Wälder

Sichtbar, begreifbar, unbegreiflich

Bevor der Frühling wiederkehrte: die Schimäre des Baumes auf dem Nachbarhaus

Foto JR

Gestern im TV gesucht: Arte 9.5.24 oder Mediathek? Gefunden oder nicht?

2/3 https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/unsere-waelder-ein-jahr-unter-baeumen-100.html hier

3/3 https://www.3sat.de/wissen/terra-x/unsere-waelder-im-reich-des-wassers-100.html hier

Schön, aber diese Filme hatte ich gar nicht gesucht (ich kannte sie längst, siehe dazu im Blog u.a hier), dummerweise trug die neue Trilogie aber denselben Titel „Unsere Wälder“, diesmal  von Jan Haft (2023), und das macht sie eigentlich unverwechselbar. Hier folgt der Film, den ich gestern vor dem Fußballspiel (RTL Leverkusen:Roma) auf ARTE gesehen hatte und unbedingt in Ruhe noch einmal sehen wollte, nun auch samt den Folgefilmen, – endlich gefunden und wiederauffindbar gemacht. Ich bin ein glücklicher Mensch: Sie auch?

 

I https://www.arte.tv/de/videos/101928-001-A/unsere-waelder/ hier Netzwerk der Tiere

II https://www.arte.tv/de/videos/101928-002-A/unsere-waelder/ hier Mut zur Lücke

III https://www.arte.tv/de/videos/101928-003-A/unsere-waelder/ hier Zurück in die Zukunft

Die Videos sind abrufbar bis 7.8.2024

Schauen Sie in Film II („Mut zur Lücke“) nur den Anfang, sagen wir bis 1:38, da erzählt Jan Haft von seiner Kindheit, auf seiner Hand ein Laufkäfer, – und schon hat er mich vollkommen gewonnen. Gerade vorgestern war es, als ich an der Heidberger Mühle einen goldfarbenen Rosenkäfer aufs Handy bannen konnte. Ohne mich im geringsten vergleichen zu wollen, – er hatte mich sensibilisiert, aber meine Frau war es, die den Käfer entdeckte hatte. Ich war nur am rechten Ort zur rechten Zeit. Wunderbare Koinzidenz!

auf Jan Hafts Hand (Screenshot aus Film II)

Rosenkäfer Foto JR 10.5.24 s.a. hier

Sehen Sie auch den hier im Blog neuerdings verlinkten Film Geheimnisvolle Wiesenwelt

Bescheidene Exkursionen in meinem näheren Umfeld (5.5.24), auch sie wiederholbar…

Im Unterholz ein Tisch-Relikt aus den 80er Jahren, als ich zahllose Bäume bei uns oben und hier unten am Viehbach gepflanzt, manchmal aber auch nur mit der (alten) Geige dagesessen habe, um Fiddle Tunes zu memorieren. / Die ersten drei Fotos entstanden am gleichen Tag in der Ohligser Heide (5.5.24) / Letztlich habe ich alldies als Nachbildungen meiner Kindheit auf der Lohe bei Bad Oeynhausen betrachtet, Hobergs „Busch“ und der von Nolte-Ernsting, die ganze sogenannte Steinkuhle, also das Tal unterhalb von Schorms Hof, mit den Üützen-Teichen (Üützen = Eidechsen = Salamander = Molche), sie müssen durch einen winzigen Bach verbunden gewesen sein. Kaulquappen brachten wir manchmal im Glas mit nach Hause. Das konnte nicht gutgehen.

Wittener Tage 2024

Hilfe bei der Suche im abrufbaren Programm

https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programmbuch-wittener-tage-fuer-neue-kammermusik-100.pdf hier

darin Seite 64 der Beitrag:

VIELE ANDERE
ÜBER DIE HERAUSFORDERUNGEN VON BEGEGNUNG
Von Christian Grüny

Zitat des ersten Kapitels (rote Markierung von JR):

1.
Mit der Begegnung ist es so eine Sache. Die Situation, in der man jemandem direkt gegenübersteht, suggeriert eine Unmittelbarkeit, angesichts derer alle Ungleichheit und alle Hindernisse der Kommunikation verschwinden oder doch in den Hintergrund rücken. So liest man bei Martin Buber: »Vor der Unmittelbarkeit der Beziehung wird alles Mittelbare unerheblich.«  Leider stimmt das schon im Privaten meistens nicht, und wenn es um die Öffentlichkeit geht, um Politik, Diskurs und Kunst, stimmt es erst recht nicht mehr. Das Thema der Alterität, das hinter dem diesjährigen Motto der Wittener Tage steht, ist komplex und vieldiskutiert. Die Diskussion fächert sich in eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze und Kontexte auf, von denen ich einigen kurz nachgehen möchte. Dabei werde ich theoretische, historische und politische Konstellationen in Erinnerung rufen, an denen man nicht vorbeikommt, wenn es um die Frage des Anderen geht. Für ein Festival wie die Wittener Tage sind diese Motive aus zwei Gründen besonders bedeutsam: zum einen, weil die Idee der wortlosen Gemeinschaft in der Musik auch heute noch eine Rolle spielt, zum anderen, weil man der Frage der Alterität im Kontext von Dekolonisierung, von Rassismus und Sexismus auch und gerade im Kulturbereich nicht aus dem Weg gehen kann. Dazu muss sie aber in ihrer Komplexität zur Kenntnis genommen werden.

Übersicht des vorgesehenen Programms

Das 1. Konzert zum Nachhören (bis Anfang Juni 2029) hier

Direktlink zum 2. Konzert hier (abrufbereit!) bis 2029 / PROGR.HEFT Seite 46ff

Seite 54 „A valediction for her sister“  Auftritt ab ca. 47:00 / gleich anschl. 53:00 „Andemironnal“ (VOCALI) Zäsur 59:14 / dann bis 1:13:20 (Ende)

ZITAT (FRANCESCA VERUNELLI)

„Musikalisch habe ich in diesem Teil mit polyrhythmischen und mikrotonalen Strukturen gearbeitet und die Instrumentalmusik bis zur Übersättigung verdichtet. Es geht mir um die Frage, inwieweit die sich entfaltende Zeit eine harmonische und rhythmische Polyphonie beherbergen kann, die immer reicher und dichter wird, bevor sie zusammenbricht. Dieser fortschreitende Prozess ist unausweichlich und drängt unwiderruflich in Richtung des Unbekannten. Das Konzept der Grenze sowie der zeitlichen Illusion sind deshalb Gegenstand meiner kompositorischen Arbeit. Die Vorstellung der Wanderung und des Übergangs ist fest im Mythos der Sirenen verankert. Damit schließt sich der Kreis zu den Sirenen als Figur der Begrenzung zwischen Gesang und Klang selbst.“

Direktlink zum 3. Konzert hier (abrufbereit!) bis 2029

Die Verlockung des Autoritären

Die Zeit wird knapp, aber Demokratie dauert

Aus einem bedenkenswerten Artikel in der ZEIT vom 23. April 2024

Quelle DIE ZEIT 25.April 2024 Seite 46 Maximilian Probst: Die autoritäre Versuchung Weltweit verliert die Demokratie an Attraktivität. Kann es sein, dass sie einfach besser werden muss: entschlossener, schneller, effizienter?

Den letzten Zeilen des Artikels darf man einstweilen „privat“ nachgehen: allzu leichtfertig wittert man heute den Überwachungs-Staat überall und jammert besonders dort, wo man dem quer (oder queer) denkenden Individuum unbegrenzten Freiraum zugestehen will. Es lebt allerdings – bewusst oder unbewusst – immer innerhalb einer menschlichen Gemeinschaft, die dem Einzelnen auch Grenzen setzt.

Was ist überhaupt Individualität? siehe wieder zuerst bei Wikipedia: hier

Das Thema Demokratie ist „in“, aus gutem Grund. Noch einmal DIE ZEIT, aus dem Leitartikel von Peter Dausend, heute 8.5.24 :

„Emotionale Leere“!

Ergänzend „Lanz“ , gestrige Sendung heranziehen, u.a. mit Carlo Masala. Also vom 7.5.24 hier

Ab 12:00 Herfried Münkler: bestimmte öffentliche Äußerungen haben die Landschaft verändert. Zusammenhang: das Denkbare, das Sagbare und das Machbare…. Gaulands „Jetzt werden wir sie jagen!“ = Veränderung der politischen Sprache. Hat nichts zu tun mit dem Beratschlagen zwischen Regierung und Opposition im Bemühen um eine Lösung. Grund-Übereinkunft: Verzicht auf Gewalt in der politischen Auseinandersetzung, Demokratie = Austausch von Argumenten. Schlussphase der Weimarer Republik: Gewalt der Straße (geschickt von oben gelenkt: Goebbels), Wahlkämpfe um die Mehrheit im Parlament, während die Fähigkeit sich zur Wahl zu stellen immer mehr eingeschränkt wurde durch körperliche Bedrohung. Da sind wir am Wendepunkt. Keine Einzelfälle, dahinter stecken Entwicklungsrichtungen, die die Demokratie grundsätzlich in Frage stellen. 15:18 Carlo Masala: Ich werde bedroht, regelmäßig. (z.B…. um ihm zu zeigen, was die Ostdeutschen über Kriegstreiber denken.) Verrohung der politischen Sprache. Es betrifft vor allem die Rhetorik. Die Delegitimierung, Dehumanisierung von Menschen.

Der AfD-Mann macht sich dieses Gefahrenbewusstsein sogleich zueigen, und endet mit dem ironisch gemeinten Slogan“Man finde den Fehler!“ (Trump-Sprech siehe SZ-Beitrag u.a. über den Dialog bzw. Wahlkampf-Duell mit Hillary Clinton Wie man sich gegen Donald Trump behauptet von Peter Modler 6.3.24 im Link unter „Presse“ der SZ-Link).

Bei 52:49 stellt Lanz dem AfD-Mann Lucassen die Frage „Kennen Sie Matthias Moosdorf?“ Der ist im April von einer Moskaureise zurückgekommen, einer der wenigen, die überhaupt noch ganz entspannt nach Moskau reisen können, also keiner von uns hier könnte das. Aber Herr Moosdorf kann das, hat ganz offene Gesprächskanäle. Wie finden Sie das? – Lucassen: Ich war selbst überrascht, das in der letzen Fraktionssitzung zu erfahren…

Um wen es sich handelt, muss ich unter Musikern nicht lange erklären: siehe hier.

Zum Dialogverhalten in Talkshows sagte Wolfgang Thierse etwas sehr Richtiges:

„Wehe, wenn ein Politiker mal fünf zusammenhängende Sätze sagt“

In solchen Polittalkshows werde das Gegeneinander forciert, kritisierte Thierse. „Herr Lanz ist ein Prototyp dafür“, fügte er hinzu. „Wehe, wenn ein Politiker mal fünf zusammenhängende Sätze sagt. Da muss er dazwischenkommen und ihn so lange piesacken, bis er dann den falschen Halbsatz gesagt hat, den er dann als Mühlstein um den Hals gehängt bekommt.“

Quelle (zitiert nach): t-online-Nachrichten 11.05,24

Siegfrieds Hornruf: nur Mut!

An die jungen Geiger und Geigerinnen…

Macht Euch die Lieblingsmotive (be)greifbar!

Siegfried am Wendepunkt (als tägliche Übung)

 

… und der Wendepunkt? im Untergrund: während in der Höhe der Zielpunkt erreicht wird.

Wendepunkt in Bachs E-dur-Partita (die bis Takt 16 um den Grundton E kreist, ihn als Start in der Höhe, als Zielpunkt in der Tiefe nutzend), und zwar in Gestalt einer mit Bewegungstechnik glänzenden Sequenz (die eine neue „Konsequenz“ fordert):

auf der Geige sind es wandernde Griffe, die vom Bogen auf regelmäßig wechselnden Ebenen in organischer, gleichbleibender Arm-Bewegung als Töne aneinandergereiht werden, – aber das ist leicht gesagt. Sind es Kreise oder in die Luft geschriebene 8-Figuren, deren Klarheit die absolut präzise 16tel-Folge gewährleisten? Wohlgemerkt: so präzise, dass sie sogar hinsichtlich der Akzente steuerbar ist (und nicht nur in einem gewohnten Tempo). Zuerst als Doppelgriffe, dann „aufgelöst“, dies auch üben und prüfen durch Erweiterung in wiederholten Zweiergruppen „oben“ und „unten“ (A-E-Saite / A-D-Saite).

Auch dasselbe mit A als Start- und Höhepunkt.

Wie war denn meine Oma?

So in Öl – oder privat?

Margarete Reichow, geborene Paske (1871 – 1961)

Was sie mir ins Gesangbuch schrieb…

links vom Bild hängt ihr Spazierstock

Das Ölbild, frühe 50er Jahre (steht auf der Truhe von 1815)

Immer wurde gesagt, dies Bild sei nicht „lebensecht“. Wie aber war sie wirklich? Auf etwa gleichzeitig entstandenen Fotos kommt – anders als auf dem strengen Ölbild – klarer zum Vorschein, dass sie wohlwollend und gütig war. Vermutlich ein Gesichtsausdruck, den sie für die Sitzungen  des Malers nicht „annehmen“ konnte. Da war sie statuarisch ernst, hoheitsvoll, wie in der Widmung, die ich im Gesangbuch fand, als sie es mir zur Konfirmation schenkte. („Dein Lebelang habe Gott vor Augen und im Herzen“). Und der Maler war kein Leonardo, der vielleicht tiefer sehen konnte als andere. Im Kreis der Familie zeigte sie sich eher vergnügt, – jedenfalls im Alter:

Fotos 1950

Aus den Erinnerungen ihrer Schwiegertochter (meiner Mutter):

Sie sorgte dafür, dass ihre Kinder Klavier oder/und Geige lernten. Ihr eigenes Lieblingsstück: „Die diebische Elster“ von Rossini. Mein Bruder und ich spielten für sie oft den „Faust-Walzer“ von Gounod (mit Geige und Klavier). Dieses Video hätte ihr gefallen!

Zum Thema Krieg

Was ist mit Israel?

Trotz der unvergessenen Greuel am 7. Oktober möchte man angesichts der „Antwort“ Israels heute nicht die Parteien der Radikalen ergreifen, auch nicht die der radikalen Pazifisten. Aber in vielen Diskussionen wird die bloße Mahnung zur Ruhe, zur sorgfältigen Differenzierung als bloßes Ausweichmanöver gesehen: man will ein klares Pro oder Kontra zu Israel, nicht etwa über politische Parteien und Mehrheiten in Israel. Am ehesten ein Bekenntnis zu Palästina, das allerdings nichts kostet. Wer aber fordert im Ernst die Auslöschung Israels?

UNRWA – was ist das? siehe hier.

*    *    *

Peinlich: nach einer gewissen Zeit – am nächsten Tag, nach wenigen Tagen – weiß ich nicht mehr, wo ich etwas gelesen habe, obwohl ich dessen doch so sicher war – eine Hauptsache jedenfalls nicht mehr, nämlich wo der Artikel stand und wer überhaupt der Gesprächspartner war, der doch in diesem heiklen Thema mein Vertrauen gewonnen hatte. So, dass ich ihn nicht mehr vergessen wollte. Nur, dass er ziemlich alt war, der Mann.

Heureka! was für ein Glück, ich kann ihn dingfest machen und den Artikel womöglich sogar leicht im Internet wiederfinden, – aber eben nicht ohne den Namen des Autors (gesegnet sei mein Scanner!):

Michael Walzer

Und ich habe ihn vergebens in der letzten ZEIT gesucht, sondern ich fand es unerwartet (trotz des obigen Schriftbildes) erst in dem woanders (endgültig) ausgesonderten ZEIT-Magazin vom 18.04.24, Titel: „Was ist ein gerechter Krieg? Kaum einer beschäftigt sich mit dieser Frage so umfassend wie der Moraltheoretiker Michael Walzer. Wie blickt er auf den Krieg im Nahen Osten?“

Nicht vergessen!

Ein anderes Thema, dessen Behandlung ich ebensowenig vergessen wollte… ja, auch das sollte ich wiederfinden, muss es wiederfinden: über die erwiesenen Nachteile der Demokratie, unserer Demokratie, – wo sich der Autor angesichts der effektiven Erfolge z.b. einer autoritären Staatsverfassung wie China nicht entschließen konnte, die Vorteile unserer westlichen Demokratie als die langfristig gültigen zu rühmen. Er musste auf die gelungenen  „fremden“ Demokratien verweisen, wie Taiwan oder Singapur. Singapur??? Ich grübele und versuche mit Erfolg, bei bester Laune zu bleiben… wenigstens privat. Individuell.

Was war denn wirklich faul im Staate Dänemark (Deuschland)???

Der Autor hieß Maximilian Probst. (Ja, er hat einen Vertrauensvorschuss.) Der Artikel war geschmückt mit einem Löwenkopf in Nahansicht. Und man solle keine Konkurrenten unterschätzen, und auch keine indiskutablen politischen Systeme. China etwa?  Ich hab’s: Es ging um „Die autoritäre Versuchung“. Oder: „Die Verlockung des Autoritären“. Siehe hier.

Bachs Jodler

Meine „fixe Idee“

BWV 848

Quelle: hier

Dies nur als Appetizer. Man könnte nachforschen, ob etwa zu Bachs Zeit schon Tiroler Musikgruppen in Sachsen unterwegs waren… aber man kann sich auch mit der Vorstellung zufriedengeben, dass Bach ein besonders heiteres Thema verwenden wollte, das nicht gerade nach der Fugenform schrie… da kam er auf den Sextsprung aufwärts.

Ein Charakteristikum sollte einem bei der Betrachtung des Thema bewusst werden: wo liegt eigentlich der natürliche Akzent? Der höchste Ton exponiert den schwächsten Punkt des Taktes, und der Rückfall auf den Ausgangston gis wirkt durch die Stellung am Taktanfang weder geadelt, noch durch Wiederkehr gewichtiger. Entscheidend ist, wie dieser Ton behandelt wird, wenn es mehrstimmig weitergeht: die andere Stimme bildet immer mit ihm eine Dissonanz, die weitertreibt. Man sehe den Anfang des Taktes 4 (eis zu dis) oder der Takte 6, 11 oder 15 – genau genommen immer, und doch ist man selbst als Spieler zuweilen überrascht, weil die Sekundreibung durch einen Sprung erreicht wird: eine kühne Kontrapunkt-Idee! Mein Gott, auf dieser Basis kann man nicht jodeln!

Wir dürfen gespannt sein. In Cis-dur, eine Tonart mit 7 Kreuzen, – absurd genug? Ich erinnere mich, dass ich mich mit dieser Tonart schon einmal auseinandergesetzt und befreundet habe: hier. Und nun dies: Erster Band, BWV 848. (Zum „Wohltemperierten Klavier“ überhaupt folgt ein Link weiter unten im heutigen Text).

Allerdings möchte ich bei analytischen Betrachtungen ungern Leser/inner, Hörer/innen ausschließen, die im Notenlesen nicht zuhause sind, aber denen doch jeder Jodelanklang  ein wissendes Lächeln ins Gesicht zaubert. Also hören Sie doch den Fugenbeginn, bis Sie entsprechend heiter gestimmt sind, bereit, es in jedem Versteck aufzuspüren.  (Das folgende Titelbild mit dem Crucifix führt in die Irre. Nebenbei: das Porträt auch.)

I ab 0:10 (Sopran) (Alt) (Bass) (überz.) II ab 0:49 (Bass) III ab 1:21 (Sopran) IV (Sopran) ab 2:16 Oder lieber mitsamt Praeludium? 0:00 bis 1:32 dann Fuge bis 4:01 im folgenden Beispiel:

Übrigens würde ich niemandem, der das „Wohltemperierte Klavier“ noch nicht gut kennt, raten, eine Gesamtaufnahme aufzulegen und sie von Anfang bis Ende durchzuhören. Man wird von der Fülle erschlagen und leicht sagen: „Auf die Dauer etwas eintönig“. Nichts falscher als das! Zur ersten Übersicht orientiere man sich hier.

Noch einmal von vorn:

 Gekennzeichnet sind die Anfänge der einzelnen Teile („Durchführung“ genannt), hier erkennt man vielleicht (violett eingekreist) I, II und III, die weiteren regulären Themeneinsätze innerhalb dieser Teile an den runden Halbkreisen vor ihrem ersten Ton. Der unscheinbare Buchstabe ü heißt überzähliger Einsatz (dazu nichts weiter! wohlgemerkt: nicht „überflüssiger Einsatz“ ), Z bedeutet Zwischenspiel. Damit wären Sie analytisch vollständig ausgerüstet. – Auf der nächsten Notenseite (s.o.) gibt es nur noch die Durchführung IV, und die ist – o Wunder! man hört es nicht auf Anhieb! – praktisch fast identisch mit der Durchführung I.

Ein Blick in die Noten zeigt, dass man den Zwischenspielen eine wesentliche Rolle zubilligen muss, sie nehmen nicht nur viel Platz ein, sie bilden auch musikalisch einen wunderbaren Kontrast, indem sie Elemente des Haupthemas hin- und herwenden oder sequenzenartig aneinanderreihen.

Wer mit dem Notentext Lese-Probleme hat, halte sich an die genauen Zeitangaben für die Youtube-Klangbeispiele, – man kann alles, wovon ich rede, hören: es ist keine Papiermusik, so wenig wie der Jodler, von dem wir ausgingen.

Wesentlich für eine Bachsche Fuge ist, nicht nur die Themen-Wiederkehr wichtig zu nehmen (dies gilt übrigens auch für Interpreten), ihr Wiederauftauchen in den anderen Stimmen zu beobachten,

z.B. in Durchführung I in der Reihenfolge (Oberstimme), (Mittelstimme), (Unterstimme), (überz. in der Oberstimme), – überzählig? weil es in den 3 Stimmen dieser 3-stimmigen Fuge bereits „durch“ ist -,

sondern eben auch: die Zwischenspiele, die kurzen zwischen den einzelnen Einsätzen und die langen, die den einzelnen Durchführungen folgen oder vorangehen.

Nur eins erwartet man vergebens: Atempausen, die der Gliederung entsprechen – wie man sie aus der Klassik kennt, etwa bevor das 2. Thema einsetzt. Die Nahtstellen sind in die fließende Textur perfekt eingebettet.

Das alles klingt in Worten etwas verzwickt, in der Musik aber einfach und eher verspielt. Insbesondere, wenn Sie die Zwischenspiele nicht als nebensächlich, sondern als Witz der Fuge betrachten. Auch das Haupthema nicht als absoluten Herrscher hofieren, sondern seine starken „Gefährten“ erleben: z.B. gleich am Anfang, wenn das Thema allein (1-stimmig) in der Oberstimme zu hören war und in der Mittelstimme in etwa gleichlautend beantwortet wird, zugleich der hohen Stimme weiterhin lauschen, wie sie nun dazu die Gegenstimme, den Contrapunctus, etabliert. Und dann?

Es ist klar, dass man aufmerksam zuhört, aber mehr nicht, ein spezieller kontrapunktischer Scharfsinn ist nicht gefordert. Eher wird die helle Freude am kaleidoskopischen Austausch der Stimmen erwachen. Keine Prüfungsaufgabe – ich spreche von Freude, wünsche vor allem viel Vergnügen!

Ja, aber … wann habe ich denn nun diese Bach-Fuge wirklich verstanden?

Ach, wenn Sie noch mehr benennen wollen: Sie kennen ja nun die 4 Durchführungen, und das ist schon viel: zu wissen, dass die erste und vierte sich gleichen (jeweils drei Themenauftritte und ein „überzähliger“).

Die Durchführungen II und III haben aber auch etwas gemeinsam: jede hat nur zwei Themenauftritte, die II. in Unterstimme (Takt14f) und Mittelstimme (Takt 19f), die III. in Oberstimme (Takt 25 mit „Anlauf“) und Mittelstimme (Takt 27 mit Auftakt).

Dem nachfolgenden Zwischenspiel gilt dann unsere ganze Aufmerksamkeit: es vertieft sich a) in die verspielten Sequenzen aus den früheren Zwischenspielen, b) sie widmet sich dem Anfang des Haupthemas und lockert es durch die Kippfiguren der linken Hand, vertauscht dann die Rollen der beiden Hände (Takte 35-38 und Takte 39-42). Und schon sind wir unvermittelt (oder besser: mehrfach vermittelt) im Beginn der Durchführung IV (Takt 42).

Habe ich damit wenigstens den groben Formverlauf der Fuge verstanden? Allerdings ohne den Wechsel der Tonarten zu benennen. Ich vermute doch, den fühlen Sie schon von selbst ausreichend. Ansonsten genügt es, das kaleidoskopische Spiel der Themen und Zwischenspielmotive zu verfolgen: sie haben keine Bedeutung, die man verstehen muss. Vielleicht gehört noch die Wahrnehmung der Auflockerung und Verdichtung des Tonsatzes dazu, z.B. die ausgedehnte Zweistimmigkeit vor der Durchführung IV, die durchgehende Dreistimmigkeit dieser Durchführung und nach deren letztem („überzähligem“) Themenzitat in Takt 58 – in der kurzen Coda – das nahezu dramatische Zusammengehen der linken und der rechten Hand in 16teln (20 Noten!), bevor die bündige Schlusskadenz folgt.

Ich muss zugeben: Worte der Musikbeschreibung machen einen langweiligen Eindruck, so wie die Beschreibung einer Hügelkette nichts von der Schönheit der Landschaft verrät, an denen sich unsere Augen nicht sattsehen können. Wenn sie nicht vor uns liegt, kann ich nur versichern, dass die Wirkung sehr schön ist. Ja, beseligend. Und schweigen.

Ziehen Sie keine vorschnellen Folgerungen aus dem folgenden Titelbild, die Aufnahme ist einfach „bezaubernd“. Und danach fühlen Sie sich vielleicht ähnlich enthusiasmiert wie die Künstlerin.

0:00 – 0:29 II 0:30 – 0:53   III 0:54 – 1:33   IV 1:34 – 1:58 (+ Coda) 2:07.

Angela Hewitt ! Wir lächeln auch.

Han: Was ist Macht?

Durchbruch in der Strahlentherapie

Der pathetische Untertitel macht nur für mich Sinn: denn dort habe ich heute in der Klinik gesessen. Schier unendliche Wartezeit, die ich durch dieses Büchlein strukturieren wollte, das ich hauptsächlich wegen seiner Handlichkeit gegriffen und in der Jackentasche mitgeführt hatte. Reclam! Vielleicht der dritte Versuch seit 7. Nov. 2014: immer wieder hatte ich die Lektüre wegen Überforderung oder Langeweile aufgegeben. Zu früh, wie ich heute weiß!

Han: Was ist Macht? Reclam Stuttgart 2005

Beim letzten Mal hatte ich etwa bei Seite 30 (ich sehe es an meinen Unterstreichungen) aufgegeben, nachdem Luhmanns Theorie den Gedankengang bestimmt hatte. Hatte ich etwa nicht realisiert, welche Rolle darin Kafka spielt? Heute

verschmolz er mit der Situation: nach der Einnahme eines halben Liters von dem Kontrastgetränk, das mich für Durch-Sichtigkeit in der Röhre des Computer-Tomographen präparieren sollte, saß ich mit 6-7 Personen im engen Wartezimmer, der Rücken (Vorstufe Hexenschuss) tat weh, während ich versuchte, in die Buchstabenwelt, die sich in meiner Hand befand, einzutauchen. Es gelang, sobald der Philosoph sich mit Elias Canetti beschäftigte, dessen Buch „Masse und Macht“ mich jahrelang begleitet hatte (seit 1983). Interessantes Beispiel von der Macht der Katze über die Maus.

Canetti verfügt offensichtlich nur über einen sehr beschränkten Machtbegriff. Er setzt die Macht weitgehend mit Zwang, Unterdrückung und Unterwerfung gleich. So geht die Machtbeziehung über die Beziehung zwischen Katze und Maus nicht hinaus. (…)

Die Macht ist „geräumiger“ als die Gewalt. Und die Gewalt wird zur Macht, wenn sie „sich mehr Zeit lässt“. Die Macht beruht, so gesehen, auf einem Mehr von Raum und Zeit. Beim Katz-und Maus-Spiel hat aber der Raum nur die Enge eines Vorraumes zum Tod. (…)

Todesversessen vergißt Canetti offenbar, daß die Macht nicht einfach nur tötet, sondern vor allem leben läßt.

Han Seite 35 f

Dann zu Nietzsches Auffassung des „Willens zur Macht“, völlig anders als ich bisher gedacht habe, viel komplexer, ich kann nicht glauben, dass es im Nietzsche-Buch von Jaspers (s.u.) auch nur andeutungsweise ähnlich dargestellt war. Dann Foucault.

Dann wieder zuhaus, instinktiver Griff nach einem vergessenen Heft, in dem sich auf Anhieb ein Essay auftut, den ich als Pendant zu Byung-Chul Han’s Nietzsche-Sicht betr. Wille zur Macht herausfordern oder überprüfen kann. (Ich bin voreingenommen, da es in Wikipedia hieß, Heinrich Meier habe zeitlebens eine rechte Position verfochten.)

in mehr davon hier

Wie Han zur Semantik der Macht bei Nietzsche kommt, sieht man im folgenden Text:

Im Gegensatz zur nackten Gewalt kann sich die Macht mit Sinn verbinden. Vermittels ihres semantischen Potentials schreibt sie sich einem Verstehenshorizont ein. Was bedeutet aber Sinn?

selbst thematisch sein. Die Macht wird sich also einem Sinnhorizont einschreiben oder gar einen Sinnhorizont bilden müssen, um den Verstehens- und Handlungsprozeß effektiv steuern zu können. Sie gewinnt nur dann an Stabilität, wenn sie im Lichte des Sinns oder des Sinnvollen erscheint. Darin unterscheidet sie sich von der Gewalt, die deshalb nackt wirkt, weil sie jeden Sinnes entkleidet ist´. Eine nackte Macht gibt es dagegen nicht.

Nietzsche hat gewiß als erster den komplexen Zusammenhang zwischen  Macht und Sinnerzeugung eindringlich formuliert.

Byung-Chul Hang: Was ist Macht a.a.O. Seite 37 f

Man muss dies an Ort und Stelle nachlesen. Ich habe mir die folgenden Seiten geradezu aufdringlich markiert. Zum Auswendig-Lernen gewissermaßen. Danach folgt auf Seite 40 Han’s Statement:

Der Sinn ist Nietzsche zufolge kein zu nichts gedrängtes Es-ist-so, kein So-sein-der-Welt und der Dinge, das in einer interesselosen Anschauung nur zu entdecken wäre. Beruhte der Sinn auf dem So-sein und nicht auf dem Besitz oder der Herrschaft, so wäre der Namensgeber kein Machthaber, sondern ein Sehender oder Hörender. Nietzsches Monismus der Macht nimmt den Dingen jedes So-sein. Der fehlende Wille zur Macht führte zu einer Sinnleere. (…)

Macht stiftet Bedeutsamkeit.

Mein Fehler lag darin, Nietzsches Formel vorschnell als kryptisch-politische Diagnose im Sinne Macchiavellis zu verstehen, statt ihr „Verständnis“ ständig zu revidieren. Kindisch, – das kommt, wenn man Nietzsche in früher Jugend zu lesen beginnt und es nicht schafft, beizeiten zu Schopenhauer und weiter zu Kant zurückzugehen, um sich methodische Zusammenhänge zu erschließen. Damals gab es noch keinen Byung-Chul Han…

Für wenig Geld erstanden in der „Brockensammlung“ zu Bethel. Der Lehrer Gutberlet, bei dem wir Religion hatten, kommentierte: „Gut, Reichow, mit Schopenhauer kann man anfangen.“ Ich war beleidigt, denn seine Religionsthemen waren durchaus nicht mein eigentliches Ziel.

Im Nietzsche-Buch von  Jaspers hätte ich schon frühzeitig (1965) auf den „richtigen“ Weg kommen können. Letztlich war ich aber noch nicht reif dafür, ich musste mich – wie hier – erst von einer anderen Seite nähern. Siehe dort ab Seite 272 („Die Auslegung der Welt als Erscheinung des Willens zur Macht“). Kopieren!

(Satz vom Grund: Wikipedia hier) incl. Schopenhauers Interpretation

(Satz vom Widerspruch: Wikipedia hier)

  

   

Quelle Karl Jaspers: Nietzsche / Einführung in das Verständnis seiner Philosophierens / Verlag Walter de Gruyters & Co. Berlin und Leipzig 1936

Musik und Leben . . .

. . . im Zeitalter der Weltkriege

Das beste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Jedes Wort, das man oben im Cover-Text darüber liest, ist wahr.

Hier finden Sie eine Anzeige des Buches mit einer überzeugenden, langen Leseprobe (!!!). Mich interessierte besonders die Frage, ob es Vorbilder gibt, in der Art dieses Autors mit biographischem „Stoff“ umzugehen. Hier sein eigener Hinweis:

Ein späterer deutscher Autor, dessen Werke mich besonders inspiriert haben, ist W. G. Sebald (1944 –2001). Mit seinen Romanen Austerlitz, Die Ausgewanderten und Die Ringe des Saturn profilierte sich Sebald als der deutsche Nachkriegsdichter der Erinnerung, der meisterlich vormachte, wie Landschaft, Kunst und Architektur als Zugang zur Vergangenheit dienen können. Holocaust, Exil, Kolonialismus und die Geschichte der menschengemachten Zerstörung sind allgegenwärtige Themen in seinem Werk, aber die Erinnerung an sie ist durch Sebalds elliptische Prosa gefiltert wie durch mehrere Lagen Baumwollstoff, weshalb das einstmals blendende Licht dieser Katastrophen nur noch als schwaches Leuchten wahrgenommen wird. Und auch wenn Sebald nur selten über Musik schrieb, hat sein Umgang mit den ständig weiter verschwindenden Überbleibseln der Vergangenheit, den Spuren früherer Verluste, eine große Ähnlichkeit mit dem geisterhaften Spiel der Musik, mal an- und dann wieder abwesend zu sein, sowie ihren flüchtigen Momenten des Kontakts mit den wortlosen Wahrheiten einer anderen Zeit.

Die Musikbeispiele, soweit ich sie mir in Lesepausen zusammenstellen konnte:

(Fortsetzung folgt, – anfangen mit den „Metamorphosen“ von Richard Strauss!)

Beginn bei 1:06 / hören bei 2:02 Beethoven-Zitat (s.u. Marcia funebre Takt 3)

⇑ ⇑ ⇑ Was im Buch steht zum Thema „Metamorphosen“, ⇓ ⇓ ⇓ Beethoven „Eroica“ Trauermarsch

Schostakowitsch 13. Sinfonie „Babyn Jar“ hier (Buch S.342 ff) Wikipedia hier

hier (Beginn erst bei 1:14) VALERY GERGIEV – MUSICAL DIRECTOR AND CONDUCTOR THE MARIINSKY ORCHESTRA AND CHORUS 8° de Enero del 2013 – January 8th, 2013

mit Jewtuschenko-Text Baby Yar (engl. Übersetzung)

Schostakowitsch 14. Sinfonie hier (Buch S.360 ff) Wikipedia hier

Dmitrij Schostakowitsch: 14. Sinfonie op. 135 für Sopran, Bass und Kammerorchester auf Gedichte von Federico García Lorca, Guillaume Apollinaire, Wilhelm Küchelbecker und Rainer Maria Rilke ∙

(Auftritt) 00:00 ∙ 1. De profundis (Bass) 00:44 ∙ 2. Malagueña (Sopran) 05:50 ∙ 3. Loreley (Sopran und Bass) 08:52 ∙ 4. Der Selbstmörder (Sopran) 17:50 ∙ 5. Auf Wacht (Sopran) 24:54 ∙ 6. Sehen Sie, Madame! (Sopran und Bass) 27:46 ∙ 7. Im Kerker der Santé (Bass) 29:39 ∙ 8. Antwort der Zaporoger Kosaken an den Sultan von Konstantinopel (Bass) 40:07 ∙ 9. O Delvig, Delvig! (Bass) 42:06 ∙ 10. Der Tod des Dichters (Sopran) 46:48 ∙ 11. Schlußstück (Sopran und Bass) 52:23

hr-Sinfonieorchester – Frankfurt Radio Symphony ∙ Miina-Liisa Värelä, Sopran ∙ Mika Kares, Bass ∙ Klaus Mäkelä, Dirigent ∙ hr-Sinfoniekonzert ∙ hr-Sendesaal Frankfurt, 1. Oktober 2020

Was Schostakowitsch zu dieser Sinfonie sagte (nach Wikipedia):

„Zum Teil versuche ich, den großen Klassikern etwas entgegenzustellen, welche das Thema ‚Tod‘ in ihren Werken behandeln. Denken Sie an den Tod Boris Godunows: Wenn Boris Godunow gestorben ist, wird es gleichsam hell. Denken Sie an Verdis Otello: Wenn die ganze Tragödie endet und Desdemona und Othello sterben, erleben wir auch eine wunderbare Verklärung. […] Ich finde dies sogar unter unseren Zeitgenossen, nehmen Sie zum Beispiel den außerordentlichen englischen Komponisten Benjamin Britten: Ich habe in dieser Hinsicht auch an seinem War Requiem etwas auszusetzen. Ich finde, all dies kommt von verschiedenartigen religiösen Lehren her, […] daß uns im Jenseits der absolute Friede erwarte. So scheint es mir, daß ich zumindest teilweise in die Fußstapfen des bedeutenden russischen Komponisten Mussorgski trete. Sein Zyklus Lieder und Tänze des Todes – vielleicht nicht alles davon, aber auf jeden Fall ‚Der Feldmarschall‘ – ist ein großer Protest gegen den Tod […]. Der Tod erwartet jeden von uns. Ich kann nichts Gutes darin sehen, daß unser Leben so endet, und das ist es, was ich in diesem Werk vermitteln will.“

Nachtrag 27.06.24

Ich stehe nicht allein mit meiner Meinung über dieses Buch:

DIE ZEIT 27. Juni 2024 Seite 47 Alexander Cammann: Hier Cowboys, da Chruschtschow

Ave maris stella

Der Hymnus

Gestern Nacht auf ARTE:

https://www.arte.tv/de/videos/103384-000-A/das-vokalensemble-amarcord-singt-josquin-des-prez/ HIER

Separat anklicken:

1:21

Josquin des Préz – Ave Maria…Virgo serena

7:54

Sequenz – Ave Maria

10:01

Josquin des Préz – Missa Ave maris stella, Kyrie – Gloria

18:03  ⇐ ⇐ ⇐ ⇐ ⇐

Hymnus – Ave maris stella

Information bei WIKIPEDIA : HIER

Erinnerung an Aufführungen … unvergesslich: Marien-Vesper von Claudio Monteverdi

Diese Fassung von Monteverdi (Marienvesper), in Noten nachlesbar:

Das bei Amarcord folgende „Illibata Dei Virgo“ von Josquin hier mit dem Taverner Consort (mit Notentext!):

Eine gute Einführung in Josquins Kompositionsweise gibt Prof. Dr. Michael Kube hier.

Mehr davon:

https://josquin.boulezsaal.de/de hier  (darin weiteren Links folgen, etwa dorthin:)