Archiv der Kategorie: Gewalt

Warum ich nichts lesen wollte …

Und dann doch

Ich wollte unverhoffte Betroffenheit vermeiden. Nichts dergleichen aus derZeitung! Nur heute Morgen nichts davon. Ausrede. Dann – wie so oft – fange ich doch an, zuerst den Schluss (dort könnte eine Art Resümee stehen), dann hier und dort. Bleibe stecken im Konkreten, ist das nachprüfbar? … die Skizzen – bekannt? das Handy liegt in der Nähe, so kann ich flüchten… in eigene Tätigkeit.

https://de.wikipedia.org/wiki/The_Sketchbook_from_Auschwitz hier

pdf hier http://www.creuse-resistance.fr/blog/public/dessins_de_l__horreur.pdf

Quelle DIE ZEIT 23. Januar 2024 Seite 37 (GESCHICHTE) Kein Gras soll über Auschwitz wachsen / Die Geschichte der Gedenkstätte begann gleich nach der Befreiung des Konzentrationslagers vor 80 Jahren. Die Erinnerung an das Schicksal der ermordeten Juden stand dabei zunächst nicht im Mittelpunkt / Von Judith Scholter

Nein, kein Gras soll drüberwachsen. Niemals.

Zwei neue Bücher!

Phantom Afrika

Ich zitiere die Ankündigung, die am Ende meines Artikels vom 23.05.22 stand:

Nur noch etwas zum Vormerken: MICHEL LEIRIS: Phantom Afrika / Rezension F.A.Z lesen ! HIER dazu vorweg:

Produktbeschreibung (Durchgesehene und erweiterte Neuausgabe)

Michel Leiris wird gerade wieder neu entdeckt: als Kronzeuge kolonialer Raubkunst. Tatsächlich wird man kaum einen Autor finden, der die fragwürdigen Praktiken bei der Aneignung von Objekten durch Ethnografen in Afrika – Rettung durch Raub – so freimütig aus der Täterperspektive schildert. Die Ethnologen haben ihn nach diesen Enthüllungen zuerst als unseriösen »Literaten« verunglimpft, um Phantom Afrika (1934) später zum Vorbild für eine experimentelle Ethnografie in der ersten Person zu erklären. Aus heutiger Sicht bietet das von Surrealismus und Psychoanalyse inspirierte Tagebuch des Sekretärs der legendären, staatlich finanzierten Forschungs- und Sammlungsreise von Dakar nach Djibouti (1931-1933), der ersten und größten dieser Art, vielleicht noch grundlegendere Einsichten in die Paradoxien der Feldforschung im kolonialen Zeitalter. Denn der Surrealist mit Tropenhelm ist vor allem eins: schonungslos. Genauso wie die Methoden der Wissenschaftler seziert er seine Widersprüche und Obsessionen, dokumentiert seine exotistischen und kolonialistischen Vorstellungen. Zum Antikolonialisten wurde Leiris erst durch diese Erfahrung. So wird der Leser Zeuge, wie ein weißer europäischer Mann, der sich in Afrika auf die Suche nach Grenzerfahrungen macht, am Ende vor allem seine inneren Dämonen kennenlernt – nicht die schlechteste Voraussetzung, um die Geister und die Poesie der »Anderen« zu erforschen.

In den 1980er Jahren Kultbuch der bundesrepublikanischen Ethnoboom-Generation, war die deutsche Übersetzung von L’Afrique fantôme seit Langem vergriffen. In dieser u. a. um Leiris‘ Briefe an seine Frau erweiterten Neuausgabe wird das so singuläre wie epochale Zeugnis der Widersprüche des Kolonialismus zwischen Gier nach Besitz und Sehnsucht nach Besessenheit nun endlich wieder verfügbar.

Die Ankündigung der neuen Ausgabe also, die ich mir nicht bestellt habe, weil ich jemanden kenne, der mir nahesteht und sie in Kürze besitzen wird. Warum soll ich nicht (zum Vergleich) die alte Ausgabe vorziehen, die zum Kultbuch der 80er Jahre wurde, als ich versäumt habe, am Kult teilzunehmen? Zumal sie (antiquarisch) weniger als die Hälfte der neuen kostet… und das Vorwort von Hans-Jürgen Heinrichs stammt.

Das Böse

Am Sonntagmorgen nach der Zeitungslektüre

Wikipedia (der Artikel wird als unzureichend deklariert, gibt aber – so wie er dasteht – viele brauchbare Hinweise): HIER

Ein Buch von Reinhard Haller : Das ganz normale Böse (nur Inhaltsübersicht)

„Und wenn mich böse Lust anficht“ hier Zinzendorf GESANGBUCH DER EVANGELISCH- REFORMIERTEN KIRCHEN DER DEUTSCHSPRACHIGEN SCHWEIZ

Eine eigene Vorgeschichte des Interesses am Bösen 24. April 1965 (nach einer Trio-Probe angeschafft) Anregung aus dem Bücherschrank eines musikliebenden Juristen

  Sönke Neitzel auch in der aktuellen SZ

in diesem Buch wiedergefunden – die Spiegel-Dokumentation:

neu

Süddeutsche Zeitung 26/27 März 2022

Siehe auch HIER.