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Zum Thema Krieg

Was ist mit Israel?

Trotz der unvergessenen Greuel am 7. Oktober möchte man angesichts der „Antwort“ Israels heute nicht die Parteien der Radikalen ergreifen, auch nicht die der radikalen Pazifisten. Aber in vielen Diskussionen wird die bloße Mahnung zur Ruhe, zur sorgfältigen Differenzierung als bloßes Ausweichmanöver gesehen: man will ein klares Pro oder Kontra zu Israel, nicht etwa über politische Parteien und Mehrheiten in Israel. Am ehesten ein Bekenntnis zu Palästina, das allerdings nichts kostet. Wer aber fordert im Ernst die Auslöschung Israels?

UNRWA – was ist das? siehe hier.

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Peinlich: nach einer gewissen Zeit – am nächsten Tag, nach wenigen Tagen – weiß ich nicht mehr, wo ich etwas gelesen habe, obwohl ich dessen doch so sicher war – eine Hauptsache jedenfalls nicht mehr, nämlich wo der Artikel stand und wer überhaupt der Gesprächspartner war, der doch in diesem heiklen Thema mein Vertrauen gewonnen hatte. So, dass ich ihn nicht mehr vergessen wollte. Nur, dass er ziemlich alt war, der Mann.

Heureka! was für ein Glück, ich kann ihn dingfest machen und den Artikel womöglich sogar leicht im Internet wiederfinden, – aber eben nicht ohne den Namen (gesegnet sei mein Scanner!):

Michael Walzer

Und ich habe ihn vergebens in der letzten ZEIT gesucht, sondern ich fand es unerwartet (trotz des obigen Schriftbildes) erst in dem woanders (endgültig) ausgesonderten ZEIT-Magazin vom 18.04.24, Titel: „Was ist ein gerechter Krieg? Kaum einer beschäftigt sich mit dieser Frage so umfassend wie der Moraltheoretiker Michael Walzer. Wie blickt er auf den Krieg im Nahen Osten?“

Nicht vergessen!

Ein anderes Thema, dessen Behandlung ich nicht vergessen wollte… ja, auch werde es wiederfinden, muss es wiederfinden: über die erwiesenen Nachteile der Demokratie, unserer Demokratie, – gegenüber effektiven Erfolgen z.b. einer autoritären Staatsverfassung wie China konnte der Autor sich nicht entschließen, die Vorteile unserer westlichen Demokratie als die langfristig gültigen zu rühmen, er musste auf die gelungenen  „fremden“ Demokratien verweisen, wie Taiwan oder Singapur. Ich grübele und versuche mit Erfolg, bei bester Laune zu bleiben… wenigstens privat. Individuell.

Was war denn wirklich faul im Staate Dänemark (Deuschland)???

Der Autor hieß Maximilian Probst. (Ja, er hat einen Vertrauensvorschuss.) Der Artikel war geschmückt mit einem Löwenkopf in Nahansicht. Und man solle keine Konkurrenten unterschätzen, ebensowenig wie indiskutable politische Systeme. China etwa? „Die autoritäre Versuchung“. Siehe hier.

Musik und Leben . . .

. . . im Zeitalter der Weltkriege

Das beste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Jedes Wort, das man oben im Cover-Text darüber liest, ist wahr.

Hier finden Sie eine Anzeige des Buches mit einer überzeugenden, langen Leseprobe (!!!). Mich interessierte besonders die Frage, ob es Vorbilder gibt, in der Art dieses Autors mit biographischem „Stoff“ umzugehen. Hier sein eigener Hinweis:

Ein späterer deutscher Autor, dessen Werke mich besonders ins-
piriert haben, ist W. G. Sebald (1944 –2001). Mit seinen Romanen
Austerlitz, Die Ausgewanderten und Die Ringe des Saturn profilierte
sich Sebald als der deutsche Nachkriegsdichter der Erinnerung, der
meisterlich vormachte, wie Landschaft, Kunst und Architektur als
Zugang zur Vergangenheit dienen können. Holocaust, Exil, Kolo-
nialismus und die Geschichte der menschengemachten Zerstörung
sind allgegenwärtige Themen in seinem Werk, aber die Erinnerung
an sie ist durch Sebalds elliptische Prosa gefiltert wie durch mehrere
Lagen Baumwollstoff, weshalb das einstmals blendende Licht dieser
Katastrophen nur noch als schwaches Leuchten wahrgenommen
wird. Und auch wenn Sebald nur selten über Musik schrieb, hat sein
Umgang mit den ständig weiter verschwindenden Überbleibseln
der Vergangenheit, den Spuren früherer Verluste, eine große Ähn-
lichkeit mit dem geisterhaften Spiel der Musik, mal an- und dann
wieder abwesend zu sein, sowie ihren flüchtigen Momenten des
Kontakts mit den wortlosen Wahrheiten einer anderen Zeit.

Die Musikbeispiele, die ich mir in Lesepausen zusammengestellt habe:

(Fortsetzung folgt, – anfangen mit den „Metamorphosen“ von Richard Strauss!)

Beginn bei 1:06 / hören bei 2:02 Beethoven-Zitat (s.u. Marcia funebre Takt 3)

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