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Gartenlaube

Ein schlechtes Gedicht für schlechte Zeiten

Gedicht Häuslichkeit a … …Gedicht Häuslichkeit b Autor: Ernst Ziel (1841-1921)

Mitredakteur der Familienzeitschrift „Die Gartenlaube“ 1878 bis 1883 Leitung des Blattes.

Entnommen dem Reclam-Band „Deutsche Lyrik seit Goethe’s Tode“ Ausgewählt von Maximilian Bern. Zwölfte, verbesserte Auflage. Leipzig 1886 (Seite 635f)

Goethe Faust I Kap. V – Vor dem Tor

Andrer Bürger:

Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

Dritter Bürger:

Herr Nachbar, ja! so laß ich’s auch geschehn:
Sie mögen sich die Köpfe spalten,
Mag alles durcheinander gehn;
Doch nur zu Hause bleib’s beim alten.

Frage: Soll ich das folgende Gedicht auch in diese Reihe stellen?

Eduard Mörike (1804 -1875)

Gebet

Herr! schicke, was du willt,
Ein Liebes oder Leides;
Ich bin vergnügt, daß beides
Aus deinen Händen quillt.

Wollest mit Freuden
Und wollest mit Leiden
Mich nicht überschütten!
Doch in der Mitten
Liegt holdes Bescheiden.