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Meine Zeit der Trios (III)

Beethoven 1986-1988

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Zwischenbemerkung 23.1.2020 Der Druckfehler ist offensichtlich, in der 6./7. Zeile nach dem Zwischentitel Klaviertrio Es-dur, ohne Eroica-Geschmack sollte es wohl korrekt heißen: „… ebenso wie die 4., 6. und 8. Sinfonie hinter ihren Vorgängern (…)“. Über diesen – an sich auf der Hand liegenden – Hinweis führt Adornos Gedanke weit hinaus:

Der Gegensatz des intensiven und extensiven Typus ist vielleicht die Erklärung der berühmten Duplizität von Beethovens Werken. Der 1. Satz der V. und der der VI. Symphonie zählen zu den reinsten Repräsentanten jener Typen. Der Spätstil ist der Zusammenprall beider Typen. Die Voraussetzung zum Verständnis des letzten Beethoven ist daher das Verständnis ihrer Divergenz. Mit anderen Worten: was hat Beethoven an den integralen Werken, den ersten Sätzen der III., V., IX., der Appassionata, der gesamten VII. vermißt? Diese Frage führt an die Schwelle des Beethovenschen Geheimnisses. Es ist die Frage nach dem was der Idealismus an der Siegesbahn des Fortschritts hat liegenlassen. Mahler ist ein einziger Versuch der Antwort auf diese Frage. Die Pastorale steht ihm am nächsten.

Quelle Theodor W. Adorno: Beethoven / Philosophie der Musik / Suhrkamp 1993 (Seite 171)