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Ach Bach! Schon wieder ein Fall!

Nur eine Kleinigkeit?

Bei Musikern geht es nun mal so: sie unterbrechen nicht gern und lassen sich nicht gern unterbrechen. Bei mir ist es nicht anders: sobald ich ein Instrument greifbar habe, spiele ich lieber als dass ich lese. Auch die Noten vor mir spiele ich so, wie es dasteht und will mir lieber nichts erzählen lassen oder ein Vorwort lesen. Aber wenn mir ein Instrument fehlt, lese ich gern, auch Noten. Und erst recht Texte mit Noten drin. So auch den übernächsten (die hier folgende handschriftliche Eintragung am Rande der Noten stammt erst von gestern):

Andererseits kommt es eben zuweilen vor, dass ein Musiker unterbricht und ruft: „da stimmt was nicht!“, ein leises Erschrecken geht durch die Gruppe („Herr, bin ich’s“?), meist geht es um einen Ton, der zum Akkord nicht passt, Druckfehler, man sucht, bis das Problem offenliegt, und korrigiert. So kann es auch gehen, wenn man bloß hört, ein Solostück z.B., von dem man jeden Ton kennt und geübt hat. „Stopp! Das kann doch nicht wahr sein!“ So ging es mir aber erst, als ich gestern in ein altbekanntes Buch schaute und auf der folgenden Seite die letzte Bemerkung las: „Das ist doch… das kann doch nicht wahr sein!“

Quelle Erwin Grützbach: Stil- und Spielprobleme bei der Interpretation der 6 Suiten für Violoncello Solo von J.S.Bach / Verlag der Musikalienhandlung Karl Dieter Wagner Hamburg 1981

Jetzt erst schaute ich in den Anhang der Notenausgabe, aus der ich übe und der ich immer noch blind vertraut habe. (Bärenreiter, August Wenzinger 1950): Da steht hinten im Kritischen Bericht zur Suite I u.a. die Zeile:

T. 26, 3.Viertel Ms, Ke cis, h a b, BG cis, b a b 

MS bedeutet: Abschrift der Anna Magdalena Bach, Ke: Abschrift von J.P. Kellner, BG J.S.Bach, Werke, herausgegeben von der Bach-Gesellschaft, Leipzig, X X L, II.1

Das heißt wohl: Wenzinger hat in diesem Punkt einfach dem Herausgeber der Alten Bach-Gesamtausgabe vertraut, und die meisten historisch interessierten Musiker vertrauten Wenzinger und der Neuen Bach-Gesamtausgabe. Erst 31 Jahre später hätte man lesen können, dass Grützbach in seinem von Cellisten vielgelesenen Buch eine dezidiert andere Meinung propagierte:

Die Linie verläuft hier chromatisch. Das gefühlsbetonte cis‘ b a b einiger Herausgeber ist durch nichts gerechtfertigt.

Eine Kleinigkeit? Ich dachte, mich rührt der Schlag. Und genau aus diesen „gefühlsbetonten“ Gründen hing ich doch an der gedruckten Tonfolge. Beim Spiel auf der Bratsche habe ich sie sogar leicht jammernd herausgehoben. Wer weiß, ob mir da nicht die Erfahrung mit arabischer Musik einen Streich gespielt hat…

 Ms Anna Magdalena (Detail)

Das b kann in dem Takt nicht rückwirkend gelten, auch wenn man Anna Magdalena manche Flüchtigkeiten zutraut. In Kellners Abschrift ist alles undeutlicher, meint aber wohl nichts anderes:

Wieder ein anderer Abschreiber (Schober? Westphal?) schreibt wohl viel später, aber sehr deutlich:

Ich kann also nicht – mit Wenzinger – auf einem anderen Ton beharren!

Zur Sicherheit vergleiche ich einige youtube Aufnahmen: die ganz großen Cellisten spielen so wie ich bisher (haha! ein schwacher Trost), selbst der frühe Harnoncourt hat sich offenbar nicht die ältesten Skripte angeschaut. Anner Bylsma und Sigiswald Kuijken (mit V. da spalla) spielen „korrekt“, Jean-Guihen Queyras „nicht“ (siehe hier  bei 1:43), ohne an der cis-Stelle besonders „gefühlsbetont“ zu agieren. Da mir ansonsten Pieter Wispelwey in der Freiheit des Vortrags besonders zusagt, – wie hält er’s mit dem besagten „arabischen“ Intervall? Was sagen Sie? Hören Sie hier bei 1:24, er spielt alte Stimmung – für unser Ohr in diesem Zusammenhang eine Umstellung – aber: er spielt  den kritischen Ton so beiläufig, dass es nicht leicht zu entscheiden ist. (Man kann es „zurechthören“… ich vermute, er spielt b – aber so, dass es nichts weiter bedeutet.)

ABER: Pablo Casals spielt 1954 genau was dasteht! Hören Sie hier bei 2:11.

Eine Entdeckung nebenbei: Rachel Podger hat die Cello-Suiten (um eine Quinte + Oktave raufgesetzt) mit Geige eingespielt (siehe jpc hier), verständlicherweise befindet sich diese CD jetzt auf dem Weg zu mir.

Zwei kritische Bemerkungen muss ich bei dieser Gelegenheit hinzufügen:

Wenn ich Cello-Suiten höre (ich spreche jetzt nicht von Pieter Wispelwey!), habe ich oft ein mulmiges Gefühl, besonders am frühen Morgen: ich finde alles ziemlich unsauber. Und dieses Gefühl verlässt mich nicht nach – sagen wir – einer Viertelstunde (wie beim Erlebnis eines Schülervorspiels), sondern es gehört offenbar zum Obertongemisch der tiefen Töne…

Noch etwas: Man schaue bitte nochmal in den Artikel „Viola!“ (hier), – damals war mir noch nichts aufgegangen bezüglich des übermäßigen Schrittes cis-b, der mir eigentlich schon hätte „fragwürdig“ erscheinen müssen (ein Klage-Intervall so aus dem Nichts).

An dieser Stelle auch noch ein Hinweis in Sachen Bratsche: es gibt einen sehr lesenswerten Essay von Björn Gottstein über das Instrument, Titel „Tonschönheit Nebensache? Die Geburt der Bratsche aus dem Geist der Neuen Musik“, ab Seite 142 in dem Buch: Kammermusik der Gegenwart, das ich hier präsentiert habe.

A propos Rachel Podger (Nachtrag 4.7.2019 – die CD ist da!!!)

… und den fraglichen Ton spielt sie natürlich „wie es sich gehört“.

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Die CD der Trauermusik von Johann Ludwig Bach ist eingetroffen, – wunderbar, großartig! Schöne Idee, das Cover mit dem berühmten Selbstbildnis von Albrecht Dürer zu schmücken, das wie ein Christusbild wirkt (dem nur die Dornenkrone fehlt). ABER: der Text des Oratoriums, den man ja neugierig nun auch mitlesen oder separat studieren will, dieser Text, den der Herzog zu Lebzeiten (natürlich, wann sonst? allerdings ziemlich früh) selbst verfasst hat, ist furchtbar, so farblos wie eine Sammlung von Aktennotizen. Ein Rätsel, wie man dazu eine solche Musik erfinden konnte. Mit Liebe erinnert man sich an die Picander-Texte der Matthäus-Passion, an unvergessliche Sprachgebilde: „Am Abend, da es kühle war, ward Adams Fallen offenbar, am Abend drücket ihn der Heiland nieder, am Abend kam die Taube wieder und trug ein Ölblatt in dem Munde. O schöne Zeit! O Abendstunde!“  Wie gern vermisst man das prosaisch-korrekte Wort Schnabel, wenn das Reimwort Abendstunde sich entfalten kann.

 Dürer Selbstbildnis Wikipedia

A propos Bach

Habe heute erst beim Bayrischen Rundfunk ein Skript zur Solosonate C-dur mit Christian Tetzlaff gelesen. Sicher ist seine Aufnahme der Sonaten & Partiten ein Nonplusultra, aber die Story dazu, die auf seinen Gedanken beruht, ist mehr als zweifelhaft: als sei das Ganze ein Erlebniswerk, das unter dem Eindruck des plötzlichen Todes seiner ersten Frau geschrieben wurde, quasi aus einem Guss, Reinschrift 1720. Unmöglich! (Bach war am 7. Juli 1720 von einer Dienstreise zurückgekehrt, und Maria Barbara war bereits beerdigt worden.) Zitat:

Bach sucht Trost in der Musik. So entstehen seine Sonaten und Partiten für Violine Solo, der Autograph ist auf das Jahr 1720 datiert. Der Geiger Christian Tetzlaff sieht in dieser Komposition eine Art Grabstein für Bachs Frau.

„Da kommt zum Beispiel noch das schöne Indiz hinzu, dass Bach diese Stücke bezeichnet mit ’sei solo‘, also was grob übersetzt heißt ’sechs Solo für Geige‘, oder es heißt tatsächlich ’sei solo“ – ‚du bist allein‘ – wäre damit so ein Titel für dieses Werk.“ (Christian Tetzlaff)

Bach wechselt in seinem Zyklus Sonaten und Partiten einander ab. Die Sonate in C-Dur steht im Gesamtwerk an fünfter Stelle und ist für Christian Tetzlaff im dramaturgischen Aufbau eine Art Wendepunkt. Hier beginnt Bach seinen Schmerz langsam zu überwinden, der die ersten vier Werke, die bezeichnenderweise alle in Moll stehen, überschattet.

Die Solissimo-Werke für Violine – ungeachtet der Frühformen (seit 1708) und jahrelanger Vorarbeit – jetzt als eine Mischung aus Trauerarbeit und Tagebuch seit Juli 1720 zu lesen: psychologisch und biographisch ein Absurdum. Weder die liebe Frau noch das eigene Ego standen damals für einen gläubigen Christen wie Bach im Mittelpunkt des Denkens und Schaffens. Das müssen wir ihm zugestehen.

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A propos Trauermusik

Hier ist die erste Seite des Booklettextes von Peter Wollny, damit klar ist, wovon die Rede ist. Bei den Autofahrten mit dieser Trauermusik (Rias Kammerchor) elektrisierte mich gegen Schluss des ganzen Werkes (Tr. 26) eine Motivverkettung, die mir vertraut vorkam. (Die Noten – schon für die erste Aufnahme des Werkes mit der Rheinischen Kantorei – schrieb Christoph Lehmann, sie liegen im WDR und waren mir nicht zugänglich. Daher an dieser Stelle meine unzulängliche Notation nach dem Gehör:)

 Tr.26 ab 1:02

Der Text an dieser fugierten Stelle (eigener Formteil bis 2:04): „und mit entbundner Zung“.

Die Motivik ist „barockes Allgemeingut“, der Passus duriusculus  und ebenfalls der Kontrapunkt dazu; Johann Ludwig Bach muss ihn 1724 also nicht aus der Fuga von Johann Sebastian Bach (Reinschrift 1720) entliehen haben. Aber interessant ist, dass hier von der „entbundenen Zunge“ die Rede ist, das Fugenthema der Sonata in C mit dem Pfingsthymnus in Zusammenhang gesehen wird und das „Zungenreden“ bekanntlich eine „Gnadengabe des Heiligen Geistes“ ist (siehe hier).

Der chromatische Passus bei Johann Ludwig auch in Umkehrung (in der Sonata nicht).

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Gestern habe ich einen Film über die Anden, der mich aufgrund der Naturaufnahmen interessiert hätte, ausgeschaltet, weil mich der Sound der Performance ärgerte. Die Musik vor allem, aber auch die Art wie der Text inszeniert war, der Duktus betulicher Zuwendung.

Die Musik macht mich wütend, was ist bloß los mit mir? Der Komponist meint es doch gut. Er beruft sich sogar auf Bach und lobt die Pause, die ich mir über die ganze Länge des Films ausgebreitet wünschte. Nein, ich übertreibe, und ich werde auch nie wieder eine Diskussion mit dem Sender anfangen, wie damals (siehe hier). Ein andermal war ich ganz glücklich, aber kein Filmkomponist hatte mir geholfen, sondern wer? Schauen Sie nur: hier.

Aber ich wollte ja den bzw. einen Filmkomponisten zitieren, den von gestern („Die Anden“ können Sie noch abrufen, bis Ende Juli 2019 hier) :

Es macht mich glücklich, gute Musik zu tollen Bildern zu komponieren. Das treibt mich an, dafür bin ich in Bewegung. Überhaupt Bewegung. Sie ist für mich Quelle der Inspiration. Auf dem Fahrrad und beim Laufen kommen mir häufig die besten Ideen. Oder am Klavier, mit der direkten Resonanz des Klangkörpers. Ich komme vom Instrument. Komponieren heisst spielen. Erst dann kommt der Computer, kommen die Sounds, Libraries und Effekte. Darüber hinaus inspiriert mich alles, was ich sehe und erfahre, sei es ein Bild von Caravaggio, ein Film von Almodóvar oder eine Partita von Bach. Er ist für mich die Quelle. Seine Werke sind logisch und emotional zugleich, wecken elementare Gefühle.
Musik sollte bewegen, mal vordergründig, mal subtil. Und manchmal sollte sie mit Pausen arbeiten. Denn Komposition ist auch eine Entscheidung darüber, wann ein Einsatz sich verzögert oder ein Bild keine Musik braucht – um desto stärker zu wirken. Ohne Pause ist Musik ein Irrtum. Denn es ist alles eine Frage von Timing und Rhythmus. Bewegung eben.

Quelle: Website Oliver Hess hier.

Bedenkliches und zu Bedenkendes

Aus DIE ZEIT und anderswoher

Zunächst erinnere ich mich an die eigene Evokation der alten Griechen (mit Nietzsches Hilfe): „Nichts zu sein…“ hier  und „… besser zu leben als zu sterben …“ hier . Und lese erinnerungsbeschwert weiter in dem Feuilleton-Artikel: „Los, komm, wir sterben endlich aus! / Darf ich noch Fleisch essen, den Wäschetrockner nutzen? Alle diese Fragen würden sich sofort erledigen, wäre man gar nicht erst geboren worden oder würde sich nicht mehr fortpflanzen. Über eine merkwürdige neue Sehnsucht / Von Nina Pauer / in DIE ZEIT 27. Juni 2019 Seite 41.

Da ich in dem kleinen Urlaub auf Texel die ZEIT vom 16. Juni nicht mehr zur Hand hatte, wusste ich nicht, dass dort das umfangreiche Heft „Rechte Räume“ von ARCH+, das ich mir als Lektüre vorgenommen hatte (von hier bis hier), also ebendasselbe Heft von Adam Soboczynski besprochen war, der sich jetzt den Soziologen Armin Nassehi vorgenommen hat, den ich aufgrund folgender Mail vom 15.6. längst ernst genommen hatte:

Bester Artikel der Woche:
http://www.taz.de/Soziologe-ueber-Klimawandel/!5600327/

- da könnte man glatt grün wählen...

Mein Gott, hatte ich nicht längst in diesem Sinne gewählt? Und er etwa nicht? Mal sehen, ob wir etwas zu bereuen haben:

Schönes neues System der Widersprüche / Die Grünen haben ihren Meisterdenker gefunden: Wie der Soziologe Armin Nassehi die Gegensätze in der Partei mithilfe seiner Systemtheorie zum Zukunftsmodell erklärt. Von  DIE ZEIT Nr. 27/2019, 27. Juni 2019.

Finden Sie den Artikel doch bitte selbst online, zitieren möchte ich aus dem älteren Blatt, das ich versäumt hatte und als Papier für unersetzlich halte. Der Autor hat vor allem mit Durs Grünbein und dessen Frau, der Schriftstellerin Eva Sichelschmidt, geredet. Über den Walter-Benjamin-Platz also und über die Inschrift (Einschreibung) des Verses von Ezra Pound.

ZITAT:

Ein faschistischer Ort? Durs Grünbein, 56, der sich auf erstaunliche Weise Jugendliches bewahrt hat, blättert befremdet durch die Zeitschrift, die er eigens mitgebracht hat,  und zeigt auf die Säulengänge auf dem Platz: ‚Die strenge Kolonnade gibt es sowohl im antiken Griechenland als auch in Moskau und Washington. Was mir missfällt, ist die gesamte Aufteilung in linke und rechte Räume. Sind sowjetische Plätze linke Räume? Ist das Forum Romanum ein rechter Raum, die Akropolis? Dort finden Sie ja bereits die Kollhoffschen Stilmerkmale.‘

Es klingt ähnlich absurd, wie Elias Canettis Vergleich des „deutschen“ Waldes mit der Phalanx von Soldaten (beide stehen ziemlich aufrecht). Die Kolonnade, die das Dach eines griechischen Tempels trägt, hat nichts gemein mit einer anderen, auf der ein sechsstöckiges Büro- oder Bankhaus lastet (oder nur zu lasten scheint).

Und der faschistische Dichter?

Klar, bei Pound sei die Kritik am Wucher nicht ausschließlich antisemitisch konnotiert, er ziehe mit seiner Kapitalismuskritik eine weltgeschichtliche Linie. Zinswucher sei aus der Sicht des Dichters eine Dekadenzerscheinung, mit der die Qualität der Bauten sinke. Dass er die Kritik am Finanzkapitalismus ‚an manchen Stellen forciert mit dem Judentum verbindet, ist natürlich schlimmer Unfug, Pound diskreditiert damit sein Werk‘. Und Kollhoff nicht damit seinen Platz? ‚Wenn Sie in Deutschland einen richtig rechten Raum sehen wollen‘, gibt Grünbaum zu bedenken, ‚dann müssen Sie auf die deutsche Autobahn, mit der auf schneidigste Weise die Landschaft durchquert wird.‘

Ist das nicht vielleicht noch absurder als der Vergleich mit den Soldaten?

Quelle DIE ZEIT 27.06.2019 Seite 46 Eine AfD des Bauens? Neuerdings gilt ein Berliner Platz manchen als neurechter Raum. Die Schriftsteller Durs Grünbein und Eva Sichelschmidt wohnen nebenan. Wie sehen sie das? / Von Adam Soboczynski.

Am interessantesten finde ich das Dossier zum Titelthema MACHT. Überschrieben: DIE HELLE SEITE DER MACHT. Der Ruf der Macht ist miserabel. Warum eigentlich? Eine Ehrenrettung. / Von Malte Henk und Britta Stuff.

Natürlich habe ich auch die Autoren gegoogelt, sie brauchen mich nicht, um gelobt zu werden. Mich hat die Auswahl der Beispiele überzeugt: Schimpansen unter sich, 1 junger Politiker im Bundestag, 1 Dirigentin mit ihrem Orchester „Lohengrin“ probend, (Hinweis auf Elias Canetti, der in „Masse und Macht“ das Beispiel des Dirigenten eingeführt hat), der Absturz aus den höheren Sphären der Macht (Shakespeare „Macbeth“ und „Richard III.“), Stefan Mappus nach Stuttgart 21, die 4 Literaturhinweise am Schluss (s.u., mir waren alle Titel neu). Was mich am meisten bestach: der leichte Ton, der phantasievolle Sprachduktus und der Sachverstand. Zugegeben: beim Beispiel der Dirigentin lag ich auf der Lauer, wie leicht strauchelt der Laie, – aber nichts ist passiert, alles richtig. (Ich habe 30 Jahre lang in einem Orchester gespielt, das keinem Dirigenten unterstand, sondern dem primus inter pares, dem Konzertmeister, – aber natürlich hatte er „Macht“. Oder – wie wärs mit dem Wort „Autorität“ für diesen Herrn der Exekutive? Niemand von uns hätte z.B. – oder nur mit dem allertriftigsten Grund – abbrechen können, niemand hätte aus dem Tutti heraus dem Oboisten einen Rat erteilen können.)

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Die Sängerin Brigitte Fassbaender – jetzt immer noch als Regisseurin tätig – wird am 3. Juli 80 Jahre alt. Das Interview aus diesem Anlass hat mich in einem Punkt erschüttert, dort, wo sie von ihrer Angst spricht. Dabei gehört es zu den typischen Vorurteilen des Publikums, dass es Künstlern vor allem Spaß macht, auf der Bühne zu stehen, – um dann umjubelt zu werden. Kleinere Lichter mögen Angst haben, aber doch nicht die Stars, mögen sie noch so oft ihr Lampenfieber hervorheben: meist folgt ja auch der Hinweis, dass es mit Beginn des ersten Tones in sich zusammenfiel. Brigitte Fassbaender auf die Frage, wie ein typischer Tag in ihrem Leben aussah, etwa vor einem Liederabend:

Na, das war das Furchtbarste! Da wacht man auf: Bin ich heute bei Stimme, bin ich gut disponiert, habe ich alle Texte im Kopf? Meistens war ich mittags schon krank und wollte absagen. Vormittags ging man mit dem Pianisten noch einmal das Programm durch. Essen konnte ich gar nichts, mir wurde von fast allem schlecht. Nachmittags legt man sich hin, mit Herzklopfen, Magendruck, schweißnassen Händen und Füßen, das ganze Nervenkostüm revoltiert. Und irgendwann kommt der Moment, da zieht man die Vorhänge des Hotelzimmers wieder auf, macht sich zurecht – und trottet wie das Lamm zur Schlachtbank. ZEIT: Wovor hatten Sie Angst? Fassbaender: Vor dem Versagen, dem Blackout. Ich bin mir ja ausgeliefert, meinem Innenleben, meiner Physis, meiner Tagesform. Und manchmal konnte ich nicht so, wie ich wollte. Das war bitter – bei Liederabenden übrigens noch viel bitterer als in der Oper. Als Charlotte in Werther, als Wozzeck-Marie, Prinzessin Eboli oder Octavian schlüpfe ich in eine Rolle. Es gibt das Kostüm, die Maske, die Kollegen, das Licht, das Bühnenbild – und den Abstand zum Saal. Bei Liederabenden sitzen sie meist direkt vor einem, das ist auch ein voyeuristischer Prozess. Damit muss man fertigwerden. Und wird es nie.

Brahms „Von ewiger Liebe“ op.43,1 Brigitte Fassbaender mit Irwin Gage, Klavier HIER

Höchst erstaunlich, was die Sängerin zur #MeToo-Debatte sagt. Auf die Frage: Welche Folgen hat sie für das Theater?

Viele gute. Man geht sensibler miteinander um, vorsichtiger. Wenn ich daran denke, was für Tobsuchtsanfälle ein Regisseur wie Otto Schenk hatte! Teilweise war das sicher nur gespielt, weil er künstlerisch was erreichen wollte. Das geht heute nicht mehr, und das ist gut. Wer schreit, ist sowieso in der Defensive. Sexuelle Übergriffe waren früher an der Tagesordnung. Wir haben das einfach nicht so ernst genommen. Mir persönlich hat das auch nie geschadet, wenn ich mich verweigert habe, ich kannte solche Abhängigkeiten nicht. Es sind hauptsächlich Dirigenten, die ihre Macht missbrauchen. Auch Regisseure und Intendanten tun es, aber der Dirigent steht abends am Pult und kann dich fertigmachen. ZEIT: Haben Sie so etwas erlebt oder miterlebt? Fassbaender: Natürlich. Manche Dirigenten waren regelrecht verschrien und versuchten es mit jeder. Ich möchte keine Namen nennen. Es waren ja trotzdem große Könner, sollen sie’s bleiben.

Quelle: DIE ZEIT 27. Juni 2019 Seite 45 „Was man jagt, ist schon verloren“ Sie war eine Ausnahmesängerin und kann einfach nicht aufhören, kreativ zu sein: Brigitte Fassbaender über Versagensängste, militante Fans und den Trash in der Oper /  Das Gespräch führte Christine Lemke-Matwey

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Einer der unsinnigsten Artikel, die ich in letzter Zeit gelesen habe: manche mögen es für Fantasy halten, ich schalte dann sofort ab: wegen mutmaßlich ausgeklügelter Phantasielosigkeit. Warum habe ich den Artikel trotzdem gelesen? Wahrscheinlich wegen der Katze, ich Naivling! (Natürlich eine aus Stoff, aber aus welchem Stoff? Keine Ahnung, wird schon virtuell sein. Meinetwegen auch irgendwie spirituell.)

Quelle: DIE ZEIT 19. Juni 2019 Seite 39 Hurra, ich werde zerfetzt Wie ich in der virtuellen Realität eine ziemlich echte Katze rettete und dabei meinem eigenen Todesmut begegnete / Von Clemens Setz

Irrtum? Eine Stunde später erlebe ich ihn live aus Klagenfurt. Oder vielmehr: Einstieg erst bei  Fuzzman & Fritz Ostermayer im Gespräch über Schlager. Später mehr darüber… siehe hier. Zu einer Klagenfurt-Besprechung bei Faust-Kultur hier 

Zitat FAZ 30.6.19 Autor Jan Wiele:

Dass der beste literarische Text beim Bachmann-Preis nicht einer der vierzehn Beiträge ist, sondern vielmehr die „Rede zur Literatur“ zu seinem Auftakt, war bis zu diesem Jahr noch nicht vorgekommen. Clemens Setz hat das geändert. Mit seiner Rede über „Kayfabe und Literatur“, die einen Begriff aus dem Show-Wrestling vielfach metaphorisch fruchtbar machte, poetisch wie politisch, schlug der 1982 in Graz geborene Schriftsteller die Zuschauer und Jury so sehr in Bann, dass nach Tagen noch darüber gesprochen wurde und Ideen aus der Rede in Diskussionen auftauchten. Dass die Grenzen von poetologischer Rede und Erzählung verschwimmen und eine Zwittergattung gezeitigt haben, die selbst als Literatur betrachtet werden kann, ist insbesondere auf die vielen Poetik-Dozenturen zurückzuführen, die in den vergangenen Jahrzehnten eingerichtet wurden. Aber so triftig wie bei Setz hat man diese Gattung noch nicht verwirklicht gesehen.

Außerdem: Die Rom-Therapie – ein Buch von Simon Strauß, besprochen von Iris Radisch – das würde ich auf jeden Fall nicht mit nach Rom nehmen: „Wie entkommt man der nervigen Gegenwart? Indem man sich in die Ewige Stadt flüchtet und die ‚Römischen Tage‘ von Simon Strauß mit auf die Reise nimmt.“ Warum sollte ich?

Unbedingt lesen (Info mit Leseprobe): DIE ZEIT 27. Juni 2019 Seite 43 Wie der Sex zur Sünde wurde / Vor vierzig Jahren hat Michel Foucault mit seinem dreibändigen Werk „Sexualität und Wahrheit“ den Blick auf Macht und Lust revolutioniert. Jetzt ist aus dem Nachlass des französischen Philosophen ein vierter Band erschienen – eine Sensation? Antworten einer Philosophin und eines Theologen / Von Petra Gehring [a]/ Von Christoph Markschies [b]

[a] Textquellen zur Zeugung, zur Taufe, zu Bußtechniken sowie zur Selbstprüfung als Gehorsamsübung sind exemplarische Praxisfelder, die Foucault im ersten Drittel des Buches abschreitet, um dann die Jungfräulichkeit und das Verheiratetsein als die zwei Pfade zu einem im Sinne der Vorschriften gelingenden Leben beleuchten. Ein Fazit fehlt. Die These wird dennoch deutlich: Was man auf den ersten Blick für eine Verschärfung der sittlichen Pflichten halten könnte, ist vor allem eine „Verlagerung des Wertes der sexuellen Beziehungen“. Eine neue – und im Gelingensfall auch privilegierende – Erfahrung bildet sich heraus. Radikale Selbstbeschämung und Heil, Versagung und auf Gnade beruhende Transformation, Abtötung und Neugeburt gehören als Zielbilder von Selbsttechniken, die zugleich Selbstaufgabetechniken sind, eng zusammen. Denn es geht darum, Gehorsam zu perfektionieren – einen Gehorsam, der das Gemeinschaftswerk Kirche (durchaus im Wortsinn) „erzeugt“. In Ordensgemeinschaften geschieht dies informell, in der Ehe rechtlich gerahmt. Das „Fleisch“ ist dabei Ziel wie auch Mitte. Es ist Sitz der Sünde wie auch des Willens.

[b] Wer lange auf die 556 Seiten wartete, ist nicht nur verwundert, dass in der Ausgabe jeder Hinweis auf den heutigen Forschungsstand fehlt. Es überrascht auch, dass der dicke Band lediglich aus ausführlichen Referaten von Text von rund zehn antiken Autoren besteht, die in einer zugespitzten Perspektive in den Blick genommen werden. Von einigen Zusammenfassungen abgesehen, fehlen ausführlichere Einleitungs- und Schlusskapitel. Sexualität wird aus der Perspektive antiker christlicher Oberschichten und vor dem Hintergrund ihrer theoretischen Reflexionen thematisiert. Archäologische Quellen oder soziologische Analysen fehlen vollkommen. Da Foucault antike Argumentationen nachzeichnet, wirkt sein Text im Vergleich zu heutiger Kommunikation über Sexualität mindestens nüchtern, wenn nicht leicht prüde. So fällt das Wort „Masturbation“ kein einziges Mal, und Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern werden höchstens indirekt behandelt. […]

Durch das Christentum – so die Hauptthese des Bandes – wurde Sexualität erstmals zum Kern des menschlichen Subjektes. Unter Subjekt versteht Foucault ein Selbstverhältnis, genauer ein ständig der Selbstprüfung unterworfenes Wissen des Menschen von sich selbst. Das antike Christentum hat seiner Ansicht nach die Sexualität nicht verdrängt (wie ein im Paris der Studentenrevolutionen gepflegtes Vorurteil lautete), sondern ganz im Gegenteil die Frage, wie man kritisch mit ihr umzugehen hat, in den Mittelpunkt gerückt. Am Ende dieser Entwicklung steht nach Foucault der nordafrikanische Bischof Augustinus, der den Menschen als sujet de désir, als Subjekt des Begehrens, beschreibt, die libido, das Begehren, in das Zentrum seiner Sicht der Sexualität stellt und sie als Sünde bewertet.

Siehe auch bei Perlentaucher HIER.

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 Mönch am Meer

Von selbst wäre ich sicher nicht drauf gekommen, dieses Bild des Malers einzusetzen, der in meiner Geburtsstadt gewirkt hat. Sein Greifswald-Bild, der Blick über die Wiesen,  hing in der Wohnung meiner Eltern, so dass ich auf die Kirche zeigen konnte, in der ich getauft war (in der „dicken Marie“, nicht – wie es mir lieber gewesen wäre – unter dem schlanken, hohen Nicolai-Turme). Die unwillkürliche Beziehung dieses düsteren Bildes auf mein helles Texel-Meeres-Foto wäre mir viel zu demonstrativ erschienen, – als hätte ich sozusagen den Rauterberg-Text, den ich noch gar nicht kannte, vorausgeahnt; aber so ist die Realität:

[…] Bleibt nur das Problem, dass der Mensch in seinem Verhalten eher einer Wolke gleicht, unberechenbar wie ihr Formgewalle. Verlangt man von ihm, er möge bitte einsichtig sein, denn ohne Einsicht werde die Welt kollabieren, füttert man ihn zusätzlich mit zahllosen Fakten und Diagrammen, wird er noch lange nicht handeln wie erhofft und notwendig.

Quelle DIE ZEIT 19. Juni 2019 Seite 38 Schönes Erschrecken Nur mit Fakten und Vernunft wird der Klimawandel nicht gelingen: Was Greta Thunberg von Caspar David Friedrich lernen könnte / Von Hanno Rauterberg

Ehrlich gesagt: der Artikel überzeugt mich nicht, ganz zu schweigen davon, was Greta Thunberg für Augen machen würde. Die Schönheit des künftigen Schreckens zu erfahren – das soll uns locken?

Die Erfahrung des Erhabenen heißt, die eigene Hilflosigkeit wahrzunehmen, sie aber als erhellend und energetisierend zu erfahren, als schöpferischen Antrieb, in dem der Mensch seine Natur neu zu fassen beginnt. Erhabenheit heißt, auch die drohende Katastrophe als bereichernd empfinden zu können – und damit die Einsicht in die Notwendigkeit eines radikalen Wandels erst möglich zu machen.

Nichts also wäre für die Klimawende produktiver, als es den Romantikern gleichzutun und im Schrecken eine ungeahnte Schönheit aufzutun. Vielleicht passiert das auch bereits, man muss sich nur das viel debattierte Video des YouTubers Rezo anschauen. Dort sind es nicht die Fakten allein, dort ist es nicht nur die Wahrheit des Untergangs, die ungemein fesselnd wirken. Es ist auch der Spaß an der Inszenierung, es ist das quietschig-derbe Sprechen, es ist die Ästhetik, die aus dem Schrecken ein Faszinosum macht. Und so die Zuschauer in jenes innere Wechselspiel verwickelt, aus dem es so gut wie kein Entkommen gibt. Es sei denn, sie handeln.

Ich finde, das Wechselspiel geht anders aus: hier schießt die Ästhetik ein weithin schallendes Eigentor.

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Was ist mit dem Wetter? Wir haben Tage enormer Hitze. Trotzdem kein Grund, die Sache in aller Kürze mit Klimawandel zu erklären. Interessanter Artikel mit dem Titel Puuuhhh! / DIE ZEIT WISSEN 27. Juni 2019 Seite 33. Nur zwei Zitate:

Die Herkunft der Hitze ist klar: die marokkanische und algerische Sahara. Auch was die extreme Wärme herbringt, weiß man. Es ist ein Tiefdruckgebiet über dem Atlantik, westlich der Iberischen Halbinsel, das sich kaum vorwärtsbewegt, aber die heißen Luftmassen aus dem Süden ansaugt und an seiner Ostseite vorbei nach Europa lenkt. Vor allem nach Spanien und Frankreich, aber eben auch in die Beneluxstaaten und nach Deutschland. Klar ist zudem, dass für die langsame Fortbewegung eine Anomalie in der Höhenströmung, die den Globus umspannt, verantwortlich ist. Schlägt dieser Jetstream größere Schleifen als normalerweise, wird gar eine dieser Schleifen vom restlichen Strom abgeschnitten, erscheinen Druckgebiete, die in tieferen Atmosphärenschichten liegen, oft wie zementiert. Die Meteorologen nennen das „Blockwetterlage“.

[…]

Der Rückblick auf die vergangenen Monate zeigt: Der Winter war etwas feuchter als normal, die Niederschläge des Frühjahrs lagen fast genau im langjährigen Mittel. Und mag der Juni auch deutlich trockener sein, er folgt auf einen kühlen, feuchten Mai. Dieser war der erste Monat seit dem März 2018, der unter dem Temperaturdurchschnitt des Vergleichszeitraums (nämlich 1961 bis 1990) lag, in den Worten der Wetterstatistiker: „nach 13 Monaten in Folge erstmals zu kühl“.

Quelle DIE ZEIT 27. Juni 2018 Seite 33 f Puuuhhh! Was bedeuten die hohen Temperaturen dieser Woche? Tötet die Hitze wirklich Menschen? Was kann jeder tun, für sich und andere? Und wie geht es dem Wald, den Böden, den Gewässern? Sieben Antworten. ( Von Harro Albrecht, Dirk Asendorpf und Stefan Schmitt. (S.a. hier).

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Ich muss einen Abschluss finden, in der Tat: heute Morgen, 7:50 Uhr in WDR 3 Choral, die nachfolgende Predigt brauche ich nicht, aber etwas, was wie Bach klingt, eine Fuge darstellt und natürlich ein „Noch einmal!“ erzwingt, sogar mehrmals, also auch eine kleine Recherche, die hiermit angedeutet sei: der Komponist ist Johann Ludwig Bach – aber es ist J.S.Bachs Handschrift!

Nein, es ist nicht J.S.Bachs Handschrift, sondern die des Kopisten J.H.Bach (1707-1783), dem Sohn des Ohrdrufer Bruders (Näheres dazu hier).

Dies alles bringt mich auf ein Buch, das ich vor drei Jahren mit Begeisterung gelesen habe, „Bachs Welt“ von Volker Hagedorn, siehe hier, – und gerade dorthin, wo es um das physikalische Weltbild der Zeit geht (wir waren ja gerade beim Wetter!), und dort ist auch von Johann Ludwig Bach die Rede, wenn auch in seiner Säuglingszeit (1677).

Und auch die folgenden Seiten entdeckte ich aufs neue. Und wie recht ich damals hatte, ein „ja!“ an den Rand zu schreiben, ich hatte offenbar die Aufnahme schon gefunden, die mich jetzt begeisterte wie am ersten Tag! Wie traurig und wie wild, dieser Satz „Meine Bande sind zurissen“! In der Tat, man kann davon nicht lassen, kein Wunder: jetzt habe ich die Konsequenzen gezogen, – die CD ist unterwegs zu mir!! Und nie mehr werde ich den „Meininger Bach“ mit einem anderen verwechseln. Hören Sie, und wenn Ihnen die Musik nicht den Atem raubt, lesen Sie auch! Einzigartig ebenso: dieser Chor und dieses Orchester! HIER.

Quelle Volker Hagedorn: Bachs Welt / Die Familiengeschichte eines Genies / Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2016

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Volker Hagedorn hat übrigens gerade ein neues Buch herausgebracht, – Der Klang von Paris – Eine Reise in die musikalische Metropole des 19. Jahrhunderts -, noch befindet es sich nicht in meinen Händen. Eine Leseprobe ist vielversprechend: hier.