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Blick auf Nepal

Ein Film von Christian Bau und Niels Gutschow

Zum Anfang der Schluss des Video-Booklets, das – wie ich glaube – für jeden Menschen interessant ist, der über den Tod nachdenkt und dabei auch den Buddhismus oder überhaupt eine „fremde“ Weltanschauung in Betracht zieht. Der Film zeigt eine Herangehensweise, auf die man im täglichen Leben nicht ohne  weiteres stößt, oder nur ebenso selten, wie man in unserem Alltag auf eine Trauergesellschaft stößt. Und man findet darin kaum Leute, die einem ausführlich Rede und Antwort stehen würden, warum und für wen man sich in dieser Weise zum Trauern zusammenfindet. Statt zu einem Freudenfest, wie in  christlichen Traditionen zuweilen beteuert wird. Was aber glauben sie andernorts, was wissen sie dort, wie können sie weiterleben, und wo werden ihre Toten vermutet, wenn sie nicht mehr zu sehen sind? Also mit der Dauerfrage im Hintergrund: Was bleibt von uns?

©Verlag Peter Hess Institut für Klang-Massage-Therapie Ortheide 29, 27305 Uenzen / 2005 / Aktuell (2024) https://www.verlag-peter-hess.de

Quelle https://www.verlag-peter-hess.de/DVD-s-Filme/Verabschiedung-der-Toten-Rituale-der-Newar-in-Bhaktapur-Nepal.html HIER

 

Benares – das Buch

…und noch viel mehr aus Indien

Ich finde es wichtig, für den Laien vorweg zu klären, was es mit dem Wort LINGA auf sich hat. Gleich zu Beginn des Buches heißt es:

In Benares (…) ist kein Fleck ohne Linga, das phallusförmige Zeichen und Emblem Sivas.

Fehlverstanden, sobald man es so deutet, als sei es eben ein Zeichen für den Phallus, also eine sexuelle Reduktion der Kraft Sivas. So war es auch in der Zeit, als vom sogenannten „Bhagwan“ und seinen Praktiken mehr die Rede war, als von der Essenz jener zutiefst fremden Religion, auch trotz Ravi Shankar und Yehudi Menuhin. Vielmehr ist diese in einer so simplen Formel nicht zu fassen, sobald man  einen neugierigen Blick in den Wikipedia-Artikel wagt…

Linga unter Wikipedia hier.

Im Urlaub auf Texel wollte ich das große Lob auf dieses Buch schreiben, das ich vor Jahrzehnten verpasst habe, und zunächst ein typisch westliches Missverständnis klären, – nicht ahnend, dass das wirklich klärende Buch bereits unterwegs zu mir war: alles Nötige zu Shiva und zu der grandiosen Weite der indischen Religionsauffassung. Es genügt, zunächst ein paar Seiten aus diesem Werk wirklich zu verinnerlichen:

Niels Gutschow, Jan Pieper 

Aufmerksamen Lesern wird nicht entgehen, dass noch ein dritter Autor beteiligt ist, nämlich Bernhard Kölver. Dennoch schreibe ich mein wiedererwachtes Interesse allein der Ausstrahlung des Autors Niels Gutschow zu, dessen Gesamtwerk in vielerlei Hinsicht imponierend ist. (S.a. hier.) Von ihm stammt denn auch das an Kölvers Darlegungen anschließende Kapitel über die Religiosität, das eine augenöffnende Bilderserie einrahmt und zugleich vorbereitet auf die Essays über indische Tempeltypen, deren Wesen sich mir erst hier zu erschließen begann, nicht während meiner Indien-Reisen, also in der direkten Konfrontation mit den Bauwerken. Sie hatten mich völlig ratlos gemacht. Ebenso die Überfülle eines alten Buches, das mich früher gefesselt hatte: Heinrich Zimmers „Maya – Der indische Mythos“ (1936/1952). Was mir fehlte, war ein Kapitel, dessen Fehlen man in diesem Indien-Buch, das wie ein Reiseführer aussieht, vielleicht gar nicht bemerkt hätte: „Äußerungen der Religiosität“. Es ist da!

Man könnte als Merkformel herausnehmen:

Wo war ich im Januar 1997? Wo hatte ich meine Augen?

War es dieserTempel? Tempel sahen wir nur als Touristen!

Reisenotizen JR

Ich fürchte, es war dieser kleine Tempel, den ich als „Kürmelskammer“ bezeichnet habe. Was wir noch sahen, damals im Januar 1997: Mahabalipuram. (Fotos: E.Reichow)

Infos dazu heute hier

Weiteres aus der damals versäumten Quelle des Wissens:

Jan Pieper in dem oben abgebildeten Buch: Indien Von den Klöstern im Himalya zu den Tempelstädten Südindiens / DuMont Buchverlag Köln 1978 (9.Auflage 1993) / Autoren: Niels Gutschow und Jan Pieper.

Allerdings muss ich einräumen: ich habe jetzt in der Vergangenheit recherchiert, es gibt auch neuere Indien-Führer, die ich nicht angesehen habe, ich will sie wenigstens verlinken: hier (der Norden), hier (der Süden), der Autor des ersten: Hans-Joachim Aubert. (Seine umfangreiche Reisetätigkeit überzeugt mich nicht von vornherein, – ob etwa die Expertise über indische Tempel den Kauf des Buches rechtfertigt. Als praktische Reisebegleitung ist es sicher auf dem neuesten Stand.)

(Fortsetzung folgt) über den Film (s.a. hier im Blog http://s128739886.online.de/forschung-in-nepal-und/ hier) – dort also anknüpfend:

Inhaltsverzeichnis

Das wunderbare Vorwort von Thomas Tode zu Buch und Film:

Verzeichnis der Drehort-Abfolge im beigefügten Video:

Bezugsquelle dieses Buches mit DVD „Shiva’s Places“

Verlag Peter Hess

Forschung in Nepal und …

. . . ZUHAUS.

(Wie alle Interessen sich biografisch zusammenfügen – ohne Harmonie und gegen alle Wahrscheinlichkeit.)

Ein Wendepunkt

Wo mir der Name zum ersten Mal hätte begegnen können (1988):

Gutschow!

Zugleich enthält das Vorwort alle Hinweise, die mich auf Distanz gehalten haben („Geisterglaube“). Der alte Widerspruch Adorno/Indien, der mich seit etwa 1960 beschäftigt.

Gert-Matthias Wegner (Info)

Ein letztes Wiedersehen mit Dhruba Ghosh in der Elbphilharmonie Hamburg

Indische Musik in der Elbphilharmonie

Nachruf im folker Nr. 5/2017

Niels Gutschow heute, der vielseitige Architektur-Forscher an seinem Arbeitsplatz

ZITAT

Vor gut einem Jahr erschütterte eine Erdbebenserie die Region am Himalaya. Das Epizentrum des stärksten Bebens, das sich am 25. April 2015 ereignete, lag in der Nähe der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Nach Schätzungen starben infolge der Erdbeben allein in Nepal fast 10.000 Menschen – die meisten davon in den Trümmern eingestürzter Bauten. Bei den Erdbeben wurden zahlreiche bedeutende Kulturgüter zerstört oder stark beschädigt – darunter auch mehrere der berühmten und zum Weltkulturerbe gehörenden Pagoden, Tempel und Paläste in den drei Königsstädten Kathmandu, Bhaktapur und Patan. Diese sollen nun nach und nach wieder wiederhergestellt werden. Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt unterstützt die Gerda Henkel Stiftung mehrere Wiederaufbauprojekte in Nepal, unter anderen ein Projekt des Architekten, Denkmalpflegers und Bauhistorikers Prof. Dr.-Ing. Niels Gutschow. Wir haben ihn im Odenwald besucht.

Project
Two severe earthquakes hit Nepal on 25 April and 12 May 2015. Thousands of people lost their lives. Apart from the humanitarian disaster, the earthquakes also had a devastating impact on human cultural heritage. Numerous buildings of historical importance in Nepal were partly or completely destroyed, and a great many houses and temples collapsed and cannot be rebuilt. Since 1979 the architectural legacy of Kathmandu Valley has been a UNESCO World Cultural Heritage Site and even before the most recent earthquakes was greatly endangered by the population explosion, environmental problems, climate change, fires, and earlier earthquakes. From 2003 to 2007 Kathmandu Valley was on the List of World Heritage in Danger.

Immediately after the earthquake on 25 April 2015 the German Federal Foreign Office and Gerda Henkel Foundation decided to pool their resources to preserve and restore the cultural heritage of Nepal. The initiative aims to supplement humanitarian aid with measures that strengthen the country’s cultural identity. There is a very strong connection between the population and cultural heritage in Nepal; in many villages individual families tend to the local temple and integrate the temple’s gods into their everyday lives. There is a tradition of good relations between Nepal and Germany as regards cultural preservation. In the 1970s German architects, engineers, scientists and conservationists were the first members of a foreign state to begin restoring the cultural monuments damaged by the severe earthquake in 1934. In subsequent years, a great many projects were initiated. For example, in keeping with the promise German Chancellor Helmut Kohl made during a state visit in 1987, a temple lost in Bhaktapur in 1934 was reconstructed. It survived the quake of 2015 undamaged.

ZITAT = Einleitung zu dem folgenden Interview (dieses im Link live auf deutsch):

https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/gespraech_mit_niels_gutschow_ueber_das_leben_und_die_arbeit_eines_forschers_nepal?nav_id=7104&language=en hier

Ethnographische Episoden aus dem Leben des Forschers Niels Gutschow

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Und von Katastrophen einer anderen Welt

https://www.fr.de/kultur/ersehnte-katastrophe-11212310.html hier

https://www.zeit.de/1988/02/die-ersehnte-katastrophe/komplettansicht hier

In Deutschland hatte Adolf Hitler 1933 mühelos Städtebauer und Architekten mitziehen, wenn nicht gar mit reißen können. Wie viele Berufsverbände, so kam auch der Bund Deutscher Architekten der Gleichschaltung zuvor. Für die einen bedeutete dies Berufsverbot, die anderen bekamen Aufträge noch und noch. Als Hitler dann 1940 eine gigantische Inszenierung des scheinbar bevorstehenden Endsieges plante, kannte die Euphorie keine Grenzen. Nach dem Sieg über Frankreich im Juni 1940 – die Planer sprachen fortan von der Zeit „nach Compiègne“ – sollten nun die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Im selben Monat hatte Hitler verlangt: „Berlin muß in kürzester Zeit durch seine bauliche Neugestaltung den ihm durch die Größe des Sieges zukommenden Ausdruck als Hauptstadt eines starken neuen Reiches erhalten. In der Verwirklichung dieser nunmehr wichtigsten Bauaufgabe des Reiches sehe ich den bedeutendsten Beitrag zur endgültigen Sicherstellung des Sieges.“ München, Linz, Hamburg und Nürnberg sollten als „Führerstädte“ neu gestaltet werden, aber auch alle anderen Gauhauptstädte wetteiferten bereits im Bemühen, den „Sieg sicherzustellen“.

Deutschlands Planer und Architekten ließen sich von einer Welle der Begeisterung tragen, und es waren nicht nur die Großstädte, die eine städtebauliche Aufrüstung betreiben wollten. Für alle Bereiche der Planung… (Forts. siehe Link )

Autor: Niels Gutschow

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Neuerdings: Aus dem Literaturverzeichnis der großen Arbeit „Drumming in Bhaktapur“ von Gert-Matthias Wegner:

Aus der Geschichte meines Vaters

Nachricht über meinen Vater

Jahreszeiten – Lebenszeiten

Luftschlösser und Städtebau

Es hat mich immer interessiert, auf welchen Wegen die Familien der Reichows von Pommern nach Westdeutschland (Hamburg bzw. Westfalen) gekommen sind und wie sie an welchem Ort Fuß fassen konnten. Es gab eben dort oben „die Hamburger“ und hier unten „die Bielefelder“, die sich eigentlich durch das kleine Dorf Lohe bei Bad Oeynhausen definierten, aus dem meine Mutter stammte; es war unsere Anlaufstelle am Ende des Krieges. Wie es in Hamburg gelaufen war, fand ich in großen Zügen in einem Erinnerungsbuch, dass meine Cousine Daniela für ihre Familie geschrieben hat.

   

 

Da kommt also ein anderer Name ins Spiel, der eines Studienfreundes, der als Architekt in Hamburg fest etabliert war: Konstanty Gutschow, ein Glücksfall für die zuwandernde Familie, wenn auch, möchte man aus heutiger Sicht anmerken, eine Zumutung für die ansässige. Eine ausgreifende historische Reflexion von dieser Seite sähe wohl ganz anders aus. Die großen antipodischen Leitbegriffe könnten sein: „Stadtlandschaft“ und „Ordnungswahn“. Oder: von der allmählichen Neu-Orient-ierung…

(Fortsetzung folgt)