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Dank an Konrad Burr!

[Übrigens muss ich der Wahrheit zu Ehren betonen, – weil es für manche Laien nicht auf der Hand liegt: uns interessieren diese Aufnahmen nicht so sehr als interpretatorische „Kostbarkeiten“, sondern als historische Raritäten. Weil dies die Anfänge der „historisch informierten Aufführungspraxis“ waren. Weil am Ende (?) der Entwicklung phantastische Aufnahmen entstanden sind. In rein musikalischer Hinsicht ist der alte Ensemble-Klang heute schwer erträglich. Viel zu kompakt und druckvoll. Das gilt auch für die Allergrößten der Zeit, sagen wir, für David Oistrach beim E-dur-Violinkonzert von Bach. Im Falle Bach bleibt es natürlich immer als tolle Musik erkennbar. Die Bach-Partituren blieben auch auf dem Moog-Synthesizer geniale Musik, ein Schumann-Violinkonzert konnte mit echter Geige und Orchester bis zu Unkenntlichkeit fehlinterpretiert werden. So auch z.B. Carl Philipp Emanuel Bach. Die „Hamburger Sinfonien“ mit dem Collegium Aureum waren ein Meilenstein, – bis dahin praktisch unbekannt, auch wenn man die Partituren besaß. Kurz gesagt: Es lag vor allem an mangelnder Eleganz in den Ornamenten, am durchgezogenen Ton der Streicher, am „Rüberspannen“ vom Taktende zum nächsten Takt. Deshalb konnte beim Tasteninstrument schon das „Originalinstrument“ wesentliche Erleichterung bringen. Bei den Streichern musste der „Bach-Strich“ in aller Schärfe als unsinnig erkannt werden, der große Ton, die „Religion der Streicher“ (Rudolf Kolisch) prägte gerade die Alte Musik noch bis in die 60 Jahre und darüber hinaus.]