Von BLOGS überhaupt

Was der Musikrat alles weiß

Ich hab’s durch Zufall entdeckt: der Deutsche Musikrat nimmt private Blogs zur Kenntnis und hat sie aufgelistet. Da musste ich also keinen Antrag stellen, ich stehe einfach drin, sogar ziemlich am Anfang und zwar vor dem Jazz, weil mein Vorname mit J beginnt und nicht mit Doppel-Z endet:

 bitte anklicken!

Dies nur zum ersten Lesen, so ist die Liste noch ganz unvollständig. Man gehe also zum

Deutschen Musikinformationszentrum, eingerichtet vom Deutschen Musikrat.

Sehr interessant. Wenn’s auf Anhieb funktionieren soll, – vielleicht HIER.

Etwas sehr Merkwürdiges passiert, wenn ich den allerersten Link anklicke, also auch „weiter“ unter dem Begriff „Alternamag“: da landet man bei „Bach digital“. Dort bin ich persönlich jederzeit gerne, aber korrekt ist das nicht. „News und Berichte über neue Bands, Lieblingslieder und Themen in der Musikbranche“ findet man dort nur im allerallerweitesten Sinne.

Falls Sie sonst etwas vermissen, z.B. den lesenswerten NMZ-Blog, incl. Newsletter, der Einstieg wäre hier , – es könnte sein, dass dergleichen im MIZ den „Corporate Blogs“ zugerechnet wird, – daher nochmals das Zitat:

Im Folgenden sind beispielhaft einige Angebote aufgeführt, die sich durch individuelle Berichterstattung auszeichnen. Nicht verzeichnet werden Corporate Blogs, hinter denen Einrichtungen wie Konzerthäuser oder Verbände stehen und die in erster Linie zur strategischen Kommunikation eingesetzt werden.

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An dieser Stelle könnte ich mir in Zukunft mal wieder Gedanken machen, was ein Blog für mich bedeutet. Ganz einfach, weil ich festgestellt habe, dass der frühe Artikel, in dem ich programmatisch zu werden versuchte, sehr häufig angeklickt wird. hier. Aber damals habe ich eigentlich noch nicht genau gewusst, was daraus werden könnte. Es ist ja nicht einfach ein Sprachrohr der Wichtigtuerei, sondern ein Mittel zum Nachdenken. Die Verschriftlichung soll mir nützen, aber auch anderen zur Verfügung stehen. Manchmal verfalle ich leider in den Verkünderton alter Radiosendungen. Man sehe es mir nach, zuweilen komme ich eher auf neue Gedanken, wenn ich mir vorstelle, dass ich zu lieben Leuten spreche. Ein andermal eher, wenn ich polemisch aufgelegt bin. Ich möchte allerdings niemanden verletzen. Abgesehen von … Stopp.

Es war damals ein Neustart, einige hundert Artikel, die schon in den Jahren vorher im Blog veröffentlicht waren, sind durch mein Fehlverhalten plötzlich auf einem digitalen Trümmerhaufen gelandet. Damals war ich am Boden zerstört, ich hätte das Ganze nur mit größter Mühe rekonstruieren können und habe dann lieber Neues geschrieben. Manches, was fehlt, schmerzt mich heute noch: zum Beispiel eine Serie über Schubert-Lieder. Es funktioniert einfach nicht mit einem streberhaften Vorsatz, es muss eine Grundbegeisterung dasein, die später mit Hilfe des Blogbeitrags (in Grenzen) wieder abrufbar ist, – aber eben nicht aus dem Nichts.

Der zweite Teil des Satzes „hier seit dem 11.11.2014 – der alte Blog wird als Archiv wieder verfügbar sein“ ist also ein frommer Wunsch geblieben. Es ist als Gesamt-„Block“ verloren gegangen (mir ist übrigens klar, dass man auch „das“ Blog sagen könnte).

Immerhin: manchmal finde ich da draußen (!) noch Spuren des alten Blogs, so zum Beispiel im immer empfehlenswerten Blog von Berthold Seliger mit dem Datum des 20. Februar 2012  Stichwort „Knepler & Reichow“ : HIER.

Musik und Politik also. Wenn ich über anderes schreibe als Musik, so getreu dem Motto von Hanns Eisler: Wer nur etwas von Musik versteht, versteht auch davon nichts. Aber es liegt mir fern, z.B. meine politischen Ansichten als der Weisheit letzen Schluss darzustellen, es sind Versuche, einen gewissen Durchblick zu bekommen, mit dem Vorbehalt, es jederzeit zu widerrufen oder zu korrigieren. Oder auf sich beruhen zu lassen. Also ohne abschließendes Sündenbekenntnis. Meinungsfreiheit gilt auch, wenn man sich irrt.