Welchen Wert Hanon in der Praxis hat
Wikipedia: „Die Übungen sind teilweise der Kritik ausgesetzt, unmusikalisches Musizieren zu fördern“
Ist es ein Joke…unglaublich, wieviel Kommentare diese kleine Zugabe produziert hat: HIER
Zugang zu Hanon für die Praxis: HIER
Themenwechsel (oder im Gegenteil: beim Thema bleiben)
Es wird oft kolportiert, dass Ravel selbst gesagt habe, der Boléro sei vieles, aber „keine Musik“. Man hat seine Aussage zum Bonmot getrimmt, aber nichts dergleichen hat er gemeint, wenn er sich dagegen wehrte, dass dies weltbekannte Werk sein bestes sei. Gute Übung: ein Lob dieser Komposition zu formulieren, ohne die Instrumentationskunst zu rühmen. Die einzigartige Melodie zum Beispiel, die unendlich wiederholbare…
Was ist nun mit Hamelins Hanon, – ein Joke oder nicht? Erheitert es nur im seriösen Umfeld … Denn: ihn wirklich „musikalisch“ zu spielen, – wie große Musik -, wirkt parodistisch.
Aber wie verhält es sich bei eintöniger Musik? Was ist das überhaupt? Monotonie – und kumulativer Effekt. Wenn die bloße Spielanweisung genügt…
Im Ernst, man kann ja im Unterricht darüber diskutieren… ob es eine reine Mechanik des Klavierspiels gibt, die es zu beobachten lohnt? Es wäre ja dumm, die Musik als pure Bewegung des Geistes zu betrachten. Sie beginnt mit der Geste, die als körperliche Aktion eine Regung des Gemütes spiegelt, begleitet oder – sogar verstärkt. Aber was ist z.B. mit einem krampfartigen Wutausbruch? Oder dem echten Akt des Einschlafens? Nachahmenswert? Übrigens ist „ausdruckslos spielen“ – non espressivo – auch eine Ausdrucksbezeichnung!
Achtung (bei Ohren-Kopfhörern): bei 2’25 kurzer Lärmschock
Nur Geschwätz bis 4:40, – auch über Brahms-Übungen -, dann Praxis. Nützliche Betrachtung der Leistung jedes einzelnen Fingers je nach Beschaffenheit.
Interessante Studie über Horowitz‘ Technik:
(Fortsetzung folgt)