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Ein Sandkorn der Weltgeschichte: 1857

Am Beispiel Indiens

Wann habe ich dieses Buch gelesen? Ab 18.1.1994, vor allem im Flugzeug, auf dem Weg nach Indien, hochmotiviert, und dort in den Hotels. Habe es recht gründlich durchgearbeitet, mit vielen Unterstreichungen, nicht aber auf diesen beiden Seiten: die einschneidende Bedeutung des Jahres 1857 war mir entgangen.

Dietmar Rothermund: Indische Geschichte in den Grundzügen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1989

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Jetzt liegt es wieder auf dem Tisch und fasziniert mich. Der letzte Satz zwingt weiterzublättern: „Der Aufstand hatte weitreichende Konsequenzen.“

Aber ein neues Buch liegt ebenfalls in Reichweite und hat dieses und noch andere aktualisiert, schon weil die Fakten in unterschiedlicher Breite zu lesen sind, aber vor allem dank der unterschiedlicher Gewichtung und Deutung. Pankaj Mishra hat das ausgelöst und das Interesse wachgehalten, indem er Einzelereignisse plakativ herausstellt, von Anfang an und immer konkret („Am frühen Morgen des 5. Mai 1798 verließ Napoleon Paris, um sich zu einer 40 000 Mann starken Armee zu begeben und mit ihr nach Ägypten zu segeln.“) –  über dem Kapitel steht:

Ägypten: „Der Beginn einer Reihe großer Schicksalsschläge“

Und auf Seite 48 ist das Thema schon „Der langsame Zerfall Indiens und Chinas“. Und von vornherein ist klar, dass die Perspektive nicht von Westen nach Osten verläuft, sondern umgekehrt:

 Pankaj Mishra: Aus den Ruinen des Empires / Die Revolte gegen den Westen und der Wiederaufstieg Asiens. / S. Fischer Frankfurt am Main 2013

Das Motto des Buches zeigt mit Wucht die Umkehrung der Perspektive:

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Hervorragend auch auf der folgenden Seite das Zitat von Marx, dass die Religion in Indien weit mehr als ein Glaubenssystem darstelle: Sie sei vielmehr „die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistisches Point-d’honneur, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund“.

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Man vergisst, dass 400 weitere Seiten folgen, und wenn man kann, sucht man auch noch weitere Bestätigung im vielgelobten Meisterwerk des folgenden Historikers

Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. C.H.Beck München 2009

Um bei den Seitenzahlen zu bleiben – hier auf Seite 788 hat man fast die Hälfte geschafft (ich leider nicht, ich bin von hier nach dort gesprungen und habe mich immer wieder am Inhaltsverzeichnis und der ungewöhnlichen Gesamtanlage des Buches orientiert. Man sieht, extrem wichtige Themen, und von hier an wohl noch eine Aufgabe für die nächsten zwei Jahre…

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Und wie immer flüchte ich mich in mein kleines Taschenkompendium, das schnellste Orientierung bei weitester Perspektive garantiert:

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Imanuel Geiss: Geschichte im Überblick / Daten und Zusammenhänge der Weltgeschichte / Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1986

Ich empfehle, in diesem Zusammenhang ein Gespräch mit dem indischen Autor Pankaj Mishra nachzulesen, durch das ich auf diese Thematik gebracht wurde. Clair Lüdenbach im Internetmagazin Faust-Kultur HIER.

Dort findet man auch einen Link direkt zum Buch „Aus den Ruinen des Empires“.

Ganesh (Ganesha) dansant Nord du Bengale, 11ème siècle après J.C. Musée d'art indien de Berlin (Dahlem)

Ganesh (Ganesha) dansant
Nord du Bengale, 11ème siècle après J.C.
Musée d’art indien de Berlin (Dahlem) Foto: Jean-Pierre Dalbéra 2008 / Wikipedia

Ausblick: Vom Rhythmus des Lebens

(Wer ist Ganesha? Siehe hier (für mich) und hier (für Indien).)

TEIL II HIER

Ganz am Ende von Teil II Abspann mit allen Mitwirkenden und Urhebern (1998) und:

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Dank an Kanak Chandresa in Solingen!