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Brexit India

Zur Vergewisserung

Vor zwei Jahren hatte es mich aufgewühlt, und ich habe diesen Teil der Geschichte nach dem Film im Fernsehen rekapituliert, aber an das Wort Brexit habe ich nicht gedacht, das gehört doch auf einen anderen Stern:

Die Teilung Indiens

Das war 2017, dann rückte es wieder in den Hintergrund, bis ich dieses Buch im Schaufenster liegen sah, – ich muss mich wieder mehr mit Indien befassen!

Ich lese die Seiten über die „Loslösung“ Großbritanniens, die Gefahr der „Balkanisierung“, ich denke an die Gefahr, dass Europa wieder zerfallen könnte, an die inständigen Worte im Manifest von Bruno Latour. Nur keine Panik! Was bedeutet überhaupt Balkanisierung? Wikipedia hier!

Vorweg noch dies: wer war Wavell? Siehe hier. Und nun die einschlägigen Seiten aus der „Geschichte Indiens“:

Und dann, vor ein paar Tagen, schickt mir ein aufmerksamer Mensch per WhatsApp den Link zu „The New York Times“ und schreibt dazu: „Das ist zwar auf Englisch, aber unbedingt lesenswert als sehr dezidierte postkolonial-indische Perspektive auf den Brexit (als ironische Wiederkehr der katastrophal abgewickelten indischen Unabhängigkeit 1947).“ Und da saß ich nun und sagte mir, das muss ich genau wissen. Zumal mir das Buch von Pankaj Mishra „Aus den Ruinen des Empires“ – im Regal hinter mir – ein schlechtes Gewissen macht, ich bin drin steckengeblieben.

ALSO: Ich gehe aus von dem Artikel, den der Schriftsteller Pankaj Mishra jetzt in The New Yorker veröffentlicht hat. Die folgende Übersetzung ist zur schnellen Selbst-Verständigung verschriftlicht und nur als Provisorium festgehalten. Keine inhaltliche Gewähr, man halte sich im Zweifel an das englische Original hier. Was mich so fasziniert, ist das ungeschminkte Geschichtsbild, die rücksichtslose Zusammenschau der Dinge, die eben nicht durch Welten voneinander getrennt sind. Es ist unsere Gewohnheit, die an Schubladen festhält und an Epochenwechsel glaubt, obwohl die alten Geister unbeirrt fortwirken oder wieder aufstehen.

ZITAT (Übersetzung ohne Gewähr, für den Hausgebrauch JR)

Der Schriftsteller Paul Scott, der 1947 den katastrophalen Austritt Großbritanniens aus dem indischen Teil des Imperiums beschrieb, konstatierte, dass die Briten in Indien „dort anlangten, wo sie tatsächlich waren“, das heißt am Ende ihrer erhabenen Vorstellung von sich selbst. Scott war schockiert darüber, wie schnell und unbarmherzig die Briten, die Indien seit mehr als einem Jahrhundert regiert hatten, das Land der Fragmentierung und Anarchie überließen; wie Louis Mountbatten, den der rechtsgerichtete Historiker Andrew Roberts präzise als „verlogenen, intellektuell beschränkten Gauner“ bezeichnete, als letzter britischer Vizekönig Indiens über das Schicksal von rund 400 Millionen Menschen zu entscheiden hatte.

Großbritanniens Bruch mit der Europäischen Union erweist sich als ein weiterer Akt moralischen Verfalls unter den herrschenden Kräften des Landes. Die Brexiteers, die ein Phantom imperialer Stärke und Selbstständigkeit verfolgen, haben in den letzten zwei Jahren wiederholt ihre Hybris, Sturheit und Unfähigkeit gezeigt. Premierministerin Theresa May, die ursprünglich ein „Remainer“ war, hat sich in ihrer arroganten Verstocktheit bestätigt, indem sie dem Brexit einen offensichtlich unausführbaren Zeitplan vorgab und rote Linien festlegte, die die Verhandlungen mit Brüssel untergruben und ihren Deal dazu verdammten, im Parlament parteiübergreifend zu scheitern.

Ein solches Muster egoistischen und destruktiven Verhaltens der britischen Elite verblüfft heute viele Menschen. Es hat sich aber schon vor sieben Jahrzehnten beim kopflosen Exit Großbritanniens in Indien manifestiert.

Mountbatten [siehe hier], der in britischen Marinekreisen als „Master of Disaster“ verspottet wurde, war ein repräsentatives Mitglied einer kleinen Gruppe von britischen Bürgern der Ober- und Mittelklasse, aus denen die imperialen Herren von Asien und Afrika rekrutiert wurden. Miserabel ausgerüstet für ihre immensen Verantwortlichkeiten, waren sie dennoch durch Großbritanniens brutale imperiale Macht ermächtigt, in der Welt herumzustolpern, – einer Welt, von deren Reichtum und Subtilität, wie E. M. Forster in seinen „Notizen über den englischen Charakter“ schrieb, sie keinerlei Vorstellung hatten.

Forster machte für die politischen Missstände Großbritanniens die privat ausgebildeten Männer verantwortlich, die Nutznießer des elitären öffentlichen Schulsystems des Landes waren. Diese ewigen Schuljungen, deren „Gewicht in keinem Verhältnis zu ihrer Zahl steht“, sind sicherlich unter den Tories überrepräsentiert. Sie haben Großbritannien heute in seine schlimmste Krise gestürzt und seine inzestuöse und selbstsüchtig herrschende Klasse wie nie zuvor entlarvt.

Von David Cameron, der die Zukunft seines Landes in einem Referendum rücksichtslos ausgespielt hatte, nur um einige notorische Meckerköpfe seiner konservativen Partei zu isolieren, bis hin zu dem opportunistischen Boris Johnson, der auf den Brexit-Zug aufsprang, um sich den Sessel zu sichern, den der einstige Primeminister Winston Churchill vorgewärmt hatte. Und bis zum topmodischen, theatralischen Retro Jacob Rees-Mogg, dessen Fondsverwaltungsgesellschaft ein Büro innerhalb der Europäischen Union eingerichtet hat, die er zugleich vehement verachtet, hat die britische politische Klasse der Welt ein erstaunliches Schauspiel von verlogenen, intellektuell beschränkten Gaunern geboten.

Sogar ein Kolumnist für The Economist, ein Organ der britischen Elite, beklagt sich heute über „Oxford Chums“ [Kumpanei], die mit „Bluff statt Fachwissen“ arbeiten. „Großbritannien“, beklagt das Magazin letzten Monat, „wird beherrscht von einer selbstermächtigten Clique, in der die eigene Gruppenzugehörigkeit über Kompetenz , Selbstsicherheit über Fachwissen hinaus belohnt wird. Im Brexit hat die britische Chumokratie [Kumpelherrschaft] endlich ihr Waterloo gefunden.“

Für alle, die sich auf die britische Geschichte berufen, ist es eigentlich korrekter zu sagen, dass die Teilung – die ruinöse Exit-Strategie des britischen Empires – endlich zuhaus angekommen ist. In grotesker Ironie haben sich die Grenzen, die 1921 Irland, der ersten Kolonie Englands, auferlegt wurden, als der größte Stolperstein erwiesen, den die englischen Brexiteers auf ihrer Jagd nach imperialer Stärke vorfanden. Außerdem steht Großbritannien selbst vor der Teilung, wenn der Brexit, eine vorwiegend englische Forderung, erreicht wird und die schottischen Nationalisten ihre Forderung nach Unabhängigkeit erneuern.

Es ist ein Maß für den politischen Scharfsinn englischer Brexiteers, dass sie anfangs die schwankende irische Frage gar nicht beachteten und die schottische mit Verachtung straften. Irland war einst zynischerweise so aufgeteilt worden, dass sichergestellt war, dass die protestantischen Siedler in dem einem Teil des Landes die Anzahl der Katholiken übertrafen. Diese Aufteilung provozierte nun seit Jahrzehnten Gewalt und kostete Tausende von Menschenleben. Sie wurde 1998 teilweise entschärft, als ein Friedensabkommen die Notwendigkeit von Sicherheitskontrollen entlang der von Großbritannien auferlegten Trennungslinie aufhob.

Die Wiedereinführung eines Zoll- und Einwanderungsregimes entlang der einzigen Landgrenze Großbritanniens mit der Europäischen Union wurde immer mit Gewalt bekämpft. Aber die Brexiteers, die erst spät bei dieser unheilvollen Möglichkeit wach wurden, haben zunächst einmal versucht, sie zu leugnen. Eine durchgesickerte Aufnahme enthüllte, wie Mr. Johnson verächtlich über diese Grenze als „reines Millenium-Wanzenzeug“ höhnte.

Politiker und Journalisten in Irland sind natürlich entsetzt über die aggressive Ignoranz englischer Brexiteers. Geschäftsleute sind überall empört, weil die wirtschaftlichen Konsequenzen neuer Grenzen missachtet werden. Aber das alles kann niemanden überraschen, der von der unanständigen Leichtfertigkeit weiß, mit der die britische herrschende Klasse zuerst Linien durch Asien und Afrika zog und dann die Menschen, die diesseits und jenseits der Linien lebten, zu endlosem Leiden verdammte.

Die bösartige Inkompetenz der Brexiteers wurde während des britischen Rückzugs aus Indien im Jahr 1947 präzise vorweggenommen, und zwar am auffälligsten dadurch, dass es keine ordentliche Vorbereitung dafür leistete. Die britische Regierung hatte angekündigt, dass Indien bis Juni 1948 unabhängig sein würde. In der ersten Juniwoche 1947 verkündete Mountbatten jedoch plötzlich, dass die Machtübernahme schon am 15. August 1947 stattfinden würde – ein „lächerlich früher Zeitpunkt“, wie ihm selbst entfuhr. Im Juli wurde einem britischen Anwalt namens Cyril Radcliffe die Aufgabe übertragen, in diesem Land, das er selbst noch nie besucht hatte, neue Grenzen zu setzen. [Link zu Radcliffe und Stichwort „Radcliffe-Linie“ hier].

Er hatte lediglich fünf Wochen, um die politische Geographie eines Indiens zu erfinden, das von einem östlichen und einem westlichen Flügel namens Pakistan flankiert wurde. Dafür besuchte Radcliffe keine Dörfer, Gemeinden, Flüsse oder Wälder entlang der Grenze, die er ziehen wollte. Er teilte das landwirtschaftliche Hinterland von den Hafenstädten ab und reduzierte Hindus, Muslime und Sikhs auf beiden Seiten der neuen Grenze abrupt zu einer religiösen Minderheit. Er lieferte einen Teilungsplan, der Millionen effektiv in Tod oder Verzweiflung trieb, ihn selbst aber in den höchsten Rang des Adels erhob. Bis zu einer Million Menschen starben, unzählige Frauen wurden entführt und vergewaltigt. Die größte Flüchtlingsbewegung der Welt entstand während des Bevölkerungswechsels aufgrund Radcliffe’s Grenze – ein umfassendes Gemetzel, das alle apokalyptischen Szenarien des Brexit übertrifft.

Rückblickend hatte Mountbatten noch weniger Grund als Mrs. May, den Exit-Zeitplan zu beschleunigen und damit unlösbare und ewige Probleme zu schaffen. Nur wenige Monate nach der verpatzten Teilung führten beispielsweise Indien und Pakistan einen Krieg um das umstrittene Gebiet von Kaschmir. Keine der betroffenen Parteien drängte auf einen hastigen britischen Austritt. Wie die Historikerin Alex von Tunzelmann feststellt, „kam der Druck von Mountbatten und von ihm allein.“

Mountbatten war eigentlich weniger dickköpfig als Winston Churchill, dessen Aufruf heute noch das Rückgrat vieler Brexiteers versteift. Churchill, ein fanatischer Imperialist, arbeitete härter als jeder andere britische Politiker daran, die Unabhängigkeit Indiens zu durchkreuzen, und tat als Premierminister von 1940 bis 1945 alles dagegen. Erfüllt von der rassistischen Idee der Überlegenheit des Anglo-Amerikaners, weigerte er sich 1943, den Indern zu helfen, mit der Hungersnot fertigzuwerden, einfach weil sie sich, wie er sagte, „wie Kaninchen“ vermehrten.

Es ist unnötig zu erwähnen, dass solche Vergehen aus einer Ignoranz über Indien resultierten, die so hartnäckig ist wie die der Brexiteers über Irland. Churchills eigener Staatssekretär für Indien behauptete, sein Chef wisse „so viel über das indische Problem wie George III von den amerikanischen Kolonien.“ Churchill zeigte in seiner langen Karriere eine ähnliche imperiale Unbekümmertheit gegenüber Irland. Er schickte unzählige junge Iren während des Ersten Weltkrieges in den Tod, als er sie in das katastrophale militärische Fiasko in Gallipoli, Türkei, sandte und entfesselte 1920 brutale paramilitärische Einsätze gegen irische Nationalisten.

Die zahlreichen Verbrechen der kühnen Abenteurer des Imperiums wurden durch die große geopolitische Macht Großbritanniens ermöglicht und durch sein kulturelles Ansehen verdeckt. Dies ist der Grund, warum Bilder, auf denen die britische Elite als tapfer, weise und wohlwollend erscheint, bis vor kurzem überleben konnten, und es wurden viele historische Beweise über diese Meister der Katastrophe von Zypern bis Malaysia, Palästina bis Südafrika vorgelegt. In den letzten Jahren konnten sich solche privat ausgebildeten und glattzüngigen Männer wie Niall Ferguson und Tony Blair noch den Briten als Retter aus Leid und bedrohter Humanität darstellen und die amerikanischen Neokonservativen dazu drängen, die Lasten des weißen Mannes weltweit zu übernehmen.
Demütigungen in neo-imperialistischen Unternehmungen im Ausland, gefolgt von der zunehmenden Katastrophe des Brexit zu Hause, haben den Bluff der „quixotischen Narren des Imperialismus“ (Hannah Arendt) grausam entlarvt.

Während die Teilungsidee nun zu Hause kommt, in Irland Blutvergießen und in Schottland die Sezession droht, und ein unvorstellbares Chaos von No-Deal-Brexit sich abzeichnet, leidet das normale britische Volk unter den unheilbaren Austrittswunden, wie sie einst von Großbritanniens stümperhaften Chumokraten Millionen von Asiaten und Afrikanern zugefügt wurden. Noch hässlichere historische Ironien könnten den Briten noch auf der tückischen Straße zum Brexit auflauern. Jedoch kann man mit Sicherheit sagen, dass eine lang verwöhnte herrschende Klasse soeben an ihr Ende gekommen ist.

Quelle Pankaj Mishra: The Malign Incompetence of the British Ruling Class / With Brexit, the chumocrats who drew borders from India to Ireland are getting a taste of their own medicine. [Original HIER.]

Was wäre dem noch hinzuzufügen? Dass es nicht nur um die Einordnung des Brexit-Wahns geht. Natürlich betrifft es auch nicht nur Großbritannien, Indien oder Irland, sondern uns alle, Europa und den (umfassenden) Rest der Welt. Wobei der Blick sich auf größere Probleme richtet als diesen Brexit. Einige hoffnungvolle Ausblicke lassen sich in Bruno Latours Terrestrischem Manifest finden:

Durch eine unglaubliche Bastelarbeit ist es der Europäischen Union gelungen, auf vielfache Weise die Überlappung, Überlagerung, den overlap der verschiedenen nationalen Interessen zu materialisieren. Mit ihrem vielfältig verzahnten Regelwerk, das die Komplexität eines Ökosystems erreicht, weist sie den Weg. Genau diese Art Erfahrung ist gefragt, wenn wir den alle Grenzen überwindenden Klimawandel in Angriff nehmen wollen.

Gerade die Schwierigkeiten des Brexit, aus der EU auszusteigen, belegen, wie originell die Konstruktion ist, ist durch sie doch die Vorstellung einer durch undurchlässige Grenzen eingehegten Souveränität komplizierter geworden. Damit ist die eine Frage gelöst: Stellte der Nationalstaat lange Zeit über  den Vektor der Modernisierung gegenüber den überlieferten Zugehörigkeiten dar, ist er jetzt nur noch ein anderer Name für das LOKALE – und nicht mehr für die bewohnbare Welt.

(…) Ohne Zweifel, Europa war gefährlich, als es sich imstande wähnte, die ganze Welt zu „beherrschen“; aber finden Sie nicht, dass es noch gefährlicher wäre, wenn es sich ganz kleinmachte und wie ein Mäuschen sich vor der Geschichte zu drücken versuchte? Wie könnte es sich seiner Berufung entziehen, an die von ihm erfundene Form der Modernität zu erinnern und zu gemahnen? Gerade wegen der von ihm begangenen Verbrechen darf es sich nicht kleinmachen.

Eines seiner kardinalen Verbrechen war der Glaube, sich unter Berufung auf die notwendige „Zivilisation“ an Orten, auf Territorien und Kulturen festsetzen zu dürfen, deren Bewohner und Träger dafür entweder ausgerottet oder deren Lebensformen durch die seinen ersetzt werden mussten. Dieses Verbrechen hat bekanntlich das Bild und die wissenschaftliche Form des GLOBUS ermöglicht.

Aber dieses Verbrechen ist auch ein weiterer seiner Trümpfe: Es hat Europa für ewig aus der Unschuld gerissen, aus dem Irrglauben, man könne die Geschichte neu erschaffen, indem man mit der Vergangenheit bricht, oder aber der Geschichte ernsthaft zu entkommen.

(…) Es wollte die Welt in Gänze sein. Es hat einen ersten Selbstmordversuch unternommen. Dann einen zweiten. Fast wären beide gelungen. Dann glaubte es, der Geschichte entkommen zu können, indem es unter dem Schirm Amerikas Schutz suchte. Dieser göleichermaßen moralische wie atomare Schirm wurde zusammengefaltet. Jetzt steht Europa allein und schutzlos da. Dies ist genau der Augenblick, wieder in die Geschichte einzutreten, ohne sich einzubilden, sie zu beherrschen.

Europa ist eine Provinz? Nun gut, genau das wird doch gebraucht: ein lokales, warum nicht provinzielles Experiment dazu, was es heißt, eine Erde nach der Modernisierung zu bewohnen, zusammen mit jenen, die die Modernisierung endgültig von ihrem Mutterboden vertrieben hat. (…) Nichts Besseres als ein Alter Kontinent, um sich aufs Neue zu befragen was gemeinsam ist, und zitternd wahrzunehmen, dass die universelle Lage darin besteht, in den Ruinen der Modernisierung zu leben und wie ein Blinder tastend nach einer Wohnstätte zu suchen. (…)

Quelle Bruno Latour: Das terrestrische Manifest / edition Suhrkamp Berlin 2016 (aus Seite 116, 118, 122)

Sitar hören!

Eine Reminiszenz

 Hier hören!

(Skript der Sendung folgt unten)

Und gleich fortfahren : Hören und Sehen ⇓

NACHTRAG:

Skript des Pausenbeitrags Live-Konzert des Sitarmeisters Purbayan Chatterjee, Oetkerhalle Bielefeld am 13. November 2013, produziert im Studio Rheinklang Köln (Technik Timo Ackermann). Am Mikrofon: Jan Reichow.

1) Alap beginnt, geht unter Text weiter

Wenn man mich so fragt, also … wie man indische Musik verstehen lernen soll… ich glaube, um das Wort Raga kommt man nicht herum. Aber wenn ich im Konzert sitze, habe ich davon nicht viel, wie sieht das denn praktisch aus? Ich soll auf jeden einzelnen Ton achten, – das lohnt sich, weil das Material des Ragas dann doch – sagen wir – für eine halbe oder dreiviertel Stunde absolut gleich bleibt. 100 Varianten, aber immer dieselben Töne, in immer neuen Färbungen, Betonungen, Verzögerungen. Man gewöhnt sich dran, man liebt es.

Man weiß: auch ein indischer Zuhörer ist kein wandelndes Raga-Lexikon. Aber… dort hat man den richtigen Nerv dafür, bei uns interessiert es ja den Normalverbraucher auch nicht so brennend, ob eine Sonate in C-dur oder G-moll steht. Man hört aufs Thema. Und was daraus wird.

Bei indischer Musik haben wir das Problem, dass wir womöglich gar kein Thema erkennen, sondern… das ist ein Fluss ohne Ufer.

Es gibt aber Themen! Ich weiß. Der Inder sagt dazu „Composition“ – das ist in etwa ein Thema, das man erfassen kann, es ist nicht lang, wird mehrfach wiederholt und geht in Improvisationen über, aber es kehrt immer wieder. Manchmal auch nur seine Kurzform. Es ist nicht unbedingt spektakulär, es tut einfach seinen Dienst, man freut sich, sooft es auftaucht.

Am einfachsten, man passt besonders gut auf, wenn der Trommler sich fertig macht, der Tablaspieler, dann steht das Thema unmittelbar bevor, man ist dann eigentlich schon ganz glücklich, ich will nicht sagen erschöpft, der Sitarspieler stimmt kurz nach und dann kommt eine schöne klare Melodie.

2) Thema Maru Bihag Tr. 5 0:00 bis 0:28

Purbayan Chatterjee im Jahre 2006 bei einem Konzert in Bonn, im Pantheon. Da gab es dieses wunderschöne Thema im Raga Maru Bihag. Der Anfang, der Alap hatte eine halbe Stunde gedauert und endete in einem rauschenden Jhalla, dem Grundtonklang der leeren Saiten. Und dann dieses herrliche Thema!

3) Thema Maru Bihag (unter folgenden Text) Ende 1:30

Das ergibt sich sozusagen ganz logisch aus dem Vorhergegangenen und lässt sich leicht behalten, man ist erfreut, wenn es unversehens wieder auftaucht, aber es geht keine Fahne hoch, schaut hier bin ich, man hat es ja mit einem fortwährenden Kontinuum zu tun, die Zeit …. könnte man vielleicht sagen …. ist ein Ausschnitt aus der Ewigkeit.

Man sollte einfach möglichst viele solcher Themen hören und sie liebgewinnen und im Sinn behalten. Purbayan Chatterjee ist ein Meister der süßen Töne. Zum Beispiel der andere Raga aus dem Bonner Konzert von 2006? Raga Jogkauns.

4) Thema Raga Jogkauns CD II Tr. 3 0:00 bis 0:48

Und zum Schluss gab es damals noch etwas ganz anderes: ein leichtfüßig aufsteigendes Thema im Raga Sohini, (Musik) es lebt von einem leicht dissonanten Ton in der Höhe, reizend und charmant, – man vergisst es nicht, aber man kann es nicht nachsingen. Angeblich stammt es von den jungen Sängerinnen aus dem höfischen Milieu der vorigen Jahrhundertwende, den Kurtisanen. Unglaublich bezaubernd, wie es sich plötzlich aus den improvisatorischen Girlanden herauswindet. Und die Tabla assistiert ihm, wie aus dem Nichts auftauchend.

5) Thema Sohini (CD II Tr. 6 schon ab 0:00 unter Text, 1:52 hoch, nach Thema drunterlegen)

Ganz wesentlich ist es zu begreifen, dass die Schönheit des Sitarspiels aus dem Gesang kommt. Ravi Shankar hat das immer wieder betont, und auch der große Vilayat Khan, Gayaki Ang nannte er das. Ich vergesse nie, wie mir sein jüngerer Bruder Imrat Khan vor vielen Jahren, ich glaube 1976, gründlich erklärt hat, was es damit auf sich hat: Instrumentalstil und Gesangsstil, über beides verfügt die Sitar. Sie kann ja auch virtuos lärmen und mit atemberaubender Brillanz auftrumpfen, aber Sitarspiel wäre nicht das, was es heute ist, ohne dieses Ziehen der Töne, dieses Singen. Imrat Khan. Ich habe das mal rausgesucht. Über singing style und instrumental style.

6) Imrat Khan Zitat aus 1976 ab 20:20 bis ca. 22:40

Wenn man solche indischen Gesangsmelodien hört, deren Töne so wundersam verschleiert sind, diese grazile Gebärdensprache, weiche Glissandogewänder, dann ahnt man natürlich, dass ein indischer Musiker sich nicht ohne weiteres für karge westliche Melodien begeistern kann.

Ich fand es rührend, wie sich einer der größten Meister mal irrte, – ein melodischer Gedächtniskünstler! -, er wollte seine europäische Lieblingsmelodie zitieren, jeder kennt sie: „Au clair de la lune, mon ami Pierrot“.

7) Chaurasia Wort- und Liedzitat Int. Tr.4 ab 4:17 bis 4:44

Bemerkenswert ist das nur, wenn man weiß, was er aus ganz ähnlichen Motiven in seiner eigenen Musik hervorzaubert, sobald er Flöte spielt. Hariprasad Chaurasia.

8) Chaurasia: CD I Tr. 3 ab 9:45 bis 10:42 (ab hier auf langen Tönen unter Text)

Meditation?

Es wäre leicht, über die mystische, meditative Komponente im Flötenspiel Chaurasias zu sprechen, jeder würde nicken und sagen, ja, das kenne ich, das ist indisch, und gerade bei uns im Westen ist er regelrecht darauf festgenagelt worden. Es gab Einladungen in Meditationszentren, wo er möglichst ohne Tabla spielen sollte und vorwiegend „getragene Melodien“. Das ist aber eine absurde Verkennung der indischen Kunstmusik. Da geht es nicht nur um stille Versenkung, sondern genau so um Ekstase, das hat der große Geiger Yehudi Menuhin einmal ganz richtig betont. Es ist eine höchst kontrollierte Ekstase, zu der meist eine wahnsinnige Virtuosität gehört, und sie muss auch unter Beweis gestellt werden, sie ist ein Schritt auf dem Weg in die Ekstase. Man hört das ja auch von indischen Yogis… das ist nicht nur Atemkontrolle, sondern das ist eine ganz verrückte Körperbeherrschung, bis hin zu sonderbarsten Techniken.

Das gilt auch für Sänger und Sängerinnen, die eine geradezu instrumentale Virtuosität entfalten, während die Instrumentalisten die Kunst des differenziertesten Gesangs entwickelt haben. In Bielefeld hat WDR3 doch einmal die einzigartige junge Sängerin Kaushiki präsentiert. Erinnern Sie sich? Das war ein Musterbeispiel.

9) Kaushiki : CD Maru Bihag Tr. 3 ab vor 8:00 / 9:45 ab 10 / Tr. 4 ab 5:30

Es ist atemberaubend, aber merkwürdigerweise erschreckt diese instrumentale Behandlung der Stimme manche westlichen Zuhörer, während die gleiche virtuose Technik auf einem Instrument uns zum Staunen bringt. Und dann erst das Melodiespiel. (Musik)

Auch Ravi Shankar wurde gerühmt für die Kunst, auf der Sitar zu singen, und alle haben sich auf ihn berufen. Sie erinnern sich bestimmt an das große Projekt „West meets East“, als der große Geiger Yehudi Menuhin bei Ravi Shankar in die Lehre ging und einige Ragas erlernte, Ton für Ton, die Tonverbindungen und die besondere In-tonation. Was ihn faszinierte, war nicht nur der Geist, die Mystik, sondern die Andersartigkeit der Technik, die Feinheit des Gehörs. Ich hatte das Glück, Menuhin einmal zu treffen.

10) Ravi Shankar unter Menuhin Text Raga Jhinjhoti Tr. 1 ab 10:13 bis 12:05

verbinden mit: ab 13:16 bis 14:37

11) Text Menuhin (CD Südind.Violine ab Anfang)

Yehudi Menuhin (CD Südindische Violine 0:00 bis 2:30

In Indien war ich begeistert von der Qualität von Ekstase und Mysterium.. Diese beiden Elemente sind immer da in indischer Kunst, sei es Tanz, Musik, Skulptur, – die indischen Menschen sehnen sich nach Ekstase, ob es physisch oder geistig ist. Und als ich die indische Musik zum erstenmal hörte, schon mit Ravi Shankar und Chatur Lal und Ali Akbar Khan in Delhi in ’52, da war ich hingerissen.

Welche Beziehung gibt es zwischen europäischer und indischer Musikkultur?

Es ist stilistisch wenig, was sie gemeinsam haben. Natürlich die Quinte, aber die Intervalle sind vielmehr so wie bei uns im Mittelalter, ganz rein, sie sind nicht temperiert, und darum hat die indische Musik abgelehnt unsere Harmonie, weil natürlich unsere Harmonie ist nicht möglich ohne eine temperierte Skala. Das ist auch fabelhaft für einen Musiker, für einen Streicher, mit indischen Musikern zu spielen, weil die spielen absolut rein. Ihr Ohr ist viel feiner als das unsrige. Die sind immer von einer perfekten Quinte begleitete, the drone, wie man so sagt. Darum sind die Intervalle auch so unglaublich fein, bis in Vierteltöne, sondern noch ganz kleinere Intervalle, die sie als Verzierungen der Skala benützen. es ist überhaupt von der Verzierungsseite her, von der akuten, präzisen Tonhöhe her, Intervalle, wie auch – wie auch das Inspirierende von der Spontaneität und Improvisatorischem her, das ist sehr stimulant, sehr gut, ich finde, jedes Mal, dass ich mit Ravi Shankar spiele, bin ich … irgendwie … als ob ich … erfüllt, als ob ich Vitamine genommen hätte.

Ja, wunderbar, er sprach damals von Vitaminen, er meinte die belebende Wirkung der indischen Musik. Vilayat Khan dagegen, der große Gegenspieler Ravi Shankars, war im Alter von Krankheit gezeichnet, ohne an Inspiration zu verlieren. Und wer das Glück hatte, sein letztes Konzert in Deutschland zu erleben, am frühen Morgen nach der Indischen Nacht in Stuttgart 1997, der wird das nie im Leben vergessen. Er sprach von Gayaki Ang, seinem Vermächtnis, vielmehr dem Vermächtnis seiner Schule, seiner Musikerfamilie, die sich bis zu dem legendären Amir Khusrau zurückverfolgen lässt, fast 800 Jahre. Und dann singt der alte Mann, dessen Bronchen schon schwer angegriffen waren, es war erschütternd.

12) Vilayat Khan 18:50 bis (nach) 20:49

Please, try to understand my broken English: what is the Gayaki Ang, which your humble servant has invented on Sitar in last 800 years after Amir Khusrau. I am a very humble man, it is not my power, someone else has done this. Actually the Gayaki Ang is… (singt) Sitar is (spielt) but: (zieht die Töne, singt wieder) bis 20:49 (Sitar auf Bhairavi-Grundton, weitere Passagen in der Höhe).

Vilayat Khan starb 2004, Ravi Shankar 2012, zwei Welten der indischen Musik, die untergingen. Übrigens auch zwei verschiedene Verhaltensmuster gegenüber der westlichen Welt.

Wer will sich im Westen heute noch der Hördisziplin einer strengen Raga-Aufführung unterwerfen? Wer will in Indien Jahrzehnte seines Lebens opfern, um in der Kunst der Raga-Interpretion zur Meisterschaft zu kommen?

Doch! Es sind erstaunlich viel interessierte Menschen geblieben, die sich weiterhin der physischen und geistigen Spannweite klassischer Raga-Musik aussetzen wollen.

Es ist auch letztlich gar nicht so schwer, sich diese Spannweite stufenweise zu erschließen, wenn man sich nur an den Stufen des Themas orientiert: vom absoluten Nullpunkt der vollkommenen Ruhe bis zur äußersten Ekstase.

Oder – als nützliche Übung für Anfänger – in umgekehrter Richtung: vom Kurzthema am Höhepunkt des Ragas zurück zur längeren Version, und immer ausgebreiteter bis hin zum Anfang, dort wo die ersten schönen Perioden in das Geschehen hineinlocken. Ich habe das mal nach Purbayan Chatterjees Konzert in Bonn geübt, angefangen mit der schnellsten Version vom Schluss aus, und dann rückwärts gehend:

13a) Thema 20:41 bis 20:48 + Tr. 5

und etwas früher, langsamer…

13b) Thema 17:35 bis 17:48 +

noch ein Zeitsprung, wieder etwas früher….

13c) Thema 12:12 bis 12:40 +

die Aufmerksamkeit wächst automatisch, und wir haben schließlich das Thema in Originalgestalt….

13d) Thema 00:00 bis (nach Bedarf) Musik unter Text

… wir sind also rückwärts zum Ausgangspunkt gekommen, zum Thema, zur „Main Composition“.

Es wäre wunderbar, wenn man aus diesem Stadium der Ruhe heraus tatsächlich in ein indisches Konzert eintauchen könnte und dann den ganzen Zyklus erleben würde, mit allen Zwischenstufen, in allen Details: bis hin zu dem ekstatischen Finalzustand, – man könnte auch sagen: dem Zustand äußerster Lebendigkeit. Da braucht man keine Vitamine mehr! (Musik ausgeblendet)

Dank an Dr. Werner Fuhr und Kanak Chandresa !

Gestern starb Imrat Khan

Unvergesslich sein Surbahar-Spiel

Die LP wurde 1975 veröffentlicht, die wunderbare Ton-Aufnahme (Ulrich Kraus) stammte aus der Münchner Musikhochschule, das Foto (Harro Wolter) aus dem Zedernsaal des Fugger-Schlosses in Kirchheim (bei Mindelheim). Der Kontakt zu Harmonia Mundi – auch zum WDR – wurde von Peter Michael Hamel vermittelt. Viele Konzerte in Deutschland, auch mit seinen Söhnen, folgten, das letzte für den WDR im Jahre 2004 in der Kölner Philharmonie. Ihm verdanke ich, dass ich lebenslang immer wieder zur indischen Musik zurückkehre. (Siehe zuletzt hier betr. „Vatapi Ganapatim“).

Wikipedia Artikel HIER Website HIER  Live auf Youtube mit Surbahar HIER

Andere Bilder der Erinnerung

(alle 1974 ©Harro Wolter, Hamburg; wiedergegeben mit freundlicher Erlaubnis):

 

Fotos: ©Harro Wolter

Unser letztes gemeinsames Konzert 30 Jahre später

NACHTRAG 1. Dezember 2018

Und heute erst entdecke ich im täglichen Angebot auf Youtube das Foto, das oben zu der Serie von Harro Wolter gehört, und zwar genau das, was sich auch auf der Vorderseite der Schallplatte von Harmonia Mundi befindet. Genau mit dem Titel im Raga Hamsdhvani, den ich oben im LP-Text näher beschrieben habe, „Vatapi ganapatim“. Seit damals kenne ich jeden Ton darin und auch jedes Wort, das Imrat Khan ab 2:57 zu seinem Münchner Publikum spricht. Und ich bin darüber heute so glücklich wie damals er, dass diese wunderschöne Aufnahme öffentlich zugänglich ist. (Über die rechtliche Frage zu schweigen…). Die Angabe „Surbahar Solo“ ist natürlich falsch, der Meister spielt hier Sitar. Auf dem Foto jedoch und nur im ersten (!) Teil des Konzertes (im „Alap“ des Ragas Yaman) Surbahar.

Nachtrag 4. Dezember 2018 (Wie der alte WDR in ihm fortlebt)

Wie man die Aufnahmen findet: HIER bzw. HIER. (Dank an Daniel Fuchs!)

Annapurna Devi

Die große Künstlerin und Lehrerin ist am 13. Oktober gestorben 

Zu Lebzeiten ist sie früh verstummt. Erst aus dem Nachruf erfährt man, dass sie vielleicht ihrem Ehemann (bis 1981) Ravi Shankar den Vortritt gelassen hat. So jedenfalls schimmert es bei George Ruckert durch, der ein vertrauenswürdiger Gewährsmann ist. Hier die Quelle (The New York Times 24.10.2018).

 ISBN 81-215-0872-X (1998)

Darin über Ali Akbar Khan Seite 240 („eventually married“?):

 …spent learning from the same guru.

In Ravi Shankars Selbstbiographie „Meine Musik, mein Leben“ (Nymphenburger Verlagshandlung 1969) las ich 1974 von den Anfängen:

Und jetzt in Wikipedia hier folgendes:

Annapurna Devi became a very accomplished surbahar (bass sitar) player of the Maihar gharana (school) within a few years of starting to take music lessons from her father Alauddin Khan. She started guiding many of her father’s disciples, including Nikhil Banerjee and Bahadur Khan, in classical music as well as in the techniques and intricacies of instrumental performances. In 1941, age 14, she married one of her father’s talented students, Ravi Shankar. She converted to Hinduism upon marriage. 

In the 1950s, Ravi Shankar and Annapurna Devi performed duets in Delhi and Calcutta, principally at the college of her brother, Ali Akbar Khan. But later, Shankar she decided not to reduce and finally stop performing in public. Her student Vinay Ram says that she was uncomfortable accepting payment for concerts, as it was her belief that it was akin to selling Saraswati (the Godess of learning).

Ich werde sie nie vergessen, obwohl ich sie von allen großen indischen Künstlerinnen oder Künstlern am wenigsten kannte. Was von ihrer Musik erhalten ist, ist von dürftiger technischer Qualität, lässt aber ahnen, was sie für die Welt hätte sein können.

Nachtrag 2.11.2018 (Facebook-Hinweis von Manfred Bartmann. Danke!)

Die Web-Zeitung Scroll.in (Wikipedia hier) zitiert am 14. Oktober 2018 aus einer Biographie der verstorbenen Künstlerin: An unheard melody ANNAPURNA DEVI An authorised biography by Swapan Kumar Bondyopadhyai. 

Über das komplexe Verhältnis zu Ravi Shankar (mit interessanten Bildern) HIER !

Faiz Ali Faiz

QAWWALI UND DIE TOTALE LIEBE

Ein neuer Text von Jan Reichow für die Alte Oper Frankfurt 27.04.2018

             

Fotos: S.5 Wikipedia, Ramakishan950, S.8 Habib Hmima / Redaktion: Anne-Kathrin Peitz