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Hoffnungsloses Ostern …

… jedenfalls beim Zeitunglesen

ST Wochenende

Als Osterwochenendlektüre winkt uns die Schlagzeile Der Herr der Hasen (na sowas: in dem Erholungsort Glonn entstehen die Kunststoffformen für Schokoladenhosen), Vorsicht am Ende der Klammer: ein Versprecher, – letztlich geht eben alles in Richtung O-Vokal, aber der Osterinselartikel hat mich doch etwas aufgeregt: abgesehen vom gewissermaßen naturgegebenen Unsinn ihres Namens geht aus dem Text selbst mit keiner Zeile hervor, dass die Inselgeschichte eher vom Wahnsinn der Menschen und der Irreleitung durch religiöse Ideen kündet als vom Heilsweg, den das Christentum mit Ostern verbindet. Allein die wohl beiden gemeinsame Aussicht auf „mystische Geschichten“ soll uns weiterlocken.

ST Wochenende mystisches

Gleich daneben findet man auch noch das Angebot einer Schiffsreise „ins mystische Island“!

Und in der Stadt erhielt ich heute morgen das mystische CDU-Ei, das ich zuhaus ganz spontan mit geistigen Dingen in Kontakt brachte. Um den Zauber zu bannen…

Osterei CDU

Ich habe nochmal nachgelesen, was bei Jared Diamond abschließend zur Osterinsel steht.

„Was sagte der Bewohner der Osterinsel, der gerade dabei war, die letzte Palme zu fällen?“ Schrie er wie moderne Holzfäller: „Wir brauchen keine Bäume, sondern Arbeitsplätze!“? Oder sagte er: „Die Technik wird unsere Probleme schon lösen, keine Angst, wir werden einen Ersatz für das Holz finden?“ Oder vielleicht: „Wir haben keinen Beweis, dass es nicht an anderen Stellen auf der Osterinsel noch Palmen gibt, wir brauchen mehr Forschung, der Vorschlag, das Abholzen zu verbieten, ist voreilig und reine Angstmacherei“? Ähnliche Fragen stellen sich in jeder Gesellschaft, die ihre Umwelt absichtlich geschädigt hat. Wenn wir in Kapitel 14 auf dieses Thema zurückkommen, werden wir sehen, dass es eine ganze Reihe von Gründen gibt, warum Gesellschaften dennoch solche Fehler begehen.

Quelle Jared Diamond: KOLLAPS Warum Gesellschaften überleben oder untergehen S.Fischer Verlag Frankfurt am Main 2005 (Seite 147)

Wenn ich recht sehe, bleibt nicht viel Platz für Mystik…

Anfang und Ende der Inhaltsangabe dieses Buches:

Diamond Inhalt Anfang a Diamond Inhalt Ende b

ZITAT

Die meisten der Rätsel sind inzwischen halbwegs befriedigend gelöst. Sprachforscher haben nachgewiesen, dass die Osterinsulaner von Westen her, aus Polynesien, eingewandert sind. Der Zeitpunkt ist umstritten. Vielleicht erst im 12. Jahrhundert. Pollenanalysen haben ergeben, dass auf der Insel einst die größten Palmen der Welt wuchsen. Der Wald wurde abgeholzt, um die Statuen zu transportieren, um Kanus zu bauen und um Leichen einzuäschern.

Dem Raubbau folgte die Erosion des Bodens, der immer weniger Feldfrüchte hergab. Mit den Bäumen verschwanden die Landvögel. Auf Delfinfleisch und Fisch mussten die Insulaner verzichten, weil das Holz für seetüchtige Boote fehlte. Ein Teufelskreis. Die ökologische Katastrophe führte zu Stammeskriegen und schließlich – gegen Ende des 17. Jahrhunderts – zum rapiden Rückgang der Bevölkerung. 1994 hat Hollywoodstar Kevin Costner aus dem Stoff einen viel diskutierten Film gemacht (Rapa Nui); und just tauchte die beispielhafte Geschichte in dem Buch Kollaps des amerikanischen Geografen Jared Diamond wieder auf, das weltweit auf den Bestsellerlisten steht.

Quelle ZEIT online 29.05.2009 „Das Eiland am Ende der Welt“ von Thomas Schmid  HIER

Wissenswertes aus anderer Quelle (ZDFneo TERRA X  03.01.2010)

Heiße Spur auf Rapa Nui / Verlorenes Paradies

Die Osterinsel gibt Generationen von Wissenschaftlern Rätsel auf. Einst war die Insel ein Palmenparadies – eine Oase inmitten des Südpazifiks. Dann passierte etwas Merkwürdiges: 16 Millionen Palmen verschwanden und die riesengroßen Statuen, für die das Eiland heute bekannt ist, wurden umgestürzt.

 HIER (http://www.zdf.de/terra-x/schliemanns-erben-heisse-spur-auf-rapa-nui-5319172.html) Ab 16:18 Haben etwa eingeschleppte Ratten den Untergang des Waldes verursacht?

Der Zeitungsbericht ganz oben, der hier zum Anlass wurde, – Westdeutsche Zeitung WZ Wochenende 4. April 2015 -, endete mit den Sätzen:

Wenn die Sonne hinter den Steinfiguren langsam im Ozean versinkt, ist das ein wunderschöner Moment zum Grübeln und Sinnieren. Mancher Betrachter bastelt sich eine eigene Theorie über die Herkunft der Moai zurecht. Und mancher ist froh, dass es nicht auf alles eine Antwort gibt.

Dabei muss man es wirklich nicht belassen…