Menuett als höfischer Tanz

Einiges Wissenswertes

Ich möchte mir vorstellen, wie ein Tanz bei Festen in Schloss Esterhàzy ausgesehen haben könnte, ob in jenem in der Nähe des Neusiedler Sees, oder in dem anderen im burgenländischen Eisenstadt. Ich stelle es mir ähnlich vor wie in Frankreich, denke aber natürlich an Joseph Haydn, der fast 30 Jahre lang (1761-1790) dort „im Abseits“ wirkte: „Ich war von der Welt abgesondert, niemand in meiner Nähe konnte mich an mir selbst irremachen und quälen, und so musste ich original werden.“ Er war livrierter Musiker im Rang eines Hausoffiziers.

 Haydns Dienstkleidung (siehe Wikipedia hier).

Über die Tänzerin Sarah Berreby HIER

Menuett WIKIPEDIA hier

Daraus das folgende Zitat:

 In der französischen Cembalomusik wurde das erste Menuet von Chambonnières 1670 publiziert (Pièces de clavessin, Bd. II);[7] von da an bildete es sehr oft den Abschluss einer (Cembalo-)Suite, oft zusammen mit einer Gavotte.[8] In Orchestersuiten konnte das Menuett an jeder beliebigen Stelle stehen, außer am Anfang (z. B. bei Lully, RameauFischerTelemannGraupner etc). Johann Sebastian Bach pflegte in seinen Solo-Suiten und Partiten eine eigene, relativ strenge Ordnung, wo das Menuett, genau wie andere Galanterie-Tänze, zwischen Sarabande und Gigue platziert ist. Im Spätbarock haben viele Menuette bereits einen hohen Grad an Stilisierung erreicht, besonders bei Joh. Seb. Bach.

Der zarte, aber (für mich) auch unerbittliche und grausame Gang des zweiten Menuetts verfolgt mich, seit wir Händels Wassermusik im Fuggerschloss Kirchheim aufgenommen haben (Collegium aureum 1972). Ich dachte an die Spieluhr im Italowestern „Für ein paar Dollar mehr“. Das hatte allerdings nichts zu tun mit dem Label „historically informed“…

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Ein ganz anderes Problem: Ich bekomme die Musik, die ich hier höre, nicht präzise mit den Tanzschritten zusammen, die ich sehe. Sind die Tänzer/innen hinterher? Ist die Musik nicht ganz genau unterlegt? Ich übe die Analyse, indem ich unzählige Male die gleichen kurzen Abschnitte beobachte. (Besonders im ersten Beispiel, und dort besonders beim männlichen Probanten, weil die Füße und Beine deutlicher zu verfolgen sind.)