Archiv für den Monat: November 2021

Bach-Trompeten und mehr

„Getrieben, gezogen, gelocht, gestopft“ – Den Geheimkünsten barocker Bläserzünfte auf der Spur

Eine Hörfunksendung im DLF HIER (anklicken, geduldig warten) Musikszene Sendung vom 02.11.2021 Kurztitel: Geheimkünste barocker Bläserzünfte / Autor: Bernd Heyder

Achtung: nicht durch das erste (sehr lange) Zitat abschrecken lassen (Johann Mattheson 1713), auch nicht durch den Sendungstitel, der auf abseitige Interessen zu spekulieren scheint, es geht um den differenzierten, alltäglichen Umgang mit den scheinbar problemlos strahlenden Blechinstrumenten.

Friedemann Immer: „Man kann mit einer Barocktrompete nie zu laut sein“. (39:31 rückwärts gezählt) F.I. spielt die Naturtonreihe.

Wolfgang Auhagen über Naturtonreihe (nochmal gespielt) Fr.Immer weiter Interview

Thema Joh.Seb. Bach 2.Brandenburgisches / Tonart F-dur (Fr. Immer:) Kammertöne / Hof in Köthen sehr französisch, F-dur = Klang Es-dur.

1950er Jahre Cappella Coloniensis + Concentus Musicus, erste Kopien der alten Instr. Clarintechnik wiedergewinnen, „unreine“ Töne der Nat.tonreihe? Wolfgang Auhagen… „Treiben“ (Hochtreiben der Naturtöne mit den Lippen) neben der optimalen Resonanz, etwas Leiser, mühsam lange zu halten. Seit 1960 zu Korrektur Löcher gebohrt, 1 zur Veränderung der absoluten Stimmlage, andere zur Erleichterung des Spiels im hohen Bereich. Die Löcher verhindern, dass man in eine falsche Schwingung gerät. Initiative von Otto Steinkopf

Friedemann Immer verwendet die Drei-Loch-Technik und führt sie vor. 31:27 Zunächst Tonhöhe nur durch Treiben korrigiert, dann (anderes Instr.) mit Hilfe der Korrekturlöcher. „Den Klang des Instrumentes macht aber wirklich das Mundstück! Nat. im Zusammenhang mit der Mensur usw.“D ie Dreilochtechnik ist erfunden worden durch Walter Holy zus. mit Steinkopf u. Helmut Winkel (?)“. Später: Michael Laird, London, 4-Loch-System erfunden, höchst interessante neue Quelle: Lorenz Christoph Mitzlaff ehemaliger Schüler J.S.Bachs, zitiert 1743 den Kantor Joseph Christoph Hille aus Glauchau (Halle a.d.Saale) 30:15 über die ungelöcherte, ohne Züge… „der Anfang der Trompete“, „wir wussten, nicht dass es damals schon die gelöcherte Trpt. gab!“ Bach-Zeit!

Jean-François Madeuf 29:03 spielt Beispiele chromatisch („es braucht viel Zeit“, neue Generation spielt ohne Grenzen im Kopf: ohne Löcher).  Thibaud Robinne in Köln, Don Smithers,

Musikbeispiele

(Fortsetzung folgt)

Irish Music 1983 und heute

Warum Erinnerung nicht lähmt

Das ist nicht selbstverständlich: Erinnerung aktiviert. Warum, will ich jetzt nicht klären. Es ist so lange her, dass ich zuletzt dem Impuls gefolgt bin: hier. Ich war doch einmal nahe dran… Grund genug sich zu freuen. Neues Material gäbe es genug. Trotzdem ist dieses nicht entwertet:

Die Willie-Clancy-Summer-Scool, Miltown Malbay, SSWC, das habe ich nie vergessen; anders hätte ich wohl keine Vorstellung davon bekommen, was ein Fiddler wie John Kelly bedeutet. Es gab auch damals „virtuosere“, seinen Sohn James zum Beispiel. Auch Matt Cranitch, dem man anmerkte, dass er klassische Violine studiert hatte. John Kelly konnte keine Melodie unterteilen, – ich spreche vom Unterrichten -, er spielte für uns immer ganze Melodien oder Anfänge, wir aber hatten unser Leben lang „stückchenweise“ gelernt plus Tonleitern und Akkorde, analytisch, das machte seltsamerweise hier das Lernen so schwer. Gedächtnis … Erinnerung… Aufschreiben oder nicht – das war plötzlich die Frage. Einzelne Bilder bewahren eine Welt, die keineswegs nur in sich ruhte.

Juli 1983 Fotos: Siegfried Burghardt

Und neu ist heute dies zum Beispiel:

This documentary will trace the origins, ethos and impact of one of Ireland’s most important music events — the annual Scoil Samhraidh Willie Clancy (SSWC) held in Miltown Malbay, Co. Clare. ITMA are very proud to be in a position to help fill the void created by the cancellation of the 48th Scoil Samhraidh WIllie Clancy (SSWC) in light of Covid-19. Since its inception in 1973, SSWC, also known as the Willie Clancy Summer School, has had a hugely positive influence on the development of Irish traditional music, song and dance. For thousands of traditional musicians, the first week of July is the highlight of their musical calendar. This documentary will feature archival footage, contemporary interviews and performances from many of Ireland’s leading traditional musicians including: Willie Clancy, Micho Russell, Tommy and Siobhán Peoples, Noel Hill, Cormac Begley, John Kelly, Joe Ryan, Áine Hensey, the McCarthy Family, Mulcahy Family, The Glackin Family, The Friel Sisters and many many more.

Und schon kann ich nicht mehr aufhören, weiter in diese Richtung. Zurück? Und voran! Es ist nie zu spät.

Und hier geht es wirklich weiter: HIER

und sei es für ein paar Stunden.

Ruhe am Rüden

Novemberbeginn

   

Fotos: E.Reichow

Rüdenstein in der Nähe der Solinger Hofschaft Obenrüden (Foto: Wikipedia Frank Vincentz), das Denkmal liegt jenseits der Wupper (von den Gaststätten aus gesehen), und die Brücke hinüber ist nach der Überflutung noch nicht wiederhergestellt.

Einkehren: Haus Rüden und Gaststätte Rüdenstein

Haus Rüden, auf der Speisekarte – ganz richtig: Wild und Gans (siehe ganz oben, ich habe nur die herrlich grässlichen Stimmen aufgenommen und den Gänsen wieder vorgespielt; schließlich hielten sie den Schnabel). Gegessen habe ich Bergischen Schnibbelkuchen, 1A! weitestgehend Ruhe (abgesehen von einem winzigen Rüden am Nachbartisch).

Die Schattenseite der Wupper, in dieser Jahreszeit schon ab mittags eine großartig düstere Wand. Links irgendwo im Dickicht verborgen: das Hundedenkmal. (Handy: JR)