Archiv der Kategorie: Heimat

Töne des Himmels

Himmelstöne

Ja, sie hat es geschafft, dass mir bei den weichen Flexionen ihrer Stimme sogleich der Berg vor Augen steht, den ich vorher nie gesehen habe. Der warme Klang und die Kühle dieses einsam ragenden Schneegipfels in einem Meer von Gebirgswellen und sanft beleuchteten Hängen, die dem melodischen Auf und Ab der gesungenen Linien gleichen. Ich habe mir die geographische Lage des Alborz eingeprägt – Stichwort Kaspisches Meer – und das Wort Damawand, das sich mit einer eigentümlichen zweiten Vision verbindet: dem Lichtermeer des fernen Teheran, wie man im folgenden Artikel lesen kann: DAMAWAND HIER .

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Und die Herkunft des Wortes „Himmelstöne“, das mir unwiderstehlich in den Sinn kam, ist natürlich nicht recht adäquat, – wenn Doktor Faustus bei seinem Selbstmordangang mahnende Chöre von oben hört: „Was sucht ihr Himmelstöne mich am Staube? Klingt dort umher, wo weiche Menschen sind. Die Botschaft hör‘ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube…“

Aber der Glaube ist immer da – im Hintergrund jedes Liedes nimmt man den Widerhall eines bestimmten sakralen Raumes wahr. Und die Sängerin selbst sagt:

Meine Stimme ist mein Heimatland, / Mein Körper ist mein Instrument. / Meine Lieder sprechen von Freiheit, Liebe und Sehnsucht. / Mein Wirken will dem Augenblick vertrauen und ihn zu Ewigkeit werden lassen. / In den leidenschaftlichsten Momenten meines Singens / fliege ich über die Landschaft der Alborz-Berge. / Wo immer in der Welt ich singe, / Die Strahlen dieser Sonne sind es, / die sich mit meinem Atem verweben.

Mahsan Vahdat

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Kirkelig Kulturverksted www.kkv.no s.a. über nuzzcom hier

Die Orte

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(Fortsetzung folgt)

Angenehme Zeitgenossen (und andere)

Trappeto im ST 160707

Nun berichtet auch das Solinger Tageblatt, siehe vollständig hier. Dort auch das Foto (Stefan Morgenstern) in Gänze. Deutschlandlandradiokultur reagierte schon ziemlich früh, siehe hier. Und noch direkter hier.

Ich habe keinen Grund zum Stolz (ich bin ja 1966 selber „zugereist“), aber es ist auch mein Stadtteil Solingen-Ohligs. Ich bin also stolz auf unsere Italiener, weil sie sich bei uns wohlfühlen. Wenn man so will, liegen meine anderen Heimaten (die meiner Eltern) in Lohe bei Bad Oeynhausen und in Roggow bei Belgard (heute Polen). Und jetzt hier.

Themenwechsel – dieselbe Zeitung, derselbe Tag, ein anderer Aspekt: sie suchen keine Heimat, die sogenannten Hassprediger. Heimat und Hass haben nichts gemeinsam. Und was sie dort drüben suchen, existiert nicht. (Soweit ich weiß.)

Salafisten in Solingen direkt ins Solinger Tageblatt

Information über „Heimat“ hier, über „Salafismus in Deutschland“ hier.

Die öffentliche Diskussion über Weltanschauung geht weiter, höher und tiefer:

Weltanschauung ST 8. Juli 2016 Seite 7

Kleiderordnung ST 8. Juli 2916 Seite 8

Und weiter mit anderen aktuellen Themen

Meine liebsten Italiener: Trattoria mediterranea hier / Mamma Rosa hier (Spitzenkoch!)
Das Lokal L’oceano, das man im Film über Trappeto sieht, existiert nicht mehr.

Bei Kurzaufenthalt in Hbf Solingen kann man auch schräg gegenüber vom Bahnhof eine sehr gute Pizza bei „Pinocchio“ bekommen.

Ohligser Heide 1. Mai

Frühling am Drei-Insel-Teich und am Kovelenberg

Mai 1 2016 Heide 5 Mai 1 2016 Heide 17

Mai 1 2016 Heide 3 Mai 1 2016 Heide 4

Mai 1 2016 Heide 7 Mai 1 2016 Heide 11

(Fotos E.Reichow) s.a. hier / Kovelenberg (Foto 2 ganz oben): Griechischer Wein und Vorspeisen.

Spät abends auf ARTE der eindrucksvolle Film von Bruno Monsaingeon über Yehudi Menuhin. Was er über Geigeüben sagte (sinngemäß): Das tägliche Üben ist selbstverständlich, wie für den Vogel das Fliegen. Man kann sich keinen Vogel vorstellen, der morgens aufwacht und sagt: Heute fliege ich mal nicht. (Die Kanadagans könnte allerdings fortsetzen: Heute schwimme ich!)

Merkwürdiger Eindruck: als ob sich die Kunst seines Geigenspiels vor allem durch den Vortrag von Schmonzetten dokumentierte (Air von Bach, Ave Maria von Schubert, zu langsam; dagegen Sarasate, Mendelssohn, Lalo wie „Hummelflug“ zu schnell, wie im Zeitraffer, aber auch atemberaubend). Anrührend, wie er über seine Defekte spricht: im Sozialverhalten, das doch durch Wohltätigkeit bestimmt schien, über die innige Beziehung zu seiner Schwester Hephzibah, – dass er ihr hätte helfen können, wenn er in der Lage gewesen wäre, mit ihr über diese Dinge (?) zu reden. (Hatte sie ein psychisches Leiden?) Dass er keine individuelle Beziehung zu den Menschen gewonnen habe, sondern sie alle wie Figuren in einem Theaterstück betrachtet habe. Tatsächlich ist mir das auch aufgefallen, als ich einmal mit ihm sprechen konnte: dass seine menschliche Wärme ziemlich „automatisch“ wirkte. Wie in einem Glashaus. Höhenluft der Prominenz. Sein Urteil über Mozarts „Titus“, den er damals in Bonn dirigierte, klischeehaft. In seiner Wunschsendung für den WDR (2. Jan.1985) wählte er ausschließlich eigene Aufnahmen (u.a. mit dem Polnischen Kammerorchester). Im Gespräch über die Geige in anderen Kulturen sprang ein Funke über. Merkwürdig, dass ich damals nicht daran dachte, ein Erinnerungsfoto machen zu lassen. – Man kann den ganzen Film unter dem oben angegebenen Link abrufen. Unbedingt empfehlenswert.

Menuhins Widmung

Hinweis: eine gute Hörfunksendereihe war zu Menuhins 100. Geburtstag von Michael Struck-Schloen im Kulturradio rbb zu hören und ist im Skript nachzulesen: z.B. Folge 7 (14. Febr. 2016) insbesondere George Enescu betreffend hier / darin auch Zitate aus der Sendung JR (1985) vor Musik 9 und nach Musik 11. Die WDR-Sendung existiert also noch…

2.Mai 2016 – die Wand des Nachbarhauses in der Morgensonne. Blutbuche. Ab 8:45 tönte dazu für 3 Min. die schöne Hauptglocke (Ton Cis) der nahen Kirche St. Josef. Beerdigung?

Nachbarhaus Morgensonne Buche 2 Mai 2016

(Handyfoto JR)