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Gamander oder Gundermann

Was ist das, was ich eben aus dem Garten mitbrachte?

Gamander Ehrrenpreis

Es ist kein Veilchen, das ist klar. Mit allen Wurzeln höb ich es aus… Nein, nur ein landläufiges Unkraut. (Unkraut? Kenne ich nicht…) Vielleicht ein Vergissmeinnicht? Wäre das nicht eher dies:

Vergissmeinnicht (bitte anklicken, wegen der Blüten)

Sie sehen: ich habe entdeckt, dass man Blümchen einfach scannen kann. Wovon Goethe, als er im Walde so vor sich hin ging, noch keine Ahnung hatte… Und wenn ich jetzt nachschlage (auch sein Gedicht Gefunden) und bei Wikipedia fündig werde, interessiert mich jeder Satz über das Pflänzchen. Aber welches von beiden? Schauen Sie selbst, hier!

Vgl. auch meine triumphale Benennung des „Stinkenden Storchschnabels“ am Anfang dieses Blogeintrags über Trappeto hier.

Heute könnte ich behaupten, dass der Storchschnabel (nicht der eben genannte, sondern der schlechthin) meine Lieblingsblume ist, – wenn es nicht so viele Arten gäbe, dass eine Differenzierung unausweichlich wäre. Ich werde mit Wikipedia beginnen und dann vor die eigene Haustüre schauen…

Storchschnabel

Koinzidenz

Die Zeitschrift LANDLUST (Mai/Juni 2016) widmet dem Gundermann, vor allem weil er dekorativ und – in allen seinen Teilen (jedenfalls Blüten und Blättern) – essbar ist, einen schön bebilderten Artikel:

Gundermann Landlust

Und heute (Heft Juli/August 2016) eine vorsichtige Korrektur: der Gundermann ist im Übermaß giftig – von Ziegen auf der Weide gefressen. In „menschlicher“ Dosierung nicht. Zudem lernt man, den Gundermann vom Günsel zu unterscheiden: die rundlichen Blätter sind das Indiz. „Gundermann hat fast kreisrunde, gekerbte Blätter. Günsel hat eiförmiges, glänzendes Laub; die Blüten sitzen sehr viel dichter.“ Ajuga reptans und Glechoma hederacea.

Wäre das nicht ein guter Einstieg in die Botanik? Einfach genauer hinzusehen?

Nachtrag 12. April 2018

Habe ich damals nun wirklich vergessen zu recherchieren, was es mit Gamander Ehrenpreis auf sich hat? Unverzeihlich, hier ist das Kraut…

Peinlich, reingefallen! Den Link hatte ich schon oben gesetzt, aber nicht dazugeschrieben, dass Gamander-Ehrenpreis identisch ist mit dem Wilden Vergissmeinnicht…

Und dieses ist nicht zu verwechseln mit dem – Vergissmeinnicht, wobei in diesem Link besonders der Absatz Etymologie zu beachten ist:

Allerdings sei der Name „Vergissmeinnicht“ früher eher für die Pflanzenart Veronica chamaedrys („Gamander-Ehrenpreis“) verwendet worden. Grund hierfür war die rasche Vergänglichkeit der Blüten und ihr leichtes Abbrechen, was mit der den Männern nachgesagten Treulosigkeit verglichen wurde. Andersherum wird gleichsam überliefert, dass die Blüten die Frau an ihren Geliebten und ihre versprochene Treue erinnern sollte. Vergissmeinnichte und Ehrenpreise wurden in früherer Zeit auch „Männertreu“ genannt (heute heißt die Pflanzenart Lobelia erinus so). Andere Volksnamen sind „Froschäuglein“ und „Katzenauge“, wobei Letzteres wiederum eher den Ehrenpreis meint.

Quelle Wikipedia zu Vergissmeinnicht (s.o.)

Aber fragen Sie mich all dies nicht, wenn ich gerade keinen Laptop zur Hand habe…