Schadewaldt etwa? Oder wer? Sagen wir: manch Altphilologe, der uns sonst nie begegnet ist … Selbst diese Version ist erst knapp NACH meiner Schulzeit greifbar gewesen (fertiggestellt 1958).
Quelle s.u.
Es ist ziemlich genau 20 Jahre her, dass ich mir diese Ausgabe zugelegt habe, mit dem festen Vorsatz sie zu lesen. Und bin – glaube ich – im Zweiten Gesang steckengeblieben. Dies zu begründen wäre leicht, aber auch langweilig. Ich habe z.B. verpasst, die hochinteressante Einleitung (Nachwort im Anhang!) zu lesen, besessen von dem Wunsch, einfach nur einzutauchen in die antike Welt. Dabei kannte ich sie doch einigermaßen aus der Schule, sogar aus der Arbeit am griechischen Originaltext. Jetzt hatte ich zugleich eine CD mit der Stimme Wolfgang Schadewaldts, der einige (aussprachetechnisch gewöhnungsbedürftige) Originaltexte aus dem Ersten und Fünften Gesang bot. Er lebte. Unten habe ich aus alter Dankbarkeit einiges kopiert, nicht ahnend, dass mein neu gewecktes Interesse viel länger anhalten würde. Wie unter Druck habe ich das ganze Werk durchgelesen, mit nur wenigen Sprüngen im mittleren Bereich. Die Lektüre hat Tage gedauert. Der folgende Vortrag ist neu, alle Themen scheinen mir nah und notwendig. Anders als ich es aus dem (germanistischen) Hörsaal von einst erinnere. Näher als z.B. Gotisch. Am Anfang – „badische Herkunft“ – er bezieht sich auf die Schreibweise „vielgreister Mann“… kleiner Scherz. Es beginnt aber wirklich mit der Herkunft der Odyssee, 7. Jhdt. v.Chr., Endprodukt einer langen Zeit mündlicher Überlieferung… Euböa, phönizisches Alphabet, Hesiod, Nestorbecher , „Homerfrage“ (8:10) – er redet doch gut… Inhalt plus Deutung (Anfangsverse der Odyssee ab 16:25)
https://www.chbeck.de/zimmermann-handbuch-griechischen-literatur-antike-bd-1-literatur-archaischen-klassischen-zeit/product/24128 Hier
https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Zimmermann_(Philologe) hier
Ich habe immer solche Anschübe gebraucht, Anfang der 50er Jahre war es das Buch „Quo vadis“, etwas später der gleichnamige Film (hier). 2004 der Film „Troja“ , zu dessen Besuch ich auch Freund Klaus Giersch animierte, gemeinsam amüsierten wir uns über den hölzernen Schönling Achilles (Brad Pitt). Später „Das Gewand“ , mit ärgerlicher christlicher Mission am Schluss. Auch „Ben Hur“ . Seit den 60er Jahren sah ich keine Historienfilme mehr, die Forschung ist lebendiger. Vielleicht war es auch umgekehrt: meine immer wieder aufflackernde Griechen-Begeisterung machte den Film – dank Erinnerung an „Quo vadis“ – zur (bloßen) Pflichtübung…
* * *
Wolfgang Schadewaldt über die Autoren bzw. Fassungen der Odyssee (aus dem Nachwort des ganz oben abgebildeten Werkes) :
auch Kurzinhalt: die äußere und die innere Heimkehr des Odysseus (nicht „Irrfahrten“)
Was Schadewaldt übers Homer-Übersetzen schreibt, im Versmaß oder Prosa, zu Satzstellung und ungewöhnlichen Wortbildungen, über das zu erhaltende „Fremde“ . Interessant auch Bezug auf Goethe.
Ist reich gleich reich? Wie viel Geld haben die absolut reichsten Familien in Deutschland? Woher haben sie es? Wie gehen sie damit um? Und welchen Einfluss nehmen sie mit ihrem Geld? Hochrelevante Fragen, die nicht so einfach zu beantworten sind. Deshalb hat Besteller-Autorin Julia Friedrichs lange recherchiert. Sie ist in die Welt der Superreichen eingetaucht. Hat versucht, das Schweigen vieler vermögender Familien hierzulande zu brechen. Und wollte Antworten finden. Und sie hat sie gefunden. In ihrem Buch Crazy Rich – Das geheime Leben der Superreichen erzählt sie davon. Es geht um viel, viel Geld, große Yachten, sogenannte Family Offices, aber auch um Fragen der Gerechtigkeit. Wie wollen wir Reichtum in Deutschland verteilen? Was würde eine Vermögensteuer bewirken? Warum weiß der Staat so wenig über die wirklich Reichen in diesem Land? Ab wann ist man eigentlich reich oder crazy rich, superreich?
Notizen: ab 14:00 oder 22:25 „Geld in diesem Ausmaß ein unglaublicher Hebel“ (Bofrost) 33:00 „Über Geld spricht man nicht…“ jedoch: „Dieses Geld frisst sich in Beziehungen.“ 44:00 Erarbeitetes Eigentum? „Ich war es eigentlich selbst…“ (Scham?) – Klassenordnung Harald Schmidts „Unterschichtenfernsehen“ Reiche Leute = Apotheker? ab 50:00 Soziologie des Reichtums („von oben her denken!“) Ungleichheit bedenken… 58:00 die Neid-Debatte oder „es ist nicht richtig, dass ich soviel habe“/ viel Geld = „sehr pflegeintensiv“ 1:04:00 was ist mit Steuern? „Man kann nicht von Arbeit unfassbar reich werden“, nur wenn das Geld allein arbeitet… (vgl. grüne Ratschläge) Lobby der Superreichen (Seehofer), Umverteilung, Parteispenden.
Das Thema ist sowohl alt wie auch akut, Sie sehen es im Blog hier , und ich sehe es im heutigen Solinger Tageblatt (15.10.24)
sowie (fast) wortgleich im Internet hier : https://www.rnd.de/politik/spd-steuerplaene-warum-die-rechnung-nicht-aufgeht-WPS2KN6BSVBTHARJXU4PR6H6BI.html
Jawohl, wenn ich meine dicksten Bücher nennen soll, die ich seinerzeit besitzen musste, aber dann doch nicht gelesen habe (was heißt lesen???), wären es seine beiden Hauptwerke (ich möchte nicht „Schinken“ schreiben), gekauft am 16. März 1996 und 21. Mai 2013, das eine über 500 Seiten lang, das andere über 1000. Und heute doch mit voller Zustimmung 1 Seite aus dem ZEIT-Magazin, die bewirkt, dass die beiden Wälzer wieder auf dem Schreibtisch liegen, ohne dass
Man kann es kaum glauben: die innersten Seiten des Feuilletons, das Kernstück der ganzen ZEIT, ist der klassischen Musik gewidmet, und man beginnt zu hoffen, dass es nicht nur dem Nationalfeiertag geschuldet ist. Gewiss, manches zielt auch auf das Gedenken des 7. Oktobers, eine Warnung vor dem Anwachsen des Antisemitismus. Zu recht, aber das ist ein anderes Thema.
Und was Navid Kermani zur Musik notiert, lohnt sich immer zu reflektieren. Obwohl es vorsichtiger geschieht, als es früher in aller Munde war, etwa: dass Musik eine Sprache sei, die alle Menschen verstehen. Er weiß, dass Musik wie jede Sprache gelernt werden muss. Und hebt vor allem die Orte hervor, an denen sie Menschen zum Zuhören versammelt.
DIE ZEIT S.54 vormerken: der Autor wird Daniil Trifonov mit Mozart KV 503 (am 2.9.24) hören, wir heute auch, allerdings in einer Aufnahme aus dem Jahre 2021.
Quelle DIE ZEIT Feuilleton „Die Kraft der klassischen Musik“ mit Navid Kermani und Simon Rattle, 2. Oktober 2024, Seite 54 und 55.
Dem abschließenden Satz von Mendelssohn Bartholdy darf vielleicht an dieser Stelle ein ähnlich berühmter von Victor Hugo folgen, den man leicht verwechselt:
Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.
in Feiertagspracht!
Die Mittelseiten des ZEIT-Feuilletons also, wohl im Blick auf den Feiertag, einerseits: Achtung Klassik! andererseits: keine Angst! links Navid Kermani, die andere Hälfte Simon Rattle im Interview. Und auch er begründet die Notwendigkeit der klassischen Musik FÜR ALLE in der heutigen Welt und zwar verblüffend einfach, – wenn er gefragt wird, wie es gelingen könnte, sie aus dem Elfenbeinturm herauszuholen, in dem sie für viele Menschen zu stecken scheint: „Türen auf! Fenster auf! Die Leute sollen sich willkommen fühlen und ihren eigenen Umgang mit der Musik finden dürfen.“
Sagen Sie es allen, die es gebrauchen können: das große, gute Gefühl genügt! Einstweilen. Es bleibt immer noch viel Raum nach oben und unten und auch seitlich, ohne dass man sich darauf etwas einbilden kann. Irgendwann will man einfach noch mehr wissen, sogar alles, was es da zu wissen gibt, und zugleich wächst das Gefühl für diese Dinge und für die angemessene Sprache. Und mit Recht stellt Rattle ein Wort in den Raum, vor dem sich mancheiner scheut: POESIE. Gemeint ist eine andere Realität, nicht die fleißige Buchhalterei. Ich weise immer mit Vorbehalt auf Wissensquellen hin, wie im folgenden Mozart-Link: machen Sie was Eigenes draus, wenn sie wollen, es muss nur das Hören bereichern, nicht den Smalltalk vor oder nach dem Konzert.
Eine ketzerische Frage: Was kann man tun, um solche C-dur-Werke Mozarts nicht zu unterschätzen?
Ich erinnere mich, dass ich in meiner frühen Zeit als Klavierspieler bei Mozart Beethovensche Maßstäbe anlegte und nur eine Subjektivität dieser Art positiv einschätzte, nie den „harmlosen“, kindlichen Mozart (sozusagen meinen Mentalitätsgenossen) anerkannte. Dennoch die „Facile“-Sonate trotz des C-dur-Charakters gelten ließ, das Andante als absolut expressiv empfand, natürlich – rückwirkend – nur dank der Wendung nach g-moll im Mittelteil, den Schlusssatz aber nicht mehr übenswert fand. Diese Rangfolge der Mozart-Charaktere blieb für mich fast meine ganze Schülerzeit lang verbindlich, – mit allmählichem Vorstoß zu Rachmaninow (und Wagner) als Höhepunkt der Ausdrucksgeschichte. Eine kindliche Geschichte, man muss sie nicht vertiefen. Aber letztlich ist sie schwer zu überwinden, weil das ganze (wichtige) 19. Jahrhundert sie zementieren hilft. Es motiviert aber auch, sie in ihrer schon von Mozart vorgegebenen Haltung zu erfassen, wie ich später durch Dibelius‘ „Mozart-Aspekte“ lernte, – anhand der Klavierkonzerte.
Quelle Ulrich Dibelius: Mozart-Aspekte / Bärenreiter dtv München 1973 ISBN 3-423-00802-4
Mit Hilfe dieser Rückblende kann man das vorliegende Konzert künstlich problematisieren; ich tue es, um meine scheinbar naive Beurteilung von einst quasi ernstzunehmen, indem ich sage: aha, der C-dur-Mozart, er will mich mit Lebensfreude einfangen (während ich lieber den von Leid gezeichneten Pathetiker erwartete). Welchen Erwartungen aber versuchte er selbst damals zu begegnen, – wenn überhaupt er sich herabließ, diese zu kalkulieren?
Was ich Mitte der 70er Jahre von Dibelius gelernt habe, konnte ich 30 Jahre später ihm selber berichten, im Urlaub auf La Palma. Eine angenehme Begegnung…
Ulrich Dibelius & JR 2005 (Foto E.Reichow)
Folgen wir doch einmal der Beschreibung des Mozart-Werkes in Wikipedia, aber mit der Tendenz, vor allem die thematische und motivische Abwandlung zu identifizieren (dazu jeden Orgelpunkt, der einem leicht entgeht, aber durchaus als bedeutsames Zeichen gilt) :
Das eröffnende Allegro ist der längste Konzertsatz in Mozarts Schaffen. Die ausführliche Exposition beginnt (11:11) mit einigen feierlichen Akkorden des ganzen Orchesters. Das Hauptthema entwickelt sich in der Folge auch über eine Wendung nach Moll. Eine Überleitung, in der sich Trompeten und Pauke feierlich äußern, führt zum zweiten Thema (12:50), das zunächst in Moll erscheint, sich dann jedoch nach Dur wendet – die Dur-Variante hat eine sehr entfernte Verwandtschaft mit dem Kopfmotiv der später entstandenen Marseillaise.[1] Die Soloexposition beginnt relativ unscheinbar, mit einem unthematischen Entrée des Pianisten. (14:08) Zudem ist der Zeitpunkt, zu dem sie beginnt, verglichen mit anderen Mozartschen Klavierkonzerten recht ungewöhnlich. Das Orchester schließt in einem kraftvollen forte-Akkord ab und das Klavier wird erwartet. Jedoch überraschen die Streichinstrumente mit einer Art kurzen Überleitung in piano. Es folgt die Einstimmung des Klaviers in das feierliche Hauptthema des Satzes (14:50), das anschließend erweitert wird. Modulationen über Es-Dur, g-Moll und G-Dur führen zum gesanglichen und friedlichen dritten Thema des Satzes (15:56), welches durch das Soloklavier eingeführt wird. Erst nach 228 Takten endet die ausgedehnte Exposition. (18:29) Es schließt sich eine verhältnismäßig kurze Durchführung an, die das Marseillaise-Thema bevorzugt. Es kommt hier zu einer ausgefeilten polyphonen Verdichtung des Gedankens. Ein achttaktiger Orgelpunkt führt zur Reprise, (20:25) die größtenteils regelgerecht verläuft. Jedoch nimmt die Modulation zum dritten Thema weitschweifendere Wege über entlegene Tonarten wie es-Moll und Ces-Dur. Die großangelegte Solokadenz(24:13 von Trifonov) erarbeitet Motive aller Themen und wendet sie ebenfalls häufig nach Moll. Ein kurzes Schlussritornell (25:40) beendet den Satz mit majestätischen Akkorden. (26:17)
Mit den Noten in der Hand kann man noch mehr ins Detail gehen:
Quelle Marius Flothuis: Mozarts Klavierkonzerte / Ein musikalischer Werkführer / Beck’sche Reihe C.H.Beck München 1998 / Seite 134
Mit einiger Übung kann man – aufmerksam die Musik hörend – nebenher dem analytischen Text folgen, – ohne wie in dem obigen Überblick bei einer bestimmten Stelle über Gebühr innezuhalten (T.208-210 „Mittelgedanken“!), der Grund: es gibt dazu eine Mozart-Skizze. Sonst geht es Ihnen wie mir und es ist allzu schnell vorbei!!! Mit der Formulierung „siebentöniges Motiv zweimal wiederholt“ meint Flothuis offenbar die chromatischen Achtelketten im Klavier „fis-g-gis-a-b-h-c“ vor dem langen Triller auf a, der Ende des 1.Systems beginnt :
17:46
17:58
Wie angedeutet: man muss dieses Detail nicht identifizieren, insofern provoziert es in der Flothuis-Analyse zuviel Worte. Es war für mich nur eine Sache des Ehrgeizes… (nochmal in 23:38 vor Kadenz!)
Nebenbei: die Bezeichnung Marseillaise-Thema, die kaum wieder zu löschen ist, hat keinen Wert, zumal der Auftakt nicht punktiert ist und der Sprung in die hohe Oktave (zum Glück) fehlt. Man wird jedes Thema leicht als unverwechselbares Individuum wahrnehmen, auch wenn ein Auftakt-Motiv sich in wundersamsten Modulationen verselbständigt, gerade dann! Dieses Gespinst aus Themen wird sich als wahres Wunderwerk einprägen. Niemals wieder wird meine flüchtige Erinnerung diesen Satz auf seine C-dur-Fanfare reduzieren.
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2. Satz Andante ab 26:26 bis 34:36 3. Satz Allegretto ab 34:38 bis 43:22
Ein ähnlicher Störfaktor Im dritten Satz: wiederum Gelesenes, Gelerntes, das ich hier nicht mehr ausbreiten kann, verschiedene Mozart-Lektüren, aufgerührt durch das Kopfthema, das die alten Vorurteile unvermindert lebhaft reproduziert: irgendwie „läppisch“ wie im Finale der „Facile“-Sonate, – und es muss doch mehr dahinterstecken, – dies als Ziel eines großen, eines wirklich großen Konzertes? Aber ich erinnere mich an die Begeisterung über ein anders Buch, das mich – wie ich glaubte – derart überzeugend ein neues Hören lehrte, dass ich es gleich noch zweimal verschenkte. Ohne großes Echo. Jedoch Anlass genug, dem Erlebnis noch einmal nachzugehen, aber in einem separaten Blogartikel, den ich an dieser Stelle verlinken will. Vorweg nur das Zitat von Haydns Traum (ja, er träumte von Mozarts Musik!).
Autor: Lorenz Lütteken. Aufs neue bringt es mich zum Nachdenken – der Traumzustand -, wird uns nicht bewusst durch eine Zäsur, seltsamerweise beim Einsatz des Solo-Klaviers im ersten Satz (zwischen 14:08 und 14:49)? Als ein „Weckruf“, der nicht uns weckt, sondern den Stellenwert der Wirklichkeit im Konzert verändert. Ohnehin dank der Tatsache, dass sie auf einer Bühne dargeboten wird, jetzt aber auch als Medienwirklichkeit: die Bühne als Bühne auf dem Bildschirm. Nur die Erinnerung an andere, wechselnde, öffentliche Konzerte bewirkt, dass man sich die jeweilige Musik auch als separat existierende (wartende) Botschaft vorstellen kann. Und zwar in einer Form wechselnder seelischer Bewegungen, die schneller wechseln dürfen, als es dem möglichen Ablauf von Gefühlen in der Wirklichkeit entspricht. Wir reagieren nicht ablehnend, weil wir sie als Erinnerungsbilder erkennen, sie können in beliebig schneller Folge aufgerufen bzw. angeboten werden, auch wiederholt, retardiert und beschleunigt werden. Wir haben eine Distanz, die dies zu genießen erlaubt, und zwar gemeinsam mit anderen Menschen, einem Publikum, welches im modernen Medium die offensichtliche Illusion in einer versteckten Dimension ergänzt. Das Publikum: WIR. (Vielleicht auch projiziert auf das damalige WIR?)
Es wäre müßig zu fragen, ob ein Subjekt zu uns spricht, monologisch, oder ob es (=der Komponist) eine Anzahl von Personen sprechen lässt, wie man von Mozart sagt, der sich auch in einem Klavierkonzert die „Realität“ einer Bühne vorstellte, Menschen oder Gruppen von Menschen, – 1 Klavier, Streicher, Blechbläser, Holzbläser, die miteinander interagieren. Wohlgemerkt mit Momenten der Besinnung, der Innerlichkeit, die wir fälschlich allein dem kreativen Urheber zuordnen.
So, wie wir bei Bach problematisieren wollen, ob er selbst leidet wie Petrus (?) in der „Erbarme Dich“-Arie, oder wie im Mittelteil des „Es ist vollbracht“-Lamentos jederzeit selbst in die Rolle des siegreichen „Held von Juda“ schlüpfen kann. Dessen Kampf-Gestus ihm aber ebenso für den Grund-Charakter des Fünften Brandenburgischen zu Gebote steht. Horcht er etwa in das eigene Innere oder greift er in die Palette der allenthalben herausgebildeten Affektenlehre? Oder kann er etwa – beides, und noch viel mehr?
Gehen Sie doch probeweise in den Schluss des Mozartschen Mittelsatzes (um 34:30), um dessen Ruhe noch zu spüren, und weiter in den 3. Satz , hüten Sie sich, dabei die Kurzatmigkeit des Finalethemas zu monieren. Achten Sie auf den Wechsel der Instrumentengruppen, wie sie aufeinander reagieren, wann sich das Klavier zum erstenmal auf das kurzatmige Haupt(?)thema einlässt, und fragen Sie sich schließlich, was zwischen 38:00 und 40:00 geschieht: in welcher Sphäre befinden Sie sich, wann beginnen Sie zum Augenblick zu sagen „Verweile doch, du bist so schön!“, und es dehnt sich so wunderbar, der Holzbläserklang trägt das Klavier – und uns ebenso – bis….? Ja, bis wir aufatmen bei der Wiedererscheinung des Themas und weiter bis zum Schluss eingebunden bleiben.
Bedauern Sie, dass Ihnen jede detaillierte Formübersicht für diesen Satz versagt bleibt? Wissen Sie WARUM? Weil Sie wirklich zuhören. Oh, wenn Sie das Simon Rattle erzählen könnten! Und Navid Kermani! Aber vielleicht brauchte er nur Mendelssohn-Ausspruch zu variieren, etwa derart, dass Sie diese Musik lieben, weil sie ihren musikalischen Gedankengängen genauer denn je folgen konnten, – als hätten Sie eine szenische Bühnendarstellung erlebt, die sich von selbst versteht.
Ach Mozart. Ich bereue. Nicht erlahmen, und zurück ans Klavier! Allein, ohne Zeugen.
Ich finde es wichtig, für den Laien vorweg zu klären, was es mit dem Wort LINGA auf sich hat. Gleich zu Beginn des Buches heißt es:
In Benares (…) ist kein Fleck ohne Linga, das phallusförmige Zeichen und Emblem Sivas.
Fehlverstanden, sobald man es so deutet, als sei es eben ein Zeichen für den Phallus, also eine sexuelle Reduktion der Kraft Sivas. So war es auch in der Zeit, als vom sogenannten „Bhagwan“ und seinen Praktiken mehr die Rede war, als von der Essenz jener zutiefst fremden Religion, auch trotz Ravi Shankar und Yehudi Menuhin. Vielmehr ist diese in einer so simplen Formel nicht zu fassen, sobald man einen neugierigen Blick in den Wikipedia-Artikel wagt…
Im Urlaub auf Texel wollte ich das große Lob auf dieses Buch schreiben, das ich vor Jahrzehnten verpasst habe, und zunächst ein typisch westliches Missverständnis klären, – nicht ahnend, dass das wirklich klärende Buch bereits unterwegs zu mir war: alles Nötige zu Shiva und zu der grandiosen Weite der indischen Religionsauffassung. Es genügt, zunächst ein paar Seiten aus diesem Werk wirklich zu verinnerlichen:
Aufmerksamen Lesern wird nicht entgehen, dass noch ein dritter Autor beteiligt ist, nämlich Bernhard Kölver. Dennoch schreibe ich mein wiedererwachtes Interesse allein der Ausstrahlung des Autors Niels Gutschow zu, dessen Gesamtwerk in vielerlei Hinsicht imponierend ist. (S.a. hier.) Von ihm stammt denn auch das an Kölvers Darlegungen anschließende Kapitel über die Religiosität, das eine augenöffnende Bilderserie einrahmt und zugleich vorbereitet auf die Essays über indische Tempeltypen, deren Wesen sich mir erst hier zu erschließen begann, nicht während meiner Indien-Reisen, also in der direkten Konfrontation mit den Bauwerken. Sie hatten mich völlig ratlos gemacht. Ebenso die Überfülle eines alten Buches, das mich früher gefesselt hatte: Heinrich Zimmers „Maya – Der indische Mythos“ (1936/1952). Was mir fehlte, war ein Kapitel, dessen Fehlen man in diesem Indien-Buch, das wie ein Reiseführer aussieht, vielleicht gar nicht bemerkt hätte: „Äußerungen der Religiosität“. Es ist da!
Man könnte als Merkformel herausnehmen:
Wo war ich im Januar 1997? Wo hatte ich meine Augen?
War es dieserTempel? Tempel sahen wir nur als Touristen!
Reisenotizen JR
Ich fürchte, es war dieser kleine Tempel, den ich als „Kürmelskammer“ bezeichnet habe. Was wir noch sahen, damals im Januar 1997: Mahabalipuram. (Fotos: E.Reichow)
Weiteres aus der damals versäumten Quelle des Wissens:
Jan Pieper in dem oben abgebildeten Buch: Indien Von den Klöstern im Himalya zu den Tempelstädten Südindiens / DuMont Buchverlag Köln 1978 (9.Auflage 1993) / Autoren: Niels Gutschow und Jan Pieper.
Allerdings muss ich einräumen: ich habe jetzt in der Vergangenheit recherchiert, es gibt auch neuere Indien-Führer, die ich nicht angesehen habe, ich will sie wenigstens verlinken: hier (der Norden), hier (der Süden), der Autor des ersten: Hans-Joachim Aubert. (Seine umfangreiche Reisetätigkeit überzeugt mich nicht von vornherein, – ob etwa die Expertise über indische Tempel den Kauf des Buches rechtfertigt. Als praktische Reisebegleitung ist es sicher auf dem neuesten Stand.)
(Fortsetzung folgt) über den Film (s.a. hier im Blog http://s128739886.online.de/forschung-in-nepal-und/ hier) – dort also anknüpfend:
Inhaltsverzeichnis
Das wunderbare Vorwort von Thomas Tode zu Buch und Film:
Verzeichnis der Drehort-Abfolge im beigefügten Video:
Bezugsquelle dieses Buches mit DVD „Shiva’s Places“
Aus Schillers „Werken in zwei Bänden“ auf die Verdi-TV-Bühne
Naiv, im Schillerschen Werk nach einem Hinweis zum Anfang der Verdi-Oper zu suchen. Deren Text stammt von Joseph Méry und Camille Du Locle. Weitere Umdeutungen vom Regisseur. Ich kann mich diesbezüglich den lobenden Worten des Pressetextes nicht anschließen.
ARTE TV ZITAT PRESSETEXT
„Für mich erzählt Don Carlo mehr als jede andere Oper über Macht als Antithese zur Freiheit und über all das, was diese Macht verursacht: Unterdrückung, Gewalt, Inhaftierung, Mord.“ So der Regisseur Kirill Serebrennikov. Unter der musikalischen Leitung von Philippe Jordan und einer herausragenden Besetzung verspricht diese Produktion musikalisch wie szenisch Spektakuläres.
Giuseppe Verdis „Don Carlo“ basiert auf Friedrich Schillers Drama „Don Karlos, Infant von Spanien“ (1787) und entfaltet sich in einem komplexen Geflecht aus politischen, religiösen und persönlichen Konflikten. Die Oper spielt im Spanien des 16. Jahrhunderts und beginnt mit der geplanten Hochzeit zwischen Carlo und Elisabetta di Valois, die jedoch durch einen Friedensvertrag vereitelt wird, der Elisabetta zur Braut von Carlos Vater, König Philipp II., macht.
Carlo ist zerrissen zwischen seiner Liebe zu Elisabetta und seiner Loyalität zu seinem Vater. Die Situation wird weiter kompliziert durch die Intrigen der Prinzessin Eboli, die Carlos Liebe begehrt, und die politischen Spannungen zwischen Spanien und Flandern. Rodrigo, Carlos treuer Freund, versucht vergeblich, Frieden zu stiften und Carlos Ideale zu verteidigen.
Die Handlung gipfelt in einem tragischen Finale, das von Verdis kraftvoller Musik und intensiven, emotionalen Konflikten getragen wird. Diese Produktion an der Wiener Staatsoper garantiert durch die Inszenierung von Kirill Serebrennikow und die erstklassige musikalische Leitung von Philippe Jordan eine besonders packende und tiefgründige Interpretation dieses Opernklassikers.
Info zur Inszenierung im Programmheft
Inspiriert von einem Besuch im japanischen Kyoto Costume Institute, bringt Regisseur Kirill Serebrennikov die Handlung von Don Carlo in einen zeitgenössischen Kontext. Denn auch für sein Bühnenbild ließ er sich von diesem Institut inspirieren – werden dort doch Original-Objekte aus allen Epochen und Kulturen aufbewahrt und entsprechend präpariert und gelagert, um sie vor dem Verfall zu schützen.
Die Auseinandersetzung mit dieser Vergänglichkeit öffnete Serebrennikov eine weitere Dimension von Verdis Oper: Das Wissen um die Vergänglichkeit des Menschen, seiner Leidenschaften, seiner Anstrengungen und seiner Taten, den Fluss der Zeit, der merklich oder unmerklich alles von Menschen Gemachte auslöscht und zerstört. Neben diesen beiden Dimensionen – die in ihren Überresten präsente Zeit des 16. Jahrhunderts und die unserer heutigen Gegenwart – gibt es eine dritte Ebene, eine Zwischenzone, in der sich Vergangenheit und Gegenwart vermischen.
Eine wichtige Rolle nimmt in der Inszenierung auch Marquis von Posa ein, die einzige Figur, die historisch nicht belegt ist und die die Aufklärung und den modernen Menschen verkörpert. In Serebrennikovs Inszenierung stellt er einen Aktivisten dar, der die Konsequenzen der Überproduktion und des Überkonsums von Textilien und Kleidung thematisiert.
Quelle Johannes Jansen Giuseppe Verdi Deutscher Taschenbuch Verlag München 2000 Seite110f
Ich bin 25 Minuten dem Lauf der Wiener Aufführung gefolgt, bis dort, wo sich Carlo und Rodrigo (Posa) in den Ruf „Libertà“ hineinsteigern, und versuche vergeblich, dies in einem der vorgegebenen Texte wiederzufinden. Was ist mit den Fassungen…? Ich halte mich endlich im weiteren an die in Wien ins Netz gestellten Hilfen: hier – dann klicke ich auf „Vollständige Handlung“.
Kaiser Karl V. – einst der mächtigste Herrscher der Welt – legte im Kloster von San Yuste die Insignien seiner Macht nieder, um sein Leben in der Einsamkeit geistlicher Meditation zu beschließen.
Don Carlo, Infant von Spanien, gedenkt im Kloster von San Yuste der glücklichen Begegnung mit der ihm versprochenen französischen Prinzessin Elisabeth in Fontainebleau. Elisabeth wurde dann aber von seinem Vater, König Philipp II., geheiratet, zur Königin und damit zu Carlos Stiefmutter gemacht. Carlo wird von seinem Jugendfreund, dem Marquis von Posa angetroffen, der aus den von den Spaniern unterdrückten flandrischen Provinzen zurückkehrt. Posa überzeugt Don Carlo, als Retter des bedrohten Volkes nach Flandern zu gehen. Philipp und Elisabeth betreten das Kloster, um am Grabmal des vermeintlich gestorbenen Kaisers zu beten.
Ich vermute, dass ich hier etwa beim Abhören (fast) gelandet bin. Und müsste, wenn ich fortfahre, inhaltlich hier zurechtkommen:
In einem Garten unweit des Klosters unterhält die Prinzessin Eboli das Gefolge der Hofdamen mit einem maurischen Lied. Als die Königin erscheint, wird der Marquis von Posa gemeldet. Dem Marquis gelingt es, der Königin heimlich eine Nachricht von Carlo zu überreichen und für ihn eine heimliche Audienz zu erbitten.
Bei 40:32 beginnt die Szene Don Carlo mit Elisabeth.
Allein mit der Königin kann Carlo seine Gefühle nicht länger verbergen. Elisabeth, die den Prinzen immer noch liebt, sich ihrer Pflicht als Königin jedoch bewusst ist, beschwört den Verzweifelten, auf die Erfüllung seiner Liebe zu verzichten.
50:37
Als der König seine Gemahlin ohne Begleitung antrifft, verweist er die dafür verantwortliche Gräfin von Aremberg vom Hofe. Elisabeth nimmt Abschied von der Verbannten.(bis 56:20)
Posa schildert dem Herrscher das Elend des flandrischen Volkes. Philipp, der an der mutigen Sprache Posas Gefallen findet, beschließt, diesen als seinen Vertrauten in seine Nähe zu ziehen, warnt ihn jedoch vor der Macht der Inquisition.(bis 1:08:23)
1:08:50
Don Carlo ist einer Einladung zu einem Rendezvous im königlichen Park von Madrid gefolgt, in der Annahme Elisabeth habe sie ihm geschickt. Als eine Verschleierte naht, bestürmt er sie mit Liebeserklärungen. Zu spät muss er erkennen, dass er der Prinzessin Eboli sein Geheimnis verraten hat. Posa, der hinzutritt, will die gefährliche Mitwisserin zum Schweigen bringen, doch Carlo fällt ihm in den Arm. Die in ihrem Stolz gekränkte Prinzessin schwört Rache. Der Marquis lässt sich von seinem Freund alle ihn gefährdenden politischen Briefe aushändigen.
1:24:25 DIE STUNDE HAT GESCHLAGEN
Vor der Kathedrale von Madrid hat sich eine große Menschenmenge versammelt, um einem Autodafé, der öffentlichen Hinrichtung der von der Inquisition verurteilten Ketzer, beizuwohnen. An der Spitze einer flandrischen Deputation tritt Don Carlo dem König entgegen, um von ihm die Regentschaft in den unterjochten Provinzen zu fordern. Als der König dieses Ansinnen zurückweist, zieht der vom Zorn übermannte Prinz seinen Degen. Keiner der Großen des Reiches kommt dem bedrohten Herrscher zu Hilfe, bis Posa den Freund entwaffnet und daraufhin von Philipp zum Herzog erhoben wird.Das Autodafé nimmt seinen Fortgang. Die Flammen des Scheiterhaufens lodern empor, während eine Stimme vom Himmel den Opfern ewigen Frieden verheißt.
1:44:20 PAUSE Sprecherin erläutert des Konzept der Regie / ab 1:45:28 Gespräch mit dem Dirigenten Philippe Jordan über die Musik Verdis.
1:52:00 Fortsetzung (beginnt mit König Philipp – Roberto Tagliavini ! – „…sie hat mich nie geliebt“).
König Philipp beklagt die Einsamkeit und Bürde seines Amtes. Im Zwiespalt seines Gewissens sucht er Rat bei dem blinden Großinquisitor. Dieser bestärkt ihn in der Absicht, den Aufruhr des Infanten mit äußerster Härte zu bestrafen, fordert aber seinerseits das Leben des Marquis von Posa, den er der Freigeisterei verdächtigt. Philipp wehrt sich zunächst, unterwirft sich aber letztlich der Macht der Kirche.
Die Königin führt lebhafte Beschwerde bei ihrem Gemahl über die Entwendung ihrer Schmuckschatulle und findet diese auf dem Schreibtisch des Königs. Als Philipp die Schatulle öffnet und das Portrait des Infanten darin entdeckt, bezichtigt er die Gattin des Ehebruchs. Um der in Ohnmacht Niedergesunkenen beizustehen, eilen die Prinzessin Eboli und der Marquis von Posa herbei. Allein mit der Königin gesteht die Prinzessin ihren Verrat an Carlo und ihre heimliche Liaison mit dem König. Sie wird von Elisabeth in ein Kloster verbannt.
2:28:55
Posa sucht den gefangenen Infanten im Kerker auf, um ihm seine Handlungen zu erklären und von ihm Abschied zu nehmen. Mit Hilfe der ihm überlassenen Briefe hat er jeden Verdacht der Konspiration mit Flandern von Carlo auf sich abgelenkt, um dem Freund die Möglichkeit zu geben, als künftiger König den unterdrückten Völkern einst zu ihrem Lebensrecht zu verhelfen.
Ein Schuss aus dem Hinterhalt trifft den Marquis in den Rücken, sterbend verweist er den Freund an die Königin, die den Wunsch hat, Carlo ein letztes Mal zu sehen. Der König betritt den Kerker, um seinem Sohn den Degen zurückzugeben. Carlo klagt ihn als Mörder seines Freundes an. Das empörte Volk fordert dieBefreiung des Infanten. Als es sich rebellierend gegen den König wendet, legt sich der greise Großinquisitor ins Mittel. Vor seiner Drohung sinkt das Volk in die Knie.
2:43:40
Im Kloster von San Yuste erwartet die Königin den Infanten, der nach Flandern aufbrechen wird, zu einem letzten Lebewohl. Die beiden Liebenden entsagen jeder Erfüllung ihrer Liebe. Der König und der Großinquisitor treten hinzu. Als die Schergen derInquisition Hand an den Prinzen legen wollen, entzieht ein geheimnisvoller Mönch, dessen Stimme an die des abgeschiedenen Kaisers gemahnt, Don Carlo seinen Verfolgern.
Nur ein flüchtiger Blick sei einer seltsamen Deutung des Bachschen Werkes geworfen, deren Lektüre mir noch unerträglicher war, als die mit gesungenen Choralzitaten durchsetzte Violin-Wiedergabe der Ciaccona auf CD (ECM 2001), die auch dem Buch beigegeben wurde:
Ich bekenne mich bedingungslos zu dem Urteil, das Reinhard Goebel in seinen 2024 herausgegebenen Sammelband eingefügt hat, – auch wenn ich jede andere klingende Deutung des Werkes vom jeweiligen subjektiven Standpunkt der Interpreten aus irgendwie nachempfinden kann, – nachzählen und nachrechnen will ich nie und nirgends, gerade auch nicht bei Bach. Es sei denn, es gäbe einen glaubwürdigen Hinweis aus seinem biographischen Umfeld. (Mauricio Kagel gilt nicht!)
Quelle Reinhard Goebel: »Der Kopf macht die Musik« Texte zur Musik Essays – Interviews – Würdigungen / Verlag Klaus-Jürgen Kamprad / ZITAT Seite 158, dort mit folgender Überschrift (die nicht Bachs Orthographie folgt): »Mona Lisa« / Eine Etude zur »Ciacona« von Johann Sebastian Bach (Achtung: Scharf gewürzt)
In Göttingen entdecke ich das Haus der Brüder Grimm, in dem die uns aus der Kindheit gut bekannten Märchen entstanden waren. Am letzten Mittag meines Aufenthaltes kritzelte ich ‚Göttingen‘ im kleinen Garten, der an das Theater grenzte, nieder. Am letzten Abend habe ich den Text zu einer unfertigen Melodie vorgelesen und gesungen, wobei ich mich dafür entschuldigte. In Paris habe ich dieses Chanson fertiggestellt. Ich verdanke dieses Chanson also der Beharrlichkeit Gunther Kleins, zehn Studenten, einer mitfühlenden alten Dame, den kleinen blonden Kindern Göttingens, einem tiefen Verlangen nach Aussöhnung, aber nicht nach Vergessen.
Das Chanson ist in Frankreich sehr bekannt und leistete Mitte der 1960er Jahre einen bedeutenden Beitrag zur deutsch-französischen Verständigung. Es trug auch dazu bei, Stadt und Universität Göttingen in Frankreich bekannt zu machen.
Quelle: DIE ZEIT 19.09.2024 Leitartikel von Bernd Ulrich: Großes Schweigen / Österreich, Ostdeutschland, USA – in den Wahlkämpfen spielt das Klima kaum eine Rolle. Die Gründe dafür liegen tief
Und was ist mit der Jugend, die AfD wählt?
1 Woche später, Leitartikel der ZEIT, dieselbe Stelle, 26.09.24
Quelle: DIE ZEIT 19.09.2024 Leitartikel von August Modersohn: Gruselig happy Warum um Himmels willen wählen so viele jungen Menschen die AfD?