Luther als Herr und Knecht

Ein Merkzettel Es gibt (für mich) mehrere Gründe, diesen Kommentar so zu verwahren, dass ich ihn im Internet wiederfinde (hier einstweilen über Bezahlschranke), denn zum Sammeln und Abheften reicht meine Energie nicht: erstens weil ich alles von Prantl gründlich lese, meistens zustimmend, zweitens weil ich in dem Buch von Bergner über die Bach-Präludien gestern (hier) im […]

Herr und Knecht

Ein paar Links zu Hegels Gedankengang Ich beginne mit dem Versuch, das bloße Thema zu  erfassen. (Nehmen wir an, ich habe noch nie etwas davon gehört, abgesehen von der Erfahrung mit alltäglichen Herrschaftsformen:  Jemand darf mir etwas sagen, ein „Chef“ etwa, bzw. irgendwo hätte auch ich „etwas zu sagen“… ein guter Anfang wäre es, einen […]

Themen vereinfachen

Ernste oder sogar schwere Musik Wenn man – wie ich – viele Jahre als Journalist gearbeitet hat, der Musik zu vermitteln versuchte, also solche, die einer Vermittlung bedurfte, hat viele Vorurteile zu bedenken. Zum Beispiel, dass es Leute gibt, die sich allzuleicht unterschätzt fühlen. Dann darf man durchblicken lassen: ich selber hab’s nötig, ich übe […]

Bach nicht enden wollend

Das große Praeludium cis-moll BWV 873   32 (16 + 16) + 28 = ∞ ? Ich folge in meiner Analyse der bewundernswerten Arbeit von Christoph Bergner, die 1984/85 als Dissertation von der Fakultät für Kulturwissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen angenommen wurde. Er schrieb dazu: „Herr Prof. Dr. U. Siegele hat die Arbeit begleitet und gefördert, obgleich […]

Proust-Erinnerung

Vom Geschmack (Geruch) der Vergangenheit Wer noch nie Marcel Proust gelesen hat, nicht einmal wenige Seiten, der hat doch zumindest vom Madeleine-Erlebnis gehört, das wie ein psychologisches Faktum weitergereicht wird: der Geschmack eines Gebäcks, von dem man kostet, nachdem man es in den Tee getaucht hat, löst eine ferne Erinnerung aus. Diesen Geschmack kennt man aus […]

Zu Hegel

Nichts Neues Als ich kürzlich in der Wochenzeitung DIE ZEIT auf eine HEGEL gewidmete Doppelseite stieß, wunderte ich mich, eine Frau zu erleben, die sich mit dem zentralen Paradigma „Herr und Knecht“ abgab, ohne ein paar Worte darüber zu verlieren, dass dieses Narrativ auch mit dem Gespann Herrin und Zofe funktionieren würde. Aber daran habe […]

Die täglichen Entscheidungen

…lassen sich kaum „aus dem Bauch heraus“ treffen Es sei denn, man hat es oft geübt oder einiges dazu gelesen. Das kann die Einschätzung des Kopftuchtragens ebenso betreffen wie die Fan-Proteste beim Fußball oder die Angst vor dem Corona-Virus. Und wenn man in der Presse etwas gelesen hat, wodurch das eigene Für und Wider umgeschwenkt […]

Kleiner Vorstoß zu Hegel

Phänomenologie des Geistes Wie so oft. Früher schon durch Herbert Schnädelbachs schönes Buch, das verständlich macht, weshalb es ohne diesen hohen Abstraktheitsgrad nicht geht. (Was aber mir dann doch nicht half.) Und gerade auch am konkret fasslichen Herr-Knecht-Dualismus, der mir leicht zugänglich schien, bin ich gescheitert. Jetzt aber plötzlich nahe gerückt, z.T. durch den Zugang […]

Unruhe und rasender Stillstand

Unter dem Eindruck der Lektüre des Buches „Die Unruhe der Welt“ von Ralf Konersmann notiere ich mir zum nochmaligen Hören und Sehen die gestrige PRECHT-Sendung mit dem Beschleunigungs-Analysten Hartmut Rosa. Besonders erstaunlich – angesichts der nächtlichen Stunde und des Themas – das unerhörte Sprechtempo der beiden (sehr einvernehmlichen) Gesprächskontrahenten. Ein Grund mehr, das Gespräch nachzuhören […]

Die Wüste als Utopie

Ibrahim al-Koni und sein verlorenes Paradies Von Hans Mauritz Altes Stadttor in Ghadames (Libya) Ibrahim al-Koni ابراهيم الكوني wurde 1948 in einer Oase in der Nähe von Ghadames in der nordwestlichen libyschen Sahara geboren. Seine Muttersprache ist Tamasheq, eine der Sprachen der Tuareg. Erst mit zwölf Jahren hat er Arabisch gelernt, die Sprache, in der […]