…wirkt später Wunder: der verzweigte Weg von Bach zu Sweelinck
Es sind schöne Noten (Henle!), kein Grund, sie ungern aufzuschlagen. Ich muss später begründen, was mir daran nicht behagt. (Mir war, als fehlte ein Takt.) Im anderen Zimmer fällt mein Blick auf eine alte CD Box, – warum musste ich sie damals unbedingt haben?- kaum gehört, geschweige denn studiert, und musste sie doch unbedingt besitzen. Fehler: ich hatte versäumt, mich in einige Stücke zu verlieben, oder in wenigstens eins, es wäre so leicht gewesen… aber das Buch hat mir Schwierigkeiten bereitet (ausschließlich niederländischer Text). Ich wollte verstehen und einordnen und dgl., und auch: ich hatte noch keine Spielwiese im Digitalen, nach meiner Pensionierung im WDR, Ende 2005.
Die Schlüsselfigur war Harry van der Kamp, mit seinem Gesualdo-Consort. Ich hatte eine Neuaufnahme meiner Kollegin Dr. Barbara Schwendowius gehört und war der Überzeugung: etwas Schöneres habe ich nie aus dem Radio vernommen, ein Ensemblegesang a cappella mit alter Musik, so vollkommen ausgeglichen in den Stimmen und perfekt sauber, das ist übermenschlich. Es lag sicher auch an dem Stück, das ich zugleich kennenlernte: die Neue Litanei (oder wars die alte?) von Philipp Emanuel Bach. Ich ruhte nicht, bis ich eine Kopie der ganzen Produktion hatte.
und mein Sohn hatte die Partitur! Die, um die es ging. Er war mir längst vorausgeeilt…
Dieselbe melodische Formel – unzählige Male unterschiedlich harmonisiert! Und kaum zu glauben: die gleiche, nein, dieselbe Aufnahme gibt es längst bei Sony auf CD und natürlich auf Youtube:
Der Bach-Sohn wusste, was er geleistet hat, – hier die hochinteressante Vorrede:
Zum Vergleich: https://www.youtube.com/watch?v=kdY0R79fZZ4 hier
Und weiter auf Youtube mit dem Gesualdo-Consort…
Sweelincks Chansons, eins schöner als das andere! Die Texte sind in der Kopie besser lesbar. Ich entscheide mich für I-8,9 „Bouche de Coral“.
(Fortsetzung folgt)