Minuten Dauer ergeben. Interessant ist, dass alle Wale in einer Population dieselben Lieder mit der gleichen Versabfolge singen. Um einen Gesang zu erlernen, hören die Wale einander zu und geben Vers für Vers wieder, was sie von anderen Tieren hören – ähnlich wie der Mensch beim Spracherwerb. 

„In einem Punkt ähneln sich der Weltraum und der Ozean: Wir wissen immer noch viel zu wenig über sie. Die Weltmeere bedecken über 70% unseres Planeten. Dennoch stehen wir in vielen Bereichen noch am Anfang, das geheimnisvolle Leben darin zu entschlüsseln. Dass Wale intelligent, mitfühlend sind und sogar eigene Kulturen pflegen ist hingegen schon lange bekannt. Es ist dringend notwendig, dass wir sie als das anerkennen, was sie sind: Lebewesen mit Rechten und unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel!“, sagt Tamara Narganes-Homfeldt, Meeresbiologin bei WDC.

ZITAT aus https://de.whales.org/2023/12/21/unterhaltung-mit-einem-buckelwal/ HIER

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Nebenthema: Peifsprache bei Menschen (ähnlich auf Gomera)

Nix Traum: Seehund oder Pinguin

Das wird doch wohl ein Witz sein?!

Ehrlich gesagt: in der Erinnerung hatte ich sie miteinander verwechselt. In meinem Gedächtnis gab es offenbar eine Box für körperlich beeinträchtigte, aber irgendwie menschenähnliche Wasserwesen. Im einen Fall sind es wohl die sprechenden Augen (auch wenn sie blind sind), im andern der rote Schnabel und die tadellose Figur. Oder es ist die Ansammlung wiederum entfernt ähnlich gestalteter Wesen, die sich als Zuschauer dafür interessieren, z.B. im Wuppertaler Zoo oder im Ecomare auf Texel. Ich selbst würde wohl keinen „Playboy“ durchblättern, eher ein Natur- oder Tier-Magazin („Welt im Wandel“), und weiß nichts über die Motive einer Menschengruppe, die mir in den Sinn kommt, wie sie gemeinsam ein sprachunfähiges Wesen aus Stein anschaut, sorgfältig beobachtet durchs Handy-Auge meiner Tochter. Habe ich ihr nicht einst Andersens Märchen vorgelesen?

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im Ecomare Texel

Fotos: JR

Mehr von Meer und „Ecomare“ hier .

Neu war jetzt ein Traum, der sich kombinierte mit Zeitungslektüre: über den universalistischen Historiker John Röhl, der den Cäsarenwahnsinn als Lebensthema (Wilhelm II. = 30 Jahre Trump) behandelte, Arm-Behinderung des heranwachsenden Kaisers (Streckbänke und aufgelegte blutige Hasenleichen). Disparat der Artikel über den Begattungsmodus einer bestimmten Fledermaus. Noch disparater: im Traum die unlösbare Aufgabe übernehmen zu müssen, aus einem Manuskript – von Gottfried Habenicht – mit zu großen Seiten, von denen einige fehlten, eine rumänische Musiksendung herzustellen, deren Klangbeispiele ich baldmöglichst beisteuern sollte.

natur / Das Magazin für eine Welt im Wandel – gerade eingetroffen /  Fotos: gabi – stock.adobe.com / Simon Ebel – stock.adobe.com /  Wo war ich noch hängengeblieben:

Natur 12/2023 S.29

SZ 23.11.23 S.12

Zurück zu Andersens Märchen. Was mag das sein: ein Nix, und wieso dachte ich eben an ihn und an den Nikolaustag, der uns wieder bevorsteht, mir sogar mit Sonderbedeutung seit dem 6.12.1940 und 6.12.2005) ?

Fotos: S.R. (privat) Kopenhagen  /  Wikipedia NIXE hier

daraus folgende ZITATE (ohne die Fußnoten):

Nic wäre dann der Name einer Göttin, der sich noch im Flussnamen „Neckar“ finde. Die Dämonisierung der Nixe müsse dementsprechend zwischen dem 4. Jahrhundert (erste Nennung des Neckar) und dem 10. oder 11. Jahrhundert (Nennung als Wasserdämon) erfolgt sein. Lecouteux stimmt Knobloch allerdings darin zu, dass es eine Verbindung zwischen Nixen und Nikolaus gäbe: Der Heilige habe die Nixen als Herr der Gewässer verdrängt, sie seien dadurch zu seinen bösen Begleitern abgesunken (vgl. Knecht Ruprecht, Krampus). Die ähnliche Vorsilbe könne diese Verbindung erleichtert haben. Keine dieser Erklärungen hat sich bisher allgemein durchsetzen können. (…)

„Nixe“ ist neben „Wasserfrau“ eine im deutschen Sprachraum weit verbreitete Bezeichnung für weibliche Wassergeister. Die männliche Form „Nix“ ist allerdings seltener als die Benennung „Wassermann“. In Volkserzählungen leben Nix und Nixe oft als Familie in einem Haus am Gewässergrund. Von dort aus kommen die Nixentöchter an Land und mischen sich unter die Menschen, etwa zum Einkaufen oder bei Vergnügungsveranstaltungen. Sie sind nur an ihrem nassen Kleidersaum zu erkennen. Weit verbreitet ist die Sage, der zufolge eine Gruppe Nixen sich regelmäßig unter ein abendliches Tanzfest mischt, schließlich aber doch einmal zu spät zurück nach Hause ins Wasser zurückkehren und dafür von ihrem Vater dem Nix getötet werden: Es steigt rotes Blut auf.

Die Nixe wird meist als schöne Frau von ambivalentem Charakter beschrieben: Einerseits kann sie vor Stürmen warnen oder Kinder beschenken, andererseits auch Fischer ertränken oder Kinder entführen. Verbreitet ist die Geschichte, nach der eine Nixe eine menschliche Frau als Hebamme benötigt, und diese dafür reich belohnt. Nixen können auch als Hausgeisterauftreten. Der Nix dagegen ist eine weitgehend negativ konnotierte Gestalt: Ihm wird nachgesagt, gerne Kinder zu ertränken. Durch diesen Gebrauch als Kinderschreckfigur sollen Kinder von Gewässern ferngehalten werden. Der Nix bzw. Wassermann soll zudem aus sexuellem Interesse versuchen, Mädchen und Frauen zu entführen. Er fungiert nur selten als Hausgeist. Der Nix wird meist als hässlicher Mann oder als tiergestaltig beschrieben, selten als attraktiver Jüngling.

Illustration zu Andersens Märchen (1849)

Natur in Graubünden (und überall)

Video sehen und Anregungen notieren

Hier klicken(bis 8.4.24)

Rote Waldameisen – Hecken-Projekt – heimische Insekten, es braucht nicht viel, dass es ihnen besser geht – sonst ist hier bald nur noch Wald – früher wussten die Landwirte es nicht besser – den Tieren eine Chance geben, dazu braucht es eine Kettensäge – 5:00 Hecken – zuviel u zu wenig schneiden? – zu dicht: weniger Biodiversität, kein Lebensraum am Boden – die vielen aber wichtigen Dornensträucher – Mischung aus hohen und tiefen Hecken – Wiedehopf (Sahara) nur noch 250 Pärchen in Schweiz – Regenpfeifer Sengbach in Chur Inn renaturiert Brut – 9:oo Frühling Idyllischer Eindruck, der trügt 10:00 Braunkehlchen, Feldlerchen, Baumpieper / Wiesen immer früher gemäht – Magerwiesen? – Landwirte planen Umgestaltung – intensivere Bewirtschaftung durch erweiterte Zugänge – Pestizidverbote und Turmfalke – 13:50 Schamserberg – „Gleichgewicht in der Natur die Ausnahme, Veränderung die Regel“ 13:37 – heute hat die Umwelt einen anderen Stellenwert als vor Jahrzehnten –  14:40 Naturpark Beverin – Termine für das Mähen 15:13 – „für die Landschaft u die Umwelt sollte sich nichts ändern“ – Sommer: Insekten im Überfluss – 16:40 Schmetterlinge Jürg Schmid – 95% sind Nachtschmetterlinge, über die Hälfte kleine Exemplare – 17:30 Bestand der Insekten – „kein Gleichgewicht sondern ständige Veränderungen“ – 18:30 Beispiel Maikäfer – nicht nur Klimawandel 1940 weg, 1970 wieder da –

20:04 Es macht unsern Kanton und unsere Landschaft aus, dass die Natur noch heute solche Wiesen hervorbringen kann. Ich kenne Leute aus Deutschland, die über unsere Blumenwiesen staunen. Angst machen mir hingegen die Moorlandschaften. In meiner Jugend gab es zahlreiche Feuchtgebiete. Diese sind allesamt verschwunden. Sie sind ausgetrocknet. Ich kann zum Beispiel im Sommer auf einer Alp ein wunderschönes Moor sehen. Und im nächsten Jahr steht dort eine Maschine, die das Wasser wegleitet. Ein weiteres Jahr später wird Gülle eingesetzt, und im darauffolgenden Jahr erinnert nichts mehr an das Moor. Diese kleinen Moorgebiete verschwinden von Jahr zu Jahr. Das ist traurig und schmerzt. Der Apollofalter steht in ganz Europa unter Schutz. In unseren Berggebieten trifft man ihn noch öfters an … 21:19

(Fortsetzung folgt)

Seehunde sehen und mit den Augen fühlen

Vor fast 6 Jahren, am 8. Dezember auf Texel

Wir besuchten aus Neugier ein Paal-Restaurant bei De Koog, das im Winter geschlossen hattte und jetzt nach dem Sturm teilweise unter Wasser stand:

Der Rückweg am Strand und auf der Promenade führte uns neben der Mülltonne zu einem verunglückten Lebewesen. Egal ob Seehund oder Kegelrobbe (oft genug besprochen), es fand nicht den Zugang zum Meer oder war zu schwach, den weiten, aufwärts von der Flut begünstigten Weg zurückzurobben. Wie kann man dem Tier helfen?

Die Ausrüstung, die sicheren Handgriffe und das Transportauto verrieten, dass es sich um professionelle Helfer handelte, – warum hat es sechs Jahre gedauert, ehe wir Landmenschenrobben aus Solingen den Weg ins Ecomare fanden? Ich hatte befürchtet, dass uns dort Tiere zur Belustigung vorgeführt werden, nach dem Muster der alten Flipperfilme.

Vor wenigen Tagen, am 21. September 2023

Wenn Sie dem eben gegebenen Ecomare-Link folgen, werden Sie noch nicht ahnen können, was für eine Wunderwelt dieses Museum bietet. Selbst ein solches Wort führt in die Irre, diese Mischung aus Lebendigem und scheinbar Dekorativem, dieser lebendige Formenreichtum, – ich habe immer an Kunstpräsentationen denken müssen, an die Protuberanzen der menschlichen Phantasie, die am Beispiel eines Künstlers / einer Künstlerin oder einer Epoche oft überwältigend zutage treten. Man glaubt aber, die Natur sei etwas grundsätzlich Anderes. Welch ein Irrtum. Es sind unsere göttlichen Augen! Was wäre, wenn sie sonst nichts in der Welt zu lesen verstünden? Die vollkommensten Formen aller Art.

 

 

Und es ward Laut im Mesozoikum

VORSPIEL ZITAT aus Wikipedia

Das Mesozoikum begann nach einer ökologischen Katastrophe (Perm-Trias-Grenze) am Ende des Perms (zugleich das Ende des Paläozoikums), deren Ursache noch nicht eindeutig aufgeklärt ist. Bei diesem größten bekannten Massenaussterben der Erdgeschichte starben zwischen 75 % und 90 % aller Tier- und Pflanzenarten aus. Dies ermöglichte die Evolution einer neuartigen Fauna und Flora.

Die Dinosaurier entwickelten sich während der Trias aus den Kriechtieren und sollten die Ökosysteme der Erde bis zum Ende der Kreidezeit dominieren. Aus der Gruppe der Theropoden entwickelten sich die Vögel. Darüber hinaus erschienen die ersten kleinen Säugetiere, Blütenpflanzen und die meisten Bäume, die wir heute kennen.

Hinweise deuten darauf, dass am Ende des Mesozoikums ein Meteorit nahe der Yucatánhalbinsel (Mexiko) einschlug. Dieser sogenannte KT-Impakt wird vielfach für das Aussterben von 50 % aller Tier- und Pflanzenarten verantwortlich gemacht – darunter alle größeren Wirbeltiere (einschließlich der Nicht-Vogel-Dinosaurier), viele Pflanzengattungen sowie ein Großteil der Meeresfauna/-flora (Ammoniten, Belemniten).

Was ein Paläontologe erzählt (Zitat aus SZ)

Frage: So richtig laut wurde es dann aber erst später, im Mesozoikum?

Ja, das Mesozoikum ist das Erdmittelalter. Es begann vor 250 Millionen Jahren und endete vor 66 Millionen Jahren. Im Mesozoikum bricht der Superkontinent Pangäa auf, Amphibien wir Frösche erobern schrittweise das Land und entwickeln ein großes Repertoire an Gesängen. Auch die ersten Fossilien von Säugetieren stammen aus dieser Zeit. All diese Tiere erzeugen Laute mit einem Kehlkopf, der ihre Stimmbänder umgibt und durch den sogenannten Stimmnerv gesteuert wird. Da der Kehlkopf aus Knorpel besteht – einem Material, das schlecht fossiliert – können wir leider nicht ganz genau sagen, ab wann sie in der Lage waren, auch komplexere Laute zu erzeugen. Da aber alle heutigen Reptilien, Amphibien und Säugetiere einen Kehlkopf haben, können wir darauf schließen, dass er vom letzten gemeinsamen Vorfahr aus dieser Zeit stammt.

Frage: Auch die ersten Fossilien von Vögeln sind etwa 150 Millionen Jahre alt. Warum können Vögel so gut singen?

Vögel profitieren von einer anatomischen Besonderheit. Während Säugetiere und die meisten anderen Wirbeltiere Laute mit einem Kehlkopf erzeugen, nutzen Vögel dafür ihren sogenannten Stimmkopf. Der Stimmkopf befindet sich – anders als der Kehlkopf – nicht am oberen, sondern am unteren Ende der Luftröhre, also weiter entfernt vom Schnabel und näher an der Lunge. Das bietet Vögeln zwei Vorteile: Einerseits können sie dadurch die Luftröhre selber als Resonanzkörper nutzen, ähnlich wie eine Orgel, was eine klangverstärkende Wirkung hat. Auch kleine Vögel können daher sehr laut singen. Andererseits sitzt der Stimmkopf so genau dort, wo sich die Luftröhre aufgabelt, zum rechten und linken Lungenflügel hin. Diese Position ermöglicht es Vögeln, den Luftstrom der jeweiligen Lungenflügel unterschiedlich einzusetzen – und mehrere Töne gleichzeitig zu singen. Die Begabtesten unter ihnen können Harmonien mit sich selber singen.

Quelle Süddeutsche Zeitung 9. Juni 2022 Seite 15 „Tyrannosaurus hupte“ Paläontologe Michael Habib erklärt, welche Tiere in der Erdgeschichte die ersten Töne erzeugten und woran man merken würde, dass man in der Kreidezeit gelandet ist: an der Dino-Blaskapelle / Interview: Maximilian von Klenze.

Weiteres über den Stimmkopf, auch Syrinx genannt: HIER

Und noch einmal (wie schon hier) sei erinnert an die ganz große Vogelstimmensammlung und eine kleine ZEIT-Sammlung mit ebenfalls echten Vogelstimmen, dazu auch lesenswerten Kommentaren von Fritz Habekuß: hier.

Zum Titel dieses Blogbeitrags: Ich habe es nie verstanden, dass schon im dritten Vers der Bibel steht: „es ward Licht“ – und zwar unabhängig von Sonne und Mond, die erst in Vers 16 erscheinen. Noch komplizierter wäre es gewesen, von der Erschaffung des Schalls und des Widerhalls zu sprechen, ohne auch das Gehör in Betracht zu ziehen. Und wie das klingt, wenn etwas wüst und leer ist. Die Wechselwirkung der Dinge. Daran dachte ich, als ich diesen Zeitungsartikel las:

Fossilien zeigen, dass das Leben vor ungefähr 3,7 Millionen Jahren im Ozean seinen Anfang nahm. Doch die ersten Organismen wie Mikroben oder Quallen waren wohl eher ein ruhiger Haufen. Mit dem Evolutionsschub im Kambrium, der sich zwischen 541 und 484 Millionen Jahren vor unserer Zeit ereignete, entwickelten sich dann Krustentiere und Gliederfüßer mit einer harten äußeren Schale, dem Exoskelett. Und diese harte Hülle machte Geräusche, wenn ein Tier sich bewegte, etwa um Futter zu suchen. Die Stille unter Wasser wurde also wahrscheinlich durch seltsame Schleif- und Klickgeräusche unterbrochen, durch ein gelegentliches Knirschen oder Klopfen. Vielleicht könnte man auch hören, wie ein Krake eine Muschel oder einen Krabbenpanzer knackte.

Und am Ufer?

Nein, an Land blieb es noch lange still. Wir müssen mehr als 200 Millionen Jahre vorspulen, bevor Insekten anfingen, zu summen und zu zirpen – und damit eine völlig neue Akustik erschufen. Fossile Überreste von Laubheuschrecken und Zikaden aus der Zeit vor 250 Millionen Jahren deuten darauf hin, dass diese Tiere erstmals über eine Art Trommelkopf mit Hohlraum an ihrem Hinterleib verfügten. Das rapide An- und Losschnallen dieser Trommel erlaubten ihnen, extrem hohe Rasselgeräusche zu erzeugen. Ähnlich wie ein ratschender Rasensprenger an einem Sommertag oder eine surrende Starkstromleitung. Damit konnten die Insekten über Distanzen kommunizieren und um Partner buhlen – eine Revolution.

Quelle siehe oben: Michael Habib im Interview mit Maximilian von Klenze (Süddeutsche 9.6.22)

Die zitierten Texte, ob sie nun wörtlich so im Interview formuliert wurden oder in der redigierenden Arbeit des Interviewers entstanden, sind ein Beispiel, wie guter Journalismus funktioniert. Man wird durch vertraute Stichworte hineingelockt und interessiert sich für Fakten, bei denen man normalerweise ausgestiegen wäre. Die tolle Vorstellung eines „ruhigen Haufens“ aus Mikroben und Quallen über Millionen Jahre etwa – klingt nicht missglückt, sondern arbeitet in einem weiter. Die Genese einer Wechselwirkung zwischen Kommunikator und Rezipient wird zum spannenden Gedankenexperiment, gerade weil sie so nicht benannt wird. Mich z.b. „thrillt“ die Vorstellung vom ratschenden Rasensprenger. Dies nebenbei: ich habe drei gleichzeitig arbeitende Geräte in der Gartenanlage eines Herrenhauses in Völs am Schlern als Tondokument gespeichert, ein Rhythmus, der mich dort immer wieder vergnüglich beschäftigte. Aber ich wäre nie darauf gekommen, ihn auf ein Phänomen vor 250 Millionen Jahren zu beziehen. Jetzt „sitzt“ es.

Andererseit: die Neigung, solche Assoziationen mit einer gewollten Metaphernsprache herzustellen, kann auch das Gegenteil bewirken, – das richtige Maß ist entscheidend. Vermutlich gelingt es hier so gut, weil der Autor nicht nur seine Profession als Wissenschaftler ausübt, sondern auch psychologische Erfahrungen mit Film und Computerspielen einbringt… Die Zeitung tat ein übriges, indem sie über die ganze Seite ein realistisches Bild des furchteinflößenden, zähnefletschenden „Tyrannosaurus“ ausbreitete, und zwar mit dem Zusatzwort: dass er – an uns vorüberstampfend – „hupte“.

Denken Tiere?

Was sie für uns bedeuten (und für sich selbst)

Noch nie habe ich einer Nachtigall so lange beim Singen zuschauen dürfen… Ich wüsste gern, was der Gesang für das Tier bedeutet und denke seltsamerweise einen Satz von Ludwig Wittgenstein: Wenn ein Löwe sprechen könnte, würden wir ihn nicht verstehen. Auch an Thomas Nagels Essay: „Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?“ Dann versuche ich, diesen Gesang zu lesen wie vor 66 Jahren in Bielefeld, als er aus dem weitläufigen Gebüsch oberhalb unseres Gartens nächtelang und oft sogar am Tage zu hören war. Auch Fledermäuse gab es da. Aber keinen Löwen, mit dem ich ein ernstes Wort hätte sprechen können.

1994 2005 / s.a. Perlentaucher hier Der Geist der Tiere: Inhalt

Aus der Einführung der Herausgeber Dominik Perler und Markus Wild:

Zu Julian Nida-Rümelin (in Aktion) hier

Zur Schimpansin Sarah und Spracherwerb bei Affen hier und hier

auch als BUCH hier

Im folgenden Video bei 32:50 ein gut informierter Moderator, Yves Bossart, im Gespräch mit Hans-Johann Glock:

Das ist ein interessanter Fall. Vögel, die schneiden, was so die syntaktischen Fähigkeiten angeht, also die Fähigkeit, Elemente zu kombinieren, sehr gut ab. Aber ich glaube nicht, dass es Hinweise darauf gibt, dass sie dadurch auch unterschiedliche Sachverhalte ausdrücken. Sie annoncieren wiederum ihre Identität oder sie locken z.B. Geschlechtspartner an, aber es ist nicht so, dass sie einander dadurch Informationen über das vermitteln, was vorgeht, mit der Ausnahme von bestimmten Warnrufen z.B., da kann man das feststellen – (Verweis des Moderators auf Erdmännchen: unterschiedliche Warnrufe für unterschiedliche Feinde, die kommen; wo also ein Sachverhalt kommuniziert wird) – das ist völlig richtig, das hat man z.B. hier in Zürich bei Erdmännchen [siehe im Blog hier] nachgewiesen, aber schon früher wusste man das von grünen Meerkatzen, also es gibt einen Warnruf für Leoparden, einen für Adler, einen dritten für Schlangen, und nicht nur produzieren die Meerkatzen diese Warnrufe, sozusagen mit der Absicht, andere zu warnen, die anderen reagieren dann auf die Warnrufe gemäß der Situation. Die Warnrufe beziehen sich auf eine bestimmte Situation, „Leopard naht sich“, sondern auch die Empfänger des Signals reagieren auf bestimmte Weise, z.B. bei Leoparden steigen sie auf einen Baum, bei Adlern verstecken sie sich in einem Busch, bei Schlangen richten sie sich auf und schauen im Gras, wo die Schlange ist. (Moderator: Und die Möglichkeit der Täuschung gibts dann noch…). 34:37

Wer ist Hans-Johann Glock? Siehe Wikipedia hier. Video bei 56:56 Wenn Sie ein Tier sein könnten, welches? Delphin!

Die Klugheit der Schweine

abrufbar HIER bis 2026

Spaziergang an der Wupper

Utopisches am 28. Februar 2021

Nähe Ziegwebersberg: eine als pompös bezeichnete Neubebauung

Magischer Augenblick

  Unvollendete Klassik

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Kein Ausweg (Alle Fotos: E.Reichow)

Was Affen gern hören

Notiz aus einem Arte-Film

Schwacher Untertitel („Von wegen wasserscheu“), aber phantastischer Film, unglaubliche Szenen sozialen Verhaltens, andererseits Mobbing, und sie töten einen ausgegrenzten Artgenossen, einige Ausgestoßene fliehen übers Wasser und führen auf einer abgelegenen Insel ein freudloses Dasein. Auch Unterwasserfotos: Affen können perfekt schwimmen, lange unter Wasser bleiben. Selbst die Musik des Films ist erträglich und schweigt, wenn nötig.

Abrufbar bis 8.1.2021

https://www.arte.tv/de/videos/094411-000-A/affen-in-thailand/

HIER

ab 36′ bis etwa 40′ Buddhistischer Gesang als Auslöser (?): Faszination durch Geräusche, z.B. übermütige Sprünge auf Blech, gezielte Geräuscherzeugung, Steine über den Boden ratschen u.ä., auch daran riechen.

Überhaupt (bisher unbekannter) Werkzeuggebrauch, etwa zum Muschelnöffnen: spitze Steine („Faustkeile“) zweckgerichtet ausgewählt, auf einer anderen Insel: dickere Steine werden auf Muschelbänke geschleudert, so dass danach die aufgebrochenen Muscheln ausgeschleckt werden können.

Wissenschaftlerin: Dr. Amanda Tan in Durham siehe hier.

Alles könnte so schön sein!

Warum „könnte“ ? (Gedanken in der Krüdersheide)

 Das alte Forsthaus

 

 Auf die Hofschaft zu Die stillen Pferdekoppeln Abendbrot der Pferde

 Wie es ist, ein Baum zu sein

 Doppelhaus

 Hausbesitzer

 Rein pflanzliche Wesen am Zaun Klassischer Wohnsitz Füsers Krüdersheide Wenn es nur nicht dunkel wird Zu spät Sackgasse

Fotos: E.Reichow 23. November 2020