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Engadiner Erinnerungen

Sün Quel Ans – 80er Jahre – was steht denn da?

Engadin Inschrift a

Engadiner Brief Inschrift

Der Brief eines lieben (leider allzu früh verstorbenen) Freundes zur ladinischen Inschrift, die sich an einem Unterengadiner Haus befindet. „Wir bauen schöne Häuser und wissen, daß wir nicht ewig darin wohnen können. Doch des Ortes, wo wir immer wohnen werden, gedenken wir [in diesen Jahren] nur selten.

Engadiner Haus Ruine Ardez Auf dem Weg von Ftan nach Ardez 1981

Engadiner Haus a Engadiner Haus Sgraffito

Ich war fasziniert von den Türen und habe damals unzählige Fotos davon gemacht. Es hieß, eine solche mehrflügelige Tür wird nur dann ganz geöffnet, wenn der Heuwagen einfahren muss oder wenn ein Sarg das Haus verlässt.

Engadiner Türen 1a

Engadiner Türen 2 20150606_161417

Der rätselhafte Vers hatte es mir angetan. Jemand sagte mir, es gebe davon auch die Version eines schwäbischen Dichters. Aber erst jetzt, im Zeitalter des Internets, mehr als 30 Jahre später, habe ich entdeckt, dass es zahllose Versionen und Varianten davon gibt, nicht nur im Engadin, in Tirol, im Schwabenland, sondern auch in Norddeutschland, im Oldenburger Land, besonders liebevoll dokumentiert und kommentiert in Goslar. Und er ist mindestens 500 Jahre alt, im Kern natürlich biblischen Ursprungs.

Wir bauen Häuser hübsch und fest,
Und wohnen darin nur fremde Gäst
Doch wo wir sollen ewig sein,
Da bauen wir so wenig ein.

Wy zint hyr vromde geste / unde tymmeren grote veste / my heft wunder dat wi nicht muren / dar wi ewich moten duren 

Bündner Haus Spruch

Diese zuletzt zitierte Version (mit Ortsangabe Jenaz) ist in dem Buch von Paul Emanuel Müller zu finden: Bündner Haus – Bündner Dorf  Terra Grischuna Verlag Chur und Bottningen/Basel 1978 (Seite 182)