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Nachhilfe vorher: Konzert in Bonn

Matinee am kommenden Sonntag

Bonn Konzert Oktober 2017

Ferdinand Ries Wikipedia hier

Die Sinfonie Nr. 6 von Ferdinand Ries

I. Larghetto con moto – Allegro (11:13)

II. Menuetto: Moderato ab 11:15 (4:44)

III. Larghetto con moto ab 15:58 (6:59)

IV. Finale. Allegro con brio ab 22:56 (8:41) Ende 31:23

Ausführende: Zürcher Kammerorchester Howard Griffiths

Das folgende Video im externen Fenster hier.

Carl Maria von Weber (Wiki hier) YOUTUBE (folgt unten) Klarinetten-Konzert Nr. 1 (mit Partitur) Walter Boeykens, clarinet (Wiki NL) and the Rotterdam Philharmonic conducted by James Conlon / HENLE Vorwort & Kritischer Bericht zur Partitur hier.

Über Sharon Kam: Website hier . Sharon Kam im Gespräch (download Bayrischer Rundfunk) hier . Zitat:

Das Spielen auf der Klarinette sieht recht technisch und schwierig aus, wenn man zusieht. Aber das ist es gar nicht, denn eine Klarinette ist wirklich absolut passend zur Hand konstruiert. Es fühlt sich alles sehr weich und warm an, auch das Metall wird sehr schnell warm. Wenn man das Metall anfasst, dann ist das kein kaltes Gefühl, sondern es fühlt sich fast wie Holz an. Diese Klappe ist aus Nickel – manchmal ist das auch Silber – und man kann sehen, dass es da Stellen gibt, denen man den Gebrauch durch meine Hände genau ansieht. Das Schöne ist aber, dass das nicht abbricht, sondern dass das ganz, ganz langsam abschmilzt und sich auf diese Weise immer stärker meinen Fingern anpasst. Auch die Löcher an der Klarinette, die man mit den Fingern schließt, sind an den Rändern schön abgerundet, sodass sich das alles sehr weich anfühlt für die Finger. Ich sage immer meinen Studenten: „Bitte, Sie müssen nicht gegen eine Klarinette kämpfen. Nein, die Klarinette ist wie ein Teddybär, den man umarmen muss und mit dem man ganz sanft und zärtlich umgeht.“ Die Klarinette fühlt sich auch wirklich so an: Es ist alles rund an ihr und wirklich sehr angenehm anzufassen.

Bonn Konzert Romantische Lüfte Foto: Magdalena Spinn

Tatsächlich: Wenn ich nachträglich nur eine einzige „schöne Stelle“ herausgreifen müsste, es wäre die Soloklarinette mit den Hörnern im langsamen Satz des Weber-Konzertes. (Im Video oben ab 19:30 sehr schön, aber nicht zu vergleichen, wie ergreifend es live im Saal klang!) Leicht kontrovers diskutiert der Schlangenbeschwörungstanz im Zentrum, – muss es sein? Ich finde JA, es darf sein. Übrigens: „Muss es sein“ (Beethoven) – hat Weber das nicht zitiert? Aber wo war das? –  Der Vortrag über Landwirtschaft – sehr interessant, trotzdem an der Grenze des Zumutbaren. Am Sonntagmorgen (ohne Pause!) sind auch gern musikinteressierte Jugendliche oder sogar Kinder im Publikum, – der Prüfstein ist zu hart (und nicht nur für sie). Großartiger Orchestereindruck (Dirigent Dirk Kaftan, auch des Wortes mächtig).

Aber selbst dieser – der gastgebenden Universität „geschuldete“ – Vortrag wirkt nach: hier das Bild, das über dem Orchester schwebte; mir kam der unpassende Gedanke, dass ich am nächsten Tag unbedingt etwas über Insekten und gegen die chemische Landwirtschaft im Blog posten müsse:

Chemische_Ackersmann_frontispiece

Zitat aus dem Wikipedia-Artikel Adolph Stöckhardt:

In seiner Tätigkeit als Gutachter im Rahmen der Hüttenrauchauseinandersetzungen um die sächsischen Metallhütten in Freiberg führte er 1849 zum ersten Mal den direkten Schadensnachweis für Schwefeldioxid. In Beräucherungsversuchen an Forstpflanzen in den 1860er Jahren konnte er aufzeigen, dass Schweflige Säure selbst in einer Verdünnung von 1 zu 1 Mio langfristig zu Schaden führen könne. Damit war Stöckhardt nicht nur einer der Begründer der chemischen Umweltanalytik, sondern konnte erstmals auch die Bedeutung von chronischen Umweltschäden belegen.

Dirk Kaftan griff am Ende ein und brachte die Bildchen im unteren Bereich mit Webers „Wolfschlucht“ in Verbindung, das ersehnte Klarinettenkonzert näherte sich…

(Fortsetzung folgt)