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Aus dem Alltag in Oberägypten

Dies ist kein alltäglicher Beitrag eines Reisenden im fremden Land. Man erfasst dergleichen nur, wenn man dort lebt und tieferen Einblick gewonnen hat. Manches bleibt uns ganz fremd, andere Phänomene wird man heute noch ganz ähnlich in ländlichen Gegenden Europas finden, wenn man sie zu entschlüsseln versteht. Von Dr. Hans Mauritz – wir kennen uns seit unserer gemeinsamen Schulzeit in Bielefeld – habe ich oft genug den verständnisvollen Umgang mit verschiedensten Sichtweisen erlebt. Er hat ihn beim jahrelang geübten Wechsel der liebgewordenen Umgebungen erworben: in Deutschland, Frankreich, in der Schweiz, in der Toskana und in Oberägypten. Und dieser Teil Ägyptens ist durchaus nicht zu verwechseln mit Kairo oder anderen Punkten der arabischen Welt.

Ich danke meinem alten Freund für die Überlassung dieses interessanten Textes und empfehle der Aufmerksamkeit auch seine anderen Essays, die in diesem Blog wie auch in dem letzten Link der Anmerkungen (s.u.) zu finden sind.

Der Böse Blick العين

Ein Essay von Hans Mauritz

Wer in Oberägypten (1) lebt und mit Einheimischen befreundet ist, wird recht bald feststellen, dass der „Böse Blick“ etwas ist, an das man glaubt und dessen Auswirkungen man fürchtet. Eine Umfrage, die in der Türkei gemacht wurde, ergab, dass 84% der Befragten den Bösen Blick fürchten. (2) In Syrien sind praktisch alle Menschen überzeugt, dass es dieses Phänomen gibt. (3) In Ägypten und speziell bei uns im Süden dürfte es nicht anders sein. Bekanntlich glaubt man oder hat in der Vergangenheit überall auf der Welt an den Bösen Blick geglaubt, von Mesopotamien und dem pharaonischen Ägypten über Indien, China, den Orient, Afrika und ganz Europa. Das Wort für diesen Zauber ist in allen Sprachen präsent: the Evil Eye, le Mauvais Oeil, il Malocchio. Freilich wird der Böse Blick bei uns im Westen heute selten erwähnt. Selbst wer daran glaubt, neigt dazu, sich „aufgeklärt“ zu geben und nicht zu seinem „Aberglauben“ zu stehen. Dass dies in Ägypten anders ist, hat damit zu tun, dass die Realität dieses Zaubers von der Religion bestätigt wird. Dass es den Bösen Blick wirklich gibt, bezeugt ein Ausspruch des Propheten: العين حقّ (al-‘ain haqq) , „Der Böse Blick ist eine Tatsache“. (4) Einer meiner Bekannten, von dem man weiss, dass er dem Alkohol zuspricht, verursacht einen Autounfall. Statt mit sich selbst zu hadern, sieht er den Grund in einer Ursache, die ihn selbst frei spricht: im Bösen Blick. Ein anderer erleidet gleich zwei Schicksalsschläge: seine Frau verlässt ihn und seine Lämmer sterben. Auch er identifiziert als Ursache seines Unglücks dasselbe Phänomen. Der weit verbreitete Glaube gibt ihm Recht: dem Blick missgünstiger Menschen traut man zu, Liebe und Freundschaft zu zerstören und Vieh krank werden und sterben zu lassen.

Der Böse Blick wird in Ägypten mit dem Wort عين „‘ain“ benannt, das „Auge“ heisst und zugleich das böse, neidische Auge meint. Das Wörterbuch der ägyptischen Sprache übersetzt das Wort mit „the evil eye, the capacity for harming people by regarding them enviously“. (5) In der Tat wird der Neid الحسد (al-hasad) dafür verantwortlich gemacht, dass jemand einem anderen durch einen bösen Blick Leid zufügt. Deshalb wird dieser auch عين الحسد oder عين الحسودة (Blick des Neides) genannt. Wer ein kostbares Objekt, ein wohlgenährtes Tier oder ein schönes Kind mit Bewunderung und Neid anschaut, kann bewirken, dass die Vase zerspringt oder das Tier oder der Säugling erkrankt und stirbt. المحسودين „al-mahsûdîn), die „Beneideten“ und Opfer des Bösen Blickes, sind meistens Personen in ganz bestimmten Lebenssituationen. Schwangere und Wöchnerinnen sind gefährdet oder Brautleute im Moment ihrer Hochzeit. Sein Glück und seinen Erfolg, seinen Reichtum oder seinen sozialen Rang zu zeigen, kann riskant sein. Es empfiehlt sich, besonders Wertvolles zu verbergen. In Anwesenheit „verdächtiger“ Personen sollte man seine teuren Kleider und seinen Schmuck nicht tragen und nicht mit seinen Kindern und deren Schönheit prahlen.

Zu den Situationen, in denen Vorsicht geboten ist, gehört das Schreiten über eine Türschwelle (dort könnte ein böser Zauber versteckt sein) oder die Begrüssung und Verabschiedung von Gästen: unter sie könnte sich ein Unbekannter mischen, der von Neid und Missgunst angetrieben ist. (6) Auch unter den Neidern, الحاسدين “ (al-hâsidîn), den Verursachern des Bösen Blickes, gibt es besondere Kategorien. Man erkennt sie an ihrem Äusseren, weil sie blauäugig, einäugig sind oder schielen. Man verdächtigt Frauen, deren Körper behaart ist, oder Männer, die umgekehrt erstaunlich unbehaart sind. (6) Wenn eine Frau ein Jahr nach ihrer Hochzeit immer noch nicht schwanger ist, fürchtet man, dass sie Opfer des „al-‘ain“ ist. Sterilen und unverheirateten Frauen traut umgekehrt man zu, andere mit dem Blick des Neides zu schädigen oder eine Hexe oder einen Zauberer damit zu beauftragen. Eine junge Frau, die mehr als 20 Jahre alt ist, kann bereits als „alte Jungfer“ gelten und beargwöhnt werden (7).

Wer arm und benachteiligt, ein Versager ist, wessen Kinder keinen sozialen Aufstieg schaffen wie die Kinder seiner Nachbarn, wird gemieden, weil man seinen Neid und seine Rache fürchtet. Der neidische Blick kann absichtlich erfolgen, aber auch ungewollt und unbewusst. Wir Fremden in Ägypten sollten vorsichtig sein. In Europa ziemt es sich, fast überschwenglich zu loben und zu bewundern, was man im Hause seiner Gastgeber sieht. Im Umgang mit Ägyptern sollte man dabei eher zurückhaltend sein, die Schönheit der Kinder eher verhalten bewundern, ebenso die Kleider und die Ausstattung der Wohnung. Wenn man mag, kann man dabei, wie dies Ägypter tun, ein „al-hamdu lillah“ (Allah sei Dank) oder ein ما شاء الله „was Gott gewollt hat“ einfliessen lassen, Segenswünsche, welche die magische Wirkung ausser Kraft setzen. Der Prophet hat diejenigen getadelt, die ihre Bewunderung ausdrücken, ohne Allah zu preisen und ohne ihn zu bitten, den Angesprochenen zu segnen. Uns Fremden fällt auch auf, dass Ägypter auf die Frage, wie es ihnen geht, oft einfach mit „al-hamdu lillah“ antworten, ohne kundzutun, wie prächtig es ihnen gut geht. Der Böse Blick ist eine der Erscheinungsformen des bösen Zaubers, vor dem man sich zu hüten hat. Wer anderen Böses will, kann dies selbst bewirken oder eine „professionelle“ Hexe oder einen Zauberer beauftragen. Die Opfer sind dieselben wie beim Bösen Blick. Eine Braut macht ihre Hochzeitstoilette bei einer Nachbarin, weil sie das schlimme Geschick fürchtet, das ein Neider bei ihr zuhause vorbereitet hat. (8) Wer sich in eine Frau verliebt, die bereits verheiratet ist, kann durch Zauber einen Zwist heraufbeschwören, der zur Scheidung führt. Wer einen Mann beneidet, kann dafür sorgen, dass er impotent wird oder sein Geschlechtsteil zu einem weiblichen wird und er seiner Frau nicht mehr beiwohnen kann . Wenn Zauberer und Hexen Haare, Nägel oder einen Fetzen von deinem Kleidungsstück in ihren Besitz bringen, können sie damit Macht gewinnen über dich. Ihre Praktiken gehen soweit, dass sie einen frisch Beerdigten ausgraben, seine Haare oder seine Nägel, seine Leber oder bestimmte Knochen an sich nehmen, um sie für ihre schwarze Magie zu gebrauchen. In Siwa gab es noch in neuerer Zeit die Gewohnheit, an solchen Gräbern Wachen aufzustellen (9).

Dem Bösen Blick und der Hexerei begegnet man mit vielfältigen Massnahmen. Die Kinder kann man mit einem Namen rufen, der gar nicht ihr wirklicher Name ist. Wir alle kennen Ägypter, die eigentlich anders heissen als sie genannt werden. Diese Verbergung des wahren Namens erinnert uns an ein berühmtes Märchen, dessen Hauptfigur sich freut: „Ach, wie gut, dass niemand weiss, dass ich Rumpelstilzchen heiß“. Nach dem Besuch einer verdächtigen Person kann man das Haus ausräuchern mit Weihrauch oder speziellen Gewürzmischungen. (10) Vor dem Hauseingang werden Zwiebeln aufgehängt, in der Kleidung von Kindern oder im Schleier der Frauen Fenchel versteckt. Beim Betreten der Toilette murmelt man eine Beschwörungsformel, weil man glaubt, dass Dschinnen oder der Satan selbst sich gerne dort aufhalten. Ähnlich beliebt sind bei ihnen unbewohnte Häuser und Wohnungen. (11) Wenn ich von Reisen zurückkam, habe ich selbst erlebt, dass man während meiner Abwesenheit das Radio laufen liess, welches das Koranprogramm ausstrahlte. Vor allem schützt man sich durch Amulette, die gegen den Zauber wirksam sind. Beliebt sind solche in Form eines Auges oder einer Hand, die nach Fatima, der jüngsten Tochter des Propheten benannt ist. Die „blauen Augen“, auch „Nazar“ genannt, heftet man vor allem Kindern an die Kleidung, aber sie hängen auch an Schlüsselanhängern oder am Rückspiegel von Taxis. In Touristengebieten sind diese Gegenstände zu beliebten Souvenirs geworden. Mit in Henna getauchten Handflächen bestreicht man Wände und Hauseingänge. Die Henna-Farbe wird gewöhnlich benutzt zum Schmuck der Braut und der Hochzeitsgäste, weil man ihr „baraka“ (Segenskraft) und Hilfe gegen Magie zuschreibt. Fromme Muslime lehnen oft solchen Gegenzauber ab, weil sie ihn für شرك „shirk“ (Götzendienst, Aberglauben) halten. Sie schützen sich mit den Mitteln, die ihnen die Religion zur Verfügung stellt: Nach der Geburt eines Kindes lässt man einen Scheich kommen, der dem Säugling den islamischen Gebetsruf ins Ohr flüstert. Man rezitiert die „Sure des Frühlichts“ auf, welche lautet: „Ich suche beim Herrn des Frühlichts Zuflucht vor dem Unheil, das ausgehen mag (…) von einem, der neidisch ist.“ (12) Man sagt islamische Segensformeln auf, betet und verharrt in stillem Gedenken an Allah, wie dies die Derwische tun (13). ————————————————————————-

Anmerkungen

Wikipedia : „Der Böse Blick“; „Le mauvais oeil“; „Hand der Fatima“; „Nazar-Amulett“

(1) Zum Geisterglauben in Oberägypten vgl. Elisabeth Hartung, „Die Geister sind überall“, Leben in Luxor.de Autorenforum

(2) Laura Hindelang, „Das Nazar-Auge und der Mythos um den Bösen Blick“ (stern.de)

(3) Gebhard Sebastian Fartacek, „Unheil durh Dämonen (..) Eine sozialanthropologische Spurensuche in Syrien“, 2010, Böhlau Verlag

(4) „Le mauvais oeil“, openedition.org

(5) Martin Hinds/ El-Said Badawi, A Dictionary of Egyptian Arabic“

(6) und (7) Gebhard Sebastian Fartacek, s.o.

(8) und (9) Fathi Malim, „L’Oasis de Siwa vue de l’intérieur. Traditions, coutumes et sorcellerie“, Al Katan, Le Caire 2003

(10) Fartacek, s.o. (11) Fathi Malim, s.o. (12) Fartacek, s.o.

(13) Zum „stillen Zikr des Herzens“ und dem lauten Zikr der Derwische vgl. Hans Mauritz, „Allahs Namen nennen. Zikr , Sufi-Rituale in Oberägypten“, Leben-in-Luxor.de Autorenforum.

Unerhörte Zeichen von Rainer Prüß

Eine Ahnung

Typisch ist es, – wenn man dieses Heft aufschlägt -, man ist gebannt und hat doch keine Ahnung, was einen sonst noch erwartet, wenn man weiterblättert: es sind eben Denkzettel, genauso fesselnd in den Bildern wie in den Texten. Ich habe dieses ausgewählt, weil es Verbindung zu meiner Vergangenheit mit arabischer Musik aufzunehmen scheint. „Luft von anderem Planeten“, wie bei Schönberg. Ich hätte aber gleichermaßen auf das Innere einer Tiefgarage oder auf eine Spielzeuglokomotive treffen können: immer bin ich jeweils mindestens 10 Minuten beschäftigt, ohne dass mir die Zeit lang wird. Das ist Rainer Prüß. Ich bin ihm dankbar, dass ich hier eine Kostprobe wiedergeben darf.

Natürlich gilt das © -Zeichen vor Rainer Pruess. Und es ist nicht das erste Mal, siehe z.B. hier. Oder geben Sie seinen Namen in die „Suche“ rechts oben ein, auch mit -ss statt -ß. Es lohnt sich. Und – Achtung! – die beste Ansicht haben Sie im Computer, nicht im Handy, wo die beiden an sich nebeneinander stehenden, zusammenhängenden Seiten auseinander treten und untereinander rücken…

Der Denkzettel macht Lust, in den Koran zu schauen, wenn nicht dessen Schriftzüge auf deutsch gar so prosaisch ausssähen:

Jetzt müsste ich noch den arabischen Text finden… Oder verstehe ich auch so, was Rainer Prüß recht deutlich beschreibt? – Ich entdecke: am oberen Rand habe ich mangelhaft kopiert:

wie konnte mir das entgehen??? Und ich glaube verstehen zu können, was er mir allgemein über Schriftzüge erklärt? Schriftzeichen! Ich muss besser sehen lernen, das ist klar. Und immerhin habe ich eine ganze Weile über den Blickwinkel des Windmühlenfotos sinniert.

Da ist das ehrwürdige Buch, – werde ich darin, wenn ich es „von hinten“ angeblättert habe, nach der Einleitung überhaupt die erste Sure identifizieren können? Und wer sagt mir überhaupt, mit welchem Text die Inschrift an der alten Moschee-Wand beginnt. Immerhin, der Schriftzug, der Allah bedeutet, müsste auch hier zu erkennen sein, wenn mich Rainer recht geleitet hat…

 

Freund Mauritz aus Luxor hat mir weitergeholfen:

„Die Inschrift befindet sich offenbar an einer Moschee. Der Text ist nicht aus einer Sure, sondern nennt einige der 99 Namen Allahs (= al-asmâ‘ al-husnâ), darunter die Liebe, der Grossartige, der Barmherzige, der Erbarmer.“

aus: s.u.Wiki Aklar1

Den Bericht über „Gottes schönste Namen“ findet man hier, über die Yeni Cumi Moschee ebenfalls in Wikipedia , von dort stammt auch der folgende Blick in die Kuppel (Foto Erol Gülsen):

Noch etwas anderes fiel mir inzwischen auf, und zwar anlässlich der Schrifttype, in der leicht leserlich der „profane Denkzetteltext“ gesetzt ist, genannt „Rotis“, – nach dem Schweizer Wohnort des Erfinders Otto Aicher. Der unbeirrte Blick ins Wikipedia-Lexikon zeigt jedoch, dass dieser interessante Mann in einem urdeutschen Dorf bzw. Weiler gewirkt hat, Rotis, – heute ein Ortsteil von Leutkirch im Allgäu.

Was mich im neuen Denkzettel besonders beschäftigte, war das wunderschöne Foto einer gewundenen Treppe von etwa 50 Stufen; in geheimnisvolles Dunkel getaucht, hinauf an dem Steilufer eines Flusses, scheint sie dort oben auf eine Altstadtpromenade zu führen; ins Auge fällt jedoch die genau hier aufgestellte blaue Europafahne mit dem Sternenkranz. Bezeichnet sie eine Landesgrenze? Entrevaux, Alpes-de-Haut-Provence, verrät das Inhaltsverzeichnis. Nie gehört. Wikipedia bietet die folgende, ganz andere Perspektive des Städtchens von oben.

Foto: Wikipedia (s.o.)

Foto: ©Rainer Pruess

Merkwürdigerweise inspiriert den Freund gerade der andere eindrucksvolle Blick: mit der winzigen Europafahne am Ziel eines beschwerlichen Weges, den wir vielleicht entspannt und bezaubert betrachtet haben, zu einem politischen Text, der die Vision eines künftigen Europas beschwört. Was mich wieder einmal auf die überraschenden Koinzidenzen verweist, die sich jetzt durch den weltweiten Umbruch der Machtausübung häufen und jede selbstbezogene beschauliche Versenkung in Kunst, Musik, Natur unterminieren. So auch, bei Rainer Prüß in graphischer Verdichtung, – der europäische Gedanke.

Wann habe ich das zum Thema gemacht: Sobald man das Individuum hervorhebt, ist es ein notwendiger Schritt zu bedenken, dass kein Individuum für sich allein existiert. Das war hier. Und gleich danach das Stichwort GEMEINWOHL aus dem Lexikon der Philosophie, das war im November 2021.

Und zuletzt am 7. März dieses Jahres bei der Lektüre der neuen ZEIT und eines Artikels von Harald Welzer hier.

Das nenne ich Koinzidenzen. (Zitat) In Zeiten der Verunsicherung, in denen sich private Ungewissheiten und eilige Vergewisserungen untrennbar mit politischen Bewegungen und Bedrohungen zu verquicken scheinen. Wie nie vorher in 70 Jahren.

Oder bei Rainer Prüß zu Europa s.o.: Föderalismus heißt kenntnisreich regional handeln und für das Ganze gemeinsam denken. (…) „Gemeinsam“ setzt Einzelne voraus, die sich zusammentun.

So einfach ist das.

Aus Mediatheken und anderen Archiven

Techniken der Lebenshilfe? Nicht „nur“ Musik…

der ganze Film:

https://www.arte.tv/de/videos/111019-000-A/die-alchemie-des-klaviers/ HIER

bis 14.05.2025 !

Eine unveröffentlichte Aufnahme des Pianisten und Komponisten Sergej Rachmaninow wird für den Pianisten Francesco Piemontesi zu einem Schlüsselerlebnis. Diese Freiheit des Spiels und diese Virtuosität überwältigen ihn. Der Schweizer Klaviervirtuose macht sich auf eine Reise zu älteren Kollegen, die ihm zu diesen geheimen Elementen des Klavierspiels Auskunft geben können.

Als der Pianist Francesco Piemontesi eine unveröffentlichte Aufnahme des Pianisten und Komponisten Sergej Rachmaninows hört, ist das wie ein Schock für ihn. Diese Freiheit des Spiels, diese Farben und Nuancen, diese Virtuosität, die doch immer mit einem Lächeln präsentiert wird, überwältigen ihn. Er beschließt, zu erforschen, was er hier zu hören glaubt: die Alchemie des Klaviers.
An der Seite von Regisseur Jan Schmidt-Garre macht sich Piemontesi auf eine Reise zu älteren Kollegen, die ihm zu diesen geheimen Elementen des Klavierspiels Auskunft geben können. Er fährt zu Maria João Pires nach Spanien, zu Jean-Rodolphe Kars in ein französisches Kloster und zu Stephen Kovacevich nach London. Er lässt sich von der Opernsängerin Ermonela Jaho inspirieren, auf dem Klavier zu singen, und vom Dirigenten Antonio Pappano, die Farben des Orchesters aufs Klavier zu übertragen.
Zum Abschluss besucht er seinen alten Lehrer und Mentor Alfred Brendel. Und selbst der 1943 gestorbene Sergej Rachmaninow ist plötzlich wieder sehr lebendig …

HIER Hope on the road – Daniel Hope auf den Spuren irischer Musik   oder     Hier bis 4.9.27

Daniel Hope ist unterwegs auf einer sehr persönlichen Reise: Am Steuer eines alten Morris Traveller erkundet der international gefeierte Geiger Irland, die irische Musik – und die Geschichte seiner Familie. Seine erste Station führt ihn ins mittelalterliche Kilkenny, wo er Siobhán Armstrong trifft, die Königin der irischen Harfe. Sie erklärt ihm, wie die Harfe zum Symbol des Widerstands gegen die Fremdbestimmung wurde.

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Hier https://www.imdb.com/de/title/tt2102302/ Der atmende Gott – Eine Reise zum Ursprung des modernen Yoga oder besser als Vimeo HIER nur hinter Bezahlschranke (nur Trailer abrufbar)

Der moderne Yoga, täglich praktiziert von Millionen Anhängern in aller Welt, geht unmittelbar auf Gott Shiva zurück – so die indische Überlieferung. Zugleich ist der moderne Yoga aber eine Erfindung des frühen 20. Jahrhunderts, eine Erfindung des indischen Gelehrten Tirumalai Krishnamacharya. Diese Geschichte ist weit weniger bekannt, und von ihr handelt dieser Film.

Leben und Lehre Krishnamacharyas werden durch die Augen des Regisseurs Jan Schmidt-Garre erzählt, der nach der unverfälschten Yoga-Praxis sucht. Seine Reise führt ihn über die Schüler und Verwandten Krishnamacharyas zu den Ursprüngen des Yoga am Palast des Maharadschas von Mysore. Von Pattabhi Jois lernt Jan den „Sonnengruß“, von Iyengar den „König der Asanas“, den Kopfstand, und Sribhashyam lehrt ihn schließlich die geheime „Life Saving Yoga Session“ seines Vaters.

Aufwendig gedrehter Kinofilm mit unbekanntem Archivmaterial und authentischen Reenactments.

Kritischer Bericht einer Rezipientin hier Zu beachten auch ihre Blogkategorien z.B. Mudra (Finger-Yoga)

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HIER Breathwork und spezielle Atemtechniken wie das „holotrope Atmen“ oder die „Wim-Hof-Methode“ sind zu einem Trendthema in der Sport- und Yogawelt geworden. (WDR)Trailer hier

HIER Glücksfall Sonne – Leben aus Licht und Energie Unsere Sonne bestimmt alle Prozesse des Lebens auf der Erde. Sie ist eine unerschöpfliche Energiequelle. Doch so lebensspendend Sonnenstrahlen sind, das Zentralgestirn kann gefährlich sein. (ZDF) bis 28.2.2029

Auf der Sonnenoberfläche herrscht eine Temperatur von rund 6000 Grad Celsius. Es grenzt an ein Wunder, dass die Erde mit 150 Millionen Kilometern im perfekten Abstand um diesen Feuerball kreist, sodass Leben überhaupt erst möglich ist. Wir weder verbrennen noch erfrieren. Die Sonne ist der Stern, der unserem Planeten am nächsten ist. Ihre gewaltige Kraft ist das Ergebnis einer fortwährenden Kernfusion in ihrem Innern.

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Wichtiger Artikel (von JMR übermittelt): Harald Welzer über Gemeinsinn

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Quelle:

Stichwort demnach: „Gemeinsinn – also die Beziehungs- und Resonanzfähigkeit“

Woher kenne ich das? Gewiss, – Hartmut Rosa:

Weitere Verbindungen zu Hartmut Rosa HIER

Hier im Blog bei Suche eingeben: Individualismus, siehe z.B. hier.

Zeiten der Verunsicherung, in denen sich private Ungewissheiten und eilige Vergewisserungen untrennbar mit politischen Bewegungen und Bedrohungen zu verquicken scheinen. Wie nie vorher in 70 Jahren. Ich nehme die Wochenzeitung DIE ZEIT gewissermaßen als Seismographen, der mich probeweise auf einen Gedankenweg bringt, der zu den vorhergehenden Notizen passt.

Kernsätze aus dem Kommentar links von Bernd Ulrich:

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Anknüpfend an das Beispiel Igor Levit im Rosa-Text (Seite 53 „Topos“), die Rolle, die mit dem immer gleichen Beispiel „Mondschein-Sonate“ aufgerufen wird. Immer dieser erste Satz. Das ewige Rätsel? Sagt das wirklich etwas Neues aus? Warum die Anbiederung an den Sinn des Laien, der sich gern am Altvertrauten und zugleich scheinbar Einfachen entzündet, weil er zugleich vom diskursiven Denken befreit. Warum nicht sich abarbeiten an den labyrinthischen melodischen Gedankengängen einer Bach-Partita, mit der Auflage, sie vorläufig nicht zu mystifizieren? Beginnen Sie ein neues geistiges Leben mit der Sarabande, indem sie ihr wie einer Erzählung „Wort für Wort“ folgen, nicht wie einer Stimmungsmalerei, die Sie ihren Träumen überlässt. Grübeln sie nicht nur über die ersten zwei Takte. Seien Sie streng mit sich!

Bach-Spiel am Klavier live

Musik als eine Welt mit Wort

Wie man klassische Kultur erleben kann

Im öffentlich-rechtlichen Medium z.B. täglich um 9:05 stundenlang, oder nur für 5, 10, 15 Minuten. Im SWR. Hier sind zwei Varianten, sehr unterschiedlich im Tonfall. Ein Glücksfall? Kultur erleben, d.h. teilnehmen können.

Erleben, ja – als Teil des Lebens, nicht einfach verlässlich vorgesetzt bekommen. Mit korrekten Angaben. Das genügt nicht. Erst recht nicht: als zu respektierendes „Kulturgut“ präsentiert. Man muss sich zugehörig fühlen, ohne dass diese angenehme Einbeziehung hervorgehoben wird. Wie es hier der Autorin gelingt, dass wir selbst zum Kind mutieren, indem wir uns unversehens in das neugierige und klug verspielte Kind Ravel versetzen. Nicht ganz ohne Befremden: fehlte es ihm etwa an Geschmack? An deutschem Gemüt, überhaupt: an Gemütlichkeit. Spüren sie nicht eine gewisse Kühle, die sie gleichwohl nicht missen möchten? Eine gewisse Perfektion der Anspielungen und historischen Ausblicke. Ist es wirklich eine andere Epoche? Oder ein gelungene Ganzkörpermaske. Wunderbar!

Das gelingt bei Reinhard Goebel ganz anders. Auch er ist nicht der perfekte Berufssprecher, es klingt nicht einstudiert und professionell geglättet, überhaupt beherrscht er sich nur für den Augenblick, für die Länge großer Musik oder wenn er eilig verdeutlichen will, was er meint: dann singt er eben mit. Diese quasi spontan produzierten Sendungen müssen als Studioprodukt sehr mühsam gewesen sein. Und die latente Spannung teilt sich beim Hören mit, eine Erfahrung, an der man nicht ohne gelegentlichen Widerstand beteiligt wird.

Die andere Variante (nach dem Muster der alten „Features“ )

Ravel enträtseln / Mit Katharina Eickhoff

Wer „Le Belvédère“, Maurice Ravels Haus in Montfort L‘ Amaury bei Paris betritt, weiß gleich, dass der Titel von Ravels „Das Kind und die Zauberdinge“ nicht bloß eine hübsche Opern-Überschrift ist. Es ist die Beschreibung seines Künstlerdaseins. Ravel selbst war ein – immer schon altes – Kind, und sein Haus in Montfort ist vollgestopft mit Zauberdingen, die in seiner genial konstruierten Musik widerhallen. Und genau darum geht es in der ersten Folge dieser Musikstundenreihe.

Die Autorin spricht selbst, damit steht sie glaubwürdig hinter dem Text, auch Zitate werden nicht von „Profis“ hineingelesen, das ist gut so. Man spürt keinen „Apparat“, kein Regie-Team. (Nichts gegen mitwirkende Profis, die sich auf „Understatement“ verstehen!)

1) https://www.ardaudiothek.de/episode/musikstunde/ravel-entraetseln-1-5/swr-kultur/14206513/ HIER

2) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/ravel-entraetselt-2-5-100.html HIER

3) https://www.ardaudiothek.de/episode/musikstunde/ravel-entraetseln-3-5/swr-kultur/14215677/ HIER

ODER : https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/ravel-entraetseln-3-5-100~_refTime-1740477600_-4fd2952d6b1d7b2924306e556f97936c2c0971ef.html HIER

4) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/ravel-entraetseln-4-5-100.html HIER

5) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/ravel-entraetseln-5-5-100.html HIER

Katharina Eickhoff:

Natürlich spricht Musik für sich, aber ich glaube fest, dass jedes Werk mehr berührt, wenn es umgeben ist von Geschichte und Geschichten. Soll heißen: Ich glaube in Sachen Musik an die Kraft des Vermittelns und Erzählens, frei nach Ciceros Rhetorik: Informieren, Unterhalten, Rühren.

Bitte erst nachträglich schriftliche Unterlagen suchen… Hören – mit bloßen Ohren imaginieren.

Versuchen Sie doch, aus einer dieser Sendungen auszusteigen. Falls Sie im Auto sitzen, begeben Sie sich auf einen Parkplatz. Entspannung ist nicht! Oder merken Sie sich vor, wo und wann das im Internet zu finden sein wird… Es gibt Radio-Sendegebiete, in denen Sie vergeblich nach einem solch dichten Netz von Ideen aus Wort und Musik suchen. Dort hat sich ja der hirnrissige Gedanke durchgesetzt, dass der mündige Hörer, die mündige Hörerin, sich in einem Riesenangebot von Kostbarkeiten schon ganz allein eine Musikgeschichte mit den passenden Geschichten basteln werde. Woher denn? Das ist eine falsche Einschätzung der Mündigkeit. Sie muss nämlich gelernt sein. Ein mühsamer Prozess.

Kein Mensch ist von Natur so begabt, auch nicht die, die am Radio so klingen, als gehe ihnen alles leicht von der Hand: sie haben ihr Leben lang daran gearbeitet, dass man ihre  bienenfleißige Vor-Arbeit, ihre kräftezehrende Praxis da draußen im Blick auf ein hörendes, ansonsten passives Publikum nicht mehr störend wahrnimmt. Wie zum Beispiel Katharina Eickhoff oder Reinhard Goebel.

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Oder – ein Portrait ohne Worte !

Maurice Ravel – Musikalische Splitter

78 Min. Verfügbar bis zum 31/03/2026

https://www.arte.tv/de/videos/119953-000-A/maurice-ravel-musikalische-splitter/

Pressetext

Die farbenfrohe Rekonstruktion des Lebens durch den französischen Komponisten folgt seinem musikalischen Werdegang anhand seiner größten Erfolge, lädt aber auch zur Entdeckung weniger bekannter und persönlicher Werke ein.

Der Film ist von großer visueller Kraft, seine Schauplätze treten mit Ravels Kompositionen in Verbindung: das Geburtshaus in Monfort-l’Amaury, die Musikhäuser der Cité de la musique in Paris, das von Le Corbusier entworfene Kloster Sainte-Marie de la Tourette in Éveux. Zugleich ist er eine ebenso poetische wie aufschlussreiche Reise durch das Leben des Komponisten, die ihm mehr Gestalt verleiht als sämtliche bisher erschienenen Biografien.

Zu Wort kommen Klaus Mäkelä, Chefdirigent des Orchestre de Paris, der Pianist Bertrand Chamayou, die Koloratursopranistin Sabine Devieilhe, das Quatuor Modigliani, die Dirigentin Laurence Equilbey, musikalische Leiterin des Insula Orchestra und des Chors Accentus, die Sopranistin Marie-Laure Garnier, die Geigerin Raphaëlle Moreau und die Pianistin Célia Oneteo Bensaid.

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Reinhard Goebel: 4 mal Mozart mit seiner populärsten  Musik je 5-10 Min.

Wie gesagt: Eine ganz andere Art von Sendung: von einem methodisch unberechenbaren Fachmann, der sich die Mittel der Verständigung nicht vorschreiben lässt. Er ist Partei, will überreden. Eigentlich vorspielen, also singt er zur Not. Oder versucht das Tempo der Romance aus den halbierten „Halben“ des Finales „vor-zu-zählfühlen“.

1) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/die-kunst-des-populaeren-100.html HIER

2) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/wo-boese-geister-ihr-unwesen-treiben-100.html HIER

3) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/folge-3-der-inbegriff-der-unterhaltungsmusik-100.html HIER

4) https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/folge-4-ein-guter-schluss-ziert-alles-100.html HIER

(Fortsetzung folgt)

Noch mehr lachen!

Geht’s noch???

Ich wusste heute morgen noch nicht, dass ich meine kurze Philosophie des Humors verlegt habe. Sie ist weg! Und ich habe doch verschiedentlich auf eigene Faust gelacht, heute beim ersten oder zweiten Blick in die Zeitung wurde es mir klar, ich habe gestern die entsprechende Fernsehsendung verpasst, gibt es die wohl in der Mediathek (ja! bis 2030!). Aber womöglich dann meine Blog-Einträge nicht mehr, im sogenannten www ? World Wide Web. Einfach lächerlich, wissen Sie denn nicht, wieviele es sind, allein das Lachen betreffend, ich könnte ein Buch drüber schreiben!

Vom Lachen

Solinger Tageblatt 20.02.25

MEDIATHEK Zitat:

Psychologen und Soziologen erforschen, wie und warum Humor so umfassend auf Menschen wirkt. Humor hat vielfältige Effekte auf unsere physische und psychische Gesundheit. Er stärkt das Immunsystem, vertieft die Atmung, vermehrt Glückshormone wie Endorphin und hemmt die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. So steigt unser Wohlbefinden.

Humor ist auch ein Geschäft

Heute sind es nicht nur weiße, heterosexuelle Männer wie einst Heinz Erhardt, Loriot, Otto und Dieter Hallervorden, die uns zum Lachen bringen – immer mehr weibliche Comedy-Stars wie Maria Clara Groppler erobern das Publikum. Sie bringt einen überraschend derben Humor auf die Bühne und begeistert damit vor allem junge Menschen. So ist Humor auch immer ein Spiegel der aktuellen gesellschaftlichen Machtverhältnisse und dafür, wie wir auf die Lage der Welt blicken und welche politischen und soziokulturellen Konflikte vorherrschen.

Sendungen wie die „heute-show“ und „Till Reiners‘ Happy Hour“ arbeiten sich an der politischen Aktualität ab und schaffen durch die humoristische Aufarbeitung Distanz und Akzeptanz. Humor wird so auch zum Mittel, um auf gesellschaftliche Missstände und Bedrohungen aufmerksam zu machen.

https://www.3sat.de/wissen/wissenschaftsdoku/250220-sendung-humor-hilft-lachen-als-lebensressource-wido-100.html HIER

Ja, „Resilienz“, das Wort fehlte mir kürzlich, ich kam nicht drauf. Eben habe ichs gesehen, und finde es jetzt nicht wieder. Wenn vom Nutzen des Humors die Rede ist, könnte man es in die Debatte werfen…

Wieder was zum Thema:

Glauben Lachen verboten!? Religionen und der Humor Von Michael Hollenbach

Im Christentum nach Umberto Ecos Bestseller „Der Name der Rose“ gilt allein das Lachen schon als Sünde, umso mehr das Lachen über Religiöses. Auch heute haben Kabarettisten und Geistliche noch ein schwieriges Verhältnis. Religiöse Würdenträger sind oft „not amused“, wenn das Thema Religion auf die Schippe genommen wird. Dabei passt der Humor doch so gut zur „Frohen Botschaft“ des Christentums. Das gilt übrigens auch für den Islam. Bei Fundamentalisten kann religionskritischer Humor allerdings zu heftigen Reaktionen führen, wie der Anschlag auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ vor Jahren belegt. (SWR 2022)

Sendung am

Politik des Tages

Plus Iran

Die ZEIT vom vergangenen Donnerstag, betrifft den anstehenden Sonntagabend, mit dem „Gespräch“ im ERSTEN und im ZDF, dass man aus politischer Raison hören wird, aber ich lese, mit allerhand Zustimmung, nicht nur die Frontseite mit Mariam Lau sondern auch den „Kirchenteil“ (Glauben & Zweifeln) über Verschwörungstheorien und den Feuilleton-Bericht über den Film „Soundtrack to a Coup d’Etat“ (s.a. hier). Der vorhergehende Link zu Wikipedia zwang mich, das Buch zu holen, das aus irgendeinem Grunde unten im Übezimmer auf dem Tisch liegt, warum? Angeschafft – wann, warum? Natürlich, meine langwährende innere Bindung zur iranischen Musik… ist das Grund genug?

Bahman Nirumand. Ich habe viel zu wenig darin gelesen (seit ca. 2015), etwa nur wegen des – nicht ganz kompetenten – Kulturvergleichs zwischen Orient und Okzident?

Ich glaube das (anthroposophische) Kunstbuch zu kennen, das diese unzulängliche Charakteristik zugunsten der Gotik ausbreitet und auch mich eine Weile betört hat. Habe es wiedergefunden:

Quelle Gottfried Richter: Ideen zur Kunstgeschichte / Verlag Urachhaus Stuttgart 1957

Natürlich hatte ich immer schon einige Argumente auf Lager, weshalb die stilistischen Besonderheiten der orientalischen und der okzidentalen Musik keinen Kompromiss dulden, bin aber inzwischen viel vorsichtiger geworden, ehe ich behaupte: „das geht nicht!“ Ein Grund ist die überzeugende Existenz des Trios Joolaee: drei Personen, die in ihrer „eigenen“ , von Haus aus schon doppelgesichtigen Kultur – vollkommen zu Hause sind. Wie? Gehört das Klavier und vor allem Bach (ohne Klavier?) denn nicht uns allein. Nur…. WER sind wir?

(Fortsetzung folgt)

Hans Zimmers Motiv

Zum Gebrauch eines kleinen Intervalls

Ich sage nicht, dass diese Motive übereinstimmen, oder gar: dass Hans Zimmer sich bedient hat. Ich bin nur der Frage nachgegangen, wieviel Zufall oder Willkür im Spiel ist, wenn man ein Plagiat wahrzunehmen geneigt ist. Ein Ton mehr, eine andere Gewichtung kann schon auf eine völlig andere Geschichte der Erfindung hinweisen.

Noch einmal: das Wort Plagiat ist absurd.

Selbst wenn man eine ähnliche Melodie bei Djivan Gasparian nachweisen könnte, dessen Musik Hans Zimmer wohl kennt, würde nicht viel besagen. Die Offenheit für solche einfachen „Bausteine“, die in der traditionellen Musik normal sind, kann in der westlichen Musik nicht als Indiz mangelnder eigener Erfindung gewertet werden. Aber es scheint mir kein Zufall, dass die enge zwischenmenschliche Bindung, die sich im afghanischen Wiegenlied ebenso wie im Film „Interstellar“ dokumentiert, nicht besser als im Rahmen eines sehr kleinen Intervalls und in zärtlichen Wiederholungen derselben Formel ausgedrückt werden kann. (Der erwähnte Gebrauch innerhalb eines Stücks der Neuen Musik ist durch die Einbeziehung des vorausgehenden Babygeschreis ein völlig anderer Fall.)

Afghanische Lieder (©JR vor 1974)

ZITAT aus Wikipedia
Die Verwendung ethnischer Instrumente, wie z. B. das Duduk in Gladiator (gespielt vom armenischen Dudukspieler Djivan Gasparyan) und Dune: Part Two (gespielt von Pedro Eustache), Flöten in Rangoon oder Taikos in Last Samurai, ist eines seiner Markenzeichen. Dazu gehören auch Kompositionen mit afrikanischen Einflüssen, wie z. B. Zwei Welten, Im Glanz der Sonne, Der König der Löwen und Black Hawk Down, aber auch Musik zu Komödien wie Besser geht’s nicht oder Tricks oder auch zu dem Action-Film The Dark Knight Rises. Er arbeitet regelmäßig mit den Regisseuren Ridley Scott, James L. Brooks, Gore Verbinski, Penny Marshall, Christopher Nolan, Steve McQueen und Denis Villeneuve zusammen. Hans Zimmer selbst bezeichnet Ennio Morricone als sein großes Idol.

https://en.wikipedia.org/wiki/Interstellar_(soundtrack) hier

In one night, Zimmer wrote a four-minute piano and organ piece that represented his idea of fatherhood. When he played it for Nolan, Nolan was pleased and explained the full plot and concept of the film, though it had not yet been written.[11] Zimmer was originally skeptical, noting that he had written a „tiny, tiny little fragile“ piece while Nolan had described an intense, epic space film. However, Nolan reassured Zimmer that the piano piece provided „the heart“ of the film.[7][8][9] The piece can be heard at the conclusion of the film.[12]

„Interstellar“ has at its core an emotional story of love between a father and his daughter. Appropriately, Hans Zimmer places the Murph and Cooper theme front and center in the score […]. Of course, since the film also includes some riveting action sequences, the score does make use of an action theme, but in typical Zimmer style, this theme serves two different functions as it is also the familial love theme. […]

In Interstellar wird das Gedicht Do not go gentle into that good night von Dylan Thomas (deutsche Übersetzung: „Geh nicht gelassen in die gute Nacht“) mehrmals zitiert. Es dient als ein Leitmotiv, das die Bestrebungen sowohl der Figuren Cooper und dessen Tochter Murphy als auch von Professor Brand und dessen Tochter Dr. Amelia Brand verdeutlicht. Zugleich steht es für den Pioniergeist der Menschheit, sich gegen das scheinbar unvermeidliche Ende des Daseins zu erheben.[57] Dieser Eindruck kann dadurch unterstrichen werden, dass der Schlüssel zur Rettung der Menschheit nicht in der Landwirtschaft, sondern in einem Bücherregal zu finden ist.[58]

Als weiteres Motiv wird im Film von Cooper gesagt, dass die Menschheit zwar auf der Erde geboren wurde, aber es heißt nicht, dass sie auch hier sterben soll. Damit wird auf den russischen Erfinder Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski verwiesen,[59][60] von dem folgendes Zitat stammt:

„Es stimmt, die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“

Konstantin Ziolkowski[61]
https://de.wikipedia.org/wiki/Do_not_go_gentle_into_that_good_night hier
Noch zu Afghanistan (betr. ST-Bericht Trauerfeier Aschaffenburg):
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zur Vervollständigung der Assoziationen
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HIER bei 2:24 Hier bei 6:00

Von Weltwundern

Geht es ein bisschen kleiner? (nein!)

Es muss nicht sein, – wenn es nur gut gemacht ist.

Prisma

Hat Bach so ausgesehen? Das Bild, das ihm am nächsten zu sein vorgibt (Hörzu, unten rechts, „mit seinen Söhnen“) ist es am wenigsten. Gemalt von Balthasar Denner, kritisch behandelt schon ausführlich an berufener Stelle: Hier / Zu Denner weiteres in Wikipedia hier – das was an dieser Stelle von zeitgenössischer Kritik zu lesen ist,

(„Die Porträts Balthasar Denners werden in der Kunsttheorie seit dem späten 18. Jahrhundert zum Negativbeispiel einer bloß penibel abbildenden Malerei, die deshalb ungeistig und unkünstlerisch sei.“)

könnte für unser Begehren nach einem echten Abbild positiv motivierend sei, wenn es mit den einzig beglaubigten 2 Gemälden von Haußmann auch nur die geringste Ähnlichkeit aufwiese.

⇐HörZu, Bild rechts, der ganz links Sitzende, mit dem Cello (????)

Hier  Trailer zu BACH – Ein Weihnachtswunder

prisma Dez.2024

Hat Bach so ausgesehen? Nein, aber so könnte er gewesen sein.

Dass Devid Striesows Bach-Gesicht dem auf Haußmanns Bildern ebenfalls nicht gleicht, hat nichts zu sagen, sofern er als Bach-Darsteller glaubwürdig wird.

Es geht darum, ob eine Phase der Bachschen Lebensgeschichte wahrheitsgetreu und glaubwürdig „in Szene gesetzt“ ist. Ob Wissenswertes auf lebendige Weise übermittelt wird, so dass man eine suggestive Vorstellung von der Wirklichkeit seiner Lebensumstände erhält, von den hilfreichen oder auch widrigen Bedingungen, unter denen sich seine Kunst entwickeln und in die Öffentlichkeit treten konnte. Es sollte vorstellbar werden, wie seine Musik wirkte, als sie neu war, eben erst geschaffen oder zum ersten Mal hörbar wurde, – ohne den ganzen Ballast der nachfolgenden Geschichte und Mythologie, die aus Bach einen Heiligen, den „fünften Evangelisten“, machte. Ist das möglich? Natürlich nur, wenn die vorhandene breite Kenntnis der Musikgeschichte die entscheidende Hilfestellung leistet, indem sie die störenden Beimischungen des Geniekults eliminiert und auch die Phantasie der Filmemacher vor neuer säkularer Legendenbildung bewahrt. Das verbal ausreichend annoncierte Wunder darf sich auf den Titel beschränken.

Ab 13. Dezember in ARD Mediathek HIER

(Fortsetzung folgt)

(40 min) alles angesehen: GUT! HERVORRAGEND!

Interview mit Devid Striesow im MIMA Hier (folgt)

sein Sohn spielt den Emanuel Bach!

oder hier (www.blick.de) Interview

Aus dem Nachspann:

Nicht ganz passend an dieser Stelle (Passion!), aber extrem schön:

Die Seele ruht in Jesu Händen,
Wenn Erde diesen Leib bedeckt.
Ach ruft mich bald, ihr Sterbeglocken,
Ich bin zum Sterben unerschrocken,
Weil mich mein Jesus wieder weckt.

Wikipedia hier

A propos BWV 127: es gibt hierzu einen großartigen schriftlichen Beleg der Zusammenarbeit zwischen Vater Johann Sebastian und Sohn Friedemann. Ich zitiere aus dem Werk von John Eliot Gardiner:

Quelle John Eliot Gardiner: BACH Musik für die Himmelsburg / Carl Hanser Verlag München 2016 Seite 302f

Haußmann-Portrait!

Kantate BWV 127 mit Partitur „Herr Jesu Christ, wahr‘ Mensch und Gott“ Herreweghe

ab 16:34 laut Gardiner : alle Einsätze von „Sind Blitze, sind Donner in Wolken verschwunden“ (Matthäuspassion)

Zur späteren Recherche

Im Film ist aus internen Gründen nur die Nr. 1 des (von Bach nicht so genannten) Weihnachtsoratoriums als „Parodie“-Vertonung aus einem schon früher komponierten Werk behandelt. In Wahrheit hat er vieles übernommen, wie es in Wikipedia aufgelistet ist: siehe in den Übersichten unter der Rubrik „Quelle“. Siehe auch die ausführliche Behandlung in der maßgeblichen Literatur wie z.B. hier:

Quelle Hans-Joachim Schulze: Bachs Parodieverfahren / in: Christoph Wolff/Ton Koopman: Die Welt der BACH Kantaten Bd. 2 / Verlag Metzler und Bärenreiter Stuttgart u. Weimar 2006 (3 Bände)

Sehr empfehlenswert auch im Zusammenhang mit diesem Film: die Beiträge zum Komponisten in seiner Welt, z.B. über „Musikalisches Leben am Köthener Hof“, über „Adeliges und Bürgerliches / Mäzenatentum in Leipzig“ oder „Unterhaltungen für Bürgertum und Adel“.

Wenn einen Zweifel ankommen, was die historische Wahrheit des Bach-Filmes angeht, in Einzelpunkten – ich finde: darum  geht es nicht! -, mich hat am Schluss einfach etwas gestört, dass ein so spektakulärer Gottesdienst – zu Weihnachten !!! – kein größeres Publikum gefunden haben soll.

In der Thomaskirche bietet man heute 1500 Sitzplätze, damals hat man – vielleicht unabhängig von Sicherheitsvorschriften – mit wesentlich mehr hörbegierigen Menschen rechnen können, auf mehr Bänken, aber auch dichtgedrängt auf Stehplätzen.

Quelle (wie vor) Christoph Wolff: Bachs Leipziger Kirchenkantaten: Repertoire und Kontext / in: Christoph Wolff/Ton Koopman: Die Welt der BACH Kantaten Bd. 3 / Verlag Metzler und Bärenreiter Stuttgart u. Weimar 2006 (3 Bände)

Weiteres zu Relativierung (und Rehabilitierung) des Bach-Filmes

Das Weihnachtsoratorium in Reinhard Goebels Sicht

HIER oder ALLE EPISODEN des Podcasts

NB am 12.12. ist in der alten Ankündigung der Mediathek von Christian Himmler die Rede, – den aber gibt es nicht, richtig lautet der Name Christian Immler.

Eine letzte Ergänzung: Berthold Seligers Rezension der Jurowski-Aufführung

mit der – je nach Sicht der Dinge berechtigten – Zeile:

Ein Statement auch gegen die so häufig anzutreffende, förmlich gewollte Unterforderung des Publikums, dem man keineswegs eine anstrengende, intensive Auseinandersetzung mit einem großen Werk zumuten möchte. Siehe auch den auf vielen Ebenen misslungenen Weihnachts-Kitschfilm „Bach — Ein Weihnachtswunder“ jüngst auf ARD.

Nachzulesen https://medium.com/@was_38079/nun-seid-ihr-wohl-gerochen-2651f5ccb8b8 Hier

Am 26.12.2024 um 20:03 Uhr sendet Deutschlandfunk Kultur den Mitschnitt dieses Konzerts, der ab sofort auch online nachzuhören ist.

Nur Klavierübung – keine Musik?

Welchen Wert Hanon in der Praxis hat

Wikipedia: „Die Übungen sind teilweise der Kritik ausgesetzt, unmusikalisches Musizieren zu fördern“

Ist es ein Joke…unglaublich, wieviel Kommentare diese kleine Zugabe produziert hat:  HIER

Zugang zu Hanon für die Praxis: HIER

Themenwechsel (oder im Gegenteil: beim Thema bleiben)

Es wird oft kolportiert, dass Ravel selbst gesagt habe, der Boléro sei vieles, aber „keine Musik“. Man hat seine Aussage zum Bonmot getrimmt, aber nichts dergleichen hat er gemeint, wenn er sich dagegen wehrte, dass dies weltbekannte Werk sein bestes sei. Gute Übung: ein Lob dieser Komposition zu formulieren, ohne die Instrumentationskunst zu rühmen. Die einzigartige Melodie zum Beispiel, die unendlich wiederholbare…

Was ist nun mit Hamelins Hanon, – ein Joke oder nicht? Erheitert es nur im seriösen Umfeld … Denn: ihn wirklich „musikalisch“ zu spielen, – wie große Musik -, wirkt parodistisch.

Aber wie verhält es sich bei eintöniger Musik? Was ist das überhaupt? Monotonie – und kumulativer Effekt. Wenn die bloße Spielanweisung genügt…

Im Ernst, man kann ja im Unterricht darüber diskutieren… ob es eine reine Mechanik des Klavierspiels gibt, die es zu beobachten lohnt? Es wäre ja dumm, die Musik als pure Bewegung des Geistes zu betrachten. Sie beginnt mit der Geste, die als körperliche Aktion eine Regung des Gemütes spiegelt, begleitet oder – sogar verstärkt. Aber was ist z.B. mit einem krampfartigen Wutausbruch? Oder dem echten Akt des Einschlafens? Nachahmenswert? Übrigens ist „ausdruckslos spielen“ – non espressivo – auch eine Ausdrucksbezeichnung!

Achtung (bei Ohren-Kopfhörern): bei 2’25 kurzer Lärmschock

Nur Geschwätz bis 4:40, – auch über Brahms-Übungen -, dann Praxis. Nützliche Betrachtung der Leistung jedes einzelnen Fingers je nach Beschaffenheit.

Interessante Studie über Horowitz‘ Technik:

(Fortsetzung folgt)

Mysterien des Dionysos

Immer wieder muss ich darauf zurückkommen, zuletzt war es hier, auch wenn der Artikel auf ganz andere Themen auszuweichen scheint.

Ein neuer Blick auf Pompeji

Heute würde ich das bewunderswerte Buch von Zuchtriegel zum Ausgangspunkt für einige zusätzliche Erkundungsreisen ins Internet verwenden.

Quelle: Wikimedia Wolfgang Rieger 2009

https://de.wikipedia.org/wiki/Mysterienvilla hier

Quelle des folgenden Zitates siehe im nachfolgenden Wiki-Link:

Friedrich Nietzsche hat mit seiner Unterscheidung zwischen dem dionysischen und dem apollinischen Prinzip in Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik einen wichtigen – im Einklang mit den antiken Denkern stehenden – wenn auch zu seiner Zeit kontroversen Beitrag zur Deutung des Dionysoskultes wie des Theaters geleistet. Unter dem apollinischen Prinzip versteht er das Prinzip der Individuation; das entgegengesetzte dionysische Prinzip ist daher nicht das Aufgehen des Einen im Vielen, sondern umgekehrt das Aufgehen des Vielen im Einen. Wenn also zum Beispiel Heraklit sagt:

Alles ist eins, so ist das dionysisch. Folglich kommt Nietzsche zu dem Ergebnis: Unter dem Zauber des Dionysischen schließt sich nicht nur der Bund zwischen den Menschen wieder zusammen, auch die entfremdete und feindlich unterjochte Natur feiert wieder ihr Versöhnungsfest ….

Dieser Rückblick auf Nietzsches frühes Werk kommt meinen autobiographischen Neigungen sehr entgegen. Zumal wenn ich den spannenden Artikel über den Dionysos-Kult studiere und einen riesigen Horizont wahrnehme, von dem ich in den 50er Jahren nicht die geringste – oder nur eine ganz dunkle Ahnung hatte, dank Nietzsche (und seinem Wagner):

hier

Quelle: Wiki a.a.O.

Nicht sicher, ob es einen nach so vielen Jahren in einer großen Ekstase heilt. Oder letztendlich zerreißt. Vielleicht etwas weniger spektakulär als Pentheus.

Zeitungsmeldung t-online am 26.02.25 Hier https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/wissen/geschichte/id_100613256/spektakulaerer-fund-in-pompeji-riesiges-fresko-freigelegt.html

Das Wandgemälde erstreckt sich über drei Seiten des Raums und zeigt eine Prozession mit fast lebensgroßen Figuren zu Ehren von Dionysos, dem griechischen Gott des Weines. Die vierte Seite des Saals war offen und führte in einen Garten.