Nichts zu sein…

Im Zug meines eiligen Griechisch-Repetitoriums komme ich auf den Spruch zurück, den ich einmal (siehe hier) zitiert habe, indem ich mich auf Nietzsche berief: Es geht die alte Sage, dass König Midas lange Zeit nach dem weisen Silen, dem Begleiter des Dionysus, im Walde gejagt habe, ohne ihn zu fangen. Als er ihm endlich in […]

Eine Frage der Perspektive

Ist es sinnvoll, das Fernrohr umzudrehen? Ein nützlicher Ratschlag von Bruno Latour beschäftigte mich beim Anblick des offenen Meeres vor Texel. Er warnte davor, unsere Erde vom Sirius aus zu beurteilen, einem doch ziemlich imaginären fernen Standpunkt. (Ich glaube, er hat nicht an Stockhausen gedacht, der von dort kam und auch dorthin zurückkehrte, – wenn […]

… besser zu leben als zu sterben …

Als Ergänzung der letzten Eintragung zur Demokratie zwei Zitate aus dem guten Essay von Elke Schmitter im SPIEGEL vom 24.1.2015: Die Demokratie lädt jeden ein dazuzugehören. Zu einer Sprechergemeinschaft, deren Werte und Lebensweisen verhandelbar sind. „Wir können doch über alles reden“, das war das Credo der bundesrepublikanischen Philosophie, die als „Theorie des kommunikativen Handelns“ zum […]

Das Chaos und die Ordnung der Töne

Privates und Musikalisches Was hat denn eigentlich, so frage ich mich, der mehr oder weniger zufällige Lauf meines Lebens mit den geistigen Phänomenen zu tun, die sich in seltsamsten Wechselwirkungen manifestieren? Meine private Musikgeschichte begann mit dem getanzten Bi-ba-butzemann und mit schwerfälligen Russenliedern. Zwei Brüder (4 und 6) als Soldatenchor. Greifswald – das wussten wir […]

Vina-Zauber

Eine unverhoffte Wiederkehr 1.2.2008 Münster Fundsache. Auf der Rückseite nur Datum und Ort. Wie war doch gleich der Name? Dr. Karaikudi Sambasivayer Subramanian mit Vina beim Workshop (mit JR). Soviel Zeit muss sein. Es war kein einfacher Prozess, ebensowenig wie die ganze karnatische Musik Südindiens, die damit heraufbeschworen wird. Samt Josef Kuckertz und Pia Srinivasan […]

Goebel – alte Texte wieder frisch

Oder: Ein Vermächtnis aus jungen Jahren, fortgesponnen Wie soll man darüber reden? Der einst revolutionäre Griff nach der Alten Musik ist brisant geblieben, man staunt, dass wirklich Jahrzehnte vergangen sind, seit man sie – um Bachs und Monteverdis willen – insgesamt zur Kenntnis genommen hat. Und nicht nur dank Reinhard Goebel und in seinem unmittelbaren […]

Die Wüste als Utopie

Ibrahim al-Koni und sein verlorenes Paradies Von Hans Mauritz Altes Stadttor in Ghadames (Libya) Ibrahim al-Koni ابراهيم الكوني wurde 1948 in einer Oase in der Nähe von Ghadames in der nordwestlichen libyschen Sahara geboren. Seine Muttersprache ist Tamasheq, eine der Sprachen der Tuareg. Erst mit zwölf Jahren hat er Arabisch gelernt, die Sprache, in der […]

Weiterhin postkolonial denken!

Aber was heißt das? DIE ZEIT 25.07.24 Ich kenne das aus meiner Zeit und nun auch noch aus der der übernächsten Generation. Ein bisschen Grundlagenstudium täte gut. Wikipedia, bitte! ZITAT Erste Denkansätze des Postkolonialismus gab es bereits 1947, als sich Indien vom British Empire trennte und als unabhängiger Staat dem Commonwealth of Nations beitrat. Seit […]

Keyeyi

Heimaten So möchte ich mir den Titel des Albums verdeutschen (frei nach J. Marc Reichow, der es – als „Heimathen“ – von Adalbert Stifter übernommen hat), als Benennung der Orte, wo man geboren und zu Bewusstsein erwacht ist, deren man später bedarf, um innerlich „nach Hause“ zu kommen. Es nicht nur eine Adresse, sondern zugleich […]

Reise in die Weisse Wüste

„Eine Heimat, die an die Ewigkeit reicht“ Hans Mauritz berichtet aus Ägypten Im Ramadan 2024 reiste ich mit einer Freundin in die Weisse Wüste, die etwa 420 km südöstlich von Kairo und 130 km von der Oase al-Bahariya entfernt ist. Dieses Gebiet ist bei Touristen beliebt wegen seiner Kalksteinfelsen und Steinformationen, ein riesiger Skulpturenpark, wie […]