Aufatmen am Herbstabend

Die zu Herzen gehende Landschaft

Kaum Menschen, eine  Schwarzdrossel verschwindet seitwärts im Unterholz, von oben kommt die zauberhafte Strophe eines unsichtbaren Rotkehlchens, ich experimentiere auf der Brücke des Weihers mit Belichtungseinstellungen des Handys, um die Verzweigung der Eiche hervorzuheben.

Hinter mir auf dem Geländer . . .

hat sich Gesellschaft eingefunden.

Zurück! Denn:

„es dunkelt schon in der Heide“ – wie geht das Lied noch . . .

Zurück ins Auto, 18.12 h, die Uhr stimmt erst wieder heute Nacht, wenn die fällige Zeitumstellung stattgefunden hat, für die Fahrt nach Hause reicht Tr. 1 der Bartók-CD, Probepressung „Hungarian Pictures“ (An Evening in the Village), die ergreifend einfache Klarinettenmelodie zum Start, ich wäre zuhaus noch ehe der „Bear Dance“ vorbei ist, nein, für den dritten Satz, den langsamen, verzögere ich die Ankunft. Der aufsteigende Septakkord, das Denkmal einer Liebe, – war es nicht so? Ich habe das entdeckt oder wahrhaben wollen und den passenden Text dazu gefunden. „Du Deutscher! Treffen sollen dich, wie ein Fluch, die Tränen der Mütter!“ War es so? Bartók starb kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, im amerikanischen Exil.

Nachwirkende Ambivalenz: „Es dunkelt schon in der Heide“ – romantisch-poetisch? Nein, schlecht gereimt, melodisch albern hin und her schaukelnd, simpel gebrochene Dreiklangstöne. Zuccalmaglio, na gut . . . oder so mittel … nur für Menschen guten Willens. Brahms ist kein Argument.