Vor 100 Jahren

Mein Großvater und seine Familie 1914/18

Opa 1914gr Opa Familie 1914 Opa Familie 1915

Lebenszeiten: Vater (1882-1966) Mutter (1887-1965) Kind a (1910-1944) Kind b (1913-2005)

Opa Erinnerungen Anfang

ZITAT (SZ)

Was also bleibt von diesem Jahr des Gedenkens an einen lange vergangenen Krieg? Es bleibt zum Beispiel ein überraschender (und überraschend verbissener) Streit um Schuld. Niemand hatte wohl erwartet, dass 2014 in deutschen Feuilletons noch einmal darüber gestritten würde, wer den Ausbruch des Ersten Weltkrieges zu verantworten hat. All die „Schlafwandler“ in Berlin und Wien, Paris, London und Sankt Petersburg gemeinsam, wie der Historiker Christopher Clark die beteiligten Politiker, Diplomaten und Generäle genannt hat? Oder doch der tumbe, weltmachthungrige deutsche Kaiser und die preußischen Militaristen? Die Heftigkeit, mit der darüber debattiert wurde, zeigt, dass selbst einhundert Jahre nach jenem verhängnisvollen Sommer 1914 nicht nur um neue Erkenntnisse geht, sondern auch immer noch um die Verteidigung alter ideologischer Dogmen.

EINSCHUB (Clark)

In einer der interessantesten jüngeren Publikationen über diesen Krieg wird die These aufgestellt, dass er nicht nur keineswegs unvermeidlich, sondern tatsächlich „unwahrscheinlich“ gewesen sei – zumindest bis zu seinem Ausbruch. Daraus würde folgen, dass der Konflikt nicht die Konsequenz einer langfristigen Verschlechterung der Beziehungen war, sondern kurzfristiger Erschütterungen des politischen Systems. Ob man diese Anschauung nun teilt oder nicht, sie hat den Vorteil, dass sie das Element des Zufalls in das Geschehen einbringt. Und es triff mit Sicherheit zu, dass manche Entwicklungen, die ich hier untersuche, zwar unmissverständlich in die Richtung der tatsächlichen Ereignisse von 1914 verweisen, dass andere Vektoren des Wandels vor dem Krieg aber auch auf Ergebnisse hindeuten, die schließlich nicht Realität wurden. Dies im Hinterkopf, möchte ich in diesem Buch zeigen, wie die einzelnen Puzzleteilchen der Kausalität zusammenkamen, die, sobald sie an Ort und Stelle lagen, den Kriegsausbruch ermöglichten. Ich habe versucht, mir stets vor Augen zu halten, dass die in diesem Buch beschriebenen Menschen, Ereignisse und Kräfte in sich den Keim für andere, vielleicht nicht ganz so schreckliche Zukünfte trugen.

Quelle Christopher Clark: Die Schlafwandler Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog DVA München 2013 ISBN: 978-3-421-04359-7 (Zitat: Ende der Einleitung Seite 18f)

Ausgelöst wurde dieser Streit durch den ungewöhnlichen Erfolg von Clarks Buch. (…) Die wenigsten Menschen, die Clarks „Schlafwandler“ gekauft und gelesen haben, taten das, weil sie Revisionisten sind. Eher war es so: Clark und die vielen anderen Autoren, die 2014 neue Bücher zum Ersten Weltkrieg vorlegten, trafen – wohl zu ihrer eigenen Verwunderung – bei einem bemerkenswert breiten Publikum schlicht auf Neugier, auf ein großes, echtes Interesse an einem Ereignis, das trotz seines apokalyptischen Schreckens fern und rätselhaft geblieben ist.

In dieser Hinsicht war 2014 ein Jahr, in dem man viel lernen konnte – über deutsche und europäische Geschichte; darüber, wie Kriege beginnen können (auch wenn der oft bemühte Vergleich zwischen Sarajewo im Jahre 1914 und der Krim im Jahre 2014 nie richtig passte); manchmal auch nur über den eigenen Großvater und dessen von Kriegen gezeichnete Generation.

Quelle Süddeutsche Zeitung 13./14. Dezember 2014 Seite 4 Weltkriegsgedenken EUROPAS GLÜCK von Hubert Wetzel.

Meisterbrief Opa 1928 kl

50er Jahre

Aussage meines Großvaters: „Ich könnte wohl gut 100 Jahre alt werden!“

Aussage meiner Großmutter: „144000 jetzt lebender Menschen werden niemals sterben!“

Lieblingsbuch meines Großvaters / Lieblingsbuch meiner Großmutter

Opas Lieblingsbuch  Oma Lieblingsbuch