Wie war das kulturelle Klima?
Zur Geschichte der Hochschule: hier
„Wissen wir auch nicht, wohin es geht,
wenn nur die Fahne vor uns weht.“
Berthold Wächter
Lebenslauf Paul Höffer hier
zu Hans Chemin-Petit hier (ich kannte ihn: er unterrichtete noch in Berlin, als ich dort zu studieren begann (1960). Einen Mitwirkenden des Programms, den Lautenisten Walter Gerwig („Gerwig-Chor“), lernte ich dann an der Kölner Hochschule als Lehrer kennen. Franzjosef Maier rühmte seine Lautenkunst, aber seinen etwas tütteligen Bach-Unterricht, den ich sporadisch genoss, fand ich lähmend langweilig.
Heinz Ohlendorf siehe hier
Leseempfehlung zum weltanschaulichen Hintergrund hier [Dissertation Anne Keller: Das Deutsche Volksspiel / Über die Programmatik nichtprofessionellen Theaterspiels innerhalb der Hitlerjugend-Spielscharen am Beispiel der Zeitschrift Die Spielschar]
Man vergleiche die oben im Textablauf wiedergegebene Kantate von Paul Höffer mit der Beschreibung der ernsten Feiern „mit den Vergemeinschaftungs-Praktiken der Emotionalisierung, äußeren Formatierung und des gemeinsamen Bekenntnisses“ (ab Seite 308), insbesondere auch der Hinweis (nach Klaus Vondung) auf die „frappierende Verwandtschaft von NS-Feier und christlicher Liturgie“ (Seite 312).
Und die Familie, die Zelle des Volkes? Wie wurde sie vom Staat geleitet? Beispiel Rw:
Noch einmal der abschließende Blick in die Zukunft:
Ein Lebenslauf (kurzgefasst) : siehe hier
Imanuel Geiss: Geschichte im Überblick / Daten und Zusammenhänge der Weltgeschichte / rororo handbuch Rowohlt 1986 [S.413]
Neu (soeben eingetroffen): S.90, – die Nationalsozialisten vollenden am 2. August 1934, dem Tag, an dem Hindenburg stirbt, ihre „Machtergreifung“. Hitler vereint von nun an (etc. lesen Sie weiter):
Johann Chapoutot: Unsere Geschichte / Deutschland 1806 bis heute / Theiss WBG Darmstadt 2018 ISBN 978-3-9062-3709-2 [Seite 90f]
Einzelschicksal: Der Übergang vom „normalen“ Leben in die Zeit des Krieges. (Am 5. März 1939 wurde das erste Kind geboren. Niedergeschrieben 50 Jahre später, März 1990.)
Von so einem Spaziergang [am Ryck] kamen wir zurück, es war der 28. August 1939 und fanden im Corridor den Gestellungsbefehl „sofort“. Eine Welt brach zusammen.
[1940] aber es gab damals eine lockende Vergünstigung, 3 Tage Vaterurlaub bei Geburt eines Kindes …
Nun gab es nichts Eiligeres mehr als das Telegramm aufzugeben und mich zu freuen. Am Abend kam die Antwort: „Hocherfreut, ankomme nachts.“
Im Juni 41 brach der Krieg gegen Rußland aus, und wir sahen kein Ende ab. Im Oktober kam die Anordnung, daß wir Frauen und Kinder Greifswald verlassen sollten. Wir waren Gefahrenzone.
In Lietzmannstadt habe ich miterlebt, wie die Polen behandelt wurden. Schlimm!
Mehr über „Litzmannstadt“ (Lodz) in dieser Zeit: hier / Über die deutschen Verbrechen in Polen hier.
Ich wollte weg, nach Hause, in ein eigenes normales Leben. Im August 43 …
Für das Familienfoto 1943 stand nicht der Vater zur Verfügung, der in Kirkenes (Finnland) stationiert war, sondern der Onkel, der gerade Urlaub hatte (er starb wenig später an der russischen Front). Der jüngste Nachwuchs wurde nur 8 Monate alt.
In demselben Programmheft, aus dem ich oben ausführlich zitiert habe, finden sich die folgenden Chorlieder von Ernst Pepping, bei dem ich 1960/61 Kontrapunkt studiert habe. Ich schätzte ihn u.a., weil er mich äußerlich an Schönberg erinnerte. Er hat in der fraglichen Zeit über das „gute Leben“ reflektiert, u.a. mit einem Sinnspruch, den ich seltsamerweise erst kürzlich behandelt habe, um ihn loszuwerden. Ging es ihm ähnlich? An wen dachte er, wenn er den Titel „Das gute Leben“ in Anführungsstriche setzte? Vielleicht an Aristoteles (s.a. hier). Vielleicht an eine wünschenswerte Gegenwart. An das, was man gerade noch darüber sagen konnte.